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Handy - Navigation Musikstreaming: Verband will Streaming-Betrügereien eindämmen

Die Musikbranche sieht dringenden Handlungsbedarf, lässt aber offen, welche Maßnahmen ergriffen werden sollen.

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Audiostreaming ist ein Riesengeschäft für die Industrie, das eine kriselnde Branche gerettet hat. Es gibt dabei aber Betrug und Manipulationen, gegen die der Musikindustrie-Verband in Deutschland konsequent vorgehen will. Der Branchenverband sieht dringenden Handlungsbedarf.

"Das haben wir aus Deutschland heraus mit als erste in Angriff genommen und sehr viele Verfahren erfolgreich geführt, um solche Manipulationen einzudämmen", sagte der Vorstandsvorsitzende des Bundesverbandes Musikindustrie (BVMI), Florian Drücke, der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. Der Verband vertritt nach eigenen Angaben rund 200 Produzenten und Unternehmen mit etwa 80 Prozent Anteil am deutschen Musikmarkt.

Dies geschehe, "weil wir als Branche nicht zuschauen und akzeptieren können, wie das Vertrauen in diesen Marktplatz erodiert". Deswegen sei der Verband "in einem intensiven Austausch mit Künstlerinnen und Künstlern sowie deren Managements".

Musikbranche sieht Plattformbetreiber in der Pflicht


Für nachhaltigen Erfolg sei "auch die klare Unterstützung der Plattformen" gegen Klick-Betrug im mit Abstand wichtigsten Marktsegment Musikstreaming notwendig. Wie genau Klick-Betrug verhindert werden soll und welche konkreten Maßnahmen angedacht sind, teilte der Branchenverband nicht mit.

Der BVMI hatte im Vorjahr juristische Erfolge gegen Manipulationen publik gemacht. Das Landgericht Berlin hatte eine einstweilige Verfügung gegen den Betreiber einer Webseite erlassen, die auf eine Unterlassung hinauslief.

Nach Angaben des Verbands bot die in Deutschland ansässige Webseite "die Erzeugung von Fake-Streams an, die die Häufigkeit, mit der ein Musikstück tatsächlich über einen Audio-Streaming-Dienst gehört wurde, in illegaler Weise in die Höhe treiben".

Streit um die Verteilung der Einnahmen durch Musikstreaming

Der internationale Musikindustrie-Dachverband IFPI betonte damals: "Diejenigen, die Musik schaffen, müssen für ihre Arbeit und ihre Investitionen fair und korrekt entlohnt werden. Dies wird durch die Manipulation von Streams verhindert - unter anderem, indem die Genauigkeit der Charts beschädigt und Lizenzzahlungen an Musikschaffende verhindert werden."

Zuvor hatte die Initiative Fair Share entsprechende Manipulationen angeprangert. Im Dauerstreit um eine gerechte Aufteilung der Streaming-Erlöse zwischen Künstlern, Labels und Musikplattformen wie Spotify, Apple Music oder Amazon Music will sich der BVMI weiterhin zurückhalten.

"Wir können als Branchenverband nicht ins Geschäft eingreifen - nicht zuletzt aus wettbewerbsrechtlichen Gründen", sagte Drücke. "Wir sitzen nicht am Verhandlungstisch, wir kennen die individuellen Verträge nicht und dürfen diese auch nicht mitgestalten." Die Mitglieder des Dachverbandes seien "erst recht nicht die Herren der Maschinen, die die Plattformen für ihre Berechnungen nutzen".

Für eine veränderte Verteilung des Streaming-Kuchens zugunsten der Künstler streitet Fair Share mit Musiklabels. Ziel der Initiative mit Aushängeschildern wie Peter Maffay oder Sarah Connor: ein transparenteres Verteilungsmodell, das die tatsächliche Musiknutzung entlohnt (nutzerzentrierte Abrechnung). Damit würden Erlöse aus jedem einzelnen Streaming-Abonnement an genau jene Künstler ausgeschüttet, deren Musik der Abonnent sich angehört hat, und nicht in einem großen Verteilungstopf landen.

Quelle; golem
 
Erst dann auswerten, wenn ein Lied mindestens zu 85% an einem Stück gehört wurde.

Was eher die Charts betrifft:
Streaming aus den offiziellen Verkaufscharts (GfK, früher Mediacontrol) wieder rausnehmen, nur noch das zählen, was (wie früher) über Tonträger oder in digitaler Form verkauft wurde.
Positiver Nebeneffekt: In den Charts wäre dann weniger Aggro-Assi-Rap drin. ;-)
 
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