Im Juni steht das Aus des analogen Kabelfernsehen im Kabelnetz von Unitymedia an. Im Rahmen einer Veranstaltung der Deutschen TV-Plattform informierten Experten und Unitymedia über die anstehende Volldigitalisierung.
Das Jahr 2017 bringt den Einstieg in den Abschied vom analogen Kabel-TV. Der Kabelnetzbetreiber Unitymedia (www.unitymedia.de) schaltet im Juni in seinem Verbreitungsgebiet in Nordrhein-Westfalen, Hessen und Baden-Württemberg das analoge Kabelfernsehen ab. Ab Ende Juni ist in Unitymedia-Kabelnetzen nur noch digitales Fernsehen empfangbar. Über den Digitalisierungskurs in den drei Bundesländern informierte am Mittwoch die Deutsche TV-Plattform im Rahmen einer Veranstaltung in Frankfurt am Main.
Deutsche TV-Plattform: Mutiger Schritt von Unitymedia
Andre Prahl, Vorstandsvorsitzender der Deutschen TV-Plattform, blickte kurz zurück auf die Anfänge des Kabel-TV in Deutschland. 1984 wurde das analoge Kabelfernsehen noch von der Deutschen Bundespost gestartet. Nun sei der Zeitpunkt gekommen, dass Analog-TV den verdienten Platz im Museum der Fernsehgeschichte finde. Bereits 2012 erfolgte die Abschaltung von analogem Sat-TV, im Juni gehe Unitymedia als erster deutscher Kabelnetzbetreiber bei der Digitalisierung des Fernsehens voran. Prahl bezeichnete den Schritt von Unitymedia als mutig. Für Kunden werde es etliche Vorteile wie eine bessere Bildqualität und eine größere Programmauswahl geben.
Mehr Platz für weitere Sender durch Digitalisierung
Joachim Becker, Direktor der hessischen Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien, wies auf den enormen Kapazitätsbedarf von analogem TV hin. Ein analoges Programm belege alleine eine 8 MHz-Frequenz. Platz hätten jedoch alternativ bis zu 15 digitale Kanäle bzw. bis zu sieben HD-Sender. Im analogen Kabel standen bislang in der Regel 35 TV-Kanäle zur Verfügung. Da diese alle digitalisiert werden, biete sich künftig viel Kapazität zur Einspeisung zahlreicher digitaler Sender.
Erste Überlegungen zur Digitalisierung des Kabel-TV habe es bereits 2004 gegeben. Schon damals habe das Sendesignal digital vorgelegen, wurde von den Kabelnetzbetreibern aber wieder reanalogisiert. Eine Digitalisierung sei zu dem Zeitpunkt noch zu früh gewesen. Denn die Experten verständigten sich darauf, dass 90 bis 95 der Haushalte bereits digitalisiert sein müssten, ehe eine Abschaltung von Analog-TV erfolgen könne. In Deutschland gebe es knapp 41 Millionen TV-Haushalte. Rund 17,5 Millionen Haushalte empfangen das TV-Programm per Kabel-TV.
Digitalisierungsquoten von rund 95 Prozent im Unitymedia-Verbreitungsgebiet
Becker gab auch einen Überblick zum aktuellen Stand der Digitalisierung. Bundesweit wurde 2016 eine Digitalisierung von 82,7 Prozent erreicht. NRW kam auf eine Digitalisierungsrate von 88,9 Prozent, Baden-Württemberg auf 86,7 Prozent und Hessen auf 90,7 Prozent. Auch wenn noch keine aktuellen Zahlen vorliegen würden, so prognostiziert Becker aktuell für Hessen eine Digitalisierung von rund 94 Prozent, auch in NRW und Baden-Württemberg werde man bis zum Sommer knapp an 95 Prozent herankommen.
