Bezahlen mit dem Handy galt schon seit Jahren als Zukunftsgeschäft – doch es passierte nicht viel. Aber jetzt kommt es Schlag auf Schlag, allein diese Woche verging kein Tag ohne neue Ankündigungen. Edeka und Netto lassen über Smartphone-Apps an der Supermarkt-Kasse bezahlen. MyTaxi erlaubt es, die Taxirechnung per iPhone zu begleichen. American Express investiert in das Berliner Start-up SumUp, einen von mehreren Anbietern von Einsteck-Kartenlesern, die iPhone, iPad und Android-Geräte in Kassengeräte verwandeln. SumUp-Konkurrent Payleven bringt seine Chip+Pin-Reader in den Apple Stores unter. Und das US-Schwergewicht PayPal bereitet mit Link ist nicht mehr aktiv. den Boden für eine ernsthafte Ausweitung des mobilen Geschäfts in Deutschland.
Der Markt ist in einer spannenden Pionier-Phase, in der verschiedenste Anbieter unterschiedliche Modelle ins Rennen schicken – und noch ist völlig unklar, welcher Ansatz sich durchsetzen wird. Interessant an den neuen Payment-Lösungen ist ihre vergleichsweise Einfachheit. Statt auf NFC-Funkchips zu setzen, wird entweder mit Barcodes und PINs operiert oder aber das Mobilgerät mit eigener Hardware als Kartenleser verwendet. Besitzer von NFC-losen Geräten wie iPhone oder iPad können also problemlos mitmachen.
Im vergangenen Jahr schossen die Kartenleser-Anbieter wie Pilze aus dem Boden. Auf den US-Vorreiter Square folgten neben Payleven und SumUp etwa auch iZettle aus Skandinavien. Inzwischen zeichnet sich jedoch ab, dass diese Dienste nur der Einstieg in eine neue digtale Servicewelt sein sollen. "Wir sehen für uns als Zukunftspfad, dass wir den Händlern Lösungen anbieten wollen, die über das Bezahlen hinausgehen", sagt etwa Payleven-Mitgründer Konstantin Wolff. Die Bezahl-Funktion sei ein "erster Schritt, um eine Service-Plattform für kleine Unternehmer und mittelständische anzubieten, die ihnen hilft, ihr Geschäft zu betreiben."
Auch SumUp hat große Pläne: "Unsere Vision ist es, den Bezahlprozess grundlegend zu verändern, das ganze damit verbundene Erlebnis", sagt SumUp-Mitgründer Stefan Jeschonnek. Das Berliner Unternehmen arbeitet an dem Projekt SumUp Pay, das noch in diesem Jahr starten soll. Die Grundidee: Geldbörse oder Smartphone können beim Bezahlen ganz in der Tasche bleiben. Etwa in einem Kaffeehaus erkennt das System per Geodaten, dass ein Stammkunde das Lokal betreten hat, der Verkäufer bekommt ein Foto und das Lieblingsgetränk eingeblendet, zur Verifizierung schaut er dem Käufer nur ins Gesicht, Zahlung wird abgebucht.
Auch die Ebay-Tochter PayPal tüftelt an ähnlichen Modellen. "Unser Ziel ist, den eigentlichen Bezahlvorgang in den Hintergrund zu bringen", sagt PayPal-Chef David Marcus. In den USA heißt das Prinzip "frictionless Payment" – reibungsloses Bezahlen. Bei Payleven stößt der Ansatz bisher auf Skepsis. "Am Ende geht es um die Frage, wie tausche ich Informationen aus zwischen zwischen dem, der zahlen möchte und dem, der die Zahlung erhalten soll. Und einer muss es autorisieren, damit es einen Nachweis gibt", sagt Wolff. Es gehe darum, das Gleichgewicht zwischen Komfort und Sicherheit zu halten: "Die Industrie muss dafür noch Standards schaffen."
