US-Whistleblower Edward Snowden hat die Sympathie von Studenten in Schottland und Deutschland. Während er in Glasgow Rektor werden könnte, diskutiert die Uni Rostock über die Verleihung des Ehrendoktorhuts.
Für Edward Snowden dürfte der Posten eher symbolischer Natur sein: Britischen Medienberichten zufolge kandidiert der frühere US-Geheimdienstmitarbeiter für das Amt des Rektors der Universität Glasgow. "Edward Snowdens Kandidatur ist eine einzigartige Gelegenheit, um dem mutigen Whistleblower unsere Dankbarkeit auszudrücken", teilte die Unterstützerkampagne der Berichterstattung zufolge mit. Eine Sprecherin der Universität Glasgow hat demnach die Kandidatur bestätigt. Eine Gruppe von Studenten soll über einen Vermittler Kontakt mit Snowden aufgenommen haben.
Der Rektor vertritt nach Angaben der Universität die Interessen der Studenten und ist auch Vorsitzender des Finanzausschusses. Snowden würde die Aufgaben vermutlich nicht persönlich wahrnehmen können, was in der Geschichte der Universität jedoch schon häufiger der Fall war. So wurde der Anti-Apartheid-Aktivistin Winnie Mandela nicht erlaubt, Südafrika im Jahr 1987 für die Wahl und Ernennung zur Rektorin zu verlassen. Auch der israelische Nuklearexperte Mordechai Vanunu, der das Atomprogramm seines Landes aufgedeckt hatte, konnte nach seiner Wahl im Jahr 2004 nie nach Schottland reisen. Er soll aber seine Verhaftung riskiert haben, um im Austausch mit den Studenten bleiben zu können. Derzeit vertritt der liberaldemokratische Politiker Charles Kennedy die Interessen der Studenten.
Empörung über Tötungspläne
Nach Ansicht der Unterstützer wäre ein Votum für Snowden ein Ausdruck von "Empörung und Entsetzen über die offene Debatte in US-Geheimdienstkreisen, jemanden zu töten, der aus Pflichterfüllung und frei von geldsüchtigen Motiven mit dem einzigen Ziel handelte, seine Mitbürger über Vergehen des Staates zu informieren". Das US-Portal buzzfeed.com hatte jüngst mehrere Geheimdienstmitarbeiter zitiert, die Snowden am liebsten umbrächten. Snowden hält sich seit Anfang August an einem unbekannten Ort in Russland auf. Dort erhielt er einjähriges Asyl, nachdem er auf seiner Flucht aus den USA auf dem Moskauer Flughafen Scheremetjewo hängengeblieben war.
Eine akademische Ehrung anderer Art könnte Snowden demnächst in Deutschland zuteil werden. Am Montagabend wollte die Universität Rostock auf einer Podiumsdiskussion klären lassen, ob der 30-Jährige die Ehrendoktorwürde verdient hat. Mehr als 600 Besucher der Diskussion, an der unter anderem der Grünen-Politiker Hans-Christian Ströbele und der ehemalige Verfassungsrichter Wolfgang Hoffmann-Riem teilnahmen, zeigten einem Bericht des Nordkuriers zufolge eindeutig ihre Sympathien für Snowden. Der Rat der Philosophischen Fakultät könnte das Promotionsverfahren am 9. April auf den Weg bringen.
Golem.de
Für Edward Snowden dürfte der Posten eher symbolischer Natur sein: Britischen Medienberichten zufolge kandidiert der frühere US-Geheimdienstmitarbeiter für das Amt des Rektors der Universität Glasgow. "Edward Snowdens Kandidatur ist eine einzigartige Gelegenheit, um dem mutigen Whistleblower unsere Dankbarkeit auszudrücken", teilte die Unterstützerkampagne der Berichterstattung zufolge mit. Eine Sprecherin der Universität Glasgow hat demnach die Kandidatur bestätigt. Eine Gruppe von Studenten soll über einen Vermittler Kontakt mit Snowden aufgenommen haben.
Der Rektor vertritt nach Angaben der Universität die Interessen der Studenten und ist auch Vorsitzender des Finanzausschusses. Snowden würde die Aufgaben vermutlich nicht persönlich wahrnehmen können, was in der Geschichte der Universität jedoch schon häufiger der Fall war. So wurde der Anti-Apartheid-Aktivistin Winnie Mandela nicht erlaubt, Südafrika im Jahr 1987 für die Wahl und Ernennung zur Rektorin zu verlassen. Auch der israelische Nuklearexperte Mordechai Vanunu, der das Atomprogramm seines Landes aufgedeckt hatte, konnte nach seiner Wahl im Jahr 2004 nie nach Schottland reisen. Er soll aber seine Verhaftung riskiert haben, um im Austausch mit den Studenten bleiben zu können. Derzeit vertritt der liberaldemokratische Politiker Charles Kennedy die Interessen der Studenten.
Empörung über Tötungspläne
Nach Ansicht der Unterstützer wäre ein Votum für Snowden ein Ausdruck von "Empörung und Entsetzen über die offene Debatte in US-Geheimdienstkreisen, jemanden zu töten, der aus Pflichterfüllung und frei von geldsüchtigen Motiven mit dem einzigen Ziel handelte, seine Mitbürger über Vergehen des Staates zu informieren". Das US-Portal buzzfeed.com hatte jüngst mehrere Geheimdienstmitarbeiter zitiert, die Snowden am liebsten umbrächten. Snowden hält sich seit Anfang August an einem unbekannten Ort in Russland auf. Dort erhielt er einjähriges Asyl, nachdem er auf seiner Flucht aus den USA auf dem Moskauer Flughafen Scheremetjewo hängengeblieben war.
Eine akademische Ehrung anderer Art könnte Snowden demnächst in Deutschland zuteil werden. Am Montagabend wollte die Universität Rostock auf einer Podiumsdiskussion klären lassen, ob der 30-Jährige die Ehrendoktorwürde verdient hat. Mehr als 600 Besucher der Diskussion, an der unter anderem der Grünen-Politiker Hans-Christian Ströbele und der ehemalige Verfassungsrichter Wolfgang Hoffmann-Riem teilnahmen, zeigten einem Bericht des Nordkuriers zufolge eindeutig ihre Sympathien für Snowden. Der Rat der Philosophischen Fakultät könnte das Promotionsverfahren am 9. April auf den Weg bringen.
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