Teuer, in der Regel nicht mit 4K und erst recht nicht mit Mehrkanalton oder HDR - so ist das Premiumangebot von Sky im Jahr 2018.
Wir sind mitten im Test von Sky Q, Skys Streaming- und TV-Angebot - eine gute halbe Minute zweifeln wir ob der nächsten Eingabe auf der Q-Fernbedienung. Im Menü der Tonspur sind wir uns unsicher, wie wir unsere Auswahl nun korrekt beenden. Ist es die Eingabetaste in der Mitte, die Zurück-Taste, der Pfeil nach links oder doch die kleine Fragezeichen-Taste unten rechts? Bevor wir das Rätsel unter dem Punkt Bedienung aufklären - auf diese Art und Weise hat uns der Sky-Plus-Pro-Receiver im Test mehrfach frustriert! Aber fangen wir erstmal mit der Einrichtung und der Hardware an, bevor wir Bild- und Tonqualität, die Inhalte, Änderungen und alles Weitere besprechen.
Vorab: Sky Q ist das Abomodell des Pay-TV-Senders Sky. Anders als beim ebenfalls von uns getesteten Streamingangebot Sky Ticket (zu unserem Test) fallen hier monatliche Abogebühren für den Nutzer an. Kunden legen sich also für ein oder zwei Jahre fest und sollen ein Komplettangebot, einen Hybrid aus Streaming, Video on Demand und klassischem linearem Fernsehen, bekommen.
Die surrende Hardware
Sky Q gibt es entweder über einen Kabel- oder Satellitenreceiver, die sogenannte Sky-Plus-Pro-Box. Die ist für Neukunden kostenlos und wird mit 10 Euro bei einem Upgrade von Sky + auf Sky Q verrechnet. Reicht einem das Digitalangebot, kann Sky Q auch komplett über die App auf Samsung-Tyzen-TVs (ab 2015), LGs Smart-TV-App oder das Apple TV der vierten und fünften Generation genutzt werden. Ohne den Receiver kann Sky Q aber nicht gebucht werden, der ist leider weiter Pflicht. Dabei ist es insgesamt möglich mit Multiscreen, verschiedene Inhalte über einen Zugang auf bis zu fünf Geräten gleichzeitig abzuspielen, unabhängig von deren Ort. Im Sky-Q-Abo enthalten ist ein Zugang für Sky Go, mit dem auf Android- und iOS-Smartphones sowie Tablets die gleichen Inhalte zur Verfügung stehen.
Für unseren Test liegt uns die Receiver-Variante für Satellitenempfang vor. Die Sky-Plus-Pro-Box bietet einen Twin-Tuner (DVB-S2), einen HDMI-Anschluss, einen optischen digitalen Audioausgang, WLAN, Ethernet und eine 1-TByte-Magnetfestplatte mit 5.400 U/min für Aufzeichnungen.
Quelle; golem
Wir sind mitten im Test von Sky Q, Skys Streaming- und TV-Angebot - eine gute halbe Minute zweifeln wir ob der nächsten Eingabe auf der Q-Fernbedienung. Im Menü der Tonspur sind wir uns unsicher, wie wir unsere Auswahl nun korrekt beenden. Ist es die Eingabetaste in der Mitte, die Zurück-Taste, der Pfeil nach links oder doch die kleine Fragezeichen-Taste unten rechts? Bevor wir das Rätsel unter dem Punkt Bedienung aufklären - auf diese Art und Weise hat uns der Sky-Plus-Pro-Receiver im Test mehrfach frustriert! Aber fangen wir erstmal mit der Einrichtung und der Hardware an, bevor wir Bild- und Tonqualität, die Inhalte, Änderungen und alles Weitere besprechen.
Vorab: Sky Q ist das Abomodell des Pay-TV-Senders Sky. Anders als beim ebenfalls von uns getesteten Streamingangebot Sky Ticket (zu unserem Test) fallen hier monatliche Abogebühren für den Nutzer an. Kunden legen sich also für ein oder zwei Jahre fest und sollen ein Komplettangebot, einen Hybrid aus Streaming, Video on Demand und klassischem linearem Fernsehen, bekommen.
Die surrende Hardware
Sky Q gibt es entweder über einen Kabel- oder Satellitenreceiver, die sogenannte Sky-Plus-Pro-Box. Die ist für Neukunden kostenlos und wird mit 10 Euro bei einem Upgrade von Sky + auf Sky Q verrechnet. Reicht einem das Digitalangebot, kann Sky Q auch komplett über die App auf Samsung-Tyzen-TVs (ab 2015), LGs Smart-TV-App oder das Apple TV der vierten und fünften Generation genutzt werden. Ohne den Receiver kann Sky Q aber nicht gebucht werden, der ist leider weiter Pflicht. Dabei ist es insgesamt möglich mit Multiscreen, verschiedene Inhalte über einen Zugang auf bis zu fünf Geräten gleichzeitig abzuspielen, unabhängig von deren Ort. Im Sky-Q-Abo enthalten ist ein Zugang für Sky Go, mit dem auf Android- und iOS-Smartphones sowie Tablets die gleichen Inhalte zur Verfügung stehen.
Für unseren Test liegt uns die Receiver-Variante für Satellitenempfang vor. Die Sky-Plus-Pro-Box bietet einen Twin-Tuner (DVB-S2), einen HDMI-Anschluss, einen optischen digitalen Audioausgang, WLAN, Ethernet und eine 1-TByte-Magnetfestplatte mit 5.400 U/min für Aufzeichnungen.
Die Inbetriebnahme gestaltet sich einfach: alle Kabel einstecken, die Smartcard an der Geräterückseite unter der Festplatte einstecken und den Power-Knopf auf der Fernbedienung drücken. Nach einer ausreichend kurzen Wartezeit von fünf Sekunden erscheint die neu gestaltete blaue Sky-Q-Bedienungsoberfläche.
