Welche Zukunft haben klassische TV-Ökosysteme in einer Welt, die nach dem Prinzip "Video on Demand
Die TV-Welt wandelt sich. Der Prozess mag insgesamt relativ schleichend verlaufen aber er ist längst für jeden sichtbar, der genauer hinsieht. Im Internet-Zeitalter ist es für viele längst zur Normalität geworden, dass viele Filme und Serien rund um die Uhr beliebig verfügbar sind. Das Prinzip "Video
Auf der weltgrößten TV-Messe Mipcom sprach am Montag (7. Oktober) der Autor und langjährige Medienexperte Jeff Ulin, der unter anderem schon im Vertrieb für Lucasfilm, Paramount und Universal arbeitete, über die Herausforderungen, die sich für das klassische Fernsehen durch das Internet
Laut Ulin’s Theorie stellt eine solche Entwicklung eine Gefahr sowohl fürs Pay-TV, als auch für Free-TV dar. Das Bezahlfernsehen sei deshalb in Gefahr, weil es nach klassischer Definition gewisse Schranken aufrecht erhalten muss, um mit teuer erkauften, exklusiven Inhalten Geld zu verdienen. Bereits aktuelle Beispiele wie etwa die Serie "Game of Thrones" würden jedoch zeigen, dass viele Zuschauer nicht mehr bereit sind, diese Schranken zu akzeptieren. So ist "Game of Thrones" zwar im Pay-TV ein Renner, gleichzeitig aber auch eine der am meisten gedownloadeten Serien überhaupt.
Im Allgemeinen werde der Wert von Pay-TV in Frage gestellt, sobald andere Anbieter, wie etwa VoD-Dienste, die gleichen Inhalte ebenfalls anbieten können. Immerhin scheinen auch kommerzielle VoD-Anbieter wie Netflix, Amazon und Hulu längst erkannt zu haben, welchen Wert eigene exklusive Inhalte haben und haben deshalb begonnen, eigene Formate zu produzieren. "Es überrascht mich nicht. Ich habe schon vor Jahren prophezeit, dass dies passieren würde. Ich bin vielmehr überrascht, dass es nicht eher passiert ist", so Ulin. Je stärker immer mehr Anbieter um die gleichen Inhalte wetteifern würden, um mit ihnen Geld zu verdienen, umso größer sei der Druck auf den einzelnen, sich möglichst viele Inhalte zu verschaffen und umso schwieriger würde der Markt für alle Beteiligten.
Für das Free-TV sieht Jeff Ulin das größte Problem darin, dass es noch viel stärker als das Pay-TV linear ausgerichtet sei. Einzelne Serien, Filme und Show im Free-TV würden meist klar für eine bestimmte Sendezeit konzipiert und sind nur zu dieser zu sehen, während in einer Video-on-Demand-Welt prinzipiell alle Inhalte jederzeit verfügbar seien. Es werde eine große Herausforderung sein, Zuschauer, die einmal vom Prinzip des linearen Fernsehens entwöhnt sind, wieder daran zu gewöhnen. Auf der anderen Seite sei es wesentlich schwieriger, einen angemessenen Werbewert für werbefinanzierte und frei-verfügbare On-Demand-Inhalte festzulegen, als dies bei linearen Programmen der Fall ist. Das potentielle Publikum einer Sendung werde dadurch viel größer, weil die Menschen diese zu jeder beliebigen Zeit sehen könnten. Gleichzeitig wären die Zuschauerzahlen zu einer ganz bestimmten Zeit sicherlich deutlich geringer, als bei einer einmaligen linearen TV-Ausstrahlung.
Große Herausforderung also vor allem für die Sender und kommerziellen Video-on-Demand-Dienste. Zumindest der Zuschauer könnte jedoch profitieren, denn wie Jeff Ulin konstatiert, werde der Content auch in Zukunft König bleiben. Bezogen auf den härter werdenen Wettbewerb glaubt er jedoch, dass das Königreich dabei in Zukunft nicht mehr so reich sein wird, wie in der Vergangenheit.
Quelle: Digitalfernsehen
Du musst angemeldet sein, um Bilder zu sehen.
