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+++ Live-Ticker zum Japan-Beben +++

rooperde

Elite Lord
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[07:27] +++ Indien will nach Vorfällen in Japan eigene AKW überprüfen +++

[07:22] +++ China billigt massiven Ausbau der Atomenergie +++

[07:06] +++ Toyota stoppt Produktion bis mindestens Mittwoch +++

[06:51] +++ Japanische Zentralbank weitet Unterstützung für Märkte aus +++

Die japanische Zentralbank hat ihre Unterstützung zur Beruhigung der Finanzmärkte am Montag noch einmal ausgeweitet. Die Bank of Japan (BoJ) werde nunmehr die Rekordsumme von 18 Billionen Yen (rund 157 Milliarden Euro) in den Geldmarkt pumpen, berichtete die Nachrichtenagentur Kyodo.

[06:30] +++ Angst vor Versorgungsengpass auch in Tokio +++

[06:12] +++ "NYT": US-Militär in radioaktiver Wolke +++

Der US-Flugzeugträger USS Ronald Reagan ist nach einem Zeitungsbericht durch eine radioaktive Wolke gefahren, die von den japanischen Atomreaktoren ausgehen soll. Mehrere Crewmitglieder hätten binnen einer Stunde eine Monatsdosis Strahlung abbekommen, berichtete die US-Zeitung "New York Times" unter Berufung auf Regierungskreise

[05:49] +++ Regierungssprecher: Risiko einer weiteren Explosion gering +++

[04:29] +++ Drei Verletzte bei Explosion in Reaktor - sieben vermisst +++

[04:22] +++ Wetterbehörde entwarnt: Kein Tsunami nach Beben +++

[04:12] +++ Gouverneur ordnet Strahlenmessung in Tokio an +++

[03:55] +++ Regierung bestätigt Explosion in Fukushima +++

[03:48] +++ Betreiber: Reaktorhülle in AKW Fukushima nicht beschädigt +++

[03:23] +++ Bericht: Explosion im Fukushima-Atomkraftwerk +++

Im Kernkraftwerk Fukushima hat es möglicherweise eine weitere Explosion gegeben. Laut dem Fernsehsender NHK waren Explosionsgeräusche in der Nähe des Reaktors 3 zu hören.

[03:17] +++ Neue Tsunamiwarnung nach Nachbeben in Japan +++

[03:05] +++ Kyodo: Etwa 1000 Leichen an Küste gefunden +++

[02:32] +++ Japanischer Aktienindex bricht ein +++

[02:13] +++ Starkes Nachbeben erschüttert Tokio +++

Ein Nachbeben der Stärke 6,2 hat am Montag um kurz nach 10.00 Uhr Ortszeit die japanische Hauptstadt Tokio erschüttert. Das berichtete der Sender NHK.

[01:51] +++ Japanische Zentralbank pumpt Billionen in Geldmarkt +++

[01:07] +++ Reaktorexperte: Deutsche AKW-Laufzeitverlängerung kippen +++

Der Kernkraftexperte Lothar Hahn fordert, die Laufzeitverlängerung für die deutschen Atomreaktoren rückgängig zu machen. "Es war ein Fehler, den Atomkonsens aufzukündigen", sagte Hahn, der bis 2010 Geschäftsführer der Gesellschaft für Anlagen- und Reaktorsicherheit (GRS) war. Hahn zufolge wurden nach dem Atomkonsens des Jahres 2000 gerade bei älteren Reaktoren Nachrüstungen wegen der kurzen Restlaufzeiten unterlassen. "Das schien vertretbar. Jetzt, bei acht oder 14 Jahren längerer Laufzeit, ist es das nicht mehr", sagte der Physiker.

[00:57] +++ Versorger Tepco verschiebt Stromabschaltung +++

Der japanische Stromversorger Tepco verschiebt die geplante Drosselung seiner Energieversorgung. Nun soll die Stromversorgung erst einige Stunden später am Montagvormittag oder -mittag heruntergefahren werden. Die Verschiebung wurde möglich, weil sich ein geringerer Verbrauch abzeichnet.

[00:28] +++ Botschaften legen ihren Staatsbürgern Ausreise aus Japan nahe +++

Die Botschaften mehrerer europäischer Staaten in Japan haben ihren Bürgern wegen drohender Nachbeben und eines möglichen GAU im beschädigten Kernkraftwerk Fukushima die Ausreise nahegelegt.

Quelle: Freenet
 
Drohende Kernschmelze in drei Reaktoren - Strahlung steigt


Die Techniker im Atomkraftwerk Fukushima liefern sich einen dramatischen Wettlauf mit der Zeit: In drei Reaktoren des 260 Kilometer nordöstlich von Tokio gelegenen AKW droht eine Kernschmelze, wie die Regierung am Montag einräumte.

Bei einer zweiten Explosion wurde erneut ein Gebäude im Reaktor zerstört, sieben Arbeiter wurden verletzt. Am Haupttor des Kraftwerks Fukushima Eins stieg die Strahlung am Abend mit 3100 Mikrosievert auf das Doppelte des zuvor gemessenen Maximums - bei einer Röntgenaufnahme des Oberkörpers sind es rund 80 Mikrosievert.

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Im Reaktorblock 2 könnte die Kernschmelze bereits begonnen haben, erklärte die AKW-Betreibergesellschaft Tepco. Dort ragten die vier Meter langen Brennstäbe am Abend aus dem Wasser heraus, nachdem es zu Problemen mit einem Ventil gekommen war. Daraufhin pumpten Techniker erneut große Mengen Meerwasser in die Anlage.

Zuvor hatte es um 11.00 Uhr Ortszeit (03.00 Uhr MEZ) eine zweite Wasserstoffexplosion gegeben: Diesmal war Reaktorblock 3 betroffen. Sieben Arbeiter wurden verletzt und fünf verstrahlt, wie Kyodo berichtete. Die Betonhülle des Gebäudes wurde beschädigt. Nach Informationen von Greenpeace enthält der Reaktor 3 das besonders gesundheitsgefährdende Plutonium. Nach Angaben der japanischen Behörden blieb der Reaktor selbst intakt. Am Samstag war es zu einer ähnlichen Explosion in einem Gebäude des Reaktors 1 gekommen.

Mit einer Kernschmelze steigt die Gefahr, dass der Druckbehälter beschädigt und hochgradig radioaktives Material aus dem Reaktor-Inneren freigesetzt wird. Deshalb sei es außerordentlich wichtig, die Brennstäbe möglichst schnell wieder abzukühlen, betonte Sven Dokter von der Deutschen Gesellschaft für Reaktorsicherheit im dpa-Gespräch. Bei einer vollständigen Kernschmelze mit extrem hohen Temperaturen und hohem Druck sei nicht auszuschließen, dass sich die heiße Masse durch den Boden des Druckbehälters fresse. Treffe sie später auf Grundwasser, könnte es zu einer verheerenden Dampfexplosion kommen.

Nach Informationen der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) konnte eine Kernschmelze bislang vermieden werden. IAEA-Experte James Lyons sagte am Montag in Wien, die Situation sei aber dynamisch und könne noch nicht abschließend bewertet werden. Japan bat die IAEA nach einer Meldung der Nachrichtenagentur Kyodo um die Entsendung von Experten.

Die US-Marine setzte den Hilfseinsatz ihrer Schiffe vor der japanischen Küste wegen einer leichten Verstrahlung vorübergehend aus. In der Umgebung, an Hubschraubern und bei ihren Besatzungsmitgliedern sei eine geringe Dosis Radioaktivität festgestellt worden, teilte die US-Marine mit. Der Flugzeugträger "USS Ronald Reagan" und andere Schiffe der Siebten Flotte seien abgedreht, um nicht mehr dem Wind aus Richtung Fukushima ausgesetzt zu sein. In der Nacht zum Dienstag (Ortszeit) nahm das US-Militär die Aktion dann wieder auf.

Probleme mit der Kühlung gibt es auch im rund zwölf Kilometer entfernten Atomkraftwerk Fukushima Zwei. Dort arbeiten Experten an der Wiederherstellung der Kühlung von zwei Reaktoren. Zudem versagte im AKW Tokai am Sonntag (MEZ) eine Pumpe für das Kühlsystem. Die Anlage steht nur rund 120 Kilometer nordöstlich von Tokio. Die Botschaften mehrerer EU-Staaten legten ihren Bürgern nahe, Japan zu verlassen.

Beim Wetter könnte der Dienstag für Japan ein "kritischer Tag" werden, sagte der Meteorologe Martin Jonas vom Deutschen Wetterdienst (DWD). In der Nacht zum Dienstag und im Laufe des Tages drehe der Wind aus West in nördliche bis nordöstliche Richtung. Der Nordwind könnte radioaktive Substanzen vom Atomkraftwerk Fukushima nach Tokio transportieren.

Quelle: Freenet
 
Neue Brände und hohe Strahlung in Fukushima


Die Lage im Katastrophen-Atomkraftwerk Fukushima in Japan ist vollkommen außer Kontrolle. Nach weiteren Feuern an zwei Reaktoren und einem starken Anstieg der Strahlung mussten sich die Arbeiter am Mittwoch aus dem Karftwerk zurückziehen und ihre Arbeiten vorerst einstellen.

Am Mittwoch fingen sowohl Reaktor 4 als auch Reaktor 3 Feuer. Zudem wurde in Block 3 womöglich die wichtige innere Reaktorhülle beschädigt, sagte Regierungssprecher Yukio Edano nach Angaben der Nachrichtenagentur Kyodo. Das Fernsehen zeigte Bilder, wie stundenlang dichte Rauchschwaden von der Anlage aufstiegen.

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Die radioaktive Strahlung auf der Anlage erreichte neue Rekordmarken. Japan wandte sich nun auch an die USA. Unterstützung der US-Truppen könnte nötig sein, sagte Edano. Die Nachrichtenagentur Kyodo meldete zudem, dass die Regierung auch dem Einsatz ausländischer Ärzte für die Erdbebenopfer zustimme. Südkorea will einen Teil seiner Reserven des Halbmetalls Bor nach Japan schicken. Damit sollen die schwer beschädigten Atomreaktoren im Kraftwerk stabilisiert werden.

Am Mittwoch überschlugen sich die Schreckensnachrichten: Zunächst fing am Morgen Reaktor 4 Feuer, ausgelöst vermutlich durch eine Wasserstoffexplosion, wie der Sender NHK berichtete. Auch von Reaktor 3, wo Brennstäbe mit hochgiftigem Plutonium gelagert sind, stieg wenig später Rauch auf. Auf eine Explosion dort gebe es aber keine Hinweise, sagte Edano auf einer Pressekonferenz. Später hieß es, der Druck im Reaktormantel von Block 3 sei stabil geblieben.

In dem Unglücks-Atomkraftwerk gab es seit dem Tsunami am Freitag in den Reaktoren 1 bis 4 mehrere Explosionen und Brände. Am Dienstag hatte es schon geheißen, dass die Reaktorhülle in Block 2 beschädigt sein könnte. Dieser Schaden könnte nach Angaben der japanischen Atomsicherheitsbehörde auch der Grund für die hohe Strahlung sein. Der Tsunami hatte das Kühlsystem des Atomkraftwerks zerstört, weshalb die Brennstäbe nicht mehr gekühlt werden können. Eine Kernschmelze wird seit Tagen vermutet.

Löscharbeiten waren am Mittwochmorgen (Ortszeit) offensichtlich unmöglich. Erst sollten Hubschrauber zum Löschen eingesetzt werden. Dies sei aber zu gefährlich, sagte Edano. Auch sei die Strahlung zu hoch, als dass Mitarbeiter auf das Gelände könnten. Ob nun alle verbliebenen Mitarbeiter endgültig abgezogen werden sollen, war unklar. Im Fernsehsender NHK sagte ein Sprecher der Atomaufsicht, die Menschen könnten nicht mehr in den Kontrollraum. Sie seien in sichereren Räumen untergebracht.

Die Nachrichtenagentur Kyodo meldete, dass der Rauch am Reaktor 3 direkt vom Behälter mit den Brennstäben kommen könnte. Am Sonntag war in dem Reaktor die Kühlung ausgefallen. Danach explodierte freigewordener Wasserstoff. Das äußere Gebäude wurde zerstört.

