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Michael Schumacher - Ein Denkmal gerät ins Wanken

rooperde

Elite Lord
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Nach den nicht gerade berauschenden Leistungen wird Michael Schumachers Comeback in der deutschen Medienwelt bereits in Frage gestellt

Wie groß war der Aufschrei, der durch die Medienlandschaft ging, als Michael Schumacher sein Comeback bekanntgab. Deutschland war in einem Freudentaumel, nur wenige trauten sich, sich kritisch dazu zu äußern. Zehn Rennen ohne einen einzigen Podestplatz später sieht die Sache komplett anders aus. Formel-1-Boss Bernie Ecclestone und Ex-Weltmeister Jackie Stewart spekulieren bereits damit, dass sich der Kerpener bereits nach dieser Saison wieder zurück in den Ruhestand begibt.

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Dass das Interesse der Deutschen an Schumacher und der Formel 1 in den letzten Monaten wieder stark abgenommen hat, wurde sogar mit einer Studie des Forschungs- und Beratungsunternehmens Sport+Markt ermittelt. Zum Zeitpunkt der Comeback-Ankündigung war sogar das Interesse von Menschen, die sich sonst kaum mit Motorsport auseinandersetzen, an Mercedes und Schumacher enorm. Davon profitierte auch die Formel 1. Wie selten zuvor interessierten sich die Menschen für den Saisonstart der Formel 1.

Doch der Trend ging schnell wieder nach unten, obwohl ja die Spannung mit dem weiteren Saisonverlauf eigentlich steigt. Der Höhepunkt war das Rennen in Malaysia. Dieser Grand Prix war aber nicht wegen Schumachers Ausfall für die Deutschen so interessant, sondern weil Sebastian Vettel das Rennen gewann und Nico Rosberg Dritter wurde. Die hohen Erwartungen der "Schumi"-Fans wurden im weiteren Saisonverlauf nicht erfüllt.

Hockenheim-Kartenvorverkauf ins Stocken geraten

Dies schlug sich auch in den Sympathiewerten nieder. Die von Mercedes sind gerade noch im positiven Bereich, aber auch die der Formel 1 litten stark. Das bekommen auch die Veranstalter des Grand Prix von Deutschland in Hockenheim zu spüren. Als Schumachers Rückkehr bekannt wurde kam es zu einem rasanten Anstieg bei der Kartennachfrage. In letzter Zeit geriet dann der Vorverkauf ins Stocken. Derzeit sind rund 60.000 Tickets vergeben.

Die Berichterstattung rund um Schumacher trägt wahrscheinlich seinen Teil dazu bei. Selbst die sonst "Schumi-freundliche" Bild-Zeitung hat sich längst auf die Seite der Kritiker geschlagen. Schlagzeilen wie "Der Altmeister fährt nur noch hinterher" sind keine Ausnahme mehr. Mit Statistiken wird zu belegen versucht, wie schlecht Schumacher in seiner zweiten Karriere ist. 'Focus.de' errechnete beispielsweise, dass der 41-Jährige im Qualifying durchschnittlich um 0,383 Sekunden langsamer ist als Teamkollege Rosberg. Ein Jahr zuvor hatte Rosberg aber im Qualifying durchschnittlich nur 0,2996 Sekunden Vorsprung gegenüber seinem Teamkollegen. Der hieß Kazuki Nakajima, der Japaner hat derzeit übrigens kein Cockpit.

Schumacher glaubt nicht an Siege

Eindeutig ist aber, dass an Schumacher von Beginn weg hohe Erwartungen gestellt wurden. Dass er den WM-Titel bereits abschreibt, nimmt ihm wohl keiner seiner Fans krumm. Wohl eher, dass er nicht mehr glaubt, in diesem Jahr zu siegen. "Ein Sieg ist nur mit sehr, sehr viel Glück möglich", wird der Rekordweltmeister von 'bild.de' zitiert. In der Nachbarbox sind allerdings andere Töne zu hören. "Wir haben einen Riesenschritt nach vorn gemacht. Ich kann mehr versprechen", meinte Rosberg in Silverstone optimistisch.

Dass der Mercedes allerdings kein technisches Wunderwerk ist, im Vergleich zum innovativen BrawnGP, ist nicht verwunderlich. Zu lange herrschte Ungewissheit, ob das Weltmeisterteam weiter bestehen würde. Die Entwicklung für 2010 wurde vernachlässigt. Jetzt müssen erst mal die Ideen der Konkurrenz kopiert werden. Ross Brawn überlegt bereits, die Kapazitäten auf die Entwicklung des 2011er-Boliden zu legen. "Wenn wir die Möglichkeit bekämen, das Auto völlig neu zu bauen, dann würden wir jetzt einiges anders machen", so der Teamchef. Und auch Schumacher selbst, will sich nun eher mit "dem Projekt 2011 auseinandersetzen" als noch große Energien in die aktuelle Saison zu stecken.

Experten warnen Schumacher nun immer mehr, er soll die Notbremse ziehen, bevor er sein Denkmal zerstört. Doch aus "Schumis" Sicht ist es natürlich anders. Seine Rekorde sind für die Ewigkeit, jetzt soll der Spaß regieren. Schaut dabei noch ein Titel heraus, umso besser. "Ich bin kein Zauberer, ich nehme mir die Zeit, die ich brauche", meinte Schumacher gegenüber der 'FAZ'. Diese Sicht können nicht viele verstehen. Vor allem aber stellt "Gute-Laune-Schumi" die Nerven des Formel-1-kritischen Vorstands von Mercedes vor eine Zerreißprobe. Wie lange werden sie ein Spaßprojekt noch dulden?

Quelle: Formel1
 
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