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Elite Lord
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Bei Mercedes bleibt derzeit kein Stein auf dem anderen. Ende September wurde Lewis Hamilton als Nachfolger von Michael Schumacher präsentiert, woraufhin der Rekordweltmeister wenig später seinen endgültigen Rücktritt von der Formel-1-Bühne bekanntgab.
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Im Dezember musste der langjährige Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug seinen Hut nehmen. Seit Montag steht in Person von Toto Wolff, der von Williams kommt, der Nachfolger fest. Doch damit nicht genug: Dem Vernehmen nach befindet sich auch McLaren-Technikchef Paddy Lowe auf dem Sprung zu den "Silberpfeilen". Mehr noch: Die Tage von Teamchef Ross Brawn und Geschäftsführer Nick Fry könnten bald gezählt sein.
Nach Informationen der 'BBC' besteht zwischen Lowe und Mercedes bereits eine Vereinbarung. Einzig ein unterschriebener Vertrag steht demnach noch aus. Mit Wolff verbindet Lowe mehr als man auf den ersten Blick vermuten würde. So soll der Österreicher in seiner Funktion als geschäftsführender Direktor des Williams-Teams Lowe ein Angebot als künftiger Williams-Teamchef unterbreitet haben. Das Mercedes-Angebot an Wolff, die Nachfolge von Norbert Haug anzutreten, kam dem jedoch zuvor.
Jordan sieht Lowe bei Mercedes in einer hohen Funktion
Wolff bestreitet, dass es ein Williams-Angebot in Richtung Lowe gegeben hat. Auch von einem Lowe-Wechsel von McLaren zu Mercedes will der neue Motorsportchef in Stuttgart offenbar nichts wissen: "Das habe ich auch in der Zeitung gelesen - alles Spekulationen. In der Formel 1 gibt es so viele Spekulationen, wer wohin geht, die kommunizierten Gerüchte und ganz unterschiedliche Dinge."
Ungeachtet dessen ist sich BBC-Experte Eddie Jordan sicher: "Paddy Lowe geht zu Mercedes, während Brawn und Fry das Weite suchen dürften." Der ehemalige Formel-1-Teamchef lag mit seinen Annahmen in Bezug auf Mercedes bereits zweimal (Schumacher-Comeback und Hamilton-Wechsel) richtig.
An eine Rolle als Technikchef, wie sie Lowe bei McLaren innehat, glaubt Jordan allerdings nicht. "Lowe wird nicht Technikchef sein. Er wird eine höhere Funktion einnehmen", mutmaßt der Ire. Sollten sich die Indizien des BBC-Experten bewahrheiten, bleibt abzuwarten, inwiefern sich die "höhere Funktion" für Lowe ins Gesamtgefüge bei Mercedes einflechten lässt.
Wolff gibt sich bedeckt
Fakt ist, dass Teamchef Brawn am Montag intern bereits mit Rücktritt gedroht hat. Der Brite, der in der Saison 2009 sein eigenes Team zum Fahrer- und Konstrukteurs-WM-Titel dirigierte, bevor dieses von Mercedes übernommen wurde, hat offenbar wenig Lust darauf, sich vom neuen Vorstandsvorsitzenden Niki Lauda und dem neuen Motorsportchef Wolff die Richtung weisen zu lassen.
Fakt ist allerdings auch, dass man in Stuttgart die Kontrolle über den Rennstall effektiv nach Deutschland holen möchte, nachdem diese bislang komplett in Brackley und somit in den Händen von Brawn lag. Wolff will von den Gerüchten über eine Ablösung Brawns (noch) nichts wissen. "Ich würde mich gerne darauf konzentrieren, die vorhandenen Ressourcen besser einzusetzen und mit den vorhandenen Ressourcen zu arbeiten. Das ist die erste Priorität und alles andere ist viel zu weit weg", so der neue Mercedes-Motorsportchef auf Nachfrage von 'Motorsport-Total.com'.
So hofft Wolff auf einen Verbleib Brawns im Team und meint: "Wenn es viele gute Köche sind, dann wird die Speise ganz gut." Vor allem aber will sich der Haug-Nachfolger zunächst ein konkretes Bild machen. "Ich war nicht einen einzigen Tag in Brackley. Ich kenne die handelnden Personen teilweise, teilweise nicht. Jeder von ihnen hat einen Track Record und ich würde mir das ganz gerne in Ruhe anschauen und analysieren", so Wolff.
Quelle: Formel1