Die Strahlung an dem Atomkraftwerk erreichte in der Nacht zu Mittwoch den Höchstwert von 1000 Millisievert (1 Sievert), berichtete Edano. Am Mittwochmorgen habe der Wert bei weiteren Messungen zwischen 600 und 800 Millisievert gelegen. 1000 Millisievert sind in Deutschland das Tausendfache dessen, was ein Mensch über ein ganzes Jahr hinweg an zusätzlicher Strahlung aufnehmen darf.

Für die zusätzliche künstliche Strahlenbelastung, etwa in der Industrie, senkte der Gesetzgeber im Jahr 2001 den Grenzwert für die Jahresdosis von 1,5 auf 1 Millisievert. Nach Angaben des Bundesamtes für Strahlenschutz können bei einem Dosisbereich von 1 bis 6 Sievert unter anderem Übelkeit, Erbrechen, Fieber und Haarausfall als Symptome auftreten.

Auch nach den neuen Vorfällen gebe es keine Pläne, die Evakuierungszone rund um das Atomkraftwerk auszuweiten, sagte Edano. Aktuell gilt ein 30-Kilometer-Radius. Anwohner, die diese Zone trotz der Evakuierungsanordnung noch nicht verlassen haben, sollen Türen und Fenster geschlossen halten.

Die Versorgungslage in Teilen des Landes wird derweil immer schlimmer: Die Regierung rief die Bevölkerung auf, keine Hamsterkäufe mehr an Tankstellen zu machen und Energie zu sparen. Die Menschen sollten ihren Gas- und Treibstoffverbrauch einschränken, sagte Edano. Derzeit werde alles versucht, um dringend benötigtes Gas und Kraftstoffe in die Katastrophengebiete zu bringen.

Am Freitag hatten ein Erdbeben und ein Tsunami den Nordosten Japans verwüstet. Die offizielle Zahl der Toten steht bei 3373. Das meldete der TV-Sender NHK am Mittwochmorgen unter Berufung auf die Polizei. Die Zahl der Vermissten geht nach wie vor in die Tausende. Weiter hieß es, dass 440 000 Menschen in 2400 Notunterkünften lebten. Dort mangele es teilweise am Nötigsten wie Wasser oder Essen.

Zudem seien im Nordosten Japans 850 000 Haushalte bei Temperaturen um den Gefrierpunkt noch immer ohne Strom. Das meldete NHK nach Angaben des Energieversorgers Tohuku. Die Naturkatastrophen hätten 76 000 Gebäude beschädigt und mindestens 6300 weitere komplett zerstört.

Nach Vorhersagen der japanischen Wetterbehörde soll der Wind in den kommenden Stunden Richtung Osten und somit hinaus auf das Meer wehen. Im Großraum Tokio, 260 Kilometer südlich von Fukushima gelegen, geht die Angst vor einer radioaktiven Wolke um.

Quelle: Freenet
 
Zittern um Fukushima - Techniker kämpfen weiter


Erdbeben, Tsunami, Atom-Katastrophe - jetzt auch noch Hunger und bittere Kälte. In den Trümmerlandschaften im Norden Japans herrschen apokalyptische Zustände.

Während 50 Techniker im AKW Fukushima unter Einsatz ihres Lebens gegen das Inferno kämpfen, müssen 430 000 Menschen in Notquartieren ausharren. Der Wintereinbruch behindert die Helfer, Lebensmittel werden knapp. Die Zahl der registrierten Todesopfer stieg offiziell auf über 4300. In Berlin wird darüber gestritten, ob es für die vorläufige Abschaltung von acht AKW eine Rechtsgrundlage gibt.

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Explosionen und plötzliche hohe Strahlung zwangen die letzten 50 Techniker im AKW Fukushima am Mittwoch zwischenzeitlich zum Rückzug. Die Strahlung sowie böiger Wind verhinderten Einsätze von Hubschraubern, die Wasser und Borsäure auf den havarierten Reaktor 4 hätten schütten sollen. In der Nacht zum Donnerstag (Ortszeit) wurden Löschkanonen zur Kühlung der Brennstäbe in Stellung gebracht.

Der Einsatz der Techniker in Fukushima wird von höchster Stelle verlangt: Die japanische Regierung warnte den Betreiber Tepco scharf davor, das AKW aufzugeben. Die Arbeiter setzen laut Experten ihr Leben aufs Spiel.

Am Mittwochmorgen war im Reaktor 4 ein weiteres Feuer ausgebrochen, zudem stieg Rauch oder Dampf auf. Wie viel Strahlung freigesetzt wurde, ist unklar. In den Blöcken 1 und 2 liegen die Brennstäbe bereits teilweise frei, was die Gefahr einer Kernschmelze erhöht. Ein unbemanntes Flugzeug des US-Militärs soll mit seinen hochauflösenden Kameras mehr Klarheit über das Innere der havarierten Atomreaktoren bringen.

Bei allen Hiobsbotschaften gab es auch positive Nachrichten: Die Schutzhülle des Reaktors 3 sei - entgegen erster Annahmen - nicht erheblich beschädigt, teilte die Regierung mit. Die gut 200 Kilometer entfernte Metropole Tokio wurde am Mittwoch von höherer Strahlung verschont.

Die USA distanzierten sich indirekt vom Krisenmanagement Tokios: Die Obama-Regierung legte US-Bürgern ans Herz, das Gebiet im Umkreis von 80 Kilometern zu verlassen. Dies sei, "was wir tun würden, wenn sich dieser Vorfall in den USA ereignen würde", sagte Weiße-Haus-Sprecher Jay Carney. Tokio hat bisher nur den Umkreis von 20 Kilometern evakuiert.

Wie dramatisch die Lage ist, zeigte eine Fernsehansprache von Kaiser Akihito, der sich nur selten zeigt. "Ich hoffe aufrichtig, dass die Menschen diese schreckliche Zeit überstehen werden, indem sie sich gegenseitig helfen", sagte er.

Die vorläufige Abschaltung von acht Atomkraftwerken in Deutschland steht rechtlich offenbar auf wackligen Füßen. Das Moratorium - also die Aussetzung der Laufzeitverlängerung - sei politisch zu verstehen, nicht rechtlich, sagte Bundesumweltminister Norbert Röttgen (CDU). Das bedeutet, dass das neue Atomgesetz mit den im Schnitt zwölf Jahre längeren Laufzeiten weiter gilt und die Konzerne langjährige Betriebsgenehmigungen älterer auf neuere Anlagen übertragen können. Diese würden dann weit über 2040 hinaus laufen.

Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU) bezweifelt, dass die Abschaltung ohne Zustimmung des Bundestags zulässig ist. Dazu sagte Bundeskanzlerin Angela Merkel in "RTL Aktuell", es bedürfe keiner Befassung des Bundestages, "weil es ein bestehendes und vom Deutschen Bundestag beschlossenes Gesetz ist".

Nach Angaben der "Süddeutschen Zeitung" erwägt der größte deutsche Stromkonzern Eon eine Klage, sollten Meiler dauerhaft vom Netz müssen. Politische Folgen hat die japanische Katastrophe in China: Überraschend legte Peking die Genehmigungsverfahren für alle Atomprojekte auf Eis.

Die Akteure an den Finanzmärkten blicken weiter gebannt auf Japan. In den vergangenen Tagen wurde über einer Billion Euro an der Börse verbrannt. Der Dax sank um 2,01 Prozent auf 6513,84 Punkte.

Quelle: Freenet
 
Durch Stromversorgung soll in AKW Fukushima 1 Super-GAU verhindert werden


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Die deutsche Botschaft wird von Tokio nach Osaka verlegt. Das Auswärtige Amt rät zur Abreise aus dem Großraum Tokio. Die Entwicklungen im FOCUS-Online-Live-Ticker.
09.48 Uhr: Japans Ministerpräsident Naoto Kan besucht möglicherweise am Montag das Katastrophengebiet.

09.29 Uhr: Die erneuten Kühlversuche am Reaktor 3 sind nach Angaben von Regierungssprecher Edano erfolgreich. „Wir haben das Ziel getroffen“, erklärt ein Armeesprecher im Fernsehen. Seit zwei Stunden spritzen Wasserwerfer erneut auf den Reaktor. Das Wasser soll die Kernschmelze verhindern.

08.46 Uhr: Der Fukushima-Betreiber erwägt erstmals öffentlich, das Kraftwerk unter einer Schicht aus Sand und Beton zu begraben. „Es ist nicht unmöglich, die Reaktoren mit Beton zu überziehen“, teilt Tokyo Electric Power mit. Zunächst solle aber versucht werden, den Reaktor abzukühlen. Nach der Katastrophe in Tschernobyl wurde ebenfalls mit Sand und Beton eine Deckschicht geschaffen.

08.08 Uhr: Der AKW-Betreiber Tepco hofft, in den nächsten 24 Stunden die Reaktoren 1 und 2 mit der wiederhergestellten Stromverbindung versorgen zu können. In einem Gebäude neben Block 1 sei bereits ein Stromverteiler installiert worden, berichtet der TV-Sender NHK.

07.48 Uhr: Die noch andauernde Katastrophe hat mehr Menschenleben gefordert, als das Erdbeben in Kobe im Jahr 1995. Nach neuesten offizielen Angaben der Polizei stieg die Zahl der Toten auf 6539. Es wird allerdings befürchtet, dass weit mehr Menschen der Katastrophe zum Opfer gefallen sind. Bei dem Beben in der Hafenstadt Kobe waren 6434 Menschen ums Leben gekommen.

07.35 Uhr: Die Kühlversuche per Wasserwerfer sollen nun auch auf Reaktor 1 ausgeweitet werden, um einer weiteren Krise vorzubeugen. Ursprünglich war der Einsatz nur für die Blöcke 3 und 4 geplant.

07.27 Uhr: Während die Armee versucht, Reaktor 3 mit Wasserwerfern zu kühlen, arbeiten Techniker weiter mit Hochdruck an der Verlegung eines Starkstromkabels, um die Kühlpumpen von zwei der sechs Reaktoren wieder in Gang zu setzen. Ob diese aber überhaupt funktionstüchtig sind, ist unklar.

06.30 Uhr: Der Chef der Internationalen Atomenergiebehörde IAEA, Yukiya Amano, fordert Japans Ministerpräsidenten Naoto Kan auf, mehr spezifische Informationen über die Situation in Fukushima bereitzustellen.

06.11 Uhr: In Fukushima haben Feuerwehrleute und Soldaten mit einem zweiten Kühlversuch begonnen. Einsatzfahrzeuge der Armee richten ihre Wasserfontänen auf die strahlenden Reaktoren. Fernsehsender zeigen Live-Bilder vom Start der Aktion.

05.57 Uhr: Die Armee-Helikopter kommen vorerst nicht zum Kühleinsatz. Zunächst sollen Armee und Feuerwehr vom Boden aus mit Wasserwerfern arbeiten. Die Aktion aus der Luft ist sehr heikel, da die Hubschrauber wegen hoher Radioaktivität nicht über den Ruinen kreisen durften. Sie müssen ihr Wasser im Vorbeifliegen abwerfen, was ein präzises Zielen unmöglich machte. Auch kam es nur zu vier Abwürfen.

05.15 Uhr: Die Vorbereitungen für eine erneute Bewässerung des havarierten AKWs in Fukushima sind abgeschlossen. Militärhubschrauber und Feuerwehrwagen sind einsatzbereit, um Wasser auf die Reaktoren zu sprühen.

04.25 Uhr: Regierungssprecher Edano sagt, „Block 3 ist unsere höchste Priorität“. Dort könnten Brennstäbe teilweise ohne Wasserkühlung sein. Ohne genügend Wasser würden sie sich dann weiter erhitzen und möglicherweise erhöhte Strahlung abgeben. Block 3 solle deshalb wieder unter Einsatz von Hubschraubern und Löschfahrzeugen gekühlt worden.

