Der Konzern fährt für das vergangene Jahr einen Erfolg bei seinen Geschäftszahlen ein. Noch verdient RTL aber kein Geld mit Streaming – er setzt aber auf die langfristige Strategie der nächsten Jahre.
Der TV- und Streaminganbieter RTL rechnet in diesem Jahr nach einem Rekordergebnis im Jahr 2021 (DIGITAL FERNSEHEN-Bericht vom Vortag) erneut mit einem Wachstum. Zugleich investiert die RTL Group laut dem am Donnerstag vorgestelltem Jahresbericht weiter verstärkt in ihre Streaming-Plattformen und in die internationale Produktion von Filmen, Serien und Dokus. Mögliche Auswirkungen des Ukraine-Krieges auf das RTL-Geschäft sind für die Gruppe noch nicht konkret absehbar.
Im laufenden Jahr soll der Umsatz den Angaben nach auf rund 7,4 Milliarden Euro steigen – nach 6,6 Milliarden im Jahr 2021. Das wäre ein organisches Wachstum von fünf bis sechs Prozent. Das bereinigte Betriebsergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebita) soll stabil bei rund 1,15 Milliarden Euro bleiben. Der Ausblick steht unter dem Vorbehalt, dass sich die Erholung der Wirtschaft fortsetzt und es keine signifikanten Auswirkungen durch die Corona-Pandemie und den Krieg geben wird.
Geschäft brummt, nur RTL+ (noch) nicht
RTL-Chef Thomas Rabe sagte: Die indirekten Effekte aus dem Ukraine-Krieg, etwa auf Verbrauchervertrauen oder Kaufkraft, ließen sich derzeit nicht verlässlich einschätzen. Zu Geschäftsbeziehungen ergänzte der RTL-Chef: „Wir haben in der Ukraine keine Geschäftstätigkeit.“ In Russland sei diese mit bislang rund 6 Millionen Euro jährlich ausgesprochen begrenzt. Diese Geschäftstätigkeit pausiert laut RTL inzwischen.
Die RTL-Gruppe stellt zurzeit mehrere wichtige Weichen bei der eigenen Aufstellung: In mehreren europäischen Ländern gibt es geplante Zusammenschlüsse, Verkäufe oder Kooperationen. Ziel ist es, starke lokale Anbieter zu schaffen, die den internationalen Streaming-Riesen wie Netflix oder Amazon Prime Video im jeweiligen Land etwas entgegensetzen können.
In Deutschland gingen die Zeitschriftenmarken des Hamburger Verlagshauses Gruner + Jahr („Stern“, „Geo“, „Brigitte“) zum Jahreswechsel in das RTL-Geschäft über. Beide Sparten gehören zum Bertelsmann-Konzernportfolio. Noch in diesem Jahr will man eine Art Super-Streaming-Plattform schaffen, die neben Serien und TV-Inhalten der Sender auch Audio-Inhalte bündelt. Genaue Preise für Nutzer wurden noch nicht mitgeteilt, die bisherige Plattform RTL+ setzt auf ein Abo-Modell.
RTL plant Super-Streaming-Plattform
Noch verdient die RTL Group beim Streaming kein Geld. Grund sind auch höhere Anlaufverluste beim Aufbau der Streaming-Dienste. Nach 166 Millionen Euro im vergangenen Jahr rechnet der Vorstand für 2022 hier mit rund 250 Millionen Euro. In den Folgejahren sollen die Verluste dann geringer werden. Für die Verluste sorgen vor allem Investitionen in Streaming-Formate, aber auch Kosten für Marketing und Technik. 2026 soll der Wendepunkt erreicht sein.
Ende 2021 hatte die RTL Group insgesamt 3,8 Millionen zahlende Abonnenten für die Streaming-Dienste RTL+ in Deutschland (2,7 Millionen) und Videoland in den Niederlanden (rund 1,1 Millionen) – ein Gesamtanstieg um rund 74 Prozent im Vergleich zu 2020. Die Streaming-Umsätze lagen 2021 bei 223 Millionen Euro, erwartet wird für dieses Jahr ein Anstieg um 30 Prozent. Bis 2026 wird die Umsatzgrenze von einer Milliarde in dem Segment angepeilt.
Nach dem Rekordergebnis 2021 will RTL seinen Aktionären so viel Dividende zahlen wie seit 2015 nicht mehr. Das Management des bald wieder zum MDax gehörenden Konzerns schlägt eine Dividende von 5 Euro vor. Von der Gewinnausschüttung profitiert vor allem die Mutter Bertelsmann, die etwas mehr als 76 Prozent der Aktien hält.
