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Volkssport Pay-TV hacken

jusnik

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Immerhin half Williams selbst fünfeinhalb Jahre lang an vorderster Front mit, das italienische Pay-TV Sky Italia, eine 100-prozentige News-Corp.-Tochter, aus der Krise zu führen. Jetzt zahlt dort jeder fünfte TV-Haushalt für ein Abo von Sky Italia. Verklausuliert deutet Williams an, dass er sich diese Zahl auch für Premiere wünscht: „Ich weiß nicht, warum wir nicht eine ähnlich hohe Pay-TV-Verbreitung wie in anderen europäischen Ländern erreichen könnten.“ Es wäre eine äußerst ambitionierte Marke. Premiere bräuchte dafür mehr als sieben Millionen Kunden.

„Sky Italia hatte Anfang 2003 ganz ähnliche Probleme wie Premiere jetzt“, erzählt Williams. Es war dort zum Volkssport geworden, das Programm gratis zu sehen – mit illegalen Smart-Cards, die überall im Land kursierten. Zuerst ließ das italienische Unternehmen damals ein sicheres Verschlüsselungssystem einführen. Premiere hat dies in den vergangenen Wochen ebenfalls getan und damit wohl Hunderttausende Schwarzseher ausgesperrt.

Im zweiten Schritt habe Sky Italia die Qualität des Programms verbessert. Dies sei nun auch bei Premiere sein Ziel, so Williams. Er will ein breiteres Angebot an Sport, Filmen und Dokumentationen zeigen und dabei Top-Serien offenbar auch schneller als bisher ins Programm hieven. Die neue Staffel der amerikanischen Action Serie „24“ mit Kiefer Sutherland wird am 12. Januar erstmals zeitgleich mit der US-Erstausstrahlung bei Premiere zu sehen sein.

Bekommt Premiere die Bundesligarechte?

Gleichzeitig muss der Pay-TV-Chef mit Geldgebern über neue Kreditbedingungen verhandeln, nachdem sich die Finanzlage des Unternehmens zuletzt dramatisch verschlechtert hatte. Allein im dritten Quartal erhöhte sich der Schuldenstand um 83 Millionen Euro auf nun 307 Millionen Euro. Premiere braucht dringend neue Mittel.

Denn entscheidend für den Erfolg von Williams’ Mission dürfte die Frage sein, ob das Bezahlfernsehen wieder die Rechte für die Fußball-Bundesliga kaufen kann – auch wenn der Australier beteuert: „Wir haben selbstverständlich einen Plan B, verwenden aber keine Zeit darauf.“ Bis zum Freitag kommender Woche müssen alle Interessenten bei der Deutschen Fußball-Liga (DFL) ihre Angebote einreichen. Anders als sein Vorgänger Kofler will sich der neue Chef Tiraden gegen die ARD-„Sportschau“ sparen, deren früher Ausstrahlungstermin am Samstag gemeinhin als größtes Hindernis für ein erfolgreiches Bundesliga-Pay-TV gilt. „Wir werden mit der ‚Sportschau’ leben müssen“, sagt Williams. „Ich will meine Zeit nicht damit verbringen, gegen Wände anzurennen.“


Man spricht Englisch

Weil Premiere in diesen Tagen einen guten Draht zur DFL braucht, ist wohl Sport-Vorstand Carsten Schmidt als einziger aus der alten Vorstandsriege noch im Amt. Seine Kollegen Alexander Teschner (Finanzen), Oliver Kaltner (Marketing) und Hans Seger (Programm) haben nach Williams’ Amtsantritt Premiere verlassen. Ihre Aufgaben übernehmen drei italienische Manager, die der neue Vorstandschef von Sky Italia holte, und eine Spezialistin, die direkt vom Mutterkonzern News Corp. kommt. Man spricht nun Englisch bei Premiere.

Williams habe sich zwar bereits Lern-CDs besorgt, um sich der deutschen Sprache anzunähern, aber bislang keine Zeit gehabt, sie tatsächlich zu nutzen, erzählt er. Dabei dürfte sich die Investition in Deutschstunden durchaus lohnen. Denn Williams rechnet selbst nicht damit, dass sein Job bei Premiere innerhalb von Monaten erledigt sein wird.

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