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Mercedes-Teamduell - Letzte Ermahnung für die Piloten

rooperde

Elite Lord
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Der teaminterne Crash von Nico Rosberg und Lewis Hamilton im Grand Prix von Österreich 2016 in Spielberg wird für die Piloten zunächst keine sichtbaren Konsequenzen haben. Die beiden Mercedes-Stars sollen am Donnerstag zum Rapport im Werk in Brackley antreten, dort von Motorsportchef Toto Wolff eine allerletzte Ermahnung erhalten. "Toto wird mit Lewis und Nico am Donnerstag Klartext reden", erklärt Mercedes-Formel-1-Aufsichtsrat Niki Lauda gegenüber 'auto motor und sport'.

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"Wir haben uns bereits darüber abgestimmt. Wir wollen die zwei frei fahren lassen, aber nur so weit, dass sie nicht zusammenfahren. Wenn es nicht klappt und zu den zweieinhalb Unfällen in Barcelona, Montreal und Spielberg noch ein weiterer hinzukommt, behalten wir uns alle Schritte vor", stellt der Österreicher klar. "Irgendwo hört der Spaß auf!" Man dürfe von "erwachsenen und intelligenten Männern" in solchen Situationen erwarten, "dass sie es ohne Unfall hinkriegen".

"Wenn du Weltmeister werden willst, musst du als Fahrer auch einmal nachgeben können. Wir brauchen zwei Teamfahrer, die sich nach allen Regeln der Kunst bekämpfen, aber gerade so, dass sie nicht zusammenkrachen", sagt Lauda. "Jeder Punkt, der dir verloren geht, kann dir am Ende in der Weltmeisterschaft fehlen. Stellt euch vor, der Vettel ist bis auf 10 Punkte dran, und unsere beiden Herren fahren sich so in die Kiste, dass beide liegenbleiben."

Droht einem oder beiden Fahrern die Suspendierung?

Sollten Lewis Hamilton und Nico Rosberg ab dem bevorstehenden Grand Prix von Großbritannien in Silverstone nicht alles daran setzen, teaminterne Kollisionen zu vermeiden, so würden ernsthafte Maßnahmen ergriffen, so Lauda. "Und da lassen wir uns alles offen", droht der Ex-Formel-1-Weltmeister. Klartext: Auch eine Suspendierung eines oder sogar beider Piloten stünde in einem solchen Fall zur Diskussion. Vertragliche Details würden solche Schritte offenbar ermöglichen.

"Ich kenne die Inhalte der Mercedes-Verträge nicht, gehe aber davon aus, dass es auch dort gewisse Klauseln gibt", sagt Red-Bull-Teamchef Christian Horner auf Nachfrage von 'Motorsport-Total.com'. Der Brite ergänzt: "Bei der Unterschrift unter den Vertrag ist den Fahrern das alles klar. Es gibt aber Momente, wo sie es selbst in die Hand nehmen - vor allem dann, wenn es um den Kampf um die WM geht. Letztlich ist eines klar: Die Fahrer haben Verträge mit dem Team. Und dieses Team steht an erster Stelle."

"Auf der anderen Seite fahren die Piloten auch um eigene Trophäen. Genau das macht es enorm schwierig. Wenn es nur um eine Konstrukteurs-WM ginge, wäre alles ganz einfach. Weil es aber auch um den Fahrertitel geht, wird es extrem kompliziert", meint Horner. Der Red-Bull-Teamchef selbst kennt solche Situationen. In den Zweikampf zwischen seinen Ex-Piloten Sebastian Vettel und Mark Webber musste Horner mehrfach eingreifen - mal mit Erfolg, mal ohne.

Christian Horner: Nico Rosberg hat aus Spielberg gelernt

"Rivalitäten sind gut. Selbst als wir Sebastian und Mark bändigen mussten, war das für die Formel 1 gut. Es wird dann halt aufregend", sagt der Red-Bull-Teamchef. "Man muss Vertrauen in die Fahrer haben, kann es in gewissen Situationen nicht mehr von der Boxenmauer aus steuern. Klar - man könnte künstlich ein Auto zu einem Stopp hereinholen. Aber das wäre völlig falsch." Er selbst würde bei Mercedes derzeit nicht per Stallorder eingreifen.

"Das Besondere an der Mercedes-Situation ist, dass sie ein solch dominantes Auto haben. Die fahren die meiste Zeit an der Spitze. Nico hat für die Aktion am Wochenende den Preis bezahlt. Wird er so etwas noch einmal machen?", fragt sich Horner. Er selbst geht davon aus, dass sich die beiden Mercedes-Piloten ab sofort dem Wunsch des Arbeitgebers entsprechend verhalten werden. "Wenn ich Teamchef wäre, dann würde ich den Jungs fünf Runden vor Schluss sagen, dass sie die Positionen halten sollen", meint hingegen Ex-Champion Jackie Stewart gegenüber 'Reuters'.

"Sorry, aber wir sprechen über ernsthaftes Business. Es ist nicht irgendein Anfängertag auf einem Golfplatz, sondern ein Topturnier", erklärt der Schotte seine Sichtweise. Stewart war selbst von 1997 bis 1999 mit einem eigenen Team in der Formel 1 engagiert . "Ich hoffe, die Fahrer verstehen, dass sie fürstlich dafür bezahlt werden, diese Autos möglichst schnell zu fahren. Es spielt keine Rolle, was sie persönlich möchten. Sie sind in einem wichtigen Business unterwegs."

Quelle: Formel1
 
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