Quelle; digitalfernsehen
Der TV- und Streaminganbieter RTL rechnet in diesem Jahr nach einem Rekordergebnis im Jahr 2021 (DIGITAL FERNSEHEN-Bericht vom Vortag) erneut mit einem Wachstum. Zugleich investiert die RTL Group laut dem am Donnerstag vorgestelltem Jahresbericht weiter verstärkt in ihre Streaming-Plattformen und in die internationale Produktion von Filmen, Serien und Dokus. Mögliche Auswirkungen des Ukraine-Krieges auf das RTL-Geschäft sind für die Gruppe noch nicht konkret absehbar.
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Im laufenden Jahr soll der Umsatz den Angaben nach auf rund 7,4 Milliarden Euro steigen – nach 6,6 Milliarden im Jahr 2021. Das wäre ein organisches Wachstum von fünf bis sechs Prozent. Das bereinigte Betriebsergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebita) soll stabil bei rund 1,15 Milliarden Euro bleiben. Der Ausblick steht unter dem Vorbehalt, dass sich die Erholung der Wirtschaft fortsetzt und es keine signifikanten Auswirkungen durch die Corona-Pandemie und den Krieg geben wird.
Geschäft brummt, nur RTL+ (noch) nicht
RTL-Chef Thomas Rabe sagte: Die indirekten Effekte aus dem Ukraine-Krieg, etwa auf Verbrauchervertrauen oder Kaufkraft, ließen sich derzeit nicht verlässlich einschätzen. Zu Geschäftsbeziehungen ergänzte der RTL-Chef: „Wir haben in der Ukraine keine Geschäftstätigkeit.“ In Russland sei diese mit bislang rund 6 Millionen Euro jährlich ausgesprochen begrenzt. Diese Geschäftstätigkeit pausiert laut RTL inzwischen.
Die RTL-Gruppe stellt zurzeit mehrere wichtige Weichen bei der eigenen Aufstellung: In mehreren europäischen Ländern gibt es geplante Zusammenschlüsse, Verkäufe oder Kooperationen. Ziel ist es, starke lokale Anbieter zu schaffen, die den internationalen Streaming-Riesen wie Netflix oder Amazon Prime Video im jeweiligen Land etwas entgegensetzen können.
In Deutschland gingen die Zeitschriftenmarken des Hamburger Verlagshauses Gruner + Jahr („Stern“, „Geo“, „Brigitte“) zum Jahreswechsel in das RTL-Geschäft über. Beide Sparten gehören zum Bertelsmann-Konzernportfolio. Noch in diesem Jahr will man eine Art Super-Streaming-Plattform schaffen, die neben Serien und TV-Inhalten der Sender auch Audio-Inhalte bündelt. Genaue Preise für Nutzer wurden noch nicht mitgeteilt, die bisherige Plattform RTL+ setzt auf ein Abo-Modell.
RTL plant Super-Streaming-Plattform
Noch verdient die RTL Group beim Streaming kein Geld. Grund sind auch höhere Anlaufverluste beim Aufbau der Streaming-Dienste. Nach 166 Millionen Euro im vergangenen Jahr rechnet der Vorstand für 2022 hier mit rund 250 Millionen Euro. In den Folgejahren sollen die Verluste dann geringer werden. Für die Verluste sorgen vor allem Investitionen in Streaming-Formate, aber auch Kosten für Marketing und Technik. 2026 soll der Wendepunkt erreicht sein.
Ende 2021 hatte die RTL Group insgesamt 3,8 Millionen zahlende Abonnenten für die Streaming-Dienste RTL+ in Deutschland (2,7 Millionen) und Videoland in den Niederlanden (rund 1,1 Millionen) – ein Gesamtanstieg um rund 74 Prozent im Vergleich zu 2020. Die Streaming-Umsätze lagen 2021 bei 223 Millionen Euro, erwartet wird für dieses Jahr ein Anstieg um 30 Prozent. Bis 2026 wird die Umsatzgrenze von einer Milliarde in dem Segment angepeilt.
Nach dem Rekordergebnis 2021 will RTL seinen Aktionären so viel Dividende zahlen wie seit 2015 nicht mehr. Das Management des bald wieder zum MDax gehörenden Konzerns schlägt eine Dividende von 5 Euro vor. Von der Gewinnausschüttung profitiert vor allem die Mutter Bertelsmann, die etwas mehr als 76 Prozent der Aktien hält.
Quelle; digitalfernsehen