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Off Topic Weltuntergangsstimmung in der Provence

Weltuntergangsstimmung in der Provence

Verheerende Überschwemmungen haben im Südosten Frankreichs mindestens 15 Menschen in den Tod gerissen. Nach sintflutartigen Regenfällen stand das Wasser in der Kleinstadt Draguignan nahe Toulon mehr als zwei Meter hoch. Durch die Wucht der Wassermassen wurden viele Autos zu einem Haufen zusammengeschoben. Im Küstenort Fréjus wurden auch ausländische Urlauber in Behelfsunterkünfte gebracht, mehrere Ortschaften wurden verwüstet.

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Land unter nach heftigen Regenfällen im Süden Frankreichs (Foto: dpa)

Innerhalb von zwölf Stunden fielen nach Angaben eines hochrangigen Vertreters der Regionalbehörden, Hugues Parantseinen, 180 Millimeter Regen. In rund 200.000 Haushalten fiel der Strom aus, teilte der Stromnetzbetreiber ERDF mit. Die Präfektur des Départements Var erklärte, wegen der Stromausfälle gebe es Probleme mit der Trinkwasserversorgung. Mehr als 13.000 Haushalte waren ohne Telefon.

"So etwas haben wir noch nie gesehen. Die Apokalypse", sagt der Bürgermeister des 6000-Einwohner-Ortes Les Arcs in der Provence. Der kleine Real, der durch die Gemeinde fließt, sei binnen kürzester Zeit über das Ufer getreten und habe eine Spur der Verwüstung hinterlassen, berichtet er. Zwar hatten die Behörden vor einem Unwetter gewarnt. Dass der Regen aber derart flutartig kommen und binnen weniger Minuten alles überschwemmen würde, hatte keiner gedacht.
Rund tausend Rettungskräfte sind den Angaben zufolge vor allem bemüht, Menschen zu helfen, die in ihren Autos, in ihren Häusern oder auf Gebäudedächern festsaßen. Bereits rund 1200 Betroffene wurden mit neun Hubschraubern sowie Booten aus misslichen Lagen befreit, wie die Behörden mitteilten.

Sarkozy sichert Solidarität zu

Die Stadt Draguignan beispielsweise stand zu weiten Teilen unter Wasser, wie Augenzeugen berichteten. Allein hier wurden nach offiziellen Angaben drei Leichen geborgen. Autos trieben durch die Straßen. "Innerhalb weniger Minuten war hier alles 60 Zentimeter hoch überschwemmt", berichtete ein Reporter. "Inzwischen sind wir bei zwei Metern angelangt."
Der Reporter berichtet von dramatischen Szenen: Mit einem guten Dutzend anderer Menschen flüchtete er sich vor den Fluten in ein Wohnhaus. Bald war der Eingangsbereich überschwemmt, die Gruppe zog sich ins Treppenhaus zurück. Draußen versank derweil der Parkplatz in den Fluten. Die rund 430 Insassen der örtlichen Haftanstalt mussten in Sicherheit gebracht werden und wurden in andere Gefängnisse in der Region verlegt. In einem Einkaufszentrum in Muy wurden drei junge Leute erwischt, die zum Plündern ausgezogen waren.
Die östlich von Marseille am Mittelmeer gelegene Station Hyeres meldete 169 Liter Regen pro Quadratmeter innerhalb von nur sechs Stunden. In Le Luc wurden zum gleichen Zeitraum 107 Liter registriert. Insgesamt fielen am Dienstag in diesen Regionen bis zu 286 Liter pro Quadratmeter. Normalerweise fallen dort in einem ganzen Monat Juni nur rund 25 Liter. Die Monate Juni und Juli zählen in diesen Regionen generell zu den niederschlagsärmsten Monaten im Jahr, meldete die Meteomedia Unwetterzentrale.
Der französische Staatspräsident Nicolas Sarkozy sicherte den Bewohnern der betroffenen Gebiete Solidarität zu und dankte den Rettungskräften für ihre Arbeit. Er habe die Regierung aufgefordert, den Betroffenen alle nötige Unterstützung zukommen lassen, teilte der Elysée-Palast mit. Innenminister Brice Hortefeux wollte in die Katastrophenregion reisen, um sich selbst ein Bild von der Lage zu machen.

Tief zieht auch nach Deutschland

Schuld an den heftigen Regenfällen ist ein Tiefdruckgebiet über dem Mittelmeer. Tief "Eliane" saugte vom Atlantik kühle Meeresluft in die warme Mittelmeerregion. Über dem feuchten Mittelmeer konnte die Luft explosionsartig Unmengen von Wasser aufnehmen, gewaltige Gewitterwolken entstanden und konnten sich an einer Luftmassengrenze über Südfrankreich über eine längere Zeit ausregnen, erklärte Andreas Wagner von der Unwetterzentrale gegenüber wetter.info.
Da sich das Tief in den kommenden Tagen nur langsam abschwächt, ist von Nordspanien über Südfrankreich bis in die südlichen Alpenregionen auch weiterhin lokal mit ergiebigen Regenfällen zu rechnen. Ausläufer des Tiefs erreichen dann auch die Südhälfte Deutschlands. "Dramatische Ausmaße sind hier aber zum Glück nicht zu befürchten", so Wagner.

Quelle: t-online.de
 
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