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Off Topic Panne: Galileo-Satelliten der EU in falscher Umlaufbahn

Die beiden am Freitag problemlos gestarteten Satelliten für das globale europäische Navigationssystem Galileo sind von ihrer Trägerrakete nicht in der richtigen Erdumlaufbahn ausgesetzt worden. Beobachtungen hätten gezeigt, dass es eine Abweichung zwischen dem Zielorbit und der erreichten Bahn gebe, teilte die Raketenbetreibergesellschaft Arianespace in der Nacht zum Samstag mit. Ob die Satelliten genügend Treibstoff an Bord haben, um aus eigener Kraft ihre richtige Umlaufbahn zu erreichen, war zunächst unklar. Es liefen weitere Untersuchungen, hieß es.

Flug verlief zunächst nach Plan
Die beiden Satelliten waren am Freitagnachmittag an Bord einer russischer Sojus-Rakete ins All gestartet. Zunächst hatte es von allen beteiligten Seiten geheißen, der Flug sei nach Plan verlaufen. Die beiden in Bremen gebauten Satelliten sind eigentlich als Nummer 5 und 6 in der Galileo-Konstellation geplant, die Europa bis 2020 unabhängig von fremder Technik machen soll.

Aktuell verfügen nur die USA sowie Russland über satellitengestützte Navigationssysteme. Beide werden nach Angaben der Europäischen Weltraumorganisation (Esa) vom Militär kontrolliert und können "bei Bedarf" - zum Beispiel aus sicherheitspolitischen Gründen - verfälscht oder sogar abgeschaltet werden. Autofahrer, Rettungsdienste und andere zivile Nutzer von GPS-Geräten wären dann aufgeschmissen.

Galileo sichert Europas Eigenständigkeit - eingeschränkter Betrieb ab 2015 möglich

Ursprünglich sollte das europäische Prestigeprojekt mit geplanten 30 Satelliten bereits 2008 an den Start gehen. Wegen Streitigkeiten unter den Partnerländern gab es aber immer wieder Verzögerungen. Ein eingeschränkter Betrieb soll nun ab 2015 möglich sein. Die volle Einsatzfähigkeit ist bis 2020 vorgesehen. Insgesamt wird das System einen zweistelligen Milliardenbetrag kosten.

"Ein zuverlässiges Navigations- und Ortungssystem ist ein Schlüsselelement für die Vernetzung von Verkehrsträgern und die Schaffung eines integrierten Gesamtverkehrssystems", kommentierte Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt den Start am Freitag. Mit Galileo werde Europas Eigenständigkeit auf diesem Gebiet gesichert.

Europäische Ariane-Raketen statt russischer Sojus-Raketen?

Vom kommenden Jahr an sollen auch europäische Ariane-5-Trägerraketen für den Transport der Galileo-Satelliten eingesetzt werden. In dieser Woche wurde dafür ein 500-Millionen-Euro-Auftrag unterzeichnet. Die Nutzung der russischen Sojus-Raketen gilt seit der Ukraine-Krise als politisch fragwürdig. Bislang wurden allerdings noch keine unmittelbar relevanten Auswirkungen auf die Kooperation bei Raumfahrt-Projekten bekannt. Die russische Sojus gilt als zuverlässiges Transportmittel, das mittelschwere Lasten kostengünstiger als die große europäische Ariane-Rakete ins All bringt.

Das am Freitag gestartete Modell hatte eigentlich bereits am Vortag in Richtung All fliegen sollen. Wegen ungünstiger Wetterbedingungen über dem Raumfahrtzentrum in Südamerika wurde der Countdown allerdings für 24 Stunden unterbrochen. Die neuen um die Erde kreisenden Satelliten heißen Doresa und Milena. Sie sind nach zwei Kindern benannt, die einen Malwettbewerb der EU-Kommission gewonnen hatten.

Quelle: onlinekosten
 
Russischer Software-Fehler soll schuld sein

Die falsche Positionierung zweier Satelliten für das Galileo-Projekt geht möglicherweise auf einen Softwarefehler in der Raketenoberstufe zurück. Die ESA erwägt eine Bergung der Satelliten.

Während die Europäische Raumfahrtagentur ESA immer noch überlegt, wie die beiden falsch positionierten Galileo-Satelliten genutzt werden können, spekulieren russische Medien über die Ursache des Debakels. Wie die russische Nachrichtenagentur Ria Nowosti unter Berufung auf die Zeitung Iswestija berichtete, könnte die Falschpositionierung von einem Softwarefehler in der obersten Raketenstufe Fregat MT herrühren, die in der russischen Sojus-Trägerrakte verwendet wird.

"Die nicht regelkonforme Funktion des integrierten Managementsystems wurde wahrscheinlich durch einen Fehler in der Embedded Software verursacht. Als Resultat erhielt die Oberstufe eine falsche Fluganweisung. In voller Übereinstimmung mit der Embedded Software vorgehend, wurden die Einheiten zum falschen Zielpunkt gebracht", sagte ein anonymer Mitarbeiter der russischen Raumfahrtagentur Roskosmus der Zeitung. Sowohl die Raketenstufe als auch die Software würden von dem in Moskau ansässigen, regierungseigenen Academician Pilyugin Center entwickelt.

Arianespace hatte mit VS09 am 22. August 2014 die ersten beiden Galileo-Satelliten für das gleichnamige Navigationssystem gestartet. Es steht in Konkurrenz zum russischen Glonass- und zum US-amerikanischen GPS-System und soll der Europäischen Union damit ein eigenes Navigationssystem bieten. Die Rakete starteten vom Guiana Space Center, dem europäischen Raumfahrtbahnhof in Französisch Guayana.

Einer ESA-Mitteilung vom Donnerstag zufolge haben die Satelliten inzwischen ihre Solarmodule komplett ausgefahren und können damit Strom erzeugen. Sie seien unter völliger Kontrolle des Darmstädter ESA-Kontrollzentrums. ESA-Teams arbeiteten daran, wie die Satelliten trotz ihrer falschen Umlaufbahn genutzt werden könnten. Verschiedene Szenarien würden durchgespielt, bevor eine Entscheidung über eine Bergungsmission gefällt werde.

Quelle: golem
 
AW: Panne: Galileo-Satelliten der EU in falscher Umlaufbahn

Wenn die jetzigen Systeme nur von Russland und den USA stammen und von deren Militär kontrolliert wird, gleichzeitig aber Europa auf Russische Trägerraketen oder deren Abschußrampen angewiesen ist, wer sagt uns denn das da mit den Umlaufbahnen alles mit rechten Dingen zugeht?
Ich bitte zwar meine Zweifel zu entschuldigen aber wenn man überall beschi... und belogen wird kommt man zu solchen Überlegungen.
 
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