Die Fernsehlandschaft in Deutschland ist in zwei große Lager aufgeteilt: Auf der einen Seite steht der öffentlich-rechtliche Rundfunk, im TV-Bereich vor allem repräsentiert durch ARD und ZDF. Auf der anderen Seite sind die ausschließlich privat finanzierten Sender. Der Vorstand der privaten ProSieben-Sat.1-Gruppe fordert nun eine Mitbeteiligung am Beitrags-Topf ein.
In einem Interview in der aktuellen Ausgabe der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" hat sich der Vorstand der ProSieben-Sat.1-Gruppe, Conrad Albert, zur Finanzierung der privaten Sender geäußert. Conrad fordert, dass auch TV-Konzerne wie seiner mit Geldern aus der öffentlichen Hand gefördert werden.
Das ist kein Rundumschlag gegen die öffentlich-rechtliche Sender, diese nennt Albert sogar wichtig für die Meinungsvielfalt in Deutschland. Eher fordert er einen Wechsel in ein flexibleres System. Allerdings stellt er infrage, ob 8 Milliarden Euro – diese Einnahmen generiert der Rundfunkbeitrag – wirklich notwendig sind, um den öffentlich-rechtlichen Auftrag zu erfüllen. Auch die Existenz von zwei parallelen Anstalten – ARD und ZDF – die aus diesem Topf finanziert werden, hinterfragt Albert.
Albert wünscht sich, dass die öffentliche Finanzierung nicht an die Institution gebunden sei, sondern an die Inhalte. Sein Wunsch-Szenario könnte somit so aussehen, dass ein Thema im öffentlichen Interesse, also beispielsweise mit Bildungsauftrag, auch von privaten Sendern übernommen werden könnte. Die Gegenfinanzierung dieses müsste dann nicht aus den Werbeeinnahmen kommen, sondern käme aus dem öffentlichen Beitragstopf. Somit müsste die Vielfalt nicht darunter leiden und auch die öffentlich-rechtlichen Sender könnten der einen oder anderen unangenehmen Diskussion aus dem Weg gehen.
Möglicherweise würde durch eine solche Regelung, so unrealistisch sie aktuell klingen mag, auch einem Wettbieten unter den Sendern vorgegriffen. Insbesondere bei Sportrechten geht es zwischen den privaten und öffentlichen Sendern oft hart zur Sache. Wenn in diesen Fragen alle Sender aus einem Topf finanziert würden, müsste also der Sender den Zuschlag erhalten, der das beste Programm-Konzept bietet.
Bildquelle: Michael Stupp / inside-handy.de
Quelle; inside-handy
Privatsender wollen Anteil an TV-Gebühren
Quelle; golem
In einem Interview in der aktuellen Ausgabe der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" hat sich der Vorstand der ProSieben-Sat.1-Gruppe, Conrad Albert, zur Finanzierung der privaten Sender geäußert. Conrad fordert, dass auch TV-Konzerne wie seiner mit Geldern aus der öffentlichen Hand gefördert werden.
Das ist kein Rundumschlag gegen die öffentlich-rechtliche Sender, diese nennt Albert sogar wichtig für die Meinungsvielfalt in Deutschland. Eher fordert er einen Wechsel in ein flexibleres System. Allerdings stellt er infrage, ob 8 Milliarden Euro – diese Einnahmen generiert der Rundfunkbeitrag – wirklich notwendig sind, um den öffentlich-rechtlichen Auftrag zu erfüllen. Auch die Existenz von zwei parallelen Anstalten – ARD und ZDF – die aus diesem Topf finanziert werden, hinterfragt Albert.
Albert wünscht sich, dass die öffentliche Finanzierung nicht an die Institution gebunden sei, sondern an die Inhalte. Sein Wunsch-Szenario könnte somit so aussehen, dass ein Thema im öffentlichen Interesse, also beispielsweise mit Bildungsauftrag, auch von privaten Sendern übernommen werden könnte. Die Gegenfinanzierung dieses müsste dann nicht aus den Werbeeinnahmen kommen, sondern käme aus dem öffentlichen Beitragstopf. Somit müsste die Vielfalt nicht darunter leiden und auch die öffentlich-rechtlichen Sender könnten der einen oder anderen unangenehmen Diskussion aus dem Weg gehen.
Möglicherweise würde durch eine solche Regelung, so unrealistisch sie aktuell klingen mag, auch einem Wettbieten unter den Sendern vorgegriffen. Insbesondere bei Sportrechten geht es zwischen den privaten und öffentlichen Sendern oft hart zur Sache. Wenn in diesen Fragen alle Sender aus einem Topf finanziert würden, müsste also der Sender den Zuschlag erhalten, der das beste Programm-Konzept bietet.
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Privatsender wollen Anteil an TV-Gebühren
Auch ProSieben Sat1 wollen an die Milliarden Euro aus dem Rundfunkbeitrag. Die öffentliche Finanzierung dürfe sich nicht länger an der Institution fest machen, sondern am Inhalt.