" funktioniert? Auf der TV-Messe Mipcom in Cannes hat sich der langjährige Medienexperte Jeff Ulin mit dieser Frage auseinandergesetzt. Seine Prognosse: Sowohl Pay-TV als auch Free-TV stehen von ungeheuren Herausforderungen. Die TV-Welt wandelt sich. Der Prozess mag insgesamt relativ schleichend verlaufen aber er ist längst für jeden sichtbar, der genauer hinsieht. Im Internet-Zeitalter ist es für viele längst zur Normalität geworden, dass viele Filme und Serien rund um die Uhr beliebig verfügbar sind. Das Prinzip "Video
Du musst angemeldet sein, um Bilder zu sehen.
on Demand" existiert derzeit noch zu einem großen Teil im Schatten des klassischen linearen Fernsehens, aber es wird mehr und mehr zum Standard für immer mehr Zuschauer. Auf der weltgrößten TV-Messe Mipcom sprach am Montag (7. Oktober) der Autor und langjährige Medienexperte Jeff Ulin, der unter anderem schon im Vertrieb für Lucasfilm, Paramount und Universal arbeitete, über die Herausforderungen, die sich für das klassische Fernsehen durch das Internet
Du musst angemeldet sein, um Bilder zu sehen.
ergeben. Eine Gefahr sieht er dabei in der heute populären und auch von Inhalte-Anbietern propagierten Vorstellung, dass Inhalte jederzeit und überall verfügbar
Du musst angemeldet sein, um Bilder zu sehen.
sein müssen. Im Endeffekt würde auf diese Weise ein System entstehen, in dem es immer schwieriger würde, mit einzelnen Inhalten Geld zu verdienen. Laut Ulin’s Theorie stellt eine solche Entwicklung eine Gefahr sowohl fürs Pay-TV, als auch für Free-TV dar. Das Bezahlfernsehen sei deshalb in Gefahr, weil es nach klassischer Definition gewisse Schranken aufrecht erhalten muss, um mit teuer erkauften, exklusiven Inhalten Geld zu verdienen. Bereits aktuelle Beispiele wie etwa die Serie "Game of Thrones" würden jedoch zeigen, dass viele Zuschauer nicht mehr bereit sind, diese Schranken zu akzeptieren. So ist "Game of Thrones" zwar im Pay-TV ein Renner, gleichzeitig aber auch eine der am meisten gedownloadeten Serien überhaupt.
Im Allgemeinen werde der Wert von Pay-TV in Frage gestellt, sobald andere Anbieter, wie etwa VoD-Dienste, die gleichen Inhalte ebenfalls anbieten können. Immerhin scheinen auch kommerzielle VoD-Anbieter wie Netflix, Amazon und Hulu längst erkannt zu haben, welchen Wert eigene exklusive Inhalte haben und haben deshalb begonnen, eigene Formate zu produzieren. "Es überrascht mich nicht. Ich habe schon vor Jahren prophezeit, dass dies passieren würde. Ich bin vielmehr überrascht, dass es nicht eher passiert ist", so Ulin. Je stärker immer mehr Anbieter um die gleichen Inhalte wetteifern würden, um mit ihnen Geld zu verdienen, umso größer sei der Druck auf den einzelnen, sich möglichst viele Inhalte zu verschaffen und umso schwieriger würde der Markt für alle Beteiligten.
Für das Free-TV sieht Jeff Ulin das größte Problem darin, dass es noch viel stärker als das Pay-TV linear ausgerichtet sei. Einzelne Serien, Filme und Show im Free-TV würden meist klar für eine bestimmte Sendezeit konzipiert und sind nur zu dieser zu sehen, während in einer Video-on-Demand-Welt prinzipiell alle Inhalte jederzeit verfügbar seien. Es werde eine große Herausforderung sein, Zuschauer, die einmal vom Prinzip des linearen Fernsehens entwöhnt sind, wieder daran zu gewöhnen. Auf der anderen Seite sei es wesentlich schwieriger, einen angemessenen Werbewert für werbefinanzierte und frei-verfügbare On-Demand-Inhalte festzulegen, als dies bei linearen Programmen der Fall ist. Das potentielle Publikum einer Sendung werde dadurch viel größer, weil die Menschen diese zu jeder beliebigen Zeit sehen könnten. Gleichzeitig wären die Zuschauerzahlen zu einer ganz bestimmten Zeit sicherlich deutlich geringer, als bei einer einmaligen linearen TV-Ausstrahlung.
Große Herausforderung also vor allem für die Sender und kommerziellen Video-on-Demand-Dienste. Zumindest der Zuschauer könnte jedoch profitieren, denn wie Jeff Ulin konstatiert, werde der Content auch in Zukunft König bleiben. Bezogen auf den härter werdenen Wettbewerb glaubt er jedoch, dass das Königreich dabei in Zukunft nicht mehr so reich sein wird, wie in der Vergangenheit.
Quelle: Digitalfernsehen