Edeka und die dazugehörende Discount-Kette Netto setzen auf einen ganz anderen Ansatz: Der Kunde soll über die hauseigenen Smartphone-Apps bezahlen. Dann kann er zum Beispiel von exklusiven Rabatt-Angeboten gibt. Bei Netto kann man inzwischen in allen über 4000 deutschen Märkten mit dem Handy bezahlen, Edeka will alle Supermärkte bis Ende 2015 einbinden. Dieses Ausmaß hat den öffentlich kaum bekannten Software-Anbieter Valuephone, der die Technik für den Bezahldienst stellt, auf einen Schlag zu einem "heimlichen Champion" gemacht. "Am Ende werden die Händler entscheiden, welches Modell zum Einsatz kommt", zeigt sich Valuephone-Geschäftsführer Stefan Krueger überzeugt.
Quelle: heise
Der Markt ist in einer spannenden Pionier-Phase, in der verschiedenste Anbieter unterschiedliche Modelle ins Rennen schicken – und noch ist völlig unklar, welcher Ansatz sich durchsetzen wird. Interessant an den neuen Payment-Lösungen ist ihre vergleichsweise Einfachheit. Statt auf NFC-Funkchips zu setzen, wird entweder mit Barcodes und PINs operiert oder aber das Mobilgerät mit eigener Hardware als Kartenleser verwendet. Besitzer von NFC-losen Geräten wie iPhone oder iPad können also problemlos mitmachen.
Im vergangenen Jahr schossen die Kartenleser-Anbieter wie Pilze aus dem Boden. Auf den US-Vorreiter Square folgten neben Payleven und SumUp etwa auch iZettle aus Skandinavien. Inzwischen zeichnet sich jedoch ab, dass diese Dienste nur der Einstieg in eine neue digtale Servicewelt sein sollen. "Wir sehen für uns als Zukunftspfad, dass wir den Händlern Lösungen anbieten wollen, die über das Bezahlen hinausgehen", sagt etwa Payleven-Mitgründer Konstantin Wolff. Die Bezahl-Funktion sei ein "erster Schritt, um eine Service-Plattform für kleine Unternehmer und mittelständische anzubieten, die ihnen hilft, ihr Geschäft zu betreiben."
Auch SumUp hat große Pläne: "Unsere Vision ist es, den Bezahlprozess grundlegend zu verändern, das ganze damit verbundene Erlebnis", sagt SumUp-Mitgründer Stefan Jeschonnek. Das Berliner Unternehmen arbeitet an dem Projekt SumUp Pay, das noch in diesem Jahr starten soll. Die Grundidee: Geldbörse oder Smartphone können beim Bezahlen ganz in der Tasche bleiben. Etwa in einem Kaffeehaus erkennt das System per Geodaten, dass ein Stammkunde das Lokal betreten hat, der Verkäufer bekommt ein Foto und das Lieblingsgetränk eingeblendet, zur Verifizierung schaut er dem Käufer nur ins Gesicht, Zahlung wird abgebucht.
Auch die Ebay-Tochter PayPal tüftelt an ähnlichen Modellen. "Unser Ziel ist, den eigentlichen Bezahlvorgang in den Hintergrund zu bringen", sagt PayPal-Chef David Marcus. In den USA heißt das Prinzip "frictionless Payment" – reibungsloses Bezahlen. Bei Payleven stößt der Ansatz bisher auf Skepsis. "Am Ende geht es um die Frage, wie tausche ich Informationen aus zwischen zwischen dem, der zahlen möchte und dem, der die Zahlung erhalten soll. Und einer muss es autorisieren, damit es einen Nachweis gibt", sagt Wolff. Es gehe darum, das Gleichgewicht zwischen Komfort und Sicherheit zu halten: "Die Industrie muss dafür noch Standards schaffen."
Edeka und die dazugehörende Discount-Kette Netto setzen auf einen ganz anderen Ansatz: Der Kunde soll über die hauseigenen Smartphone-Apps bezahlen. Dann kann er zum Beispiel von exklusiven Rabatt-Angeboten gibt. Bei Netto kann man inzwischen in allen über 4000 deutschen Märkten mit dem Handy bezahlen, Edeka will alle Supermärkte bis Ende 2015 einbinden. Dieses Ausmaß hat den öffentlich kaum bekannten Software-Anbieter Valuephone, der die Technik für den Bezahldienst stellt, auf einen Schlag zu einem "heimlichen Champion" gemacht. "Am Ende werden die Händler entscheiden, welches Modell zum Einsatz kommt", zeigt sich Valuephone-Geschäftsführer Stefan Krueger überzeugt.
Quelle: heise