Fast 450.000 Haushalte setzen im Sommer 2017 noch auf Analog-TV
Somit würden zum Zeitpunkt der Umstellung im Juni noch rund 5 Prozent der Haushalte Analog-TV nutzen. In Hessen seien dies rund 60.000 Haushalte, in NRW etwa 200.000 Haushalte, in Baden-Württemberg rund 150.000 Haushalte. Insgesamt würden zum Umschaltzeitpunkt bis zu knapp 450.000 Haushalte noch analog fernsehen. Daher seien bis dahin umfangreiche Kommunikationsmaßnahmen erforderlich, andernfalls bliebe die Mattscheibe für diese Haushalte ab Juni schwarz. Allerdings würden rund 50 Prozent dieser Haushalte bereits über Endgeräte verfügen, die digital empfangen könnten.
Pilotstadt Hanau: "In Summe rund gelaufen"
Unitymedia hatte die hessische Stadt Hanau zur Pilotstadt gemacht und das Kabelnetz bereits im September 2016 digitalisiert. Die dabei gewonnenen Erfahrungen will der Kabelnetzbetreiber für die anstehende Umstellung in den drei Bundesländern nutzen. Christian Hindennach, Leiter des Privatkundengeschäfts von Unitymedia, erklärte: "Der Pilot in Hanau ist in Summe rund gelaufen". Allerdings sei ein großer Informationsaufwand erforderlich gewesen. Unter anderem musste sich Unitymedia insbesondere auch um Kunden in Altersheimen kümmern, da ein Großteil der Nutzer von Analog-TV dort zu finden sei.
Volldigitalisierung des Unitymedia-Kabelnetzes bis Ende Juni 2017
Die Analog-TV-Abschaltung starte Anfang Juni und erfolge in fünf Wellen bis Ende Juni 2017. Dank des Pilots in Hanau setze Unitymedia bei der Umstellung auf die Schaffung von Transparenz, die Aufklärung der Verbraucher über Info-Veranstaltungen, Laufbänder im TV und viele weitere Maßnahmen sowie durch Helping Hands Service. Unitymedia bittet etwa technisch affine Familienmitglieder, die ältere Generation bei der Umstellung auf Digital-TV zu unterstützen. Hindennach zeigt sich für den Abschied von Analog-TV im Unitymedia-Kabelnetz optimistisch: "Wir fühlen uns sehr gut vorbereitet für den Schritt im Juni".
Quelle: onlinekosten
Das Jahr 2017 bringt den Einstieg in den Abschied vom analogen Kabel-TV. Der Kabelnetzbetreiber Unitymedia (www.unitymedia.de) schaltet im Juni in seinem Verbreitungsgebiet in Nordrhein-Westfalen, Hessen und Baden-Württemberg das analoge Kabelfernsehen ab. Ab Ende Juni ist in Unitymedia-Kabelnetzen nur noch digitales Fernsehen empfangbar. Über den Digitalisierungskurs in den drei Bundesländern informierte am Mittwoch die Deutsche TV-Plattform im Rahmen einer Veranstaltung in Frankfurt am Main.
Deutsche TV-Plattform: Mutiger Schritt von Unitymedia
Andre Prahl, Vorstandsvorsitzender der Deutschen TV-Plattform, blickte kurz zurück auf die Anfänge des Kabel-TV in Deutschland. 1984 wurde das analoge Kabelfernsehen noch von der Deutschen Bundespost gestartet. Nun sei der Zeitpunkt gekommen, dass Analog-TV den verdienten Platz im Museum der Fernsehgeschichte finde. Bereits 2012 erfolgte die Abschaltung von analogem Sat-TV, im Juni gehe Unitymedia als erster deutscher Kabelnetzbetreiber bei der Digitalisierung des Fernsehens voran. Prahl bezeichnete den Schritt von Unitymedia als mutig. Für Kunden werde es etliche Vorteile wie eine bessere Bildqualität und eine größere Programmauswahl geben.
Mehr Platz für weitere Sender durch Digitalisierung
Joachim Becker, Direktor der hessischen Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien, wies auf den enormen Kapazitätsbedarf von analogem TV hin. Ein analoges Programm belege alleine eine 8 MHz-Frequenz. Platz hätten jedoch alternativ bis zu 15 digitale Kanäle bzw. bis zu sieben HD-Sender. Im analogen Kabel standen bislang in der Regel 35 TV-Kanäle zur Verfügung. Da diese alle digitalisiert werden, biete sich künftig viel Kapazität zur Einspeisung zahlreicher digitaler Sender.
