Im ersten Halbjahr 2016 überstrahlte die Vergabe der Bundesliga-Medien-Rechte auch bei Sky viele Themen. Im Gespräch mit DIGITAL FERNSEHEN bezog Carsten Schmidt, CEO bei Sky Deutschland, aber auch zu Themen wie Ultra HD, geplanten Eigenproduktionen oder Preisanpassungen Stellung.
Mit großem Aufwand hat sich Sky den Großteil der Liveübertragungsrechte an der deutschen Fußball-Bundesliga ab der Saison 2017/2018 gesichert. Allerdings muss man auf die Übertragung der Freitagspartien zukünftig verzichten. Wie sehr entspricht das Ergebnis den Erwartungen an das Bieterverfahren?
Carsten Schmidt: Wir sind hundertprozentig zufrieden mit diesem Ergebnis. Es stellt sicher, dass nur Sky ab der Saison 2017/18 nahezu alle Spiele der Bundesliga sowie sämtliche Spiele der 2. Bundesliga live übertragen wird. Vor allem die erstmalige exklusive Live-Übertragung aller Topspiele der 2. Bundesliga am Montagabend stärkt unsere Position als Live-Fußballsender Nummer 1 in Deutschland. Damit haben wir – unter den vom Bundeskartellamt definierten Voraussetzungen – genau das erreicht, was wir erreichen wollten.
Das einzige Paket, das Sky sich nicht sichern konnte, ging an Eurosport, dessen Pay-TV-Sender bei Sky zu sehen sind. Werden Eurosport 1 HD und Eurosport 2 HD künftig weiterhin über Sky angeboten? Werden Sky-Abonnenten somit auch weiterhin die komplette Bundesliga live sehen können?
Schmidt: Zunächst möchte ich noch einmal betonen, dass sich bis zum Ende der kommenden Saison 2016/17 gar nichts ändert: Sky überträgt alle 612 Spiele der Bundesliga und 2. Bundesliga live und über alle Verbreitungswege, die allermeisten davon exklusiv. Ab der Saison 2017/18 wird Sky dann insgesamt 572 Bundesliga-Spiele exklusiv und live über alle Verbreitungswege zeigen, die Übertragungsrechte für die übrigen Spiele gingen an Eurosport. Schon heute sind Eurosport HD1 und Eurosport HD2 über Sky zu empfangen, hier gibt es theoretisch Möglichkeiten. Den Gesprächen mit Eurosport sehen wir also entspannt und partnerschaftlich entgegen. Wir befinden uns schließlich in der komfortablen Lage, schon zum jetzigen Zeitpunkt über genau das Bundesliga-Angebot zu verfügen, das wir haben wollten.
Die Ausgaben für die Bundesliga haben sich nahezu verdoppelt. Wie soll das refinanziert werden? Kommt auf die Sky-Abonnenten eine weitere, deutliche Preiserhöhung zu?
Schmidt: Ihre Bezugsgröße ist der Durchschnittspreis, den wir für die gesamte Rechteperiode zahlen. Es ist aber gut zu wissen, dass die Entwicklung der Rechtekosten nach dem Prinzip einer Staffelmieterhöhung funktioniert, die Mehrbelastung in der Saison 2017/18 also beispielsweise nur um 32 Prozent höher ausfallen wird als in der Saison 2016/17. Wichtig ist daher, dass wir weiterhin dynamisch wachsen. Je mehr neue Kunden wir gewinnen und je mehr Produkte wir im Bestand absetzen, umso besser können wir die steigenden Kosten in der kommenden Rechteperiode decken und Gewinne erwirtschaften. Und zum Thema Preisanpassung: Wir überprüfen unsere Preisstruktur in regelmäßigen Abständen, so wie dies jedes im Abonnementgeschäft tätige Unternehmen tut.
Neben den Rechten für die erste Bundesliga hat Sky auch die Rechte für die zweite Liga wieder erworben. In der Vergangenheit war zu hören, dass Sky überlegt, künftig nicht mehr alle Partien der zweiten Liga komplett live zu übertragen. Sind die Überlegungen noch aktuell?
Schmidt: Das waren pure Spekulationen in den Medien. Fakt ist, dass wir ab 2017/18 erstmals sämtliche 306 Spiele der 2. Bundesliga exklusiv und live zeigen werden – inklusive der Montagsspiele, die bisher im Free-TV zu sehen waren. Damit dürfte wohl alles zu diesen angeblichen Überlegungen gesagt sein, denn mehr geht gar nicht. Und das hat einen Grund: Die 2. Bundesliga in Deutschland ist so attraktiv wie wahrscheinlich keine andere 2. Liga in Europa. Sie ist sportlich von hoher Qualität, zudem regional vielfältig aufgestellt. Außerdem weist sie eine große Anzahl an Traditionsclubs auf, die auch über eine große Anhängerschaft verfügen. Das füllt nicht nur die Stadien vor Ort, sondern ebenso die Sky Sportsbars - und sichert uns gute Reichweiten. Insofern ist sie ein elementarer Baustein in unserem Bundesliga-Angebot und das neu erworbene Rechtepaket ein echter Mehrwert für unsere Kunden.
Wegen des umstrittenen Alleinerwerbsverbots haben Sie Beschwerde gegen das Bundeskartellamt eingereicht, eine Klage als wahrscheinlich bezeichnet. Wie realistisch wären die Aussichten auf Erfolg? Welches Ziel verfolgt Sky damit?
Schmidt: Wir wollen Rechtssicherheit für die Zukunft. Die „No Single Buyer Rule“ mag in anderen Märkten ihre Berechtigung haben. Hier in Deutschland mit einem derart starken Free-TV-Angebot, mit dem wir im Wettbewerb stehen – denken Sie nur an die ARD Sportschau –, halten wir sie für überflüssig. Falls es zu einer Klage kommen sollte, tragen wir jedenfalls aus unserer Sicht stichhaltige Argumente vor.
Auch abseits des Fußballs stehen in den kommenden Monaten spannende Themen bei Sky auf dem Programm. So der Start der "Zukunft des Fernsehens", wie Sky UK "Sky Q" nannte. Wie wird das Thema Ultra HD bei Sky Deutschland gesehen? Wird in absehbarer Zeit auch hierzulande erster Content bei Sky in UHD zu sehen sein?
Schmidt: Wir haben in puncto Ultra HD schon einiges unternommen: Sky hat bereits im Dezember 2012 ein Fußballspiel in Ultra HD aufgezeichnet und 2014 als Weltpremiere eine Partie live in Ultra HD über Satellit ausgestrahlt. Im Dezember 2014 folgte ein Konzert der legendären „Fantastischen Vier“ live in UItra HD, 2015 das DFB-Pokalfinale und das UEFA Champions League Finale, die wir in mehreren Sportsbars auch den Zuschauern in Ultra HD gezeigt haben. Das alles passierte mit dem Ziel, sich einem Regelbetrieb zu nähern. Wir konzentrieren uns aktuell auf Live-Sport, denn da haben wir die Produktion selber in der Hand und können die Parameter bestimmen. Wichtig ist, dass wir und unsere Kunden gleichermaßen vom Produkt überzeugt sind. Wenn es soweit ist, werden wir auch einen Zeitpunkt für eine Ausstrahlung nennen.
In wenigen Wochen starten Sie mit Sky Arts einen Sender, der eine völlig neue Zielgruppe im Blick hat. Wen möchten Sie mit Sky Arts erreichen und was erhoffen Sie sich von dem Kunst- und Kultursender?
Schmidt: Mit Sky Arts HD starten wie den ersten reinen Kunst- und Kultursender in Deutschland und Österreich. Damit fügen wir unserem Portfolio eine komplett neue Programmfarbe hinzu. Wir möchten nicht nur Kunstliebhaber ansprechen, sondern auch einem breiteren und jüngeren Publikum spannende Einblicke in die Kunst- und Kulturszene ermöglichen. Und wir beginnen gleich mit einem Paukenschlag: Zum ersten Mal in der Fernsehgeschichte wird der komplette „Ring des Nibelungen“ von Richard Wagner live und exklusiv aus dem Bayreuther Festspielhaus auf Sky Arts HD übertragen, im übrigen gleich international in alle fünf Sky Länder. Wir freuen uns darauf und sind sehr gespannt auf die Resonanz bei unseren Kunden.
Aktuell sind zudem im Sky-Angebot noch nicht alle Sender im HDTV-Format zu sehen. Sender wie Sky Comedy, Sky Krimi oder Sky Emotion können nur in Standardauflösung geschaut werden. Ist ein Ausbau des HDTV-Angebotes in den kommenden Monaten geplant?
Schmidt: Der weitere Ausbau unseres HD-Angebots ist ja schon ganz konkret greifbar: Im Juli startet wiegesagt Sky Arts HD, erst kürzlich haben wir den Start von Sky Cinema Family HD angekündigt. Diesen Weg werden wir auch in Zukunft konsequent weiter beschreiten.
Zudem unterscheidet Sky noch immer zwischen HDTV und SD-Zuschauern. Ist dies im Jahre 2016, wo in über 70 Prozent aller TV-Haushalte ein moderner Flachbildfernseher steht, noch zeitgemäß? Wann wird HDTV zum Standard bei Sky?
Schmidt: HD ist längst Standard bei Sky. Ich darf daran erinnern, dass wir HD in Deutschland überhaupt erst zum Durchbruch verholfen haben, und das maßgeblich seit dem Start 2006. Dennoch gibt es auch Zuschauer, denen ein möglichst günstiger Preis wichtiger ist als die optimale Bildqualität oder die nicht so großen Wert auf eine technisch optimale TV-Ausstattung ihres Wohnzimmers legen. Auch diesen Kunden möchten wir ein attraktives Angebot machen, weshalb wir weiterhin Sender in Standardauflösung auf der Plattform haben werden.
Sky baut neben seine Zentrale in Unterföhring ein neues Sportsendezentrum. Warum haben Sie sich gerade zum jetzigen Zeitpunkt zum Ausbau der Infrastruktur entschieden?
Schmidt: Das für uns positive Ergebnis bei der Vergabe der Bundesliga-Rechte für die Zeit bis 2021 gibt uns die letzte notwendige Planungssicherheit, ein derart ambitioniertes Projekt anzugehen. Ab Sommer 2017 werden wir im neuen Gebäude, das nach dem aktuellen Stand der Technik sowie exakt nach unseren Bedürfnissen und Anforderungen gestaltet wird, alle für den Live-Sport auf Sky relevanten Inhalte in-house produzieren. Das eröffnet uns ganz neue, kreative Möglichkeiten. Ich bin sicher, dass unser Sportteam um Roman Steuer im neuen Studio neue Standards in der Sportberichterstattung setzen wird.
Auch im Filmsegment will Sky sein Profil schärfen und sich in Zukunft mehr auf Eigenproduktionen konzentrieren. Gibt es dazu schon konkrete Pläne? Sind weitere Koproduktionen wie z.Z. mit der ARD bei "Babylon Berlin" angedacht?
Schmidt: Babylon Berlin ist im Content-Bereich sicher eines unserer wichtigsten Projekte in den kommenden zwei Jahren. Aber es ist bei weitem nicht das einzige. Ganz konkret: Wir wollen in den nächsten vier Jahren bis zu acht Eigenproduktionen in Deutschland umsetzen. Besonders spannend wird die gerade verkündete Neuauflage des weltweiten Blockbusters „Das Boot“, die Sky Deutschland zusammen mit Bavaria Film entwickeln wird. Angelegt als Sequel des legendären Klassikers von 1981 wollen wir acht einstündige Episoden produzieren, die 2018 in allen fünf Sky Ländern ausgestrahlt werden sollen. „Das Boot“ ist ein toller Stoff, der ganz hervorragend zu Sky passt. Den Weg, hoch ambitionierte fiktionale Eigenproduktionen zu realisieren, werden wir auch in Zukunft konsequent weiter gehen. Wir freuen uns dabei sehr auf die kreativen Gestaltungsmöglichkeiten – und unsere Kunden können sich schon jetzt auf großartiges Entertainment freuen.
Herr Schmidt, vielen Dank für das Gespräch.
Quelle; Digitalfernsehen
Mit großem Aufwand hat sich Sky den Großteil der Liveübertragungsrechte an der deutschen Fußball-Bundesliga ab der Saison 2017/2018 gesichert. Allerdings muss man auf die Übertragung der Freitagspartien zukünftig verzichten. Wie sehr entspricht das Ergebnis den Erwartungen an das Bieterverfahren?
Carsten Schmidt: Wir sind hundertprozentig zufrieden mit diesem Ergebnis. Es stellt sicher, dass nur Sky ab der Saison 2017/18 nahezu alle Spiele der Bundesliga sowie sämtliche Spiele der 2. Bundesliga live übertragen wird. Vor allem die erstmalige exklusive Live-Übertragung aller Topspiele der 2. Bundesliga am Montagabend stärkt unsere Position als Live-Fußballsender Nummer 1 in Deutschland. Damit haben wir – unter den vom Bundeskartellamt definierten Voraussetzungen – genau das erreicht, was wir erreichen wollten.
Das einzige Paket, das Sky sich nicht sichern konnte, ging an Eurosport, dessen Pay-TV-Sender bei Sky zu sehen sind. Werden Eurosport 1 HD und Eurosport 2 HD künftig weiterhin über Sky angeboten? Werden Sky-Abonnenten somit auch weiterhin die komplette Bundesliga live sehen können?
Schmidt: Zunächst möchte ich noch einmal betonen, dass sich bis zum Ende der kommenden Saison 2016/17 gar nichts ändert: Sky überträgt alle 612 Spiele der Bundesliga und 2. Bundesliga live und über alle Verbreitungswege, die allermeisten davon exklusiv. Ab der Saison 2017/18 wird Sky dann insgesamt 572 Bundesliga-Spiele exklusiv und live über alle Verbreitungswege zeigen, die Übertragungsrechte für die übrigen Spiele gingen an Eurosport. Schon heute sind Eurosport HD1 und Eurosport HD2 über Sky zu empfangen, hier gibt es theoretisch Möglichkeiten. Den Gesprächen mit Eurosport sehen wir also entspannt und partnerschaftlich entgegen. Wir befinden uns schließlich in der komfortablen Lage, schon zum jetzigen Zeitpunkt über genau das Bundesliga-Angebot zu verfügen, das wir haben wollten.
Die Ausgaben für die Bundesliga haben sich nahezu verdoppelt. Wie soll das refinanziert werden? Kommt auf die Sky-Abonnenten eine weitere, deutliche Preiserhöhung zu?
Schmidt: Ihre Bezugsgröße ist der Durchschnittspreis, den wir für die gesamte Rechteperiode zahlen. Es ist aber gut zu wissen, dass die Entwicklung der Rechtekosten nach dem Prinzip einer Staffelmieterhöhung funktioniert, die Mehrbelastung in der Saison 2017/18 also beispielsweise nur um 32 Prozent höher ausfallen wird als in der Saison 2016/17. Wichtig ist daher, dass wir weiterhin dynamisch wachsen. Je mehr neue Kunden wir gewinnen und je mehr Produkte wir im Bestand absetzen, umso besser können wir die steigenden Kosten in der kommenden Rechteperiode decken und Gewinne erwirtschaften. Und zum Thema Preisanpassung: Wir überprüfen unsere Preisstruktur in regelmäßigen Abständen, so wie dies jedes im Abonnementgeschäft tätige Unternehmen tut.
Neben den Rechten für die erste Bundesliga hat Sky auch die Rechte für die zweite Liga wieder erworben. In der Vergangenheit war zu hören, dass Sky überlegt, künftig nicht mehr alle Partien der zweiten Liga komplett live zu übertragen. Sind die Überlegungen noch aktuell?
Schmidt: Das waren pure Spekulationen in den Medien. Fakt ist, dass wir ab 2017/18 erstmals sämtliche 306 Spiele der 2. Bundesliga exklusiv und live zeigen werden – inklusive der Montagsspiele, die bisher im Free-TV zu sehen waren. Damit dürfte wohl alles zu diesen angeblichen Überlegungen gesagt sein, denn mehr geht gar nicht. Und das hat einen Grund: Die 2. Bundesliga in Deutschland ist so attraktiv wie wahrscheinlich keine andere 2. Liga in Europa. Sie ist sportlich von hoher Qualität, zudem regional vielfältig aufgestellt. Außerdem weist sie eine große Anzahl an Traditionsclubs auf, die auch über eine große Anhängerschaft verfügen. Das füllt nicht nur die Stadien vor Ort, sondern ebenso die Sky Sportsbars - und sichert uns gute Reichweiten. Insofern ist sie ein elementarer Baustein in unserem Bundesliga-Angebot und das neu erworbene Rechtepaket ein echter Mehrwert für unsere Kunden.
Wegen des umstrittenen Alleinerwerbsverbots haben Sie Beschwerde gegen das Bundeskartellamt eingereicht, eine Klage als wahrscheinlich bezeichnet. Wie realistisch wären die Aussichten auf Erfolg? Welches Ziel verfolgt Sky damit?
Schmidt: Wir wollen Rechtssicherheit für die Zukunft. Die „No Single Buyer Rule“ mag in anderen Märkten ihre Berechtigung haben. Hier in Deutschland mit einem derart starken Free-TV-Angebot, mit dem wir im Wettbewerb stehen – denken Sie nur an die ARD Sportschau –, halten wir sie für überflüssig. Falls es zu einer Klage kommen sollte, tragen wir jedenfalls aus unserer Sicht stichhaltige Argumente vor.
Auch abseits des Fußballs stehen in den kommenden Monaten spannende Themen bei Sky auf dem Programm. So der Start der "Zukunft des Fernsehens", wie Sky UK "Sky Q" nannte. Wie wird das Thema Ultra HD bei Sky Deutschland gesehen? Wird in absehbarer Zeit auch hierzulande erster Content bei Sky in UHD zu sehen sein?
Schmidt: Wir haben in puncto Ultra HD schon einiges unternommen: Sky hat bereits im Dezember 2012 ein Fußballspiel in Ultra HD aufgezeichnet und 2014 als Weltpremiere eine Partie live in Ultra HD über Satellit ausgestrahlt. Im Dezember 2014 folgte ein Konzert der legendären „Fantastischen Vier“ live in UItra HD, 2015 das DFB-Pokalfinale und das UEFA Champions League Finale, die wir in mehreren Sportsbars auch den Zuschauern in Ultra HD gezeigt haben. Das alles passierte mit dem Ziel, sich einem Regelbetrieb zu nähern. Wir konzentrieren uns aktuell auf Live-Sport, denn da haben wir die Produktion selber in der Hand und können die Parameter bestimmen. Wichtig ist, dass wir und unsere Kunden gleichermaßen vom Produkt überzeugt sind. Wenn es soweit ist, werden wir auch einen Zeitpunkt für eine Ausstrahlung nennen.
In wenigen Wochen starten Sie mit Sky Arts einen Sender, der eine völlig neue Zielgruppe im Blick hat. Wen möchten Sie mit Sky Arts erreichen und was erhoffen Sie sich von dem Kunst- und Kultursender?
Schmidt: Mit Sky Arts HD starten wie den ersten reinen Kunst- und Kultursender in Deutschland und Österreich. Damit fügen wir unserem Portfolio eine komplett neue Programmfarbe hinzu. Wir möchten nicht nur Kunstliebhaber ansprechen, sondern auch einem breiteren und jüngeren Publikum spannende Einblicke in die Kunst- und Kulturszene ermöglichen. Und wir beginnen gleich mit einem Paukenschlag: Zum ersten Mal in der Fernsehgeschichte wird der komplette „Ring des Nibelungen“ von Richard Wagner live und exklusiv aus dem Bayreuther Festspielhaus auf Sky Arts HD übertragen, im übrigen gleich international in alle fünf Sky Länder. Wir freuen uns darauf und sind sehr gespannt auf die Resonanz bei unseren Kunden.
Aktuell sind zudem im Sky-Angebot noch nicht alle Sender im HDTV-Format zu sehen. Sender wie Sky Comedy, Sky Krimi oder Sky Emotion können nur in Standardauflösung geschaut werden. Ist ein Ausbau des HDTV-Angebotes in den kommenden Monaten geplant?
Schmidt: Der weitere Ausbau unseres HD-Angebots ist ja schon ganz konkret greifbar: Im Juli startet wiegesagt Sky Arts HD, erst kürzlich haben wir den Start von Sky Cinema Family HD angekündigt. Diesen Weg werden wir auch in Zukunft konsequent weiter beschreiten.
Zudem unterscheidet Sky noch immer zwischen HDTV und SD-Zuschauern. Ist dies im Jahre 2016, wo in über 70 Prozent aller TV-Haushalte ein moderner Flachbildfernseher steht, noch zeitgemäß? Wann wird HDTV zum Standard bei Sky?
Schmidt: HD ist längst Standard bei Sky. Ich darf daran erinnern, dass wir HD in Deutschland überhaupt erst zum Durchbruch verholfen haben, und das maßgeblich seit dem Start 2006. Dennoch gibt es auch Zuschauer, denen ein möglichst günstiger Preis wichtiger ist als die optimale Bildqualität oder die nicht so großen Wert auf eine technisch optimale TV-Ausstattung ihres Wohnzimmers legen. Auch diesen Kunden möchten wir ein attraktives Angebot machen, weshalb wir weiterhin Sender in Standardauflösung auf der Plattform haben werden.
Sky baut neben seine Zentrale in Unterföhring ein neues Sportsendezentrum. Warum haben Sie sich gerade zum jetzigen Zeitpunkt zum Ausbau der Infrastruktur entschieden?
Schmidt: Das für uns positive Ergebnis bei der Vergabe der Bundesliga-Rechte für die Zeit bis 2021 gibt uns die letzte notwendige Planungssicherheit, ein derart ambitioniertes Projekt anzugehen. Ab Sommer 2017 werden wir im neuen Gebäude, das nach dem aktuellen Stand der Technik sowie exakt nach unseren Bedürfnissen und Anforderungen gestaltet wird, alle für den Live-Sport auf Sky relevanten Inhalte in-house produzieren. Das eröffnet uns ganz neue, kreative Möglichkeiten. Ich bin sicher, dass unser Sportteam um Roman Steuer im neuen Studio neue Standards in der Sportberichterstattung setzen wird.
Auch im Filmsegment will Sky sein Profil schärfen und sich in Zukunft mehr auf Eigenproduktionen konzentrieren. Gibt es dazu schon konkrete Pläne? Sind weitere Koproduktionen wie z.Z. mit der ARD bei "Babylon Berlin" angedacht?
Schmidt: Babylon Berlin ist im Content-Bereich sicher eines unserer wichtigsten Projekte in den kommenden zwei Jahren. Aber es ist bei weitem nicht das einzige. Ganz konkret: Wir wollen in den nächsten vier Jahren bis zu acht Eigenproduktionen in Deutschland umsetzen. Besonders spannend wird die gerade verkündete Neuauflage des weltweiten Blockbusters „Das Boot“, die Sky Deutschland zusammen mit Bavaria Film entwickeln wird. Angelegt als Sequel des legendären Klassikers von 1981 wollen wir acht einstündige Episoden produzieren, die 2018 in allen fünf Sky Ländern ausgestrahlt werden sollen. „Das Boot“ ist ein toller Stoff, der ganz hervorragend zu Sky passt. Den Weg, hoch ambitionierte fiktionale Eigenproduktionen zu realisieren, werden wir auch in Zukunft konsequent weiter gehen. Wir freuen uns dabei sehr auf die kreativen Gestaltungsmöglichkeiten – und unsere Kunden können sich schon jetzt auf großartiges Entertainment freuen.
Herr Schmidt, vielen Dank für das Gespräch.
Quelle; Digitalfernsehen