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TV SPORT SPORT1: ‚Poker macht uns Spaß‘

SPORT1: ‚Poker macht uns Spaß‘

Chefredakteur Alexander Rösner spricht mit uns über die Ausstrahlung der Sportarten Eishockey, Basketball, Handball, Poker und Dart. Wie zufrieden ist der TV-Macher mit den in Deutschland nicht ganz so populären Sportarten?

SPORT1 zeigt vermehrt Eishockeyspiele. Welche Rolle spielt die Sportart in Ihren Planungen?
Das ist ein klares Bekenntnis zum Eishockey – und ein Teil unserer Senderstrategie. Als offizieller Partner des Deutschen Eishockey-Bundes übertragen wir unter anderem bis 2013 den Deutschland Cup und besitzen die Rechte an allen Spielen der deutschen Nationalmannschaft. Und im Rahmen einer langfristigen Kooperation mit Infront zeigen wir bis 2017 die Eishockey-WM – inklusive der deutschen Spiele. Welches Potenzial diese Sportart in Deutschland besitzt, hat die WM im eigenen Land gezeigt, die auch für uns ein großartiger Erfolg war. Aber natürlich sind wir uns im Klaren darüber, dass die Weltmeisterschaft im vergangenen Jahr eine absolute Ausnahme war – wegen der Austragung hier in Deutschland, aber natürlich auch aufgrund des sensationellen Abschneidens des DEB-Teams. Die WM 2009 hatte bei uns im Schnitt 190.000 Zuschauer, bei der WM 2010 waren es plötzlich 690.000 – da spielte natürlich auch das Rekord-Eröffnungsspiel «Auf Schalke» als Initialzündung eine Rolle. Dies hat der Sportart einen großen Schub gegeben, den wir nutzen wollen, um gemeinsam mit dem DEB Eishockey in Deutschland noch populärer zu machen.

Sie hatten mehr als 20 Prozent Marktanteil am Tag des Champions League-Endspiels zwischen Inter und Bayern…
An jenem Samstag haben wir das WM-Halbfinale zwischen Deutschland und Russland übertragen und erreichten im Schnitt 2,45 Millionen Zuschauer. Wir hatten bei diesem Spiel 14,4 Prozent Marktanteil beim Publikum ab drei Jahren und sensationelle 25,3 Prozent bei den Männern zwischen 14 und 49 Jahren. Das sind für uns als Sportsender Quoten auf dem Niveau eines Vollprogramms.

Der Eishockeysport hat aktuell eine Menge Probleme. Finanziell geht es vielen Vereinen nicht gerade gut, vor allem in Mittel- und Norddeutschland sind zudem einige Arenen nicht mehr so gut besucht. Welche Verantwortung hat SPORT1 in diesem Zusammenhang?
Wir sind ein privater Fernsehsender. Wir tun sehr viel für Sportarten außerhalb des Fußballs – mehr als viele andere. Wir gehen aber nie Kooperationen ein, weil wir das Gefühl haben, dass wir irgendwo dringend helfen müssten. Wir möchten guten Sport abbilden.

Sie sprachen die guten Zuschauerzahlen an: Ist die DEL für Sie ein Thema?
Nationale Ligen beobachten wir grundsätzlich mit Interesse. Die DEL geht aber einen anderen Weg und ist seit Jahren exklusiv bei Sky im Pay-TV – beide Seiten werden sicherlich gute Gründe dafür haben. Es ist aber dann so, dass man mit den Übertragungen eben nicht so viele Menschen erreicht wie im Free-TV.
Es gab in dieser Saison aber mehr Free-TV-Übertragungen denn je. Eurosport zeigt diese Spiele. Hat SPORT1 da Interesse?
Vereinzelte Partien in unregelmäßigen Abständen abzubilden ist für uns nicht so reizvoll – ein Engagement muss auch strategisch Sinn machen.

Sie meinen jetzt regelmäßige Übertragungen zu möglichst fixen Sendezeiten…
…zum Beispiel.

Wie zufrieden sind Sie mit Ihren Handball-Übertragungen?
Mit Handball können wir sehr zufrieden sein. In der vergangenen Saison hatten wir einen Zuschauerschnitt von 300.000 Zuschauern, jetzt liegen wir bei 280.000 – und das, obwohl wir die spannende Endphase der Saison noch nicht erreicht haben. Früher haben wir Handball immer dienstags gezeigt, durch die höhere Spielanzahl haben wir mit Beginn der Saison 2009/10 einen neuen Slot eröffnet und übertragen auch sonntags ab 17.00 Uhr Live-Handball – inzwischen mit den gleichen Reichweiten wie die Dienstagsspiele. Spitzenspiele wie Hamburg gegen Kiel liegen natürlich noch einmal deutlich höher: Bei dieser Begegnung hatten wir im vergangenen November im Schnitt 570.000 Zuschauer – da geht es in der Spitze gerne auch einmal Richtung einer Million.

Basketball hingegen läuft nicht ganz so stark bei Ihnen…
Basketball läuft im Vergleich zu den Handball-Übertragungen nicht ganz so stark, findet aber gerade beim jungen Publikum großen Anklang. Handball hingegen spricht vor allem das Gesamtpublikum an. Die Gesamtzuschauerzahlen unserer Basketball-Übertragungen sind sicherlich noch ausbaufähig, es gibt da bei einigen Spielen schon Ausreißer nach unten.

Man darf aber auch nicht außer Acht lassen, dass die Basketball-Bundesliga über fünf Jahre lang nicht im Free-TV zu sehen war. Vergangene Saison hatten wir 70.000 Zuschauer im Schnitt, jetzt liegen wir bei etwa 60.000 – allerdings noch ohne die Playoffs. Ich bin optimistisch, dass wir dadurch den Zuschauerschnitt noch steigern werden.

Bleiben Sie dennoch am Ball?
Natürlich – weil wir an die Sportart glauben. Die diesjährigen Basketball-Playoffs werden nicht gegen die Fußball-WM laufen – da sehe ich schon Potenzial.

Blicken wir doch noch kurz auf Sportarten wie Dart und Poker, die schlagen sich richtig gut…
Poker läuft auf seinen festen Slots sehr stabil – das macht uns Spaß. Ähnlich ist es beim Darts, wo wir schon wieder eine Zuschauersteigerung vermelden können. Die WM 2009/2010 kam im Schnitt auf 300.000 Zuschauer, die letzte WM, die Anfang Januar 2011 endete, kam auf 310.000 mit Spitzenwerten von bis zu einer Million – wir haben zudem die Sendestrecken ausgeweitet und mit 40 Stunden etwa vier Stunden mehr als zuvor übertragen.

Im Winter startet Sky Sport News HD – macht Ihnen das Sorgen?
Nein, ein Pay-TV-News-Kanal ist kein direkter Wettbewerber für SPORT1.

Vielen Dank für das Interview.

Quelle: Quotenmeter
 
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