Auch bei der Telekom gibt es Fälle, dass bei Mobilfunk-Kunden im EU-Ausland eine Tagesflat gebucht wird, obwohl die Datenverbindung ausgeschaltet ist. Die Telekom erläutert das Phänomen des "Geisterroamings".
Seit der Möglichkeit des LTE-Roamings im EU-Ausland für deutsche Mobilfunkkunden gibt es immer wieder Berichte über falsche Mobilfunk-Rechnungen nach Beendigung der Reise. teltarif.de berichtete als eines der ersten Medien bereits im April über das Phänomen, für das sich mittlerweile der Begriff "Geisterroaming" eingebürgert hat.
Beim Geisterroaming fährt der Mobilfunk-Kunde ins Ausland und nutzt dort das Mobilfunknetz ausschließlich für Telefonate und SMS sowie WLAN-Netze an öffentlichen Orten. Im Handy hat er nicht nur Daten-Roaming, sondern sogar die mobile Internetverbindung komplett abgestellt. Trotzdem tauchen nach der Rückkehr für die betreffenden Tage Rechnungsposten zu Daten-Roaming auf der Handy-Rechnung auf. In der Regel ist der Datenverbrauch mit 1 kB angegeben. In einigen Smartphone-Tarifen führt dieser minimale Datenverbrauch zur sofortigen und automatischen Buchung einer Tagesflat für das Daten-Roaming, die der Kunde aber gar nicht bestellt hat und auch nicht nutzen möchte.
Telekom erläutert den technischen Hintergrund
In unserem ersten Bericht trat das Problem überwiegend bei Drillisch-Kunden auf, die das o2-Netz nutzten. Nach Veröffentlichung unseres Berichts versicherte Drillisch uns: Wer sich mit seiner falschen Rechnung an die Kundenbetreuung seiner Mobilfunk-Marke wendet, bekommt den betreffenden Betrag erstattet. Aus Rückmeldungen von Drillisch-Nutzern wissen wir, dass es offenbar einige Wochen gedauert hat, bis sich die Sache bei den Drillisch-Kundenbetreuern als bekanntes Problem herumgesprochen hatte. Von Anfang an stand aber die Vermutung im Raum, dass es sich gar nicht um ein Abrechnungsproblem, sondern um ein Netzproblem handelt.
Diese Vermutung wird nun erhärtet durch einen ähnlichen Fall im Telekom-Netz. Ein Telekom-Mobilfunkkunde berichtete uns, dass er im Sommer länger in den USA, danach noch in Österreich und in Spanien unterwegs war. Der Tarif des Kunden sieht vor, dass beim Einschalten des Daten-Roamings im EU-Ausland automatisch ein Tagespass gebucht wird. Der Kunde nutzt nach eigenen Angaben allerdings seit Jahren nie Daten-Roaming, darum sind auch noch nie Tagespässe auf der Rechnung angefallen. Nach der Reise in diesem Jahr hatte der Telekom-Kunde allerdings mehrfach den Fall, dass trotzdem Tagespässe in Rechnung gestellt wurden, obwohl das Roaming deaktiviert war.
Wir wandten uns an die Telekom und fragten, ob das Problem bekannt sei und was betroffene Kunden tun können. Die ausführliche Antwort der Telekom geht auch auf die technischen Voraussetzungen des Geisterroamings ein, die offenbar nach wie vor gegeben sind. Das Problem kann also weiterhin auftreten. Die Telekom schreibt:
Das beschriebene Phänomen "Geisterroaming" ist uns bekannt. Einige wenige Kunden sind bei uns davon betroffen. Das Problem tritt bei allen Netzbetreibern auf, ist also kein Problem der Telekom oder des Telekom-Netzes. Es tritt nur bei der Nutzung von LTE mit LTE-fähigen Endgeräten auf. Mit Einführung von LTE müssen Endgeräte immer eine Datensession öffnen, weil über diese auch die "normale" Signalisierung zwischen Netz und Endgerät läuft.
Obwohl "Datennutzung aus" oder "Datenroaming aus" ausgewählt wurde, sendet das Endgerät geringe Datenmengen, z.B. beim Einschalten des Endgerätes, in das Internet. Dieses Problem wurde bei den Endgeräteherstellern bereits reklamiert und es wird an einer Lösung gearbeitet. Wenn unseren Kunden Roamingkosten trotz ausgeschaltetem Datenroaming entstanden sind, bitten wir sie, dass sie sich bei unserer kostenlosen Hotline 0800-3302202 oder vom Handy 2202 melden. Wir prüfen die Fälle individuell und erstatten dann die angefallenen Kosten.
Kunden haben momentan also keine Möglichkeit, dem Geisterroaming zu entgehen - außer sie lassen das Endgerät komplett zuhause. Nutzer aller Mobilfunknetze und Provider sollten die Rechnungen nach dem Urlaub genau kontrollieren und falsche Posten sofort bei der Kundenbetreuung reklamieren.
