Ein Branchenexperte berichtet über fragwürdige Tricks der Netzbetreiber, wenn die Bundesnetzagentur mit Speedtests prüft, ob die Datenrate beim Kunden auch geliefert wird.
Netzbetreiber erkennen laufende Speedtests der Bundesnetzagentur und verbessern das Ergebnis mit Tricksereien. Das sagte ein renommierter Insider, der nicht namentlich genannt werden will, im Gespräch mit Golem.de. Demnach wird "durch Sonderschaltungen bei Messungen alles freigeräumt, um die Datenübertragungsrate zu steigern."
Golem.de wollte zudem wissen, warum es - egal ob TV-Kabelnetz, DSL oder Glasfaser - immer zu Kapazitätsproblemen für den Endnutzer kommen kann. "Es geht wohl um das Verständnis, ob es beim Zugang zum Internet im engeren Sinne nicht irgendwann immer zu möglichen Kollisionen der Zugangsanforderung kommt", sagte der Experte. "Grundsätzlich kann davon ausgegangen werden, dass es auf dem Weg vom Endgerät bis zum antwortenden Web-Server der Diensteplattform irgendwann zu einer konkurrierenden Zugriffssituation kommt." Man müsse darum eigentlich immer von einer Shared Ressource sprechen, die Frage sei nur, ob das bemerkt werde. Wenn die Netze nicht ordentlich End-to-End konfiguriert sind, falle beim Nutzer das Problem auf.
Leitungsvermittelnde Technologien stellten in der Vergangenheit prinzipiell eine Zugriffsgarantie bereit, erklärte er, zumindest innerhalb des Bereiches des Netzbetreibers bis zum Internet-Peering-Punkt. Kollisionen wurden dem Endkunden durch ein einfaches "Besetzt" mitgeteilt.
"... im Prinzip Shared Ressource"
"Doch Packet-vermittelnde Netze sind viel effektiver, da sie nur für ein Kundenpacket - und nicht mehr für die Verbindungsdauer - eine Ressource innerhalb des Betreibernetzes belegen. Da mittlerweile alle Netze grundsätzlich zur Packetvermittlung übergangen sind, ist das gesamte Netz hinter den Zugangsnetzen im Prinzip Shared Ressource", sagte er. Die Kollisionswahrscheinlichkeit eines einzelnen Kundenpackets sei gering, wenn alle Kunden nur einzelne Packets verschickten.
Bei Streamingdiensten wie Netflix, Amazon Prime Video und allen anderen sei das anders. Hier handele sich um eine Art Leitungsbelegung, mindestens mit der Bandbreite des Videos. "Dies sind rund 4 MBit/s für ein Full-HD-Signal, entsprechend mehr bei immer höherwertigen Auflösungen. Um derartige Dienste dann für alle Kunden zu jeder Nutzungszeit als Unicast zur Verfügung stellen zu können, muss das Gesamtnetz ausreichend dimensioniert sein, und die Vorteile des Multiplexings lassen nach", erklärte er.
Netzbetreiber sollten End-to-End-Netzdimensionierung verbessern
Doch es gebe genügend technische Mittel für diese Anforderungen. Als Beispiel nannte er gestuftes Cashen von Content an geeigneten Stellen im Netz - den Content Data Networks - kombiniert mit Broadcast-Mechanismen, um gleichartigen Content nur einmal ins Netz spielen zu müssen.
Die Details der Netzdimensionierung seien aber das am besten gehütete Geheimnis jedes Netzbetreibers. Für die meisten Zugangsnetztechnologien könne man sagen, dass nicht sie der begrenzende Faktor seien, sondern die End-to-End-Netzdimensionierung im Rahmen der Geschäftsstrategien der Betreiber. Letztendlich liegt eine mangelnden Datenrat bei Endkunden damit offenbar daran, dass zu wenig in die Netzkapazität investiert wird.
Quelle; golem
Netzbetreiber erkennen laufende Speedtests der Bundesnetzagentur und verbessern das Ergebnis mit Tricksereien. Das sagte ein renommierter Insider, der nicht namentlich genannt werden will, im Gespräch mit Golem.de. Demnach wird "durch Sonderschaltungen bei Messungen alles freigeräumt, um die Datenübertragungsrate zu steigern."
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Golem.de wollte zudem wissen, warum es - egal ob TV-Kabelnetz, DSL oder Glasfaser - immer zu Kapazitätsproblemen für den Endnutzer kommen kann. "Es geht wohl um das Verständnis, ob es beim Zugang zum Internet im engeren Sinne nicht irgendwann immer zu möglichen Kollisionen der Zugangsanforderung kommt", sagte der Experte. "Grundsätzlich kann davon ausgegangen werden, dass es auf dem Weg vom Endgerät bis zum antwortenden Web-Server der Diensteplattform irgendwann zu einer konkurrierenden Zugriffssituation kommt." Man müsse darum eigentlich immer von einer Shared Ressource sprechen, die Frage sei nur, ob das bemerkt werde. Wenn die Netze nicht ordentlich End-to-End konfiguriert sind, falle beim Nutzer das Problem auf.
Leitungsvermittelnde Technologien stellten in der Vergangenheit prinzipiell eine Zugriffsgarantie bereit, erklärte er, zumindest innerhalb des Bereiches des Netzbetreibers bis zum Internet-Peering-Punkt. Kollisionen wurden dem Endkunden durch ein einfaches "Besetzt" mitgeteilt.
"... im Prinzip Shared Ressource"
"Doch Packet-vermittelnde Netze sind viel effektiver, da sie nur für ein Kundenpacket - und nicht mehr für die Verbindungsdauer - eine Ressource innerhalb des Betreibernetzes belegen. Da mittlerweile alle Netze grundsätzlich zur Packetvermittlung übergangen sind, ist das gesamte Netz hinter den Zugangsnetzen im Prinzip Shared Ressource", sagte er. Die Kollisionswahrscheinlichkeit eines einzelnen Kundenpackets sei gering, wenn alle Kunden nur einzelne Packets verschickten.
Bei Streamingdiensten wie Netflix, Amazon Prime Video und allen anderen sei das anders. Hier handele sich um eine Art Leitungsbelegung, mindestens mit der Bandbreite des Videos. "Dies sind rund 4 MBit/s für ein Full-HD-Signal, entsprechend mehr bei immer höherwertigen Auflösungen. Um derartige Dienste dann für alle Kunden zu jeder Nutzungszeit als Unicast zur Verfügung stellen zu können, muss das Gesamtnetz ausreichend dimensioniert sein, und die Vorteile des Multiplexings lassen nach", erklärte er.
Netzbetreiber sollten End-to-End-Netzdimensionierung verbessern
Doch es gebe genügend technische Mittel für diese Anforderungen. Als Beispiel nannte er gestuftes Cashen von Content an geeigneten Stellen im Netz - den Content Data Networks - kombiniert mit Broadcast-Mechanismen, um gleichartigen Content nur einmal ins Netz spielen zu müssen.
Die Details der Netzdimensionierung seien aber das am besten gehütete Geheimnis jedes Netzbetreibers. Für die meisten Zugangsnetztechnologien könne man sagen, dass nicht sie der begrenzende Faktor seien, sondern die End-to-End-Netzdimensionierung im Rahmen der Geschäftsstrategien der Betreiber. Letztendlich liegt eine mangelnden Datenrat bei Endkunden damit offenbar daran, dass zu wenig in die Netzkapazität investiert wird.
Quelle; golem