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Hardware & Software Windows 11: Späte Fenster-Freuden

Für mich fühlte sich das Windows-Betriebssystem seit jeher wie ein verwinkeltes Gebäude an, das ein Innenarchitekt mit Vorliebe für seltsame Witze eingerichtet hatte: die Etagen verschachtelt, an den Türen mehrere Klinken, die Lichtschalter unter den Tischen, Gabeln in der Garderobe, Teelöffel im Bücherschrank und so weiter, Sie wissen schon.

Das mag in der Frühzeit dem aufrichtigen Bemühen geschuldet gewesen sein, eine möglichst eigenständige Bedienung zu entwickeln, um nicht bei Apple und dessen mittlerweile verstorbenem Boss Steve Jobs anzuecken. Einen Prozess um die Verletzung von geistigem Eigentum an beispielsweise virtuellen Papierkörben hatten ja beide Konzerne schon durchgestanden.

Und natürlich fand man alle Werkzeuge, Schalter und PowerShell-Befehle, die man so braucht – manche sogar auf Anhieb, andere mit Heureka-Gefühlen. Windows wäre nicht Windows, wenn es nicht trotzdem funktionieren würde. Dennoch war ich meist froh, wenn ich die verwinkelte Konstruktion wieder in Richtung macOS, iOS, Linux und Android verlassen konnte.

Aber mit Windows 11 ist plötzlich alles anders. Das fing schon mit der Installation an: Es genügten tatsächlich nur drei Schritte, um das große Upgrade herunterzuladen, es zu entpacken und auf dem drei Jahre alten Asus-Notebook einzurichten – alles völlig reibungslos und selbstständig, während ich meiner üblichen Arbeit nachging. So soll es sein.

Dann die eigentliche Überraschung: Buchstäblich alles erscheint sorgsam und sinnvoll sortiert, das Startmenü, die Konfigurationsbereiche, angefangen von der Anzeige bis zur Zeiteinstellung – alles eigenständig und dennoch mit dem typischen Stallgeruch. Ich brauche nun keine Merkzettel mehr, um selten benötigte Funktionen oder Statusfenster zu finden, sie liegen einfach dort, wo ich sie vermute. Und: Ich habe sogar täglich Lust, Windows 11 weiterzuerkunden.

Ich finde Windows 11 so cool, dass ich es bereits auf dem privaten Notebook meiner Partnerin installiert habe – allein schon, um mir die Wartung zu erleichtern. Für etwaige Rückreisewünsche in das Windows-10-Kontinuum gibt es natürlich ein Backup. Aber diese zweite Installation gilt als Härtetest und vieles deutet darauf hin, dass Windows 11 ihn bestehen wird. Microsoft ist in puncto Ergonomie endlich ein großer Schritt nach vorne gelungen.
Quelle: c‘t
 
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