Die Privatsender verlangen für sich einen Anteil an den Gebühren des öffentlich-rechtlichen Rundfunks. "In dem Maße, in dem wir die Grundversorgung vor allem in jungen Segmenten de facto mit übernehmen, finden wir es sachgerecht, dass diese Inhalte aus öffentlichen Mitteln finanziert oder mitfinanziert werden", sagte ProSieben-Sat1-Vorstand Conrad Albert der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung. Er fordere einen "Systemwechsel".
Albert: "Die öffentliche Finanzierung darf sich nicht länger an der Institution fest machen, sondern am Inhalt." Jedes Medienhaus, das gesellschaftlich relevante Inhalte liefere, sollte über öffentliche Gelder gefördert werden - und nicht nur ARD und ZDF, sagte der Manager.
"Warum leisten wir uns eigentlich zwei Anstalten, ARD und ZDF? Braucht es wirklich acht Milliarden Euro, um den öffentlich-rechtlichen Auftrag zu erfüllen?" ARD und ZDF müssten sich fragen lassen, ob sie ihren Auftrag überhaupt noch erfüllen, da sie nur noch einen Teil der Gesellschaft erreichen, sagte Albert. "Nur fünf Prozent der Zuschauer von ARD und ZDF sind unter 30 Jahre alt. In der Zielgruppe von 14 bis 29 Jahren erreichen wir mit 'Pro7 News' deutlich mehr Zuschauer als Tagesschau und Heute zusammen."
Kabelnetzbetreiber wollen Geld für lokale Inhalte
Das ist bereits der zweite Vorstoß auf die Gebührenmilliarden der öffentlich-rechtlichen Sender in dieser Woche. Der mittelständische Fachverband Rundfunk- und Breitbandkommunikation (FRK) fordert eine Beteiligung lokaler und regionaler Sender an den Rundfunkgebühren im ländlichen Raum in Höhe von 250 Millionen Euro. Der FRK vertritt nach eigenen Angaben rund 150 über das Bundesgebiet verteilte, mittelständische Kabelnetzbetreiber sowie Antennengemeinschaften mit Schwerpunkt in Ostdeutschland.
Die Ausdünnung der lokal-regionalen Berichterstattung von Landesrundfunkanstalten verleihe dem privaten Rundfunk eine öffentlich-rechtliche Ersatzfunktion, die auch finanziell honoriert werden müsse.
Die Privatsender verlangen für sich einen Anteil an den Gebühren des öffentlich-rechtlichen Rundfunks. "In dem Maße, in dem wir die Grundversorgung vor allem in jungen Segmenten de facto mit übernehmen, finden wir es sachgerecht, dass diese Inhalte aus öffentlichen Mitteln finanziert oder mitfinanziert werden", sagte ProSieben-Sat1-Vorstand Conrad Albert der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung. Er fordere einen "Systemwechsel".
Albert: "Die öffentliche Finanzierung darf sich nicht länger an der Institution fest machen, sondern am Inhalt." Jedes Medienhaus, das gesellschaftlich relevante Inhalte liefere, sollte über öffentliche Gelder gefördert werden - und nicht nur ARD und ZDF, sagte der Manager.
"Warum leisten wir uns eigentlich zwei Anstalten, ARD und ZDF? Braucht es wirklich acht Milliarden Euro, um den öffentlich-rechtlichen Auftrag zu erfüllen?" ARD und ZDF müssten sich fragen lassen, ob sie ihren Auftrag überhaupt noch erfüllen, da sie nur noch einen Teil der Gesellschaft erreichen, sagte Albert. "Nur fünf Prozent der Zuschauer von ARD und ZDF sind unter 30 Jahre alt. In der Zielgruppe von 14 bis 29 Jahren erreichen wir mit 'Pro7 News' deutlich mehr Zuschauer als Tagesschau und Heute zusammen."
Kabelnetzbetreiber wollen Geld für lokale Inhalte
Das ist bereits der zweite Vorstoß auf die Gebührenmilliarden der öffentlich-rechtlichen Sender in dieser Woche. Der mittelständische Fachverband Rundfunk- und Breitbandkommunikation (FRK) fordert eine Beteiligung lokaler und regionaler Sender an den Rundfunkgebühren im ländlichen Raum in Höhe von 250 Millionen Euro. Der FRK vertritt nach eigenen Angaben rund 150 über das Bundesgebiet verteilte, mittelständische Kabelnetzbetreiber sowie Antennengemeinschaften mit Schwerpunkt in Ostdeutschland.
Die Ausdünnung der lokal-regionalen Berichterstattung von Landesrundfunkanstalten verleihe dem privaten Rundfunk eine öffentlich-rechtliche Ersatzfunktion, die auch finanziell honoriert werden müsse.
Quelle; golem
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