Seit mehreren Tagen werden die Nutzer vom Linkdienst Linkcrypt.ws mit technischen Mitteln davon abgehalten, ihre Dateien woanders als bei Oboom zu deponieren. Auch die Links älterer Uploads wurden ungefragt von den ursprünglichen Sharehostern zu Oboom umgeleitet. Die Begeisterung der User hält sich stark in Grenzen. Oft wird nach dem Hintergrund der Aktion gefragt: Wurde Linkcrypt etwa verkauft?
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Im Supportforum The Lounge (TL) ist seit dem zweiten Weihnachtsfeiertag die Hölle los. Die User beschweren sich zunehmend darüber, dass automatisch bei Oboom Accounts für sie eröffnet und die Daten von Uploaded, Share-Online & Co. auf Oboom übertragen wurden. tuxla hat bei TL durch die Blume angedeutet, dass Linkcrypt zwischenzeitlich an jemanden Drittes veräußert wurde, der sich das Feedback der Nutzer zu Herzen nehmen soll. Mehr möchte tuxla vom Linkcrypt Support bis zum Jahreswechsel nicht kundtun. Seitdem schweigt er sich komplett aus.
Die Moderatoren von Boerse.to gehen aktuell sogar soweit, in einem Thread vor der Nutzung von Linkcrypt.ws zu warnen. Sie mutmaßen, dass der Dienst möglicherweise an den Eigentümer von Smoozed und Oboom, Deniz Cetindag, veräußert wurde. Wurde in der Vergangenheit bei Linkcrypt nur obligatorisch ein Werbebanner für den Mutihoster Smoozed aktiviert, so werden die Nutzer dieses Linkdienstes jetzt regelrecht bevormundet, heißt es dort.
Das Team von Boerse.to im O.-Ton weiter: „Nun werden erneut die Kundendaten für fremde Zwecke missbraucht und die Uploader ungefragt als Erfüllungsgehilfen für einen Vertreibungskrieg zwischen den etablierten Hostern SO/UL und Oboom vor den Karren gespannt. Wir werden hier dennoch keinem Uploader seinen Cryper vorschreiben, raten aber dringend davon ab, diese Praktiken zu unterstützen!“
Die ersten Uploader haben bereits begonnen, auf die Aktion zu reagieren. So schreibt jemand bei The Lounge: „Ich habe gerade alle meine Ordner (fast 3000) gelöscht, da in fast allen der Ordner die UL und SO Links fehlen, bzw. nicht mehr angezeigt werden (und auch nicht ausgewählt werden können, obwohl die Links online sind). Ich hoffe, ihr fliegt mit dieser Aktion so richtig auf die Schnauze.“ Kurze Zeit später war es nicht mehr möglich, Ordner oder Archive zu löschen unabhängig davon, ob sie online sind oder nicht. Bei TL wird vermutet, die Betreiber möchten damit verhindern, dass weitere Uploader ihre Arbeit von Linkcrypt abziehen.
Man wird sehen, wie sich dieser Linkdienst künftig entwickeln wird. Zumindest haben sich schon einige Uploader öffentlich dazu bekannt, ab sofort einen anderen Dienst als Linkcrypt in Anspruch zu nehmen. Diesen Anbieter gibt es schon seit 2007, im Graubereich eine Ewigkeit. Es wäre schade, wenn man aus reinem Profitgier mit kurzfristigen Einnahmen die Arbeit zahlreicher Menschen zunichtemacht, die sie über viele Jahre hinweg geleistet haben.
Quelle: Tarnkappe