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Verfahren gegen Strauss-Kahn wird eingestellt

rooperde

Elite Lord
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Das Verfahren gegen den früheren Direktor des Internationalen Währungsfonds (IWF), Dominique Strauss-Kahn, wegen der mutmaßlichen Vergewaltigung einer New Yorker Hotelangestellten wird aller Voraussicht nach eingestellt. Die New Yorker Staatsanwaltschaft beantragte am Montag, die Anklagepunkte gegen den 62-Jährigen fallen zu lassen.

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Die Klägerin, das 33 Jahre alte Zimmermädchen Nafissatou Diallo, und ihr Anwalt Kenneth Thompson waren zuvor in einer kurzen Unterredung von dem Schritt informiert worden. Anschließend übte Thompson heftige Kritik an der Staatsanwaltschaft: 'Manhattans Bezirksstaatsanwalt Cyrus Vance hat einer Frau das Recht verwehrt, Gerechtigkeit in einem Vergewaltigungsprozess zu erlangen.' Vance habe einem unschuldigen Opfer den Rücken gekehrt sowie forensische und andere Beweise ignoriert. Das Verfahren gegen Strauss-Kahn wird nun vermutlich an diesem Dienstag bei einem Gerichtstermin in New York um 17 Uhr mitteleuropäischer Zeit sein offizielles Ende finden. Lässt der Richter die Vorwürfe fallen, ist der Franzose frei und kann die USA verlassen.

Ausschlaggebend für Vance" Entscheidung war, dass er erkennen musste, einen Prozess gegen Strauss-Kahn nicht gewinnen zu können. Dazu hatte sich die Belastungszeugin in zu viele Widersprüche verwickelt. Es war deswegen aus Vance" Sicht unwahrscheinlich, das ein Geschworenengericht Strauss-Kahn einstimmig verurteilen würde. Die Einstimmigkeit ist aber nötig, um einen Angeklagten schuldig zu sprechen. Da Staatsanwälte in den USA gewählt werden, wäre eine Niederlage für Vance ungelegen gekommen. Seine Wiederwahl steht 2013 an, und das Verfahren gegen Strauss-Kahn hätte sich hingezogen. Vor allem die afroamerikanische Bevölkerung Amerikas wirft Vance Mutlosigkeit vor. Er habe die Wahrheit nicht suchen wollen, weil er um seine Wiederwahl fürchtete, sagte ein Vertreter im französischen Fernsehen. Mehrere Organisationen hatten ihren Protest im Falle einer Einstellung des Verfahrens angekündigt.

Beobachter rechnen damit, dass Diallo in einem Zivilprozess, in dem es um Schadenersatz geht, bessere Erfolgsaussichten hat. Dabei könnte Strauss-Kahn auch in Abwesenheit zu einer hohen Geldstrafe verurteilt werden. Im Unterschied zum Strafprozess muss der Zweifel an der Schuld des Angeklagten für eine Verurteilung nicht vollständig ausgeräumt sein. Ein solcher Zivilprozess ist auch dann möglich, wenn es zu keinem Strafverfahren kommt. Noch ist ein Verfahren nicht anberaumt, auf Schadenersatz hat Diallo Strauss-Kahn aber verklagt. Dessen Anwälte warfen ihr vor, auf Geld aus zu sein. Sympathisanten von Diallo sagten, durch eine Verurteilung in einem Zivilprozess könne ihr 'Status als Opfer' anerkannt werden.

Ihre für eine Verurteilung in einem Strafprozess notwendige Glaubwürdigkeit hatte gelitten, als bekannt wurde, dass die Einwanderin aus Guinea falsche Angaben im Asylantrag gemacht hatte. Sie musste auch öffentlich eine Geschichte als erfunden zurücknehmen, wonach sie in der Heimat von mehreren Männern vergewaltigt worden sei. Zudem sagte sie die Unwahrheit über einige ihrer Tätigkeiten in den Stunden um den mutmaßlichen Übergriff Mitte Mai in der Suite des Sofitel am New Yorker Time Square.

Quelle: Sueddeutsche
 
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