Quelle: teltarif
Seit der Möglichkeit des LTE-Roamings im EU-Ausland für deutsche Mobilfunkkunden gibt es immer wieder Berichte über falsche Mobilfunk-Rechnungen nach Beendigung der Reise. teltarif.de berichtete als eines der ersten Medien bereits im April über das Phänomen, für das sich mittlerweile der Begriff "Geisterroaming" eingebürgert hat.
Beim Geisterroaming fährt der Mobilfunk-Kunde ins Ausland und nutzt dort das Mobilfunknetz ausschließlich für Telefonate und SMS sowie WLAN-Netze an öffentlichen Orten. Im Handy hat er nicht nur Daten-Roaming, sondern sogar die mobile Internetverbindung komplett abgestellt. Trotzdem tauchen nach der Rückkehr für die betreffenden Tage Rechnungsposten zu Daten-Roaming auf der Handy-Rechnung auf. In der Regel ist der Datenverbrauch mit 1 kB angegeben. In einigen Smartphone-Tarifen führt dieser minimale Datenverbrauch zur sofortigen und automatischen Buchung einer Tagesflat für das Daten-Roaming, die der Kunde aber gar nicht bestellt hat und auch nicht nutzen möchte.
Telekom erläutert den technischen Hintergrund
In unserem ersten Bericht trat das Problem überwiegend bei Drillisch-Kunden auf, die das o2-Netz nutzten. Nach Veröffentlichung unseres Berichts versicherte Drillisch uns: Wer sich mit seiner falschen Rechnung an die Kundenbetreuung seiner Mobilfunk-Marke wendet, bekommt den betreffenden Betrag erstattet. Aus Rückmeldungen von Drillisch-Nutzern wissen wir, dass es offenbar einige Wochen gedauert hat, bis sich die Sache bei den Drillisch-Kundenbetreuern als bekanntes Problem herumgesprochen hatte. Von Anfang an stand aber die Vermutung im Raum, dass es sich gar nicht um ein Abrechnungsproblem, sondern um ein Netzproblem handelt.
Diese Vermutung wird nun erhärtet durch einen ähnlichen Fall im Telekom-Netz. Ein Telekom-Mobilfunkkunde berichtete uns, dass er im Sommer länger in den USA, danach noch in Österreich und in Spanien unterwegs war. Der Tarif des Kunden sieht vor, dass beim Einschalten des Daten-Roamings im EU-Ausland automatisch ein Tagespass gebucht wird. Der Kunde nutzt nach eigenen Angaben allerdings seit Jahren nie Daten-Roaming, darum sind auch noch nie Tagespässe auf der Rechnung angefallen. Nach der Reise in diesem Jahr hatte der Telekom-Kunde allerdings mehrfach den Fall, dass trotzdem Tagespässe in Rechnung gestellt wurden, obwohl das Roaming deaktiviert war.
Wir wandten uns an die Telekom und fragten, ob das Problem bekannt sei und was betroffene Kunden tun können. Die ausführliche Antwort der Telekom geht auch auf die technischen Voraussetzungen des Geisterroamings ein, die offenbar nach wie vor gegeben sind. Das Problem kann also weiterhin auftreten. Die Telekom schreibt:
Das beschriebene Phänomen "Geisterroaming" ist uns bekannt. Einige wenige Kunden sind bei uns davon betroffen. Das Problem tritt bei allen Netzbetreibern auf, ist also kein Problem der Telekom oder des Telekom-Netzes. Es tritt nur bei der Nutzung von LTE mit LTE-fähigen Endgeräten auf. Mit Einführung von LTE müssen Endgeräte immer eine Datensession öffnen, weil über diese auch die "normale" Signalisierung zwischen Netz und Endgerät läuft.
Obwohl "Datennutzung aus" oder "Datenroaming aus" ausgewählt wurde, sendet das Endgerät geringe Datenmengen, z.B. beim Einschalten des Endgerätes, in das Internet. Dieses Problem wurde bei den Endgeräteherstellern bereits reklamiert und es wird an einer Lösung gearbeitet. Wenn unseren Kunden Roamingkosten trotz ausgeschaltetem Datenroaming entstanden sind, bitten wir sie, dass sie sich bei unserer kostenlosen Hotline 0800-3302202 oder vom Handy 2202 melden. Wir prüfen die Fälle individuell und erstatten dann die angefallenen Kosten.
Kunden haben momentan also keine Möglichkeit, dem Geisterroaming zu entgehen - außer sie lassen das Endgerät komplett zuhause. Nutzer aller Mobilfunknetze und Provider sollten die Rechnungen nach dem Urlaub genau kontrollieren und falsche Posten sofort bei der Kundenbetreuung reklamieren.
Quelle: teltarif