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PC & Internet Weitere Verhaftung im Fall Kino.to - kinoo.to und video2k.tv offline


Die Generalstaatsanwaltschaft Dresden teilte mit, dass letzten Sonntag ein weiterer Verdächtigter im Fall Kino.to verhaftet wurde. Ihm wird vorgeworfen, seit Juni dieses Jahres auf der Flucht gewesen zu sein und unter anderem das Nachfolgeportal video2k.tv aufgebaut zu haben. Nun sollen für deutsche Surfer kinoo.to und video2k.tv gesperrt worden sein - zumindest sind sie momentan nicht erreichbar.

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Die Vorgeschichte ist bekannt. Im Juni 2011 wurden zwölf mutmaßliche Betreiber der Webseite Kino.to festgenommen. Und nun - fünf Monate später - glaubt man, den letzten Teilhaber des überaus populären Filmportals gefasst zu haben. Die Gesellschaft zur Verfolgung von Urheberrechtsverletzungen (GVU) geht davon aus, der seit Juni 2011 flüchtige Tim Cammann sei die Person, die vorgestern inhaftiert wurde. Für diese These spricht, dass man dem in Niedersachsen Verhafteten vorwirft, für den Aufbau und Betrieb des Nachfolgeportals video2k.tv verantwortlich zu sein. Gerüchte besagen, sein Filehoster Duckload und die Streaming Technology Services Limited sollen eng mit der Mutter aller Streaming-Seiten zusammen gearbeitet haben. Ermittler und GVU nehmen zudem an, Tim C. habe zu Kino.to-Zeiten Uploader finanziell für ihre Tätigkeit entlohnt. Vier Millionen Besucher monatlich und Umsätze im siebenstelligen Bereich will man von Seiten der Filmwirtschaft ausgemacht haben. Brancheninsider halten die geschätzten Millionenumsätze von Kino.to für viel zu hoch gegriffen. Noch ist unklar, was der Wahrheit entspricht und was der Fiktion. Fest steht lediglich: Die sächsische Antikorruptionseinheit INES hat den mutmaßlichen Komplizen des Leipziger Portalchefs Dirk B. aufgespürt. Allerdings hielt sich dieser im niedersächsischen Delmenhorst und nicht wie anfangs vermutet im europäischen Ausland auf.

Nicht minder spannend liest sich die Presseanfrage einer angeblich in Gründung befindlichen Kinoo GmbH mit Sitz in Köln. Alexander Baumgärtner stellt sich in der E-Mail an die Redaktion von Gulli.com als der Geschäftsführer des Unternehmens vor, welches angeblich die Software und die Domain von Kino.to käuflich für 1,5 Millionen Euro erworben haben soll. Ziel der Unternehmung sei es, „den schlechten Ruf des alten Portals aus dem Weg zu räumen, denn unser Ziel ist es ein seriöses und legales Streaming-Projekt bereitzustellen“. Dafür habe man im teuersten Viertel der Stadt, in der Nachbarschaft von Electronic Arts und dem Schokoladenmuseum, in der Nähe der Severinsbrücke, ein neues Büro bezogen. Als „Beweis“ der übertragenen Rechte legte man Ende Oktober im Anhang der E-Mail einen geschwärzten Scan des „Übernahmevertrages“ bei.

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Baumgärtner aka Cammann behauptete weiter: „Die alte Kino.to Domain wird uns nächste Woche überschrieben, sodass die Besucher wie gewohnt da drauf zugreifen können.“ Wir baten aus Sicherheitsgründen um eine Kontaktaufnahme per Xing. Aus guten Gründen fanden sich im Internet keinerlei Hinweise auf einen Herrn Baumgärtner oder die Kinoo GmbH i.G. Kurze Zeit später schrieb uns der findige „Geschäftsführer“ des Unternehmens tatsächlich über das Business-Netzwerk an. Er hatte sich dafür eigens im Oktober 2011 bei Xing eingetragen. Verfügbare Informationen auf seinem Profil: null, Kontakte: einer. Unangekündigte Besuche im „Büro“ verbat man sich. Dafür wollte man nur zu gerne im Rahmen eines Interviews bekannt geben, wie man das Streaming-Geschäft legalisieren könne. Was sich bei Kinoo.to bis zur heutigen Abschaltung fand, war nichts als ein weiterer und zudem unfertiger Klon des Originals. Zur Verwirrung vieler Besucher hatte Tim C. später eine Umleitung von video2k.tv nach kinoo.to geschaltet. Fest steht bei den ganzen Vermutungen und Falschinformationen zumindest eines: Mit dem geplanten „Revolutionieren des deutschsprachigen Marktes“ wird es vorerst nichts. Dafür schaut man sich die schwedischen Gardinen nun bis auf weiteres von innen an. Probleme erwarten Tim C. auch aufgrund seiner säumig bezahlten Steuern.

Movie2k.to, kinox.to, g-stream.in und zahlreiche andere Mitbewerber sind natürlich noch immer online. Bei kinox.to, dem angeblich einzig offiziellen Nachfolger, wird dafür umso heftiger dafür geworben, sich auf keinen Fall auf eine der anderen ähnlich klingenden Seiten zu verirren. Fast bekommt man den Eindruck, jeder Neueinsteiger seit dem Bust im Sommer hat irgendwie alles von jedem geklaut. Im Gegenzug möchte wirklich niemand eine Kopie, sondern nur das Original sein.

Quelle: Gulli
 
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