Erste Überlegungen zur Digitalisierung des Kabel-TV habe es bereits 2004 gegeben. Schon damals habe das Sendesignal digital vorgelegen, wurde von den Kabelnetzbetreibern aber wieder reanalogisiert. Eine Digitalisierung sei zu dem Zeitpunkt noch zu früh gewesen. Denn die Experten verständigten sich darauf, dass 90 bis 95 der Haushalte bereits digitalisiert sein müssten, ehe eine Abschaltung von Analog-TV erfolgen könne. In Deutschland gebe es knapp 41 Millionen TV-Haushalte. Rund 17,5 Millionen Haushalte empfangen das TV-Programm per Kabel-TV.
Digitalisierungsquoten von rund 95 Prozent im Unitymedia-Verbreitungsgebiet
Becker gab auch einen Überblick zum aktuellen Stand der Digitalisierung. Bundesweit wurde 2016 eine Digitalisierung von 82,7 Prozent erreicht. NRW kam auf eine Digitalisierungsrate von 88,9 Prozent, Baden-Württemberg auf 86,7 Prozent und Hessen auf 90,7 Prozent. Auch wenn noch keine aktuellen Zahlen vorliegen würden, so prognostiziert Becker aktuell für Hessen eine Digitalisierung von rund 94 Prozent, auch in NRW und Baden-Württemberg werde man bis zum Sommer knapp an 95 Prozent herankommen.
Fast 450.000 Haushalte setzen im Sommer 2017 noch auf Analog-TV
Somit würden zum Zeitpunkt der Umstellung im Juni noch rund 5 Prozent der Haushalte Analog-TV nutzen. In Hessen seien dies rund 60.000 Haushalte, in NRW etwa 200.000 Haushalte, in Baden-Württemberg rund 150.000 Haushalte. Insgesamt würden zum Umschaltzeitpunkt bis zu knapp 450.000 Haushalte noch analog fernsehen. Daher seien bis dahin umfangreiche Kommunikationsmaßnahmen erforderlich, andernfalls bliebe die Mattscheibe für diese Haushalte ab Juni schwarz. Allerdings würden rund 50 Prozent dieser Haushalte bereits über Endgeräte verfügen, die digital empfangen könnten.
Pilotstadt Hanau: "In Summe rund gelaufen"
Unitymedia hatte die hessische Stadt Hanau zur Pilotstadt gemacht und das Kabelnetz bereits im September 2016 digitalisiert. Die dabei gewonnenen Erfahrungen will der Kabelnetzbetreiber für die anstehende Umstellung in den drei Bundesländern nutzen. Christian Hindennach, Leiter des Privatkundengeschäfts von Unitymedia, erklärte: "Der Pilot in Hanau ist in Summe rund gelaufen". Allerdings sei ein großer Informationsaufwand erforderlich gewesen. Unter anderem musste sich Unitymedia insbesondere auch um Kunden in Altersheimen kümmern, da ein Großteil der Nutzer von Analog-TV dort zu finden sei.
Volldigitalisierung des Unitymedia-Kabelnetzes bis Ende Juni 2017
Die Analog-TV-Abschaltung starte Anfang Juni und erfolge in fünf Wellen bis Ende Juni 2017. Dank des Pilots in Hanau setze Unitymedia bei der Umstellung auf die Schaffung von Transparenz, die Aufklärung der Verbraucher über Info-Veranstaltungen, Laufbänder im TV und viele weitere Maßnahmen sowie durch Helping Hands Service. Unitymedia bittet etwa technisch affine Familienmitglieder, die ältere Generation bei der Umstellung auf Digital-TV zu unterstützen. Hindennach zeigt sich für den Abschied von Analog-TV im Unitymedia-Kabelnetz optimistisch: "Wir fühlen uns sehr gut vorbereitet für den Schritt im Juni".
Quelle: onlinekosten
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