Die blaue Q-LED stört den Filmgenuss durch eine Animation. (Bild: Michael Wieczorek/Golem.de)
Das Sky-Logo lässt sich nicht abschalten. (Bild: Michael Wieczorek/Golem.de)
Der Lieferumfang der Hardware von Sky Q (Bild: Michael Wieczorek/Golem.de)
Die Anschlüsse des Q-Sat-Receivers (Bild: Michael Wieczorek/Golem.de)
Die Festplatte und Smartcard werden an der rechten hinteren Gehäuse-Ecke eingeschoben. (Bild: Michael Wieczorek/Golem.de)
Die Fernbedienung ist nicht beleuchtet. (Bild: Michael Wieczorek/Golem.de)
Das Netzteil des Receivers (Bild: Michael Wieczorek/Golem.de)
Zur Kühlung ist ein Lüfter verbaut, der durchaus hörbar seinen Dienst verrichtet. Das ist selbst im Standby-Modus der Fall, was diesen Umstand noch negativer auffallen lässt. Es ist zwar nur ein Rauschen, aber es stört und wird durch die permanente Aktivierung der Festplatte hervorgerufen. Hier hilft nur eine Steckdose mit zusätzlichem Netzschalter.
An der Gehäusevorderseite leuchtet im Standby-Modus das blaue Logo. Sobald der Receiver eingeschaltet ist, erhellt ein weißer Sky-Schriftzug die Umgebung, sobald Q-Inhalte abgespielt werden kommt eine kreisrunde blaue LED inklusive Ring-Animation dazu. Leider lassen sich die Lichter nicht optional dimmen oder abschalten. Der UHD-fähige Receiver kommt mit einer unbeleuchteten klassischen Fernbedienung inklusive Batterien, einer Installationsanleitung sowie einem HDMI-Kabel, Netzkabel und Netzteil. Im Standby-Modus benötigt die Box circa 8,4 Watt, beim Abspielen von Satellitenfernsehen 14 Watt und im Internetbetrieb und dem Streaming einer Serie in UHD 16 Watt.
Menü brauchbar, Bedienung verwirrend
Seit dem Wechsel auf Sky Q ab Mai 2018 ist eine neue Oberfläche im Einsatz, sie ist blau. In der oberen linken Ecke ist das derzeit aktive Videosignal in einem Fenster sichtbar, darunter sind die Kategorien Home, TV Guide inklusive EPG, eigene Aufnahmen, Serien, Filme, Sky Store (wo Filme zusätzlich geliehen oder gekauft werden können), Sport, Dokus, Kids, Shows und so weiter und so fort. Ganz unten finden sich die Geräteeinstellungen, hier sollten Nutzer zuerst reinschauen.
Standardmäßig stellt sich unsere Sky-Plus-Pro-Box nämlich trotz 4K-HDR-TV und Onkyo-Audioreceiver mit Dolby-Atmos-Unterstützung auf eine Bildausgabe von 1080p, also Full-HD, ein, der Ton wird auf Stereo festgelegt. Theoretisch wäre es möglich, eine Autoerkennung über den HDMI-Standard mit dem beiliegenden High-Bandwith-+Ethernet-HDMI-Kabel vorzunehmen. Sky macht davon aber erst Gebrauch, sobald der Nutzer manuell auf UHD umstellt - darauf startet sich ein Dialog der automatisch zwischen 8 und 10 Bit entscheidet. Eine Farbtiefe von 10 Bit wird für HDR benötigt, ist also an sich noch unnütz für das aktuelle Sky-Q-Angebot.
High Dynamic Range, kurz HDR, ist bei Sky noch gar kein Thema. Anders als beispielsweise Amazon oder Netflix bietet Sky keine Inhalte in HDR, also mit erweitertem Farbumfang und mehr Kontrast an. In den Einstellungen können wir aber wenigstens die UHD-Bildausgabe aktivieren, sofern das HD+-Paket gebucht wurde, woraufhin das Menü und alle Inhalte auf 4K UHD hochskaliert werden. Eine native UHD-Bildausgabe gibt es nur bei sehr wenigen speziellen Ausnahmen bei Filmen und Serien.
Beim Ton kann noch die präferierte Standardsprache festgelegt werden - das wars. Immerhin ist das ein Vorteil gegenüber Sky Ticket, bei dem standardmäßig alles in deutscher Sprache ausgegeben wird. Wer dort die Inhalte auf Englisch hören will, muss bei jedem Film und jeder Serienfolge erneut die Sprache wechseln.
Video: Sky Ticket TV Stick im Test (2:25)
Eine genaue Bestimmung der Bildwiederholfrequenz vermissen wir, genau wie die Festlegung höherer Audiostandards als Stereo, Mehrkanal und digital. Das bedeutet, dass alle Inhalte bei Sky skaliert auf die eingestellte Auflösung mit 50 Hertz laufen. Das ist kein Problem bei europäischen Sport-Übertragungen oder dem deutschen TV-Programm, führt aber natürlich bei Quellen, die mit 24 Bildern pro Sekunde gedreht wurden, wie vielen modernen Serien und fast allen Kinofilmen, zum Telecine-Judder-Effekt, also einem ruckelnden Bildeindruck.
Kein klares Bedienungskonzept
Die neue Baumstruktur des blauen Sky-Q ist im Vergleich zum vorherigen schwarzen Kraut-und-Rüben-Menü ein Schritt in die richtige Richtung. Inhalte lassen sich durch die logische Sortierung leichter finden. Etwas verwirrend ist aber die automatisch wechselnde Vorschau-Ansicht auf der rechten Bildschirmseite, sobald wir tiefer in die Menüs eindringen. Während wir zum Beispiel Serien angewählt haben, sind rechts Highlights dargestellt.
