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Mobilfunk-Auktion bringt dem Staat nur 4,4 Mrd. Euro

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Vor zehn Jahren spülte die Versteigerung der UMTS-Lizenzen dem Staat sage und schreibe 50 Mrd. Euro in die Kasse. Ein solcher Betrag war dieses Mal nicht zu erwarten. Doch dass der Bund am Ende nur die Hälfte des erhofften Betrages einnimmt, verblüfft sogar Experten.

Der Bieterkampf um neu verteilte Mobilfunkfrequenzen ist beendet. Nach 224 Runden seien insgesamt 4,38 Mrd. Euro geboten worden, teilte die Bundesnetzagentur am Donnerstag in Mainz mit. Das ist nur die Hälfte des Betrags, den Analysten erwartet hatten. Der Vorgang zog sich über fast sechs Wochen hin. Die spektakuläre UMTS-Auktion vor zehn Jahren hatte gut 50 Mrd. Euro in die Staatskassen gespült.

Bundeswirtschaftsminister Rainer Brüderle sagte, nun sei eine "flächendeckende Versorgung mit mobilem Breitband greifbar nahe". Die Frequenzen sollen unter anderem dazu genutzt werden, um Internetverbindungen auf dem Land auszubauen. Außerdem wollen die Mobilfunkanbieter ihre Netze für mobile Datendienste wappnen.
An der Versteigerung nahmen die vier Unternehmen T-Mobile , Vodafone , E-Plus und 02 Telefónica teil. Insgesamt wurde ein Paket von 360 Megahertz versteigert - mehr als doppelt so viel wie bei der UMTS-Auktion vor zehn Jahren. E-Plus ging bei den besonders begehrten Frequenzblöcken im Bereich von 800 Megahertz leer aus. Das könnte die Firma in existenzielle Schwierigkeiten bringen.
Der Anbieter gilt nun als nicht schlagkräftig genug für den Markt der Zukunft. Weil er nicht zum Zuge kam, gibt es für den Tochterkonzern der niederländischen KPN kaum Chancen, ein Datenfunknetz der nächsten Generation aufzubauen. Im weniger begehrten Frequenzspektrum reichen die Funkwellen nicht weit genug - was zusätzliche und teure Sendemasten erfordert. Ein Wettbewerbsnachteil, der angesichts sinkender Handytarife das wirtschaftliche Aus bedeuten kann.
Am meisten bot Vodafone mit 1,43 Mrd. Euro, gefolgt von Telefónica O2 mit einem Gesamtgebot von 1,38 Mrd. Euro. Die Telekom gab Gebote von 1,3 Mrd. Euro ab. Am günstigsten kam E- Plus mit 283 Mio. Euro weg.

Auch wenn diesmal nicht annähernd so viel Geld bei der Auktion erwartet wurde, ist das Ergebnis für die klamme Staatskasse enttäuschend. Mit den knapp 4,4 Mrd. Euro liegt das Ergebnis noch unter den schwächsten Erwartungen, die zwischen 5 Mrd. und 8 Mrd. Euro lagen.
Gewinner sind die Nutzer: Die neue Vergabe soll Platz schaffen für die gigantischen Datenmengen, die dank mobiler Internetgeräte wie dem Apple iPad bald durch den Äther rasen werden. "Es geht um Marktchancen für die kommenden 20 Jahre", sagte der Präsident der Bundesnetzagentur Matthias Kurth vor Beginn der Auktion. Außerdem müssen die Frequenzen genutzt werden, um ländliche Regionen, die noch ohne Anschluss an das schnelle Internet sind, endlich von den Segnungen des Informationszeitalters profitieren zu lassen.
Bei der Auktion kam alles unter den Hammer: Ungenutzte Funkstrecken des Militärs, nicht mehr benötigte Rundfunkfrequenzen, wieder eingezogene Mobilfunklizenzen wie die des gescheiterten Anbieters Quam.

Besonders begehrt war die sogenannte Digitale Dividende, Frequenzen die durch die Umstellung des Rundfunks auf Digitaltechnik frei geworden sind. Für diese Frequenzblöcke im Bereich von 800 Megahertz wurden bis zuletzt die höchsten Gebote abgegeben. Letztlich sind dort aber nur drei Betreiber zum Zuge gekommen. E-Plus ist leer ausgegangen.

Quelle: ftd.de
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