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NLM-Direktor Fischer: Unverschlüsselte Einspeisung von SD-Programmen zentraler Punkt

NLM-Direktor Fischer: Unverschlüsselte Einspeisung von SD-Programmen zentraler Punkt für Digitalisierung der Kabelhaushalte

Digitalmagazin im Gespräch mit Andreas Fischer, Direktor der Niedersächsischen Landesmedienanstalt (NLM)

Nach der Ankündigung von Unitymedia, ab 2013 auf eine Verschlüsselung der privaten Free-TV-Sender zu verzichten, wächst der Druck auf Kabel Deutschland. Andreas Fischer, Direktor der Niedersächsischen Landesmedienanstalt (NLM), hat Kabel Deutschland aufgefordert, den „Irrweg“ der Grundverschlüsselung aufzugeben. „Die unverschlüsselte Einspeisung von SD-Programmen ist aus unserer Sicht ein zentraler Punkt, um die Kabelhaushalte in einer absehbaren Zeit – in zwei bis drei Jahren – komplett zu digitalisieren“, betont er im Gespräch mit Digitalmagazin.

Digitalmagazin: Herr Fischer, Unitymedia darf Kabel BW übernehmen – unter Auflagen. So soll es künftig keine so genannte „Grundverschlüsselung“ mehr geben. Welche Bedeutung hat dies für den Kabelmarkt insgesamt?
Fischer: In drei großen Bundesländern – NRW, Hessen und Baden-Württemberg – wird künftig ein gemeinsamer Netzbetreiber Kabel-TV anbieten.
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hat sich gegenüber dem Bundeskartellamt verpflichtet, Anfang 2013 die Grundverschlüsselung in NRW und Hessen zu beenden. Wir in Niedersachsen hoffen, dass auch
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Deutschland die Grundverschlüsselung überdenken und möglichst bald abschaffen wird. Besonders erfreulich wäre, wenn dies schon in diesem Jahr und damit sogar vor Unitymedia vollzogen werden könnte.

Digitalmagazin: Weniger als die Hälfte aller Kabelhaushalte – konkret 42,5 Prozent – nutzen dem jüngsten Digitalisierungsbericht zufolge digitales Fernsehen. Welche Rolle spielt bei dieser vergleichsweise niedrigen Quote die Verschlüsselung der privaten Free-TV-Sender?


Fischer: Das spielt eine erhebliche Rolle. Bei den 42,5 Prozent handelt es sich um die Gesamtreichweite. Darin ist auch die Nutzung der öffentlich-rechtlichen Programme miterfasst, die von vielen Kabelkunden
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unverschlüsselt empfangen werden können – stark zunehmend auf modernen Flachbildschirmen mit integriertem DVB-C-Tuner. Sieht man sich allerdings die genauen Zahlen der aktivierten Smartcards im KDG-Gebiet an, dann verfügt nicht einmal jeder vierte Kabelhaushalt tatsächlich über eine solche Smartcard. Mit anderen Worten: Rund 75 Prozent der KDG-Kunden sind schon rein technisch nicht in der Lage, private Free-TV-Programme in digitaler Qualität zu sehen, obwohl es dieses
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der KDG bereits seit sechs Jahren gibt.

Digitalmagazin: Hemmt diese Verschlüsselungsstrategie die Digitalisierung der Kabelhaushalte?


Fischer: Ohne Frage. Wenn viele Kabelkunden alle Free-TV-Programme unverschlüsselt empfangen könnten, wäre die Digitalisierungsquote in den Kabelhaushalten sicherlich deutlich höher als die im Digitalisierungsbericht erwähnten 42,5 Prozent. Die unverschlüsselte Einspeisung von SD-Programmen ist aus unserer Sicht ein zentraler Punkt, um die Kabelhaushalte in einer absehbaren Zeit – in zwei bis drei Jahren – komplett zu digitalisieren. Vielleicht sollte ein analoges Basisangebot mit wenigen Hauptprogrammen länger bestehen, um die Digitalisierung „Oma-verträglich“ zu gestalten.

Digitalmagazin: Welche Strategie verfolgten (und verfolgen) die Kabelnetzbetreiber und Sender mit der Verschlüsselung?


Fischer:
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– und bisher auch Unitymedia – wollen auch Pay-TV-Pakete verkaufen. Wer bei der KDG Digitalempfang nutzen will, muss einen „TV-Upgrade“ machen. Der Zuschauer braucht dafür eine Smartcard und einen Receiver bzw. ein CI+-Modul. Bei der Gelegenheit bekommt der digitale Neukunde ein Pay-TV-Paket als Zugabe. Zwei Monate kostenfrei – danach muss aber jeder, der das Paket nicht haben will, aktiv werden und kündigen.

Digitalmagazin: Diese Praxis ist bei Verbraucherschützern durchaus auf Kritik gestoßen…


Fischer: Meines Erachtens zu Recht. Wer die privaten Free-TV-Programme digital sehen will und deswegen eine Smartcard braucht, ist nicht automatisch an Pay-TV-Paketen interessiert. Der Kabelnetzbetreiber platziert hier ein Pay-TV-Paket, das unter normalen Umständen vielleicht gar nicht gebucht würde. Außerdem werden die Kosten der Verschlüsselungsinfrastruktur auf alle Kabelhaushalte umgelegt, obwohl nur eine Minderheit verschlüsselte Programme sehen will.
Digitalmagazin: Herr Fischer, vielen Dank für das Gespräch.

Quelle. INFOSAT
 
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