Falls der Nutzer dort eine spannende Serie erblickt, wird er intuitiv mit der Pfeiltaste nach rechts dorthin wechseln wollen. Der Tastendruck nach rechts führt ihn allerdings in die Sub-Kategorien für Serien, woraufhin sich mitunter die Vorschau auf der rechten Bildschirmhälfte neu sortiert und die Serie, die man anwählen wollte, verschwindet. Nach Sky-Logik muss der Nutzer etliche Male nach rechts navigieren, bevor er irgendwann in seiner Auswahl ankommt.
Video: Sky stellt das neue Q-Menü vor (1:37)
Für die Eingabe der Kundennummer, Passwörter von Netzwerken oder in Suche-Feldern setzt Sky auf eine antike vertikale Scroll-Leiste oder T9 über die Zahlen (2003 lässt grüßen) mit allen Buchstaben und Zahlen. Eingaben geraten dadurch zu einem maximal nervigen Geduldsspiel. Wer sich vertippt und mit der Zurück-Taste zurückgehen will, setzt damit die komplette Eingabe zurück und darf von vorne beginnen. Das führt uns zum größten Negativpunkt bei der Bedienung: dem Einsatz des Zurück-Knopfes.
Bei Sky ist man sich offensichtlich nicht einig gewesen, welcher Knopf genutzt werden sollte, um "Zurück" zu gehen. In vielen Fällen bewirkt ein Druck auf die Zurück-Taste nämlich gar nichts, stattdessen soll die Pfeiltaste nach links gedrückt werden oder der Menü-Knopf.
Wer in der Wahl für die Audiosprache, die sich über dieses ominöse Fragezeichen öffnet, den Zurück-Knopf drückt, geht direkt zum Film oder der aktiven Serie. Vorher muss mit dem Enter-Knopf die Auswahl bestätigt werden. Für den Wechsel der Sprache sind also drei unterschiedliche Knöpfe nötig zusätzlich zur Navigation mit den Pfeiltasten. Die Bedienung des Geräts macht so keine Freude, sondern sorgt für viel Frust. Trotz des nun deutlich übersichtlicheren Hauptmenüs gelingt es aus diesem Grund erst nach einer langen Einarbeitungsphase, die Q-Oberfläche sicher zu bedienen.
Alle weiteren Veränderungen an der Bedienungsoberfläche beschreiben wir ausführlich in unserem Test zu Sky Ticket und sie treffen in gleichem Maße auf Sky Q zu, beispielsweise bei der automatischen Weiterleitung zur nächsten Folge einer Staffel, die vielfach zu spät erscheint oder auch mal gar nicht. Die meisten Funktionen sind für Prime-Video- und Netflix-Kunden seit Jahren eine Selbstverständlichkeit - für Sky-Kunden vielfach weiterhin nicht.
Aus diesem Grund wechselten wir nach einer Weile hoffnungsvoll auf die Q-App auf dem Apple TV der fünften Generation, um zu schauen, ob die Bedienung dort intuitiver funktioniert. Immerhin bietet die Apple-TV-Fernbedienung ein Touchpad und ein Mikrofon.
Schöne neue App-Welt, Bild- und Tonqualität
Die Sky-Q-App steuert sich auf dem Apple TV minimal logischer als auf der Sky-Plus-Pro-Box. Hier funktioniert das Aufrufen der Audio-Optionen zum Beispiel über die bekannte Wischgeste nach unten und schließt sich auch genau so. Doof nur, dass das Pop-up-Menü dennoch von unten ins Bild rutscht. Das lässt die Implementierung direkt wieder wenig stimmig wirken. Während der rudimentäre Umgang mit der App funktioniert und alle Inhalte schnell und wie zu erwarten dargestellt werden, finden wir zahlreiche kleine Fehler in der App.
Die Bildausgabe orientiert sich an den eingestellten Formaten in den Einstellungen vom Apple TV. Apples nützliche Funktion, die Bildrate und das Format den Quellen anzupassen, wird dabei komplett ignoriert. Das bedeutet, dass unser Apple TV zum Beispiel alle Sky-Q-Inhalte auf 4K-UHD bei 60 Hertz hochskaliert und ausgibt. Das beinhaltet dann auch die deutschen Fußballübertragungen oder den Tatort, welche eigentlich mit 50 Hertz und 25 Bildern pro Sekunde aufgezeichnet werden.
Am unteren Bildschirmrand sind in der aktuellen App-Version 1.1.1.1 zudem sehr störende weiße Artefakte zu sehen, die nur in der Sky-Q-App auftreten. Wir haben ein kurzes Handyvideo davon gedreht. Das Touchpad nutzt die App nur zum genaueren Ansteuern von Sekunden, das Mikrofon überhaupt nicht. Auch auf dem Apple TV muss jeder Buchstabe in der vertikalen Scroll-Leiste einzeln ausgewählt und bestätigt werden. Das ist auch hier nervig, so dass alle Eingaben entsprechend mühsam vonstatten gehen. Die rudimentären Video- und Soundeinstellungen, die es auf der Sky-Plus-Pro-Box noch gibt, fehlen völlig in der Q-App. Die Q-App orientiert sich an den Einstellungen des Apple TV, was die Basis-Sprachoption angeht.
Video: Darstellungsfehler in der Sky-Q-App (1:45)
Meistens nur HD-Qualität, wenn überhaupt
Ganz egal, ob wir Sky Q nun über die Apple-Box oder Skys eigenen Receiver ausgeben, von der Bildqualität sind wir grundlegend enttäuscht. Obwohl Sky selbst vom Einstieg ins UHD-Zeitalter mit Q spricht, bietet man kaum Inhalte in 4K-UHD an. Wenn sie es tun, wie zum Beispiel bei Resident Evil: The Final Chapter, dann sieht das Ergebnis trotzdem bei weitem nicht danach aus.