04.04 Uhr: Feuerwehrmänner aus Tokio sollen beim Kühlen der überhitzenden Reaktoren im Atomkraftwerk Fukushima 1 helfen. Mehr als 100 Helfer seien in der Stadt Iwaki südlich der Anlage in Fukushima angekommen, berichtet der Fernsehsender NHK. Aufnahmen von nebeneinander aufgereihten roten Einsatzwagen sind zu sehen.

04.03 Uhr – Der japanische Handelsminister, ruft Bevölkerung und Industrie zum Stromsparen auf. Zudem habe er Firmen im Westen des Landes gebeten, ihre Produktion zu erhöhen, um damit die Ausfälle aus der vom Erdbeben betroffenen Region zu kompensieren.

03.52 Uhr: Wie die Nachrichtenagentur Kyodo berichtet, gibt die Polizei offiziell 6405 Tote als Folge der Katastrophe an. Dazu kommen laut Polizei 10 259 Menschen, die derzeit als vermisst gelten. Das Beben und der nachfolgende Tsunami sind damit für Japan die größte nationale Katastrophe seit dem Zweiten Weltkrieg, als 1945 zwei Atombomben der USA das Land trafen.

03.17 Uhr: Regierungssprecher Yukio Edano kündigt an, die Messungen der Radioaktivität um das Kernkraftwerk Fukushima 1 soll ausgeweitet werden. „Wir wollen die Beobachtungen in der Umgebung erhöhen für weitere Analysen.“ Edano nannte einen Radius von 30 Kilometern.

Gleichzeitig unterstreicht Edano, dass Japan weiterhin auf die Hilfe der US-Regierung setze. Es werde laufend besprochen, wie die USA das Land am besten unterstützen könnten. Damit widersprach Edano Medienberichten, wonach US-Hilfe abgelehnt worden sei. „Wir haben nie gesagt, wir bräuchten das nicht“, stellte er klar.

03.09 Die japanische Regierung prüft, ob auch Reaktor 1 von außen mit Wasser gekühlt werden kann. Regierungssprecher Yukio Edano sagte, wenn das gelinge, würde die Situation weniger gefährlich. Bis dahin war nur vorgesehen, das Kühlsystem an Block 1 mittels einer neuen Stromleitung wieder in Gang zu bringen.

02.59: Aus einem der beschädigten Reaktoren im japanischen Atomkraftwerk Fukushima-Daiichi steigt weißer Rauch auf, so die japanische Atomaufsichtsbehörde. Es handele sich um Block 2, sagte ein Sprecher. Die Ursache sei nicht bekannt.

02.25 Uhr: In einer vom TV-Sender NHK übertragenen Pressekonferenz der japanischen Atomsicherheitsbehörde Nisa berichtet ein Sprecher, man wolle am Freitag einerseits an den Blöcken 1 und 2 dank einer neu verlegten Stromleitung das Kühlsystem wieder zum Laufen bringen und andererseits gleichzeitig bei den Reaktoren 3 und 4 weiter mit Löschhubschraubern und Wasserwerfern kühlen.

01.49 Uhr: Die japanische Atombehörde korrigiert frühere Angaben. Demnach sollen nur die Reaktoren 3 und 4 bis Sonntag wieder mit Strom versorgt werden, nicht aber 5 und 6.

01.20 Uhr: Aus den Reaktorblöcken 2, 3 und 4 steigt nach Angaben der japanischen Atombehörde weißer Rauch oder Dampf auf.

01.02 Uhr: Die G7 einigen sich nach dem Rekordhoch des Yen auf eine Intervention am Devisenmarkt.

+++ 18. März 2011 +++

23.27 Uhr: Die Betreiberfirma Tepco des japanischen Katastrophen-AKW Fukushima hat ein Konto beim Online-Kurznachrichtendienst Twitter eröffnet. Schon wenige Stunden nach dessen Start hatte Tepco bereits fast 180 000 sogenannte Follower, Internetnutzer, die den Dienst verfolgen. Tepco will über den Internetdienst über den möglichen Austritt von Radioaktivität aus dem schwer beschädigten Akw Fukushima 1 sowie über Stromausfälle aufklären.

22.27 Uhr: Nach Informationen der „Stuttgarter Nachrichten“ vom Freitag hat Japan ferngesteuerte Roboter angefragt, um sie in der havarierten Atomanlage Fukushima einzusetzen. „In Deutschland stehen solche Roboter in den kerntechnischen Anlagen zur Verfügung“, sagte Christoph Unger, Präsident des Bundesamts für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK).

20.33 Uhr: Eine Gruppe von Internet-Experten will Überlebenden der Naturkatastrophe in Japan dabei helfen, ihre im Tsunami verlorene persönliche Habe wiederzufinden. Sie können sich auf der Website belongingsfinder.org melden, wenn sie bestimmte Gegenstände vermissen. Umgekehrt können sich auch Finder von Gegenständen melden und ein Foto dazu hochladen. Die Betreiber der Website wollen dann beide Seiten zusammenführen.

18.51 Uhr: Ingenieuren sei es gelungen, ein externes Stromkabel an den Reaktor 2 zu legen, teilt die Internationale Atomenergiebehörde mit. Die Japaner planten den Stromanschluss, sobald das Besprühen mit Wasser beendet sei.

18.27 Uhr: 30 Kilometer nordwestlich von Fukushima ist eine hohe Strahlendosis gemessen worden. Der Fernsehsender NHK berichtet unter Berufung auf das japanische Wissenschaftsministerium, die Strahlenwerte betrügen 0,17 Millisievert pro Stunde. Personen, die dieser Strahlendosis sechs Stunden lang ausgesetzt sind, haben damit bereits die Jahresdosis Radioaktivität aufgenommen, der Beschäftigte in Deutschland laut Strahlenschutzverordnung maximal ausgesetzt sein dürfen.

18.03 Uhr: Angesichts der Katastrophe in Japan schwindet in der US-Bevölkerung einer Umfrage zufolge die Unterstützung für die Atomkraft. Rund 70 Prozent der Befragten einer Erhebung für die Zeitung „USA Today“ gaben an, sie sehen die Nutzung der Atomenergie mit Sorge. Vor zwei Wochen waren es noch 57 Prozent.

17.48 Uhr: An den aus Japan kommenden Flugzeugen ist auf dem Frankfurter Airport bisher keine erhöhte Radioaktivität gemessen worden, wie der Betreiber Fraport mitteilte. Auf dem größten deutschen Flughafen landen derzeit täglich sieben Maschinen aus Japan, darunter fünf Lufthansa-Flugzeuge und je eines der japanischen Gesellschaften ANA und JAL.

17.38 Uhr: Die Strahlung in der Evakuierungszone um das AKW Fukushima hat sich am Donnerstag deutlich erhöht. In Tokio liegt sie aber unverändert unter einem nicht gesundheitsschädlichen Wert, wie die Internationale Atomenergiebehörde (IAEO) mitteilte. Die Lage im Katastrophen-AKW spitzte sich demnach zunächst nicht weiter zu. Sie sei aber immer noch „sehr ernst“. In den Reaktoren 1 und 3 sind die Brennstäbe nach IAEO-Informationen nur halb mit Wasser bedeckt, im Reaktor 2 liegt der Wasserstand etwas über der Mitte der Brennstäbe.

Quelle: Focus
 
+++ Live-Ticker zur Japan-Katastrophe +++


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[00:26] +++ Wieder Erdbeben in der Region von Fukushima +++

Ein weiteres Erdbeben hat am frühen Montagmorgen (Ortszeit) die Präfektur Fukushima im Nordosten von Japan erschüttert. Wie die Nachrichtenagentur Kyodo meldete, hatte es eine Stärke von 4.7. Angaben zu Verletzten oder Schäden gab es nicht. Demnach war das Beben auch in unmittelbarer Nähe des havarierten Atomkraftwerks Fukushima Eins zu spüren.

[23:03] +++ Ministerpräsident Kan sagt Besuch in Fukushima ab +++

[19:26] +++ IAEA sorgt sich um radioaktiv verseuchte Lebensmittel in Fukushima +++

[19:24] +++ Zehntausende fordern in Deutschland Ende der Atomkraft +++

[18:08] +++ Paris: Verzicht auf Laufzeitverlängerung denkbar +++

Umdenken bei der Atompolitik: Die französische Umweltministerin schließt nicht mehr aus, auf eine Laufzeitverlängerung bei älteren Atomkraftwerken zu verzichten. Frankreich hat sich wie kein anderes Land von Atomenergie abhängig gemacht und nutzt zu etwa 80 Prozent Atomstrom.

[17:44] +++ Panzer sollen bei Trümmerräumung in Fukushima helfen +++

Panzer der japanischen Streitkräfte sollen am Montag helfen, Trümmer auf dem Gelände des beschädigten Atomkraftwerks Fukushima aus dem Weg zu räumen. Dies berichteten japanische Medien unter Berufung auf das Verteidigungsministerium in Tokio. Die dicke Metallhülle der Panzer werde die Soldaten vor der gefährlichen Strahlung schützen, berichtete der Fernsehsender NHK. Mit montierten Bulldozerschaufeln sollen die verstrahlten Trümmer aus dem Weg geräumt werden, um den Helfern den Zugang zu den Reaktorblocks zu erleichtern.

[17:34] +++ Reaktoren in Fukushima kühlen ab - Gefahr aber noch nicht gebannt +++

[16:57] +++ Keine erhöhte Strahlung bei Japan-Rückkehrern +++

Bei Rückkehrern aus Japan sind auf Deutschlands größtem Airport bisher keine überhöhten Strahlenwerte gemessen worden. Dies berichtete der Sprecher des hessischen Umweltministeriums, Thorsten Neels. Insgesamt haben sich auf dem Frankfurter Flughafen am Freitag und Samstag 14 aus Japan ankommende Passagiere untersuchen lassen. "Es ist ein freiwilliges Angebot", betonte Neels. Rückkehrern sollen damit Ängste genommen werden. Hessen handelt mit dem Angebot in Frankfurt auf Empfehlung des Bundesumweltministeriums.

[16:44] +++ Atomkraftgegner rufen deutschlandweit zu Mahnwachen auf +++

Atomkraftgegner haben für diesen Montagabend (18.00) zu Mahnwachen in ganz Deutschland aufgerufen. In mehr als 670 Orten sollen Bürger für einen Ausstieg aus der Kernkraft demonstrieren, teilte die Anti-Atom-Organisation "Ausgestrahlt" mit. In Berlin ist unter anderem wieder eine Mahnwache geplant.

[16:39] +++ Munich Re hält Atomunfälle für nicht versicherbar +++

[16:32] +++ Reaktor 5 in Fukushima wieder ans Stromnetz angeschlossen +++

Der Reaktorblock 5 der beschädigten Atomanlage Fukushima Eins ist wieder an das externe Stromnetz angeschlossen. Das teilten am Montag (Ortszeit) die Behörden nach Angaben der Nachrichtenagentur Kyodo mit. Das Kühlsystem des Reaktorblocks wurde zuvor mit Notgeneratoren betrieben.

[16:06] +++ Angespannte Lage in japanischen Notunterkünften +++

[15:40] +++ Dirigent Nagano erklärt Solidarität mit Japan +++

Stardirigent Kent Nagano hat am Samstagabend bei einem Konzert in der Berliner Philharmonie seine Solidarität mit dem japanischen Volk erklärt. Bei dem Auftritt des Deutschen Symphonie-Orchesters (DSO) Berlin sprach er auch dem anwesenden japanischen Botschafter sein Mitgefühl aus, wie das DSO am Sonntag mitteilte. Das Orchester spielte unter Leitung seines Ehrendirigenten Nagano, der US-Amerikaner japanischer Herkunft ist, vor ausverkauftem Haus Wolfgang Rihms Monodram "Das Gehege" und Anton Bruckners 7. Symphonie.

[15:14] +++ Temperatur in allen Fukushima-Abklingbecken unter 100 Grad +++

Die Temperatur in allen Abklingbecken im havarierten Atomkraftwerk Fukushima hat nach Informationen der japanischen Nachrichtenagentur Kyodo am Sonntag Werte von unter 100 Grad erreicht.

