In den vergangenen Wochen sind Domains mehrerer Seiten gesperrt worden, die im Verdacht stehen, raubkopierten Content zugänglich zu machen. Als Ursache vermuten die Seitenbetreiber eine Abteilung der britischen Polizei, die sich mit dem Thema Urheberrechtsverletzung auseinandersetzt. Zu den Betroffenen gehört auch die Plattform Putlocker, die mittlerweile ein neues Zuhause in Island gefunden hat.
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Putlocker.bz gehört zu den größten nicht-autorisierten Film-Streaming-Diensten im Netz. Nicht zu verwechseln mit dem Hosting-Service Putlocker.com. Medienberichten zufolge haben die Betreiber von Putlocker.bz die Kontrolle über ihre Domain verloren, die vorgestern geschlossen wurde und seitdem auch nicht mehr erreichbar ist. Hinter der Sperrung vermuten die Betroffenen eine Abteilung der Londoner Polizeibehörde, die sich mit Urheberrechtsverletzungen beschäftigt.
Wie Torrentfreak berichtet, hat die Intellectual Property Crime Unit (PIPCU) in den vergangenen Wochen mehrere Domain-Registrare angeschrieben, über die zuvor Domains mutmaßlicher Piraterie-Seiten angemeldet wurden. Zudem wurden in diesem Zeitraum mehrere Webseiten, die mit Piraterie in Verbindung gebracht werden, vom Netz genommen oder waren zumindest temporär nicht erreichbar. Die Suchmaschine FileCrop wurde komplett gesperrt. Die Webseite ziert mittlerweile eine offizielle Meldung der PIPCU, die dem Besucher mitteilt, dass FileCrop Gegenstand polizeilicher Ermittlungen sei. Im Gegensatz dazu war die Torrent-Suchmaschine Torrentz.eu nur vorübergehend nicht erreichbar.
Island als "sicherer Hafen für freie Meinungsäußerung"
Laut Torrentfreak verzeichnete Putlocker.bz jede Woche bis zu sechs Millionen aktiver Nutzer. Als am Dienstag die Domain plötzlich gesperrt wurde, entschieden sich die Seitenbetreiber kurzerhand "auszuwandern". Noch am gleichen Tag verkündeten sie über die Facebook-Seite von Putlocker, dass das Portal ein neues Zuhause in Island gefunden hat - in "einem sicheren Hafen für die freie Meinungsäußerung". Ob hinter Putlockers Domainproblemen tatsächlich auch die PIPCU steckt, ist Spekulation, eine offizielle Stellungnahme der Putlocker-Betreiber liegt noch nicht vor.
Die Webseite ist fortan unter der Länderdomain .is erreichbar. Der zuständige Domain-Registar ISNIC gab Torrentfreak die Auskunft, dass das Unternehmen initiativ keine Domains sperrt. Erst bei einer Anordnung des Isländischen Gerichts würde ISNIC entsprechende Schritte einleiten. Eine Aufforderung der PIPCU allein stellt demnach fürs erste keine Gefahr für Putlocker dar.
Quelle: Gulli