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Off Topic Rekord-Überschwemmungen: Über 100 Menschen sterben bei Flut in Rio

Über 100 Menschen sterben bei Flut in Rio

Die heftigsten Regenfälle seit fast einem halben Jahrhundert haben Rio de Janeiro ins Chaos gestürzt: Mehr als 100 Menschen kamen ums Leben, die meisten von ihnen bei Erdrutschen. Zahlreiche Viertel der Millionenmetropole stehen unter Wasser, umgestürzte Bäume liegen auf Autos. Der Verkehr brach völlig zusammen.

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Foto: dpa/DPA

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Nach den heftigsten Regenfällen seit fast einem halben Jahrhundert versinkt die Gegend um die brasilianische Metropole Rio de Janeiro in den Fluten. Die meisten der bisher 102 Todesopfer kamen in den Slums des gleichnamigen Bundesstaats durch Erdrutsche ums Leben, wie die Feuerwehr mitteilte. In Rio herrschten Chaos und Verzweiflung, Einwohner versuchten in überschwemmten Favelas, ihr nacktes Leben zu retten.

Nach Angaben der Rettungskräfte rissen der Regen und die darauf folgenden Erdrutsche und Überschwemmungen im Bundesstaat Rio mindestens 102 Menschen in den Tod. In der Metropole Rio wurden demnach 37 Menschen getötet, allein in der Trabantenstadt Niteroi 53. Der Gouverneur des Bundesstaats, Sergio Cabral, rief eine dreitägige Trauerzeit aus. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) übersandte Lula ein Beileidstelegramm, in dem sie ihr Mitgefühl ausdrückte.

Die Straßen der Millionenmetropole verwandelten sich vielerorts in Sturzbäche. In den Favelas genannten Elendsvierteln auf den Hügeln von Rio hinterließen Erdrutsche eine Spur der Verwüstung. Das Fernsehen zeigte Luftaufnahmen, auf denen verzweifelte Bewohner auf den Dächern mehrstöckiger Häuser um Rettung bangten. In einem Viertel nahe Rios weltberühmter Christus-Statue regnete es seit Montag laut Behörden mehr als sonst im gesamten Monat April. Die Schulen blieben am Mittwoch erneut geschlossen. Auch der Flugverkehr war weiter eingeschränkt.

Im Fußballstadion Macarana, das als weltweit größte Wettkampfstätte gilt und derzeit für die Olympischen Sommerspiele 2016 renoviert wird, standen der Rasen und die Umkleiden unter Wasser. Dreckwasser und Unmengen von Abfällen wurden an das Spielfeld gespült. Rio sei aber als Gastgeber für die Fußball-WM 2014 und Olympia 2016 bereit, bekräftigte Präsident Luiz Inacio Lula da Silva vor Journalisten. Solch eine „Tragödie“ ereigne sich schließlich nicht jeden Tag.

Unterdessen wurde die Kritik an der mangelnden Kontrolle des Städtebaus in der Mega-Metropole mit rund elf Millionen Einwohnern immer lauter. Die Stadt sei an einer Stelle errichtet worden, die zum „Nationalpark“ hätte erklärt werden sollen, sagte der Städtebau-Experte André Urani dem TV-Sender Globo. Als Baugrund für eine Großstadt sei dieses Gelände „ungeeignet“. Allgemein seien die brasilianischen Großstädte auf Störungen des Klimas „absolut nicht vorbereitet“, kritisierte der Soziologe Segno Abranches.

Staatschef Lula hatte bereits jahrelanges Missmanagement der Baubehörden für die vielen Opfer verantwortlich gemacht. Die Behörden hätten zu lange die Entstehung immer neuer Viertel ohne Baugenehmigungen geduldet, sogar in den Hügeln um Rio de Janeiro, die als stark gefährdet gelten, sagte er. Der Präsident kündigte an, künftig höhere Baustandards durchzusetzen.

Der Nationalen Wetterbehörde Inmet zufolge sind die seit Tagen teilweise unablässigen Regenfälle die schwersten seit 48 Jahren. Die Regenzeit im Sommer hält in Brasilien für gewöhnlich von Dezember bis März an. Im Dezember waren bei ähnlichen Überschwemmungen im Bundessstaat Rio de Janeiro 72 Menschen ums Leben gekommen.

Quelle: welt.de
 
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