[15:02] +++ Hilfe deutscher AKW-Betreiber für Fukushima +++

Die deutschen Kernkraftwerksbetreiber schicken am Montag erste kerntechnische Hilfsgüter nach Japan. Wie das Deutsche Atomforum mitteilte, sollen 20 Paletten mit Hilfsgütern von Frankfurt nach Japan geflogen werden. Unter den Materialien sind zum Beispiel Spezialfilter, Masken und Strahlenmessgeräte. Die Hilfsaktion gehe auf eine entsprechende Anfage der japanischen Betreiberfirma des havarierten AKW Fukishima, Tepco, zurück. Die Unterstützung mit weiterer kerntechnischer Spezialausrüstung sei zugesagt worden.

[14:44] +++ Spinat mit hoch radioaktiven Substanzen in Japan entdeckt +++

In der japanischen Präfektur Tochigi ist Spinat mit hoch radioaktiven Substanzen entdeckt worden. Das berichtete die Nachrichtenagentur Kyodo. Auch in der Provinz Gunma, nördlich von Tokio, wurde nach Angaben der Agentur Jiji Press verstrahlter Spinat gefunden. Die Präfektur Tochigi liegt nördlich von Tokio, die Provinzhauptstadt Utsuomiya ist nur 100 Kilometer von der japanischen Metropole entfernt. Wie hoch der Spinat belastet ist, wurde nicht gesagt.

[14:32] +++ Ministerpräsident Kan am Montag nach Fukushima +++

Der japanische Ministerpräsident Naoto Kan wird nach einem Bericht der Nachrichtenagentur Kyodo am Montag die Region nahe des havarierten Atomkraftwerkes Fukushima besuchen.

[14:07] +++ Reaktor 3 wird wieder mit Wasser besprüht +++

Rettungsmannschaften haben am späten Sonntagabend (Ortszeit) erneut Wasser auf den Reaktorblock 3 des Kernkraftwerkes Fukushima Eins gesprüht. Dieser Reaktor ist wegen seiner MOX-Brennelemente besonders gefährlich.

[13:49] +++ Hamburg stellt Jodtabletten für Seeleute bereit +++

Hamburg stellt wegen der Atomkatastrophe in Japan Seeleuten Jodtabletten zur Verfügung. Damit sollen die Besatzungen von Schiffen ausgerüstet werden, die in das Seegebiet vor Japan fahren, teilte die Innenbehörde mit.

[13:34] +++ Japans Autobauer fahren Produktion bald wieder hoch +++

Nissan, Toyota und Honda wollen in einigen Tagen wieder die Bänder laufen lassen.

[13:04] +++ Radioaktiv belastete Bohnen in Taiwan entdeckt +++

In Taiwan sind radioaktiv belastete Dicke Bohnen aus Japan aufgetaucht.

[13:03] +++ Angespannte Lage in japanischen Notunterkünften +++

Lebensmittel sind knapp, das kalte Wetter hält an. Vor allem alte Menschen leiden in den Flüchtlingslagern im Katastrophengebiet. Die Bauarbeiten für Behelfswohnungen laufen aber an.

[12:58] +++ Fukushima Reaktor 5 und 6 jetzt stabil +++

Die Reaktorblöcke 5 und 6 der havarierten Atomanlage Fukushima Eins werden wieder gekühlt und sind in einer stabilen Lage ("cold shutdown"). Das teilten am Sonntag die Behörden nach Angaben der Nachrichtenagentur Kyodo mit. Die Kühlung für beide Reaktorblöcke konnte von den Rettungsmannschaften wieder in Gang gesetzt werden. Zuvor war eine Notstromleitung zu dem Kernkraftwerk gelegt worden.

[12:39] +++ Wasser wird in Abklingbecken von Reaktor 2 gepumpt +++

Rettungskräfte haben Meerwasser in das Abklingbecken des Reaktorblocks 2 des havarierten Atomkraftwerks Fukushima Eins gepumpt. Zuvor war der Reaktor an das Notstromnetz angeschlossen worden.

[12:34] +++ WHO: Derzeit keine allgemeine Reisewarnung für Japan +++

Die Weltgesundheitsorganisation WHO spricht trotz der Dreifach-Katastrophe in Japan keine allgemeine Reisewarnung für das Land aus. Reisende sollten jedoch davon ausgehen, dass sowohl die Arbeiten an den Reaktoren von Fukushima wie auch die durch Erdbeben und Tsunami verwüsteten Regionen nur schwer zu erreichen seien.

[12:22] +++ Situation bei Reaktor 6 stabil +++

Der Reaktorblock 6 der havarierten Atomanlage Fukushima Eins ist in einer stabilen Lage ("cold shutdown"). Das berichtete am Sonntag die Nachrichtenagentur Kyodo. Bei einem sogenannten "cold shutdown" funktioniert die Kühlung des abgeschalteten Atommeilers wieder. Die Temperatur des Kühlwassers liegt unter 100 Grad Celsius und ist damit zunächst so niedrig, dass keine Gefahr mehr droht.

[11:55] +++ Australien exportiert Uran trotz Atomunfalls in Japan weiter +++

Der schwere Atomunfall nach dem Erdbeben in Japan hat keine Auswirkungen auf Australiens Uran-Exporte. Das betonte Premierministerin Julia Gillard. "Wir werden weiterhin Uran exportieren. Jedes Land entscheidet selbst, wie es seine Energie erzeugen will."

[11:30] +++ Ökonomen: Atomkatastrophe kann Wachstum weltweit bremsen +++

Angesichts der drohenden Atomkatastrophe in Japan warnen Volkswirte vor Ansteckungsgefahren für die Weltwirtschaft. Falls die Lage am Atomkraftwerk Fukushima Eins außer Kontrolle gerate, drohten massive Folgen für die globale Konjunktur, sagte der Wirtschaftsweise Wolfgang Franz.

[11:07] +++ Japans Regierung will Banken mit Steuergeld stützen +++

Damit solle sichergestellt werden, dass die Institute ihren Geschäften reibungslos nachgehen könnten. Regierungssprecher Yukio Edano sagte dem Bericht zufolge, die offiziellen Stellen seien bereits angewiesen, die notwendigen Schritte zu prüfen. Nach dem schweren Beben gab es Bedenken, ob regionale Geldgeber in der Lage seien, die notwendigen Mittel aufzutreiben.

[10:47] +++ Erneut Wasser auf Reaktor 4 +++

Der beschädigte Reaktor 4 im Kernkraftwerk Fukushima Eins ist am Sonntag erneut mit Wasser besprüht worden. Zuvor hatten schon zehn Wasserwerfer der japanischen Streitkräfte und ein Fahrzeug der US-Streitkräfte den Reaktor mit großen Wassermengen zu kühlen versucht.

[10:34] +++ Nissan nimmt Produktion in Japan wieder auf +++

Der japanische Autokonzern Nissan nimmt nach dem verheerenden Erdbeben und Tsunami in Japan die heimische Produktion wieder auf. Dies sei für diesen Donnerstag geplant, berichtete die Nachrichtenagentur Kyodo.

[09:45] +++ Tepco: Reaktor Fukushima 2 hat wieder Strom +++

Der Block 2 des Reaktors von Fukushima hat wieder Strom. Das berichtete die Nachrichtenagentur Kyodo mit Verweis auf das Betreiberunternehmen Tepco. Das soll helfen, um die Beleuchtung und die Kühlung der dortigen Abklingbecken in Gang zu setzen. Ob die Wasserpumpen allerdings funktionieren, ist noch unklar.

[09:44] +++ 80-Jährige und Schüler aus Trümmern gerettet +++

Die japanischen Rettungskräfte haben am Sonntag im Katastrophengebiet eine 80-jährige Frau und einen 16 Jahre alten Jungen aus Trümmern gerettet. Wie der Fernsehsender NHK berichtete, wirkten die beiden geschwächt, hätten jedoch auf Rufe der Polizei reagiert. Die beiden wurden in Ishinomaki in der mit am schwersten betroffenen Provinz Miyagi gefunden und ins Krankenhaus gebracht.

[09:30] +++ Ministerpräsident Kan möglicherweise nach Fukushima +++

Der japanische Ministerpräsident Naoto Kan wird möglicherweise die Region um das havarierte Kernkraftwerk Fukushima Eins besuchen.

[09:26] +++ Erneut stark verstrahlte Milch und Spinat entdeckt +++

Bei Milch und Spinat in Japan sind erneut stark verstrahlte Produkte registriert worden. Das sagte Regierungssprecher Yukio Edano am Sonntag nach einem Bericht der Nachrichtenagentur Kyodo. Diese Lebensmittel seien aber nicht in den Verkauf gekommen, hieß es weiter.

[08:31] +++ Putin besucht demonstrativ Nachbarinsel von Japan +++

Bei einem demonstrativen Besuch auf der russischen Insel Sachalin nördlich von Japan hat Regierungschef Wladimir Putin versucht, seinen Landsleuten Sorgen vor einer radioaktiven Gefahr zu nehmen. Die Katastrophe in dem etwa 1500 Kilometer entfernten japanischen Atomkraftwerk Fukushima sei keine Bedrohung für Russland, sagte der Ex-Kremlchef.

[07:50] +++ Druck im Reaktor 3 stabil +++

Die Einsatzkräfte am havarierten Kernkraftwerk Fukushima Eins konnten den Druck in Reaktor 3 stabilisieren. Das teilte die Nachrichtenagentur Kyodo unter Berufung auf den Betreiber Tepco mit.

[06:11] +++ Mehr als 20 000 Tote und Vermisste in Japan +++

Neun Tage nach der Erdbeben- und Tsunami-Katastrophe in Japan ist die Zahl der Toten und Vermissten auf mehr als 20 000 gestiegen. Die Polizeiführung teilte am Sonntag nach einer Meldung der Nachrichtenagentur Kyodo mit, dass mindestens 8133 Menschen in den Tod gerissen wurden. 12 272 gelten offiziell als vermisst. Die Katastrophe vom 11. März ist damit das größte Unglück in der Geschichte Japans seit dem Zweiten Weltkrieg.

[06:00] +++ Munich Re hält Atomunfälle für nicht versicherbar +++

Eine Versicherung für Atomunfälle ist aus Sicht des weltgrößten Rückversicherers Munich Re für Versicherer und Kraftwerksbetreiber nicht tragbar. "Grundsätzlich gibt es für jede Versicherung einen Preis. Bei großer Unsicherheit der Berechnung ist er aber außerordentlich hoch", sagte Vorstandschef Nikolaus von Bomhard der "Welt am Sonntag".

[05:15] +++ Kyodo: Steigender Druck in Reaktorblock 3 +++

Im Anschluss an einen massiven Einsatz von Wasserwerfern am Block 3 des Atomkraftwerks Fukushima ist der Druck im Reaktorkern wieder gestiegen.

[04:48] +++ Strahlung in Fukushima leicht gesunken +++

Neun Tage nach der Erdbeben- und Tsunami-Katastrophe in Japan hoffen die Behörden, die unverändert bedrohliche Lage doch noch in den Griff zu bekommen. In einem riskanten Einsatz versuchten Feuerwehrmänner und Soldaten, die besonders kritischen Reaktorblöcke 3 und 4 unter Wasser zu setzen. In beiden Reaktoren war der Wasserstand der Abklingbecken für abgebrannte Kernbrennstäbe zuletzt gefährlich niedrig. Nach dem Einsatz von Wasserwerfern ging die Strahlung am Rand der Anlage um rund 25 Prozent auf 2625 Mikrosievert pro Stunde zurück, wie der Rundfunksender NHK am Sonntagmittag (Ortszeit) berichtete.

[02:57] +++ Mehr als 100 000 Decken nach Japan geschickt +++

Das Ausland hat Decken und weitere Hilfsgüter für rund 360 000 Erdbeben- und Tsunamiopfer in den Notunterkünften nach Japan geschickt. Wie Kyodo am Sonntag berichtete, trafen Hilfsgüter aus 13 Ländern ein, darunter 25 000 Decken aus Kanada, 30 000 Reispäckchen sowie 230 000 Wasserflaschen aus Südkorea und 500 Stromgeneratoren aus Taiwan.