Die Bitrate ist generell sehr niedrig, das Bild wirkt wie mit einem Soft-Filter überlagert, was die geringe Basisauflösung zwar kaschiert, aber nicht Sinn der Sache ist, wenn ein UHD-Bild beworben wird. Selbst die Blu-ray von Resident Evil: The Final Chapter hat mehr Kontrast, bessere Farben und Schärfe als die von Sky angebotene, selbst codierte Fassung im On-Demand-Stream.
Am Beispiel von The Circle erkennen wir sogar Kamm-Artefakte, Überreste von einem missratenen Deinterlacing-Durchgang einer Fassung, die Sky offensichtlich nur in 1080i vorliegt. Häufig sind uns bei Pitch Perfect 3 oder auch dem erwähnten The Circle zusätzlich Bildaussetzer und MPEG-Artefakte aufgefallen. Blade Runner 2049 wirkt in der HD-Fassung von Sky eher wie eine aufgeblasene DVD-Fassung als natives 720p. Cineasten gruseln sich bei solchen Bildern.
Als Gegenbeispiel dienen Sportübertragungen, beispielsweise beim Tennis oder der Bundesliga. Hier kann Sky mit einem kontrastreichen Bild, maximaler nativer 4K-UHD-Auflösung und einer hohen Bitrate glänzen - jedenfalls bei den Topspielen wie bei der Fußball-WM.
Noch enttäuschender als das Bild bei Filmen und Serien empfinden wir die Tonspuren. Meistens liegt eine stark komprimierte deutsche Mehrkanaltonspur vor. Nutzer, die den Originalton bevorzugen, bekommen ihn nicht immer, und wenn, dann meistens nur im Stereoformat. Wir haben mit Resident Evil: The Final Chapter das einzige Beispiel ausfindig machen können, wo auch der Originalton als 5.1-Spur vorliegt. Dass auch die fast bis zur Unkenntlichkeit komprimiert ist, brauchen wir schon beinahe nicht mehr zu erwähnen. Bei derart starker Kompression ist auch der überraschende Soundeffekt von hinten oder dramatische Musik kein Genuss mehr. Alles fühlt sich sehr flach und eindimensional an. Es ist ein echtes Trauerspiel - vor allem, wenn man bedenkt, dass Netflix inzwischen Eigenproduktionen mit Dolby Vision und Dolby Atmos anbietet. Die sind natürlich auch komprimiert, aber nicht in diesem extremen Maße.
Es kommt auch immer noch vor, dass Sky Filme und vor allem Serien eine Zeit lang in HD- und am Ende nur noch in SD-Qualität anbietet, ohne diesen Wechsel zu kommunizieren. Sky-Kunden kennen diesen Umstand bereits von früher und er ist nach wie vor störend und kommt vor. Das Gleiche gilt für Funktionen, die einst im Preis inbegriffen waren, seit Sky Q allerdings kommentarlos gestrichen wurden, wie das Pausieren des aktuellen TV-Programms inklusive der privaten Sender wie Sat 1 oder RTL durch die Festplattenfunktion. Das Pausieren und Fortsetzen der HD-Privaten ist aus "rechtlichen Gründen" untersagt und funktioniert nur noch bei Sky-eigenen Inhalten und den Öffentlich-Rechtlichen sowie den SD-Varianten der Privaten..
Gute exklusive Inhalte?
Für Fußball oder Sport im Allgemeinen könnte sich Sky Q also lohnen, immerhin werden diese Inhalte angemessen dargestellt. Zusätzlich produziert Sky exklusive Serien wie Babylon Berlin oder The Young People. Babylon Berlin ist in Zusammenarbeit mit der ARD entstanden und läuft jeweils zeitexklusiv auf einem der Sender.
Die HBO-Eigenproduktionen wie Westworld oder Game of Thrones gibt es durch einen Exklusivvertrag aber nirgends schneller mit deutschem Ton als auf Sky - und die haben zweifelsohne und verdient eine große Gefolgschaft. Bei Prime Video und Netflix erscheinen die meisten HBO-Produktionen überhaupt nicht. Wer sie also nicht kaufen, sondern zwingend streamen möchte, hat nur bei Sky diese Option. Die Filmauswahl ist deutlich aktueller als bei Prime oder Netflix.
Verfügbarkeit und Fazit
Um in die Welt von Sky Q, Skys Premiumangebot, einzusteigen, müssen Nutzer mindestens eins von vier unterschiedlichen Paketen buchen. Das Entertainment-Paket umfasst TV-Serien und Dokumentationen. Das Cinema-Paket bietet aktuelle Filme bereits wenige Monate nach deren Ausstrahlung in den Kinos und ein wechselndes Angebot an etwa 1.000 Filmen auf Abruf ohne Werbeunterbrechungen. Für Sportfans gibt es das Sport-Paket oder ein dediziertes Bundesliga-Paket. Alle Pakete lassen sich untereinander kombinieren und Sky bietet regelmäßig Rabattaktionen (vor allem für Kunden, die ihr Abonnement kündigen) an.
Die Pakete reichen im Einzelpreis zwischen circa 20 bis 35 Euro oder als Komplett-Paket bis 65 Euro im Monat. Q-Abos müssen bis zum 4. Werktag vor Monatsende gekündigt werden und gelten in der Regel für 12 oder 24 Monate. Die UHD-Wiedergabe Ist im HD-Premium Paket, das 10 Euro kostet enthalten und gilt bis zum Vertragsende.
Fazit
Sky Q enttäuscht Cineasten und Serienfans durch seine konkurrenzlos rückständige Bild- und Tonqualität. Im direkten Vergleich mit Netflix oder Prime Video gibt es nur ganz selten 4K-UHD, gar kein HDR, eine geringere Bitrate und nahezu immer die falsche Bildwiederholfrequenz.
Das neue blaue Menü gefällt uns durch seine übersichtliche Struktur, nützliche Angaben zur zeitlichen Begrenzung der Inhalte und die Einbindung des klassischen linearen Fernsehens. Leider kann die Bedienung aber noch nicht überzeugen und verwirrt mit Doppelbelegungen von Knöpfen, versteckten Menüpunkten und wenig intuitiver Steuerung.
Konfus wirken die genannten Umstände unter dem Aspekt, dass das Unternehmen bei Sportübertragungen beweist, dass es durchaus in der Lage ist, Qualität zu senden.
Sky hat bereits mit immer weniger exklusiven Inhalten zu kämpfen: Die Formel 1 und Teile der Uefa-Champions-League gibt es schon nicht mehr dort zu sehen. Die paar exklusiven deutschen Vertonungen von HBO-Serien dürften auf lange Sicht auch nicht ausreichen, um den Kundenbestand bei den aktuellen Premium-Preisen zu halten. Sky hat daher mit Q vielleicht den Sprung ins digitale Zeitalter gestartet, ist aber noch lange nicht beim Status quo der Konkurrenz angekommen.
Nachtrag vom 21. September 2018, 18:05
Wir haben einige kleine Fehler und Unschärfen im Artikel behoben, für die wir um Entschuldigung bitten. Der Mietpreis für den Receiver beträgt nicht wie ursprünglich berichtet 100 Euro. Es gibt ihn kostenlos für Neukunden und Kunden, die ein Upgrade auf Q vollziehen. 10 Euro werden monatlich mehr für Receiver und Services wie Multiscreen und Download in Go veranschlagt.
Anders als zunächst von uns berichtet, leuchtet während des linearen Sat-TV die blaue LED nicht. Die Pause-Funktion ist auf den SD-Kanälen weiter vorhanden und nur auf den HD-Varianten der Privaten nicht mehr. Der Nebensatz, dass sich das Vorschau-Menü veränderte, wenn der Nutzer in die Unterkategorien wechselt, wurde gestrichen. Dafür erklären wir an der Stelle, warum sich die Sub-Menüs nicht intuitiv anfühlen: Weil Nutzer sie auswendig lernen müssen.
Wir haben Beispiele für Exklusivproduktionen von Sky wie Babylon Berlin eingefügt.
Den Preis für die UHD-Wiedergabe haben wir ebenfalls korrigiert: Sie ist im HD-Premium Paket enthalten, das 10 Euro kostet; dies gilt bis zum Vertragsende.
Du musst Regestriert sein, um das angehängte Bild zusehen.
Die blaue Q-LED stört den Filmgenuss durch eine Animation. (Bild: Michael Wieczorek/Golem.de)
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Das Sky-Logo lässt sich nicht abschalten. (Bild: Michael Wieczorek/Golem.de)
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Der Lieferumfang der Hardware von Sky Q (Bild: Michael Wieczorek/Golem.de)
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Die Anschlüsse des Q-Sat-Receivers (Bild: Michael Wieczorek/Golem.de)
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Die Festplatte und Smartcard werden an der rechten hinteren Gehäuse-Ecke eingeschoben. (Bild: Michael Wieczorek/Golem.de)
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Die Fernbedienung ist nicht beleuchtet. (Bild: Michael Wieczorek/Golem.de)
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Das Netzteil des Receivers (Bild: Michael Wieczorek/Golem.de)
Zur Kühlung ist ein Lüfter verbaut, der durchaus hörbar seinen Dienst verrichtet. Das ist selbst im Standby-Modus der Fall, was diesen Umstand noch negativer auffallen lässt. Es ist zwar nur ein Rauschen, aber es stört und wird durch die permanente Aktivierung der Festplatte hervorgerufen. Hier hilft nur eine Steckdose mit zusätzlichem Netzschalter.
An der Gehäusevorderseite leuchtet im Standby-Modus das blaue Logo. Sobald der Receiver eingeschaltet ist, erhellt ein weißer Sky-Schriftzug die Umgebung, sobald Q-Inhalte abgespielt werden kommt eine kreisrunde blaue LED inklusive Ring-Animation dazu. Leider lassen sich die Lichter nicht optional dimmen oder abschalten. Der UHD-fähige Receiver kommt mit einer unbeleuchteten klassischen Fernbedienung inklusive Batterien, einer Installationsanleitung sowie einem HDMI-Kabel, Netzkabel und Netzteil. Im Standby-Modus benötigt die Box circa 8,4 Watt, beim Abspielen von Satellitenfernsehen 14 Watt und im Internetbetrieb und dem Streaming einer Serie in UHD 16 Watt.
Menü brauchbar, Bedienung verwirrend
Seit dem Wechsel auf Sky Q ab Mai 2018 ist eine neue Oberfläche im Einsatz, sie ist blau. In der oberen linken Ecke ist das derzeit aktive Videosignal in einem Fenster sichtbar, darunter sind die Kategorien Home, TV Guide inklusive EPG, eigene Aufnahmen, Serien, Filme, Sky Store (wo Filme zusätzlich geliehen oder gekauft werden können), Sport, Dokus, Kids, Shows und so weiter und so fort. Ganz unten finden sich die Geräteeinstellungen, hier sollten Nutzer zuerst reinschauen.
Standardmäßig stellt sich unsere Sky-Plus-Pro-Box nämlich trotz 4K-HDR-TV und Onkyo-Audioreceiver mit Dolby-Atmos-Unterstützung auf eine Bildausgabe von 1080p, also Full-HD, ein, der Ton wird auf Stereo festgelegt. Theoretisch wäre es möglich, eine Autoerkennung über den HDMI-Standard mit dem beiliegenden High-Bandwith-+Ethernet-HDMI-Kabel vorzunehmen. Sky macht davon aber erst Gebrauch, sobald der Nutzer manuell auf UHD umstellt - darauf startet sich ein Dialog der automatisch zwischen 8 und 10 Bit entscheidet. Eine Farbtiefe von 10 Bit wird für HDR benötigt, ist also an sich noch unnütz für das aktuelle Sky-Q-Angebot.
High Dynamic Range, kurz HDR, ist bei Sky noch gar kein Thema. Anders als beispielsweise Amazon oder Netflix bietet Sky keine Inhalte in HDR, also mit erweitertem Farbumfang und mehr Kontrast an. In den Einstellungen können wir aber wenigstens die UHD-Bildausgabe aktivieren, sofern das HD+-Paket gebucht wurde, woraufhin das Menü und alle Inhalte auf 4K UHD hochskaliert werden. Eine native UHD-Bildausgabe gibt es nur bei sehr wenigen speziellen Ausnahmen bei Filmen und Serien.
Beim Ton kann noch die präferierte Standardsprache festgelegt werden - das wars. Immerhin ist das ein Vorteil gegenüber Sky Ticket, bei dem standardmäßig alles in deutscher Sprache ausgegeben wird. Wer dort die Inhalte auf Englisch hören will, muss bei jedem Film und jeder Serienfolge erneut die Sprache wechseln.
Du musst angemeldet sein, um Bilder zu sehen.
Video: Sky Ticket TV Stick im Test (2:25)
Eine genaue Bestimmung der Bildwiederholfrequenz vermissen wir, genau wie die Festlegung höherer Audiostandards als Stereo, Mehrkanal und digital. Das bedeutet, dass alle Inhalte bei Sky skaliert auf die eingestellte Auflösung mit 50 Hertz laufen. Das ist kein Problem bei europäischen Sport-Übertragungen oder dem deutschen TV-Programm, führt aber natürlich bei Quellen, die mit 24 Bildern pro Sekunde gedreht wurden, wie vielen modernen Serien und fast allen Kinofilmen, zum Telecine-Judder-Effekt, also einem ruckelnden Bildeindruck.
Kein klares Bedienungskonzept
Die neue Baumstruktur des blauen Sky-Q ist im Vergleich zum vorherigen schwarzen Kraut-und-Rüben-Menü ein Schritt in die richtige Richtung. Inhalte lassen sich durch die logische Sortierung leichter finden. Etwas verwirrend ist aber die automatisch wechselnde Vorschau-Ansicht auf der rechten Bildschirmseite, sobald wir tiefer in die Menüs eindringen. Während wir zum Beispiel Serien angewählt haben, sind rechts Highlights dargestellt.
Falls der Nutzer dort eine spannende Serie erblickt, wird er intuitiv mit der Pfeiltaste nach rechts dorthin wechseln wollen. Der Tastendruck nach rechts führt ihn allerdings in die Sub-Kategorien für Serien, woraufhin sich mitunter die Vorschau auf der rechten Bildschirmhälfte neu sortiert und die Serie, die man anwählen wollte, verschwindet. Nach Sky-Logik muss der Nutzer etliche Male nach rechts navigieren, bevor er irgendwann in seiner Auswahl ankommt.
Du musst angemeldet sein, um Bilder zu sehen.
Video: Sky stellt das neue Q-Menü vor (1:37)
Für die Eingabe der Kundennummer, Passwörter von Netzwerken oder in Suche-Feldern setzt Sky auf eine antike vertikale Scroll-Leiste oder T9 über die Zahlen (2003 lässt grüßen) mit allen Buchstaben und Zahlen. Eingaben geraten dadurch zu einem maximal nervigen Geduldsspiel. Wer sich vertippt und mit der Zurück-Taste zurückgehen will, setzt damit die komplette Eingabe zurück und darf von vorne beginnen. Das führt uns zum größten Negativpunkt bei der Bedienung: dem Einsatz des Zurück-Knopfes.
Bei Sky ist man sich offensichtlich nicht einig gewesen, welcher Knopf genutzt werden sollte, um "Zurück" zu gehen. In vielen Fällen bewirkt ein Druck auf die Zurück-Taste nämlich gar nichts, stattdessen soll die Pfeiltaste nach links gedrückt werden oder der Menü-Knopf.
Wer in der Wahl für die Audiosprache, die sich über dieses ominöse Fragezeichen öffnet, den Zurück-Knopf drückt, geht direkt zum Film oder der aktiven Serie. Vorher muss mit dem Enter-Knopf die Auswahl bestätigt werden. Für den Wechsel der Sprache sind also drei unterschiedliche Knöpfe nötig zusätzlich zur Navigation mit den Pfeiltasten. Die Bedienung des Geräts macht so keine Freude, sondern sorgt für viel Frust. Trotz des nun deutlich übersichtlicheren Hauptmenüs gelingt es aus diesem Grund erst nach einer langen Einarbeitungsphase, die Q-Oberfläche sicher zu bedienen.
Alle weiteren Veränderungen an der Bedienungsoberfläche beschreiben wir ausführlich in unserem Test zu Sky Ticket und sie treffen in gleichem Maße auf Sky Q zu, beispielsweise bei der automatischen Weiterleitung zur nächsten Folge einer Staffel, die vielfach zu spät erscheint oder auch mal gar nicht. Die meisten Funktionen sind für Prime-Video- und Netflix-Kunden seit Jahren eine Selbstverständlichkeit - für Sky-Kunden vielfach weiterhin nicht.
Aus diesem Grund wechselten wir nach einer Weile hoffnungsvoll auf die Q-App auf dem Apple TV der fünften Generation, um zu schauen, ob die Bedienung dort intuitiver funktioniert. Immerhin bietet die Apple-TV-Fernbedienung ein Touchpad und ein Mikrofon.
Schöne neue App-Welt, Bild- und Tonqualität
Die Sky-Q-App steuert sich auf dem Apple TV minimal logischer als auf der Sky-Plus-Pro-Box. Hier funktioniert das Aufrufen der Audio-Optionen zum Beispiel über die bekannte Wischgeste nach unten und schließt sich auch genau so. Doof nur, dass das Pop-up-Menü dennoch von unten ins Bild rutscht. Das lässt die Implementierung direkt wieder wenig stimmig wirken. Während der rudimentäre Umgang mit der App funktioniert und alle Inhalte schnell und wie zu erwarten dargestellt werden, finden wir zahlreiche kleine Fehler in der App.
Die Bildausgabe orientiert sich an den eingestellten Formaten in den Einstellungen vom Apple TV. Apples nützliche Funktion, die Bildrate und das Format den Quellen anzupassen, wird dabei komplett ignoriert. Das bedeutet, dass unser Apple TV zum Beispiel alle Sky-Q-Inhalte auf 4K-UHD bei 60 Hertz hochskaliert und ausgibt. Das beinhaltet dann auch die deutschen Fußballübertragungen oder den Tatort, welche eigentlich mit 50 Hertz und 25 Bildern pro Sekunde aufgezeichnet werden.
Am unteren Bildschirmrand sind in der aktuellen App-Version 1.1.1.1 zudem sehr störende weiße Artefakte zu sehen, die nur in der Sky-Q-App auftreten. Wir haben ein kurzes Handyvideo davon gedreht. Das Touchpad nutzt die App nur zum genaueren Ansteuern von Sekunden, das Mikrofon überhaupt nicht. Auch auf dem Apple TV muss jeder Buchstabe in der vertikalen Scroll-Leiste einzeln ausgewählt und bestätigt werden. Das ist auch hier nervig, so dass alle Eingaben entsprechend mühsam vonstatten gehen. Die rudimentären Video- und Soundeinstellungen, die es auf der Sky-Plus-Pro-Box noch gibt, fehlen völlig in der Q-App. Die Q-App orientiert sich an den Einstellungen des Apple TV, was die Basis-Sprachoption angeht.
Du musst angemeldet sein, um Bilder zu sehen.
Video: Darstellungsfehler in der Sky-Q-App (1:45)
Meistens nur HD-Qualität, wenn überhaupt
Ganz egal, ob wir Sky Q nun über die Apple-Box oder Skys eigenen Receiver ausgeben, von der Bildqualität sind wir grundlegend enttäuscht. Obwohl Sky selbst vom Einstieg ins UHD-Zeitalter mit Q spricht, bietet man kaum Inhalte in 4K-UHD an. Wenn sie es tun, wie zum Beispiel bei Resident Evil: The Final Chapter, dann sieht das Ergebnis trotzdem bei weitem nicht danach aus.
Die Bitrate ist generell sehr niedrig, das Bild wirkt wie mit einem Soft-Filter überlagert, was die geringe Basisauflösung zwar kaschiert, aber nicht Sinn der Sache ist, wenn ein UHD-Bild beworben wird. Selbst die Blu-ray von Resident Evil: The Final Chapter hat mehr Kontrast, bessere Farben und Schärfe als die von Sky angebotene, selbst codierte Fassung im On-Demand-Stream.
Am Beispiel von The Circle erkennen wir sogar Kamm-Artefakte, Überreste von einem missratenen Deinterlacing-Durchgang einer Fassung, die Sky offensichtlich nur in 1080i vorliegt. Häufig sind uns bei Pitch Perfect 3 oder auch dem erwähnten The Circle zusätzlich Bildaussetzer und MPEG-Artefakte aufgefallen. Blade Runner 2049 wirkt in der HD-Fassung von Sky eher wie eine aufgeblasene DVD-Fassung als natives 720p. Cineasten gruseln sich bei solchen Bildern.
Als Gegenbeispiel dienen Sportübertragungen, beispielsweise beim Tennis oder der Bundesliga. Hier kann Sky mit einem kontrastreichen Bild, maximaler nativer 4K-UHD-Auflösung und einer hohen Bitrate glänzen - jedenfalls bei den Topspielen wie bei der Fußball-WM.
Noch enttäuschender als das Bild bei Filmen und Serien empfinden wir die Tonspuren. Meistens liegt eine stark komprimierte deutsche Mehrkanaltonspur vor. Nutzer, die den Originalton bevorzugen, bekommen ihn nicht immer, und wenn, dann meistens nur im Stereoformat. Wir haben mit Resident Evil: The Final Chapter das einzige Beispiel ausfindig machen können, wo auch der Originalton als 5.1-Spur vorliegt. Dass auch die fast bis zur Unkenntlichkeit komprimiert ist, brauchen wir schon beinahe nicht mehr zu erwähnen. Bei derart starker Kompression ist auch der überraschende Soundeffekt von hinten oder dramatische Musik kein Genuss mehr. Alles fühlt sich sehr flach und eindimensional an. Es ist ein echtes Trauerspiel - vor allem, wenn man bedenkt, dass Netflix inzwischen Eigenproduktionen mit Dolby Vision und Dolby Atmos anbietet. Die sind natürlich auch komprimiert, aber nicht in diesem extremen Maße.
Es kommt auch immer noch vor, dass Sky Filme und vor allem Serien eine Zeit lang in HD- und am Ende nur noch in SD-Qualität anbietet, ohne diesen Wechsel zu kommunizieren. Sky-Kunden kennen diesen Umstand bereits von früher und er ist nach wie vor störend und kommt vor. Das Gleiche gilt für Funktionen, die einst im Preis inbegriffen waren, seit Sky Q allerdings kommentarlos gestrichen wurden, wie das Pausieren des aktuellen TV-Programms inklusive der privaten Sender wie Sat 1 oder RTL durch die Festplattenfunktion. Das Pausieren und Fortsetzen der HD-Privaten ist aus "rechtlichen Gründen" untersagt und funktioniert nur noch bei Sky-eigenen Inhalten und den Öffentlich-Rechtlichen sowie den SD-Varianten der Privaten..
Gute exklusive Inhalte?
Für Fußball oder Sport im Allgemeinen könnte sich Sky Q also lohnen, immerhin werden diese Inhalte angemessen dargestellt. Zusätzlich produziert Sky exklusive Serien wie Babylon Berlin oder The Young People. Babylon Berlin ist in Zusammenarbeit mit der ARD entstanden und läuft jeweils zeitexklusiv auf einem der Sender.
Die HBO-Eigenproduktionen wie Westworld oder Game of Thrones gibt es durch einen Exklusivvertrag aber nirgends schneller mit deutschem Ton als auf Sky - und die haben zweifelsohne und verdient eine große Gefolgschaft. Bei Prime Video und Netflix erscheinen die meisten HBO-Produktionen überhaupt nicht. Wer sie also nicht kaufen, sondern zwingend streamen möchte, hat nur bei Sky diese Option. Die Filmauswahl ist deutlich aktueller als bei Prime oder Netflix.
Verfügbarkeit und Fazit
Um in die Welt von Sky Q, Skys Premiumangebot, einzusteigen, müssen Nutzer mindestens eins von vier unterschiedlichen Paketen buchen. Das Entertainment-Paket umfasst TV-Serien und Dokumentationen. Das Cinema-Paket bietet aktuelle Filme bereits wenige Monate nach deren Ausstrahlung in den Kinos und ein wechselndes Angebot an etwa 1.000 Filmen auf Abruf ohne Werbeunterbrechungen. Für Sportfans gibt es das Sport-Paket oder ein dediziertes Bundesliga-Paket. Alle Pakete lassen sich untereinander kombinieren und Sky bietet regelmäßig Rabattaktionen (vor allem für Kunden, die ihr Abonnement kündigen) an.
Die Pakete reichen im Einzelpreis zwischen circa 20 bis 35 Euro oder als Komplett-Paket bis 65 Euro im Monat. Q-Abos müssen bis zum 4. Werktag vor Monatsende gekündigt werden und gelten in der Regel für 12 oder 24 Monate. Die UHD-Wiedergabe Ist im HD-Premium Paket, das 10 Euro kostet enthalten und gilt bis zum Vertragsende.
Fazit
Sky Q enttäuscht Cineasten und Serienfans durch seine konkurrenzlos rückständige Bild- und Tonqualität. Im direkten Vergleich mit Netflix oder Prime Video gibt es nur ganz selten 4K-UHD, gar kein HDR, eine geringere Bitrate und nahezu immer die falsche Bildwiederholfrequenz.
Das neue blaue Menü gefällt uns durch seine übersichtliche Struktur, nützliche Angaben zur zeitlichen Begrenzung der Inhalte und die Einbindung des klassischen linearen Fernsehens. Leider kann die Bedienung aber noch nicht überzeugen und verwirrt mit Doppelbelegungen von Knöpfen, versteckten Menüpunkten und wenig intuitiver Steuerung.
Konfus wirken die genannten Umstände unter dem Aspekt, dass das Unternehmen bei Sportübertragungen beweist, dass es durchaus in der Lage ist, Qualität zu senden.
Sky hat bereits mit immer weniger exklusiven Inhalten zu kämpfen: Die Formel 1 und Teile der Uefa-Champions-League gibt es schon nicht mehr dort zu sehen. Die paar exklusiven deutschen Vertonungen von HBO-Serien dürften auf lange Sicht auch nicht ausreichen, um den Kundenbestand bei den aktuellen Premium-Preisen zu halten. Sky hat daher mit Q vielleicht den Sprung ins digitale Zeitalter gestartet, ist aber noch lange nicht beim Status quo der Konkurrenz angekommen.
Nachtrag vom 21. September 2018, 18:05
Wir haben einige kleine Fehler und Unschärfen im Artikel behoben, für die wir um Entschuldigung bitten. Der Mietpreis für den Receiver beträgt nicht wie ursprünglich berichtet 100 Euro. Es gibt ihn kostenlos für Neukunden und Kunden, die ein Upgrade auf Q vollziehen. 10 Euro werden monatlich mehr für Receiver und Services wie Multiscreen und Download in Go veranschlagt.
Anders als zunächst von uns berichtet, leuchtet während des linearen Sat-TV die blaue LED nicht. Die Pause-Funktion ist auf den SD-Kanälen weiter vorhanden und nur auf den HD-Varianten der Privaten nicht mehr. Der Nebensatz, dass sich das Vorschau-Menü veränderte, wenn der Nutzer in die Unterkategorien wechselt, wurde gestrichen. Dafür erklären wir an der Stelle, warum sich die Sub-Menüs nicht intuitiv anfühlen: Weil Nutzer sie auswendig lernen müssen.
Wir haben Beispiele für Exklusivproduktionen von Sky wie Babylon Berlin eingefügt.
Den Preis für die UHD-Wiedergabe haben wir ebenfalls korrigiert: Sie ist im HD-Premium Paket enthalten, das 10 Euro kostet; dies gilt bis zum Vertragsende.
Quelle; golem
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