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Off Topic Shell will verseuchte Reste von Bohrinseln in der Nordsee zurücklassen

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Der Ölkonzern Shell muss derzeit vier Bohrinseln in der Nordsee abbauen, deren Vorkommen erschöpft sind. Der Rückbau ist jedoch aufwendig und mit potenziellen Risiken verbunden. Daher hat der Konzern der Regierung nun vorgeschlagen, große Teile der Plattformen einfach im Meer zu belassen – inklusive der randvollen Ölsand-Tanks.

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Die Regierung Großbritanniens steht vor einer wichtigen Entscheidung, was den Rückbau von Bohrinseln in der Nordsee anbelangt. Der Ölriese Shell hat einen Antrag bei der Regierung eingereicht, die gewaltigen Stützpfeiler, auf denen die Plattformen montiert sind sowie die Ölsand-Tanks, die mit durch Öl verseuchten Sedimenten gefüllt sind, nicht rückzubauen. Stattdessen sollen die Überreste bis zu 500 Jahre in der Nordsee verbleiben.

Die Ölsand-Tanks, die am Meeresgrund liegen, messen 20 Meter im Durchmesser und sind 60 Meter hoch. Insgesamt 64 davon hat Shell rund um die vier Bohrinseln, die nun abgebaut werden, versenkt. Die Betonstützpfeiler der Plattformen haben noch einmal größere Dimensionen, stellen allerdings längst keine so große Umweltgefahr dar. Vom Meeresboden gemessen haben die in den 70er Jahren gebauten Plattformen samt Stützpfeilern eine Gesamthöhe von über 320 Metern. Sie sind also ungefähr so hoch wie der Eiffelturm in Paris. Das Gewicht einer einzigen Anlage gleicht dem eines Wolkenkratzers.

Simulationen zufolge sollen nur geringfügige Umweltschäden verursacht werden

Kein Wunder also, dass Shell nach Wegen sucht, den Rückbau möglichst kostengünstig zu halten. Laut The Independent sehen Umweltaktivisten zwar ein, dass bei zu hohem Risiko von bestimmten Rückbauten abgesehen werden könne, der Konzern aber “eine juristische, wie auch moralische Verantwortung hat, seinen Müll wegzuräumen”. Damit ist speziell der Ölsand gemeint, der in den Tanks am Meeresgrund schlummert. Gegenüber The Independent erklärte ein Mitarbeiter des Rückbau-Projekts, dass Simulationen gezeigt hätten, dass die Tanks und das daraus austretende Öl nur “sehr geringe” Auswirkungen auf die Umwelt hätten. Demnach würden die Tanks, trotz bereits vorhandenen Beschädigungen, über mehrere Hundert Jahre intakt bleiben, bevor sie schlussendlich kollabieren. Die Stützpfeiler werden in 150 bis 250 Jahren “langsam verfallen und in sich zusammenstürzen”. Der nun anstehenden Entscheidung der britischen Regierung wird viel Bedeutung beigemessen, könnte sich das Ergebnis doch auf künftige Rückbauten der insgesamt 450 Bohrinseln in der Nordsee auswirken. Die während des Booms in den 70er Jahren erschlossenen Öl- und Gasfelder gelten inzwischen jedoch als überwiegend erschöpft.

Quelle: Gulli
 
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