[02:53] +++ Zeitung: Opposition in Japan lehnt Eintritt in Regierung ab +++

Die Opposition in Japan hat nach einem Zeitungsbericht ein Angebot von Ministerpräsident Naoto Kan zum Eintritt in die Regierung abgelehnt. Einige Mitglieder der Liberaldemokratischen Partei (LDP) hätten von einem Trick des Regierungschefs gesprochen, um nach dem Erdbeben vom 11. März die Verantwortung für Fehler im Krisenmanagement nicht allein tragen zu müssen, berichtete die Zeitung "Asahi Shimbun" am Sonntag in ihrer Online-Ausgabe.

[02:21] +++ Gefährlich niedriger Wasserstand in Abklingbecken +++

Die Einsatzkräfte im japanischen Atomkraftwerk Fukushima haben am Sonntag versucht, die besonders kritischen Reaktorblöcke 3 und 4 unter Wasser zu setzen. In beiden Reaktoren ist der Wasserstand der Abklingbecken für abgebrannte Kernbrennstäbe gefährlich niedrig, wie aus einem Statusbericht des Japanischen Atomenergieforums (JAIF) für Sonntag 10.00 Uhr Ortszeit (02.00 Uhr MEZ) hervorgeht.

[01:12] +++ Fukushima-Einsatzkräfte spritzen Wasser auf Reaktor 4 +++

Die Einsatzkräfte am Krisen-Atomkraftwerk Fukushima haben am Sonntag damit begonnen, Wasser auf den schwer beschädigten Reaktor 4 zu spritzen. Das berichtete die japanische Nachrichtenagentur Kyodo. In der Außenwand des Gebäudes klaffen nach Explosionen Löcher. Obwohl der Reaktor wegen Wartungsarbeiten schon vor dem Erdbeben abgeschaltet war, sehen Experten ihn nach Block 3 als zweite große Gefahrenquelle an.

[00:50] +++ THW-Bergungsteam aus Japan zurück +++

Bergungsspezialisten des Technischen Hilfswerks (THW) sind aus Japan nach Deutschland zurückgekehrt. Die 41 Frauen und Männer landeten am Samstagabend mit einer Sondermaschine auf dem Flughafen Frankfurt und wurden in einer Wache der Flughafen-Feuerwehr in Empfang genommen. Mit an Bord waren 20 weitere Personen aus sechs Ländern, darunter fünf Deutsche. Sie wurden in Frankfurt von Seelsorgern betreut.

[00:36] +++ Russland untersucht Fische im Pazifik auf Strahlung +++

Russland hat mehrere Forschungsschiffe im Pazifik beauftragt, Fische und andere Meereslebewesen auf eine mögliche radioaktive Verstrahlung zu überprüfen.

Quelle: Freenet
 
Äußerst angespannte Lage in Fukushima


Wasserdampf und Rauch über defekten Reaktorblöcken, und die Umwelt wird immer mehr verstrahlt: Die Lage im Atomkraftwerk Fukushima bleibt "äußerst angespannt", wie der japanische Industrieminister Banri Kaieda am Dienstag erklärte.

"Es ist nach meinem Gefühl schwierig, von Fortschritten zu sprechen", fügte der auch für die Atomaufsicht zuständige Minister nach einer Meldung der Nachrichtenagentur Kyodo hinzu.

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Fortgesetzte Hitzeentwicklung erschwert die Bemühungen, das teilweise zerstörte Atomkraftwerk Fukushima Eins (Daiichi) unter Kontrolle zu bringen. Über Reaktorblock 3 stieg am Montag und auch am Dienstag Rauch auf - nach Angaben des japanischen Verteidigungsministers Toshimi Kitazawa möglicherweise ein Hinweis auf brennende Trümmerteile oder Öl. Bei dem weißem Dampf über Block 2 handle es sich hingegen um erhitztes Wasser.

Die Einsatzkräfte und Arbeiter wurden deswegen am Montagabend in Sicherheit gebracht, um sie nicht noch stärker zu gefährden. Am Dienstag wurden die Arbeiten zur Wiederherstellung der Stromversorgung für die Reaktortechnik dann wieder aufgenommen, wie der Sprecher der Atomsicherheitsbehörde (NISA), Hidehiko Nishiyama, auf einer Pressekonferenz in Tokio erläuterte.

Die Behörden hoffen, dass diese Arbeiten in Block 2 bis Mittwoch abgeschlossen werden können. Sollte man dabei auf unerwartete Defekte stoßen, könne sich dies aber auch verzögern, sagte Nishiyama. Neben Block 2 ist auch die Stromversorgung von Block 1 wieder möglich. Ziel ist es, die Beleuchtung in den Kontrollräumen wiederherzustellen und die reguläre Kühlung der Anlagen in Gang zu bringen.

Auch zu den Reaktorblöcken 3 und 4 sei eine Stromleitung verlegt worden, sagte der Behördensprecher. Sobald sichergestellt sei, dass die Technik unversehrt sei, werde dort ebgenfalls mit den elektrischen Anschlussarbeiten begonnen. Bei dem weniger kritischen Reaktorblock 6 läuft die Stromversorgung nach Angaben Nishiyamas über einen Notstromgenerator mit Diesel. Dieser soll demnächst ebenfalls durch eine externe Leitung von außen ersetzt werden.

Die Reaktorblöcke sollen in den nächsten Tagen erneut mit Wasser besprüht werden, um eine Überhitzung zu vermeiden. Aufgrund der Nachwärme in den Reaktoren verdampfe das bisher zugeführte Wasser, so dass eine Fortsetzung des Einsatzes von Pumpen und Wasserwerfern erforderlich sei, sagte NISA-Sprecher Nishiyama. Vor allem die Reaktorblöcke 3 und 4 sollen wieder mit Wasser besprüht werden.

Unterdessen wurde eine starke radioaktive Belastung des Meerwassers festgestellt. Bei Jod-131 sei ein Wert gemessen worden, der das gesetzliche Maximum um den Faktor 126,7 übersteige, berichtete der Fernsehsender NHK am Dienstag. Bei Cäsium-134 sei die Verstrahlung 24,8 Mal, bei Cäsium-137 16,5 Mal so hoch wie zulässig. Nach Auswertung der Probe von einem Standort 100 Meter südlich des havarierten Kraftwerks kündigte die Betreibergesellschaft Tepco weitere Tests vor der Ostküste der japanischen Hauptinsel Honshu an.

"Wir betrachten das nicht als eine externe Bedrohung", sagte Nishiyama unter Hinweis auf die Evakuierungszone im Umkreis von 20 Kilometern rund um das Kraftwerk Fukushima-Eins. Eine Ausweitung der Zone sei bislang nicht geplant, sagte Regierungssprecher Yukio Edano. Es sei noch zu früh, die Auswirkungen der Verstrahlung auf Meereslebewesen zu beurteilen.

Bei dem verheerenden Erdbeben und Tsunami vom 11. März wurden nach jüngsten offiziellen Angaben 9079 Menschen in den Tod gerissen. Die Zahl der Vermissten lag bei 12 645 in sechs Präfekturen. Fast 320 000 Menschen seien in Notunterkünften untergebracht, berichtete die Agentur Jiji Press.

Die Börse präsentierte sich nach einem steilen Kursrutsch in der vergangenen deutlich erholt. Der Nikkei-Index kletterte am Dienstag bis zum frühen Nachmittag um rund 4,0 Prozent auf einen Stand von über 9560 Punkten. Die Wirtschaftszeitung "Nikkei" führte dies darauf zurück, dass sich die Sorge um eine mögliche Atomkatastrophe abgeschwächt habe. Wegen eines Feiertags am Montag war die Börse drei Tage lang geschlossen.

Die japanische Notenbank setzte unterdessen ihre Interventionen zur Unterstützung der Banken-Liquidität fort. Am Dienstag wurden zwei Billionen Yen (17 Milliarden Euro) in den Geldmarkt gepumpt. An den vergangenen sechs Geschäftstagen wurden den Kreditinstituten insgesamt rund 40 Billionen Yen (347 Milliarden Euro) zur kurzfristigen Geldbeschaffung bereitgestellt.

Quelle: Freenet
 
Babys sollen in Tokio kein Leitungswasser mehr trinken


Babys und Kleinkinder sollen in Tokio kein Leitungswasser mehr trinken. Im Wasser seien erhöhte Werte von 210 Becquerel pro Liter an radioaktivem Jod 131 festgestellt worden, sagte ein Sprecher der Stadtregierung am Mittwochnachmittag (Ortszeit) auf einer Pressekonferenz.

Die Werte übertreffen nach seinen Angaben den Grenzwert von 100 Becquerel pro Kilogramm, die das Gesundheitsministerium für Kleinkinder festgesetzt hat.

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Die Warnung gelte für alle 23 zentralen Bezirke in Tokio und für das westlich gelegene Tama-Gebiet. Die erhöhten Werte an radioaktivem Jod 131 seien am Dienstagmorgen in einer Wasseraufbereitungsanlage in Tokio festgestellt worden. Bei radioaktivem Cäsium 137 seien keine überhöhten Werte registriert worden.

Die Warnung sei eine Vorsichtsmaßnahme, da sich das radioaktive Jod über die Zeit in der Schilddrüse ablagern könne. Für ältere Kinder und Erwachsene liegen die Grenzwerte des Gesundheitsministeriums bei 300 Becquerel pro Liter, berichtete der Fernsehsender NHK.

Unterdessen behindern hohe Strahlung und Hitze weiter die Arbeiten am Unglückskraftwerk in Fukushima. Die Arbeiten zur Instandsetzung der Reaktortechnik im Block 2 wurden am Mittwoch unterbrochen, weil nach einer Meldung der Nachrichtenagentur Kyodo eine Radioaktivität von 500 Millisievert pro Stunde gemessen wurde. Die natürliche Hintergrundstrahlung liegt bei etwa 2 Millisievert pro Jahr.

In Block 2 wird befürchtet, dass der innere Reaktorbehälter bei einer Explosion in der vergangenen Woche beschädigt wurde. Techniker wollen dort wie schon im Reaktorblock 3 zunächst die Beleuchtung im Kontrollraum wiederherstellen und Messinstrumente mit Strom versorgen.

Weil im Block 1 der Anlage die Temperatur auf 400 Grad Celsius geklettert war, wurde dieser Reaktor von außen mit Wasser gekühlt, wie der Sprecher der Atomsicherheitsbehörde NISA, Hidehiko Nishiyama, auf einer Pressekonferenz mitteilte. Danach sei die Temperatur auf 360 Grad gesunken, berichtete der Fernsehsender NHK. Das technische Design des Reaktors sei allerdings nur auf eine Temperatur von 300 Grad ausgelegt.

Auch Reaktorblock 4 wurde zeitweise wieder von außen mit Wasser besprüht. Dort ist es das Ziel, das Abklingbecken für abgebrannte Brennstäbe zu kühlen. Bei Block 3 war nach Angaben Nishiyamas am Nachmittag ein Feuerwehreinsatz zur Kühlung geplant.

Als nächstes wollen die Betreiber versuchen, die regulären Kühlsysteme der Reaktorblöcke wieder in Gang zu bringen, die nach dem Erdbeben und dem Tsunami vom 11. März ausgefallen sind. Dazu müssen zunächst die zugehörigen Pumpen getestet und wenn nötig ausgetauscht werden.

Die Verstrahlung der Umwelt veranlasste die Regierung am Mittwoch, den Lieferstopp für Gemüse aus der Gegend um das Atomkraftwerk auszuweiten. Das japanische Gesundheitsministerium veröffentlichte eine Liste mit elf Gemüsearten, bei denen nach dem Unglück eine teilweise drastisch erhöhte Radioaktivität festgestellt wurde. Darunter sind Spinat, Broccoli, Kohl und das japanische Blattgemüse Komatsuna.

Regierungssprecher Yukio Edano sagte auf einer Pressekonferenz, der Verzehr dieses Gemüses gefährde zwar nicht die Gesundheit. "Wir sehen aber, dass die Werte hochgehen und müssen damit rechnen, dass sie ein schädliches Niveau erreichen. Daher ist es sinnvoll, die Lieferungen jetzt zu stoppen." Vorsichtshalber sollten Verbraucher kein in der Präfektur Fukushima angebautes Gemüse mehr verzehren.

In Proben fand das Gesundheitsministerium beim Blattgemüse Kukitachina 82 000 Becquerel an radioaktivem Cäsium und 15 000 Becquerel an radioaktivem Jod. Dies übersteigt die zulässigen Grenzwerte um den Faktor 164 beziehungsweise 7. In der Präfektur Ibaraki wurde auch radioaktiv belastete Milch gefunden.

Das AKW-Unglück setzt die Betreibergesellschaft Tepco auch finanziell unter Druck. Das Unternehmen ersuchte die großen Banken des Landes nach Informationen des Fernsehsenders NHK um Notkredite in Höhe von 1,5 Billionen Yen (13,1 Milliarden Euro). Diese Summe müsse möglichst bis Ende des Monats gezahlt werden, damit Tepco die Folgen des Unglücks im Atomkraftwerk Fukushima Eins bewältigen könne, berichtete der Sender unter Berufung auf unterrichtete Kreise. Möglicherweise könne der kurzfristig benötigte Betrag noch auf zwei Billionen Yen (17,4 Milliarden Euro) steigen.

Die Schäden des verheerenden Erdbebens und Tsunamis in Japan könnten sich einem Pressebericht zufolge auf bis zu 25 Billionen Yen (rund 220 Mrd Euro) belaufen. Die japanische Regierung gehe in ihrer aktuellen Schätzung von direkten Schäden aus der Naturkatastrophe von 15 bis 25 Billionen Yen aus, heißt es in einem Bericht der Wirtschaftszeitung "Nikkei".

Mehrere heftige Erdstöße erschütterten am Mittwoch die unmittelbare Umgebung des Atomkraftwerks Fukushima. In der Anlage seien keine weiteren Schäden entstanden, teilte die Reaktorsicherheitsbehörde NISA mit. Die laufenden Arbeiten seien nicht gestört worden.

Der intensivste Erdstoß hatte um 7.12 Uhr Ortszeit (23.12 Uhr MEZ) die Stärke von 6,0. In der US-Erdbebenwarte wurde eine Stärke von 5,7 gemessen. Das Epizentrum lag 72 Kilometer südöstlich der Stadt Fukushima und 180 Kilometer nordöstlich von Tokio. Hirofumi Yokoyama vom staatlichen Wetterdienst sagte auf einer Pressekonferenz: "Nach dem großen Erdbeben gab es wahrscheinlich einige tektonische Verschiebungen." Der jüngste Erdstoß sei sehr nahe an der Oberfläche gewesen. Es habe sich um ein Nachbeben der gewaltigen Erschütterung vom 11. März gehandelt. Zuletzt bebte die Erde innerhalb von 24 Stunden mindestens 18 Mal mit einer Stärke von mindestens 5,0.

Nach der Naturkatastrophe wurde bisher der Tod von 9301 Menschen bestätigt, wie die Polizeiführung am Mittwoch in Tokio nach einer Meldung der Nachrichtenagentur Kyodo mitteilte. Nach dem Erdbeben und dem Tsunami werden noch 13 786 Menschen vermisst. Bei vermutlich mehr als 23 000 Toten ist das die größte Naturkatastrophe in Japan seit dem Erdbeben von 1923, als 105 000 Menschen ums Leben kamen.

Quelle: Freenet
 
Heftiger Erdstoß erschüttert den Nordosten


Im Norden Japans hat erneut die Erde gebebt, betroffen war auch die Region um den Unglücksreaktor Fukushima.

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6.20 Uhr: In einer Wasseraufbereitungsanlage in Tokio wird den Behörden zufolge erhöhte Radioaktivität gemessen. Das Wasser solle Säuglingen nicht gegeben werden.
23. März, 1.11 Uhr: Die Gesundheitsgefahr durch verstrahltes Gemüse wächst in Japan. Das Gesundheitsministerium hat eine Liste mit elf Gemüsearten veröffentlicht, bei denen eine teilweise stark erhöhte Radioaktivität festgestellt worden ist: Darunter sind Spinat, Broccoli, Kohl und das Blattgemüse Komatsuna. Das Ministerium ermahnte die Verbraucher, diese Lebensmittel aus der Region Fukushima nicht mehr zu essen.

23.38 Uhr: Ein heftiger Erdstoß hat den Nordosten Japans erschüttert – betroffen war auch die Region um den Unglücksreaktor Fukushima. Eine Tsunami-Gefahr bestehe nicht, hieß es. Das Beben hatte eine Stärke von 6,0. Angaben über Schäden lagen zunächst nicht vor.

19.43 Uhr: Die Schutzhüllen der Unglücksreaktoren von Fukushima 1 sind nach Einschätzung der IAEO nicht schwer beschädigt. Es lägen ausreichend Informationen vor, um sagen zu können, dass es in den Sicherheitsbehältern der Reaktoren keine großen Löcher gebe, sagte der IAEO-Verantwortliche für Reaktorsicherheit, James Lyons, in Wien. Auch trete aus den Sicherheitsbehältern keine große Menge Radioaktivität aus. Es entweiche aber immer noch Radioaktivität aus der Anlage, sagte Lyons.

19.27 Uhr: In immer mehr Lebensmitteln entdecken japanische Behörden radioaktive Partikel. In der Präfektur Fukushima wurden bei Brokkoli die gesetzlichen Grenzwerte überschritten, in der angrenzenden Region Ibaraki bei Rohmilch. Dies teilte das japanische Gesundheitsministerium am Mittwochmorgen (Ortszeit) mit, wie die Nachrichtenagentur Kyodo meldete. Seit Tagen mehren sich die Berichte über eine radioaktive Belastung von Blattgemüse, Milch und Trinkwasser im Umkreis des Kernkraftwerks Fukushima.

19.17 Uhr: Die Internationale Atomenergiebehörde IAEO ist wegen eines möglichen Lecks im Fukushima-Reaktor 1 besorgt. Außerhalb der Anlage gebe es weiterhin hohe Strahlungswerte, teilte die IAEO mit. Man habe bisher nicht herausfinden können, ob der Sicherheitsbehälter des Reaktors beschädigt sei. Insgesamt verbessere sich die Lage in dem havarierten AKW weiter, auch wenn sie noch immer „sehr ernst“ sei, sagte IAEA-Experte Graham Andrew bei einer Pressekonferenz in Wien.

17.40 Uhr: Ministerpräsident Naoto Kan hat der EU Transparenz in der Atomkrise versprochen. In einem Telefongespräch mit EU-Ratspräsident Herman Van Rompuy habe er zugesagt, die internationale Gemeinschaft über die Entwicklung im beschädigten Kernkraftwerk Fukushima auf dem Laufenden zu halten, meldet die Nachrichtenagentur Kyodo.

16.55 Uhr: Japans Reis- und andere Getreidefelder haben nach Einschätzung der UN-Lebensmittelbehörde FAO keinen schweren Schaden durch das Erdbeben und den Tsunami erlitten.

16.54 Uhr: Die Internationale Atomenergie-Behörde (IAEO) ist besorgt, dass der genaue Status von Reaktors 1 unbekannt ist. IAEO-Vertreter Graham Andrew sagte, es lägen auch keine Informationen über die Temperaturen in den Abklingbecken der Blöcke 1, 3 und 4 vor. Allgemein sei die Situation weiter „sehr ernst“.

15.34 Uhr: Japanischen Technikern ist es gelungen, im Kontrollraum von Block 3 im Katastrophenkraftwerk Fukushima Licht zu machen. Dies berichtet die Nachrichtenagentur Kyodo unter Berufung auf die Betreiberfirma Tepco.

15.25 Uhr: Die Zahl der Todesopfer steigt weiter fast stündlich. Am Dienstagabend (Ortszeit) lag die Totenzahl nach Angaben der Polizei bei 9099. Mehr als 13 786 Menschen würden noch vermisst. Das berichtet die Nachrichtenagentur Kyodo.

14.30 Uhr: Die Behörden haben immer größere Probleme, die Erdbebenopfer zu bestatten. Zwei Gemeinden in der Präfektur Miyagi haben deswegen begonnen, identifizierte Tote vorübergehend in Massengräbern beizusetzen. Dafür müsse aber die Zustimmung der Familien vorliegen, wie die Nachrichtenagentur Kyodo berichtet.

13.21 Uhr: Die Lage im japanischen Erdbebengebiet bessert sich nach Angaben der Caritas allmählich. Der Flughafen der Stadt Sendai konnte demnach zumindest zeitweise wieder angeflogen werden. Weiterhin seien aber mehrere Dörfer im Tsunami-Gebiet von der Außenwelt abgeschnitten. Hubschrauberflüge würden durch andauernden Regen und Schneefall stark beeinträchtigt. Immerhin seien rund 90 Prozent der Straßen in der heimgesuchten Regionen wieder passierbar.

13.15 Uhr: Die Behörden haben vor weiteren schweren Nachbeben in der Krisenregion im Nordosten Japans gewarnt. Die Erdstöße könnten die Stärke 7 oder mehr haben, berichtet die japanische Wetterbehörde nach Angaben des Senders NHK. Die Beben könnten bereits beschädigte Gebäude zum Einsturz bringen oder einen weiteren Tsunami auslösen, hieß es bei NHK.

13.11 Uhr: In den nächsten Tagen dreht der Wind in eine für Tokio eher ungünstige Richtung. Derzeit wehe er schwach vom Land aufs Meer und weg von der Hauptstadt, sagt Uwe Baumgarten vom Deutschen Wetterdienst (DWD) in Offenbach. In den nächsten Tagen drehe der Wind aber leicht auf Nordwest und wehe Schadstoffe möglicherweise in Richtung Tokio.

13.07 Uhr: Elf Tage nach dem Jahrhundertbeben ist gut die Hälfte aller Schüler der Deutschen Schule Tokyo Yokohama zurück in Deutschland. Viele Jungen und Mädchen lernen jetzt in Klassenzimmern verteilt hierzulande.

12.58 Uhr: Das Abklingbecken in Reaktor 2 ist nach Angaben der japanischen Atomaufsicht wieder mit Wasser gefüllt.

12.19 Uhr: Im Atomkraftwerk Fukushima 1 haben nun alle sechs Reaktoren eine externe Verbindung zur Stromversorgung. Das meldet die Nachrichtenagentur Kyodo.

11.52 Uhr: Der Temperaturanstieg um den Kern des Reaktors 1 stellt nach Ansicht des Betreibers einen Grund zur Besorgnis dar. Die Blöcke 1, 2 und 3 müssten zudem durch zusätzliche Wasserzufuhr weiter gekühlt werden.

11.37 Uhr: Angesichts des anhaltenden Drucks auf den Yen schließt die japanische Regierung weitere Währungsverkäufe nicht aus. Die sieben führenden Industriestaaten G-7 hätten beschlossen, die Devisenmärkte aufmerksam zu beobachten und würden nötigenfalls gemeinsam eingreifen, betont Japans Finanzminister Yoshihiko Noda.

11.11 Uhr: Der Energiekonzern Tepco entschuldigt sich bei Flüchtlingen aus der Region Fukushima für die Katastrophe. Norio Tsuzumi, ein Mitglied der Unternehmensspitze, sagt bei einem Besuch in einem Notlager: „Es tut uns leid, dass wir Ihnen so viel Mühe bereitet haben.“ Das meldet die japanische Nachrichtenagentur Kyodo.

11.09 Uhr: Ein Vertreter der japanischen Regierung erklärt, es sei äußerst unwahrscheinlich, dass die Abklingbecken erneut einen kritischen Zustand erreichten.

10.38 Uhr: Die japanische Armee soll nun täglich über das Kraftwerk Fukushima 1 fliegen, um in der Anlage die Temperatur zu messen. Das sagt Verteidigungsminister Toshimi Kitazawa nach Angaben des Fernsehsenders NHK. Bisher hätten die Mess-Flüge zweimal in der Woche stattgefunden.

10.27 Uhr: Am Reaktor 2 ist nach Regierungsangaben weiterhin eine kleine Wolke weißen Rauchs zu beobachten. Über dem Reaktor 3 stehe kein Rauch mehr.

10.23 Uhr: Die Kühlung der Kernbrennstäbe in der Nuklearanlage Fukushima 1 ist weiter instabil und unterliegt deutlichen Schwankungen. Ein Sprecher der japanischen Atomaufsichtsbehörde NISA sagt, die Brennstäbe in zwei Reaktoren seien weniger mit Wasser bedeckt als in den vergangenen Tagen.

09.59 Uhr: Der japanische Aktienmarkt setzt seine Erholung fort und ist nach dem Feiertag mit deutlichen Gewinnen in die Handelswoche gestartet. Der Nikkei-Index für 225 führende Werte schloss mit einem Plus von 401,57 Punkten bei 9608,32 Punkten und damit um 4,36 Prozent fester.

09.15 Uhr: Die Regierungspartei will wegen der gewaltigen Wiederaufbaukosten nach dem Jahrhundertbeben den Staatshaushalt aufstocken. „Wir erwägen einen ersten Nachtragshaushalt von April bis Mai“, sagte der Generalsekretär der Demokratischen Partei, Katsuya Okada, in Tokio. Mindestens ein weiterer werde folgen. Auch die Rücklagen für das laufende Haushaltsjahr sollen angezapft werden.

09.03 Uhr: Die japanische Regierung hat zwei Atomexperten als Berater eingestellt. „Wir erwarten, dass die zwei Experten uns die richtigen Ratschläge geben“, sagte Regierungssprecher Yukio Edano. Die Berater gehörten zu Japans besten Nuklearingenieuren. Edano sagte, dass es wichtig sei, das verfügbare Fachwissen zu bündeln. Die nukleare Krise nach dem Erdbeben werde die Regierung noch lange beschäftigen.

08.33 Uhr: Alle sechs Reaktoren des japanischen Atomkraftwerks Fukushima 1 sind wieder an die Stromversorgung angeschlossen. Als letzte wurde eine Leitung zu den Reaktoren 3 und 4 gelegt, wie die japanische Atomaufsicht mitteilte. Die übrigen vier Reaktoren waren bereits zuvor an die Stromversorgung angeschlossen, allerdings wurden bislang nur die Reaktoren 5 und 6 mit Strom versorgt. Zunächst müssten die Anlagen geprüft werden, bevor die Stromzufuhr freigegeben werden könne, sagte ein Sprecher der Behörde.

08.07 Uhr: Im Kampf gegen die atomare Katastrophe könnte Japan bald Unterstützung aus den USA erhalten. Nach einem Bericht der Nachrichtenagentur Kyodo liegt Verteidigungsminister Toshimi Kitazawa ein Hilfsangebot des amerikanischen Militärs vor, ein Team von Atomexperten ins havarierte Kraftwerk Fukushima Eins zu schicken. Kitazawa wolle in den nächsten zwei Tagen entscheiden, ob er dieses Angebot annehme.

07.59 Uhr: Der havarierte Block 3 des Atomkraftwerks Fukushima 1 wird wieder mit Wasser besprüht. Das berichtete die Nachrichtenagentur Kyodo. Der Block gilt als besonders gefährlich, da er Brennstäbe aus einem Plutonium-Uran-Mischoxid (MOX) enthält.

06.26 Uhr: Über eine Woche nach dem Tsunami hat das Betreiberunternehmen Tepco des AKW Fukushima neue Erkenntnisse zum Unglücksverlauf veröffentlicht. So sollen die Atomkraftwerke von einer 14 Meter hohen Flutwelle getroffen worden sein. Das sei mehr als doppelt so hoch, wie Experten bei der Planung der Anlagen erwartet hatten, berichtete der Fernsehsender NHK.

05.59 Uhr: Der japanische Industrie- und Wirtschaftsminister soll Feuerwehrmänner aus Tokio gezwungen haben, stundenlang Wasser auf den radioaktiv strahlenden Reaktor im Atomkraftwerk Fukushima Eins zu sprühen. Minister Banri Kaieda soll den Männern eine Strafe angedroht haben, falls sie die Aufgabe nicht ausführten, wie die Nachrichtenagentur Kyodo berichtete. Der Gouverneur von Tokio, Shintaro Ishihara, habe sich bei Regierungschef Naoto Kan darüber beschwert. Der Wirtschaftsminister sagte daraufhin auf einer Pressekonferenz: „Wenn meine Bemerkungen Feuerwehrmänner verletzt haben, möchte ich mich in diesem Punkt entschuldigen.“ Er ging allerdings nicht näher darauf ein, ob die Vorwürfe gerechtfertigt seien.

05.22 Uhr: Im Meerwasser nahe des AKW Fukushima wurde eine erhöhte Radioaktivität gemessen.

04.31 Uhr: Die Regierung weitet die Sicherheitszone rund um die Unglücksreaktoren nicht aus. „Im Moment ist dies nicht nötig“, sagt ein Regierungssprecher.

03.30 Uhr: Der Rauch, der über dem beschädigten Block 3 von Fukushima aufstieg, könnte von brennenden Trümmerteilen stammen. Dies teilte der japanische Verteidigungsminister Toshimi Kitazawa mit. Bei dem weißen Dampf über Block 2 handle es sich um Wasserdampf. Das deutet auf eine anhaltende Wärmeentwicklung im Abklingbecken mit verbrauchten Brennstäbe hin. Aufgrund der Nachwärme in den Reaktoren verdampft das bisher zugeführte Wasser.

02.41 Uhr: An den Blöcken 1, 2, 3 und 4 des Unglückskraftwerks Fukushima Eins sind die Arbeiten zur Installation der Stromversorgung wieder aufgenommen worden. Das meldete die Nachrichtenagentur Kyodo. Die Helfer hoffen, damit das reguläre Kühlsystem wieder in Gang zu bringen und eine Kernschmelze zu verhindern.

02.07 Uhr: Die Lage am Unglückskraftwerk Fukushima hat sich weiter verschlechtert. Erneut stiegen Dampf und Rauch über Reaktoren auf, die genaue Ursache blieb zunächst unbekannt. Japans Wirtschaftsminister Banri Kaieda sprach von einer angespannten Situation. Aus Block 3 trete weißer Rauch und über Block 2 weißer Dampf auf, berichtete die Nachrichtenagentur Kyodo. Bereits am Montag war über Block 2 Dampf und über Block 3 grauer Rauch aufgestiegen, der bis zum Abend verschwand. Die Einsatzkräfte und Arbeiter wurden in Sicherheit gebracht.

01.19 Uhr: Der Unglücksreaktor Fukushima 1 ist wieder an das Stromnetz angschlossen. Der Meiler beziehe Energie vom Netz, berichtete die Nachrichtenagentur Kyodo unter Berufung auf Tepco, den Betreiber des Meilers.

01.01 Uhr: Das Meerwasser in der Nähe des Atomkraftwerks Fukushima ist nach Messungen der Betreibergesellschaft Tepco stark radioaktiv belastet. Bei Jod-131 sei ein Wert gemessen worden, der das gesetzliche Maximum um den Faktor 126,7 übersteige, berichtete der Fernsehsender NHK am Dienstag. Bei Cäsium-134 sei die Verstrahlung 24,8 Mal so hoch wie zulässig. Tepco kündigte weitere Tests vor der Ostküste der japanischen Insel Honshu an.

00.34 Uhr: Tokios Gouverneur Shintaro Ishihara beschuldigt einen nicht näher bezeichneten japanischen Minister, Einsatzleuten in der Atomanlage Fukushima 1 zur Arbeit gezwungen zu haben. „Er befahl den Feuerwehrmännern, sofort an die Arbeit zu gehen, sonst würden sie bestraft. Er wusste nicht einmal, wie die Lage vor Ort für die Arbeiter war und welche Kapazitäten sie hatten“, sagte Ishihara, der sich darüber bei Regierungschef Naoto Kan beschwert habe. Kan entschuldigte sich für das Verhalten des Ministers: „Es tat ihm sehr leid.“

Quelle: Focus
 
Lage im AKW Fukushima bleibt auf der Kippe


Bei ihrer lebensgefährlichen Arbeit in Fukushima treten die Ingenieure auf der Stelle. "Nach gegenwärtiger Lage dürfen wir nicht zu optimistisch sein", sagte Regierungssprecher Yukio Edano am Donnerstag auf einer Pressekonferenz in Tokio.

Weiterhin steigt Rauch oder Wasserdampf auf. Die Einsatzkräfte wollen die Überhitzung der Reaktoren mit Meerwasser stoppen. Doch das könnte neue Risiken bergen: Ein Experte in den USA warnte vor einer Salzverkrustung der Brennstäbe. Das würde ihre Kühlung blockieren.

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Im Reaktor 3 nahmen die Einsatzkräfte ihre Vorbereitungen zur Instandsetzung des Pump- und Kühlsystems am Donnerstagmorgen wieder auf. Die Arbeiten hatten zuvor einen halben Tag stillgelegen, weil von Block 3 schwarzer Rauch aufgestiegen war. Zur Ursache konnten die Behörden keine Angaben machen.

Fernsehbilder zeigten am Donnerstagmorgen, wie weißer Dampf über den Blöcken 1, 2 und 4 aufstieg. Es sei das erste Mal, dass dies auch bei Block 1 beobachtet werde, berichtete der Sender NHK. In diesem Reaktor kam es am 12. März - einen Tag nach dem Erdbeben und Tsunami - zu einer Wasserstoffexplosion, bei der das Reaktorgebäude erheblich beschädigt wurde.

Der Dampf über Reaktorblock 4 deutet auf eine Überhitzung des Abklingbeckens für abgebrannte Kernbrennstäbe hin. Dieser Reaktor war bereits vor dem Erdbeben zu Wartungszwecken abgeschaltet worden. Gleichwohl kam es dort am 15. März zu einer Explosion und einem Brand. Zum Austritt von Dampf sagte Regierungssprecher Yukio Edano nach den Worten der Dolmetscherin des Fernsehsenders NHK: "Das ist nur natürlich."

Lage im AKW Fukushima bleibt auf der Kippe

Unterdessen traten auch Probleme in dem ansonsten unkritischen Reaktorblock 5 auf. Das Pumpsystem des Reaktors sei defekt, so dass die Kühlung ausgefallen sei, sagte Hidehiko Nishiyama von der japanischen Atomsicherheitsbehörde (NISA). Die Situation sei momentan stabil, es müsse aber mit steigenden Temperaturen sowohl im Reaktor als auch im Abklingbecken für abgebrannte Kernbrennstäbe gerechnet werden. Es sei geplant, die Pumpe möglichst bald zu reparieren.

Die Hitzeentwicklung macht nach Behördenangaben die weitere Kühlung mit Meerwasser von außen erforderlich. Erst wenn das Pumpsystem der Reaktorblöcke wieder ans Stromnetz angeschlossen ist und die Pumpen repariert sind, kann die reguläre Kühlung mit Süßwasser über die in den Reaktorkern führende Hauptkühlleitung aufgenommen werden.

In den USA warnte der ehemalige Reaktorsicherheitschef des Konzerns General Electric, dass sich bei der Kühlung mit Meerwasser große Mengen Salz ansammelten. Dies könne die Brennstäbe verkrusten und damit die Kühlung blockieren, sagte Richard Lahey der Zeitung "New York Times". Lahey schätzte, dass sich im Reaktorblock 1 etwa 26 Tonnen Salz angesammelt haben könnten, in den Blöcken 2 und 3 sogar jeweils 45 Tonnen. General Electric hat das grundlegende Design der Siedewasserreaktoren in Fukushima entwickelt.

Zur radioaktiven Verstrahlung von Lebensmitteln sagte Regierungssprecher Edano, leider breite sich diese Folge des AKW-Unglücks weiter aus. In der japanischen Hauptstadt Tokio allerdings sank die Belastung des Leitungswassers mit radioaktivem Jod am Donnerstag wieder unter den für Säuglinge festgelegten Grenzwert von 100 Becquerel pro Liter, wie die Nachrichtenagentur Kyodo meldete.

Zuvor hatten die Behörden in einem Wasserwerk einen Wert von 210 Becquerel im Trinkwasser von Tokio registriert und daraufhin empfohlen, Kinder unter zwölf Monaten kein Leitungswasser trinken zu lassen. In den Geschäften war kaum noch abgefülltes Wasser in Flaschen zu bekommen. Jüngste Messungen in Tokio ergaben einen Wert von 79 Becquerel. In der Stadt Kawaguchi in der Nähe von Tokio sowie in drei weiteren Präfekturen wurde allerdings eine leicht erhöhte Strahlung im Leitungswasser gemessen.

In der weiteren Umgebung des havarierten Atomkraftwerks Fukushima wurde am Donnerstag eine leicht erhöhte Strahlung festgestellt. In der 75 Kilometer nordwestlich gelegenen Stadt Fukushima wurde ein Wert von 5,43 Mikrosievert pro Stunde gemessen, wie der Fernsehsender NHK berichtete. In Minamisoma, rund 30 Kilometer nördlich des Kraftwerks, waren es 1,42 Mikrosievert und in Iwaki, 50 Kilometer südlich, wurden 1,68 Mikrosievert registriert.

Fast zwei Wochen nach der Naturkatastrophe in Japan ist die wichtigste Autobahn in der betroffenen Region wieder für den öffentlichen Verkehr freigegeben. Die Tohoku-Schnellstraße konnte nach dem Erdbeben vom 11. März nur mit Sondererlaubnis genutzt werden. Jetzt stehe die Autobahn wieder für den allgemeinen Verkehr zur Verfügung, damit die Aufräumarbeiten und der Wiederaufbau auf breiter Front in Gang kommen, meldete am Donnerstag die Nachrichtenagentur Kyodo.

Die japanische Hauptinsel Honshu wurde am Donnerstag erneut von einem Erdbeben erschüttert. Das Zentrum des Erdstoßes der Stärke 4,9 lag in der Präfektur Ibaraki, südlich der Region Fukushima und 58 Kilometer nordnordöstlich von Tokio, wie der staatliche japanische Wetterdienst mitteilte. Eine Tsunami-Warnung wurde nicht ausgelöst.

Am 11. März kamen bei dem Beben der Stärke 9,0 und dem anschließenden Tsunami nach offiziellen Angaben mindestens 9523 Menschen ums Leben. Landesweit werden noch immer 16 094 Menschen vermisst.

Kontrollraum in Fukushima 1 hat Licht

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Der Kontrollraum im AKW Fukushima 1 ist zumindest teilweise wieder an die Stromversorgung angeschlossen worden. Immer mehr Länder verschärfen ihre Importregeln für japanische Lebensmittel. Die Entwicklungen im FOCUS-Online-Live-Ticker.
7.35 Uhr: Drei Arbeiter im AKW Fukushima haben eine außerordentlich hohe Strahlendosis abbekommen. Nach Angaben der Atomsicherheitsbehörde wurden sie 170 bis 180 Milisievert ausgesetzt. Zwei von ihnen seien mit Verbrennungen an den Beinen ins Krankenhaus gebracht worden. Sie hatten an Reaktor 1 gearbeitet. Für die Arbeiter in den Reaktorblöcken war zuvor ein maximaler Strahlengrenzwert von 150 Millisievert festgelegt worden.

6.28 Uhr: Auch Hongkong verbietet den Import von Gemüse und Milch aus der Gegend um das havarierte Atomkraftwerk in Japan. Ab sofort dürfen keine Milchprodukte, Gemüse, Früchte, Fleisch, Eier und Meeresfrüchte mehr eingeführt werden, die seit dem 11. März in den fünf Präfekturen im weiten Umkreis des AKW Fukushima geerntet, hergestellt oder abgepackt wurden. Davor verschärften bereits die USA, Singapur und Australien die Einfuhrbestimmungen.

5.45 Uhr: China hat an einem Flugzeug aus Japan erhöhte Strahlenwerte festgestellt. Die Frachtmaschine sei vor einer Woche in der Hafenstadt Dalian in der nordöstlichen Provinz Liaoning gelandet und kontrolliert worden, meldete die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua. Demnach erreichte die Radioaktivität ihrer Fracht 2,2 Millisievert pro Stunde, was 22 Mal so hoch ist wie normal.

5.33 Uhr: In der japanischen Hauptstadt Tokio ist die Belastung des Leitungswassers mit radioaktivem Jod wieder unter den für Säuglinge festgelegten Grenzwert gesunken. Dies meldet die Nachrichtenagentur Kyodo. Am Vortag hatten die Behörden deutlich erhöhte Werte registriert und daraufhin empfohlen, Kinder unter zwölf Monaten kein Leitungswasser trinken zu lassen. In den Geschäften war kaum noch abgefülltes Wasser in Flaschen zu bekommen.

5.08 Uhr: Der Kontrollraum des ersten Reaktors im weitgehend zerstörten Atomkraftwerk Fukushima 1 ist zumindest teilweise wieder an die Stromversorgung angeschlossen worden. Am Donnerstag sei in der dortigen Schaltzentrale die Beleuchtung wieder angegangen, sagt ein Vertreter von Japans Atomaufsicht der Nachrichtenagentur AFP. Es sei aber noch nicht klar, ob damit auch das Kühlsystem des Reaktors 1 wieder in Betrieb gehen könne.

3.14 Uhr: Auch in einer Nachbarregion zu Tokio ist das Trinkwasser verstrahlt. In einer Wasseraufbereitungsanlage in Kawaguchi seien erhöhte Werte festgestellt worden, meldet die Nachrichtenagentur Kyodo. Demnach überschreitet die Strahlung mit 120 Becquerel an radioaktivem Jod leicht die für Säuglinge erlassenen Grenzwerte.

3.09 Uhr: Nach Australien setzt auch Singapur die Einfuhr von Milch und Fleisch aus dem Gebiet der japanischen Unglücksreaktoren aus. Zudem dürfen Obst, Gemüse und Meeresfrüchte aus der Region nicht mehr importiert werden, wie die Lebensmittelaufsicht mitteilt.

2.03 Uhr: Nach einer fast eintägigen Pause werden die Arbeiten am Unglücksreaktor Fukushima 3 wieder aufgenommen. Die Ingenieure seien auf das Geländer zurückgekehrt, meldet die Nachrichtenagentur Kyodo am Donnerstag. Die Arbeiten waren ausgesetzt worden, nachdem am Mittwochnachmmittag (Ortszeit) schwarzer Rauch aus dem Reaktor aufgestiegen war.

24. März, 1.47 Uhr: Die japanische Hauptinsel Honshu ist erneut von einem Erdbeben erschüttert worden. Das Zentrum des Erdstoßes der Stärke 4,9 lag in der Präfektur Ibaraki, südlich der Region Fukushima mit dem havarierten Atomkraftwerk und 58 Kilometer nordöstlich von Tokio, wie der staatliche japanische Wetterdienst und die US-Erdbebenwarte USGS mitteilen. Eine Tsunami-Warnung wurde nicht ausgelöst.

22.46 Uhr: Die Stadtverwaltung von Tokio will für Familien mit Babys abgefülltes Wasser bereitstellen. Damit reagieren die Behörden auf Messungen im Trinkwasser, bei denen eine starke Belastung mit dem radioaktiven Jod 131 festgestellt worden war.

18.07 Uhr: Der weltgrößte Energiekonzern ExxonMobil hat einen Ölumschlagplatz in der von Beben und Tsunami betroffenen Region Tohoku wieder geöffnet. Das erste Tankschiff habe am Dienstag am Shiogama Terminal angelegt, teilt ExxonMobil mit.

17.34 Uhr: Die Internationale Atomenergie-Behörde (IAEO) sieht einige positive Entwicklungen am Unglücksreaktor in Fukushima. Japan habe seiner Behörde mitgeteilt, dass die Strahlung am AKW zurückgehe, sagt IAEO-Mitarbeiter Graham Andrew. „Allerdings bietet die Gesamtsituation weiter Anlass zur Sorge.“ Denn in derweiteren Umgebung stiegen die Werte von Jod und Cäsium an.

17.17 Uhr: Aufgrund der Messdaten der Internationalen Atombehörde warnt die Gesellschaft für Strahlenschutz vor einem Supergau in Fukushima 1. Gefordert wird unter anderem eine Ausweitung der Evakuierungszone.

16.37 Uhr: Die Zahl der Toten und Vermissten steigen weiter. Nach Angaben der nationalen Polizeibehörde gibt es 9523 bestätigte Todesopfer. Dies berichtet die Nachrichtenagentur Kyodo. Fast 16 100 Menschen werden noch vermisst.

15.52 Uhr: Nach der Atomkatastrophe in Fukushima will der Betreiber eines Kernkraftwerks an der Küste im Süden Tokios einen zwölf Meter hohen Tsunami-Schutzwall bauen. Zudem werde der Bau eines sechsten Reaktors in der Anlage nach dem verheerenden Erdbebeben um ein Jahr verschoben, teilt Japans drittgrößter Energiekonzern Chubu Electric Power weiter mit.

15.24 Uhr: Die japanische Atomaufsicht ändert ihre Angaben zur Strahlenbelastung im Bereich des Reaktorblocks 2. Demnach hat diese 500 Mikrosievert pro Stunde betragen. Der Verweis, wonach es am Mittwoch zu der höchsten Belastung seit Beginn der Krise gekommen sein soll, wird gestrichen.

14.15 Uhr: Tepco benötigt zur Beseitigung der Erdbeben- und Tsunami-Schäden Kredite in Milliardenhöhe. Japans führende Geldhäuser verhandeln bereits mit dem Energiekonzern über Notfall-Kredite von umgerechnet bis zu 17,6 Milliarden Euro, wie aus Branchenkreisen bekannt wird.

14.04 Uhr: Der Wind in der Unglücksregion um Fukushima dreht günstig: Nordwestwinde tragen mögliche radioaktive Stoffe auf den Pazifik hinaus, sagt Bernd Zeuschner vom Deutschen Wetterdienst (DWD) in Offenbach.

13.48 Uhr: Die Strahlenbelastung im Bereich von Reaktor 2 ist nach Angaben der japanischen Atomaufsicht so hoch wie noch nie. (Anmerkung: Diese Angaben wurden mittlerweile relativiert)

13.07 Uhr: Die Menschen in Tokio und Umgebung müssen noch lange mit Stromausfällen rechnen. Der Energiekonzern Tepco plane noch mindestens ein Jahr lang Stromsparmaßnahmen, berichtet die Zeitung „Asahi Shimbun“ auf ihrer Internetseite.

12.09 Uhr: Neuen Polizeiangaben zufolge wurden durch die Katastrophe offiziell 9408 Menschen getötet. Allerdings gelten weiterhin 14.716 Menschen als vermisst.

11.44 Uhr: Das Erdbeben und der anschließende Tsunami dürften Japan nach Schätzung der Regierung bis zu 25 Billionen Yen (217,4 Milliarden Euro) kosten. Dieses Geld sei voraussichtlich notwendig um die Schäden an Häusern, Fabriken und der Infrastruktur wie Straßen und Brücken zu beheben, erklärt die Regierung. Nicht eingeschlossen seien in der Berechnung allerdings weitere Schäden in Folge der Naturkatastrophe, etwa durch Stromausfälle in der Region Tokio.

11.15 Uhr: In der Nähe des Atomkraftwerks Fukushima hat es ein Erdbeben gegeben. Die Stärke des Erdstoßes gaben die japanischen Behörden vorläufig mit 4,7 an. Das Epizentrum habe zehn Kilometer unter dem Meeresspiegel gelegen. Ein erneuter Tsunami drohe nicht, heißt es in einem Fernsehbericht. Angaben zu möglichen Schäden liegen bislang nicht vor.

11.09 Uhr: Die Arbeiten am schwer beschädigten AKW Fukushima verzögern sich immer mehr: Nachdem am Morgen erneut schwarzer Rauch von Reaktor 3 aufgestiegen ist und die gesamte Atomanlage aus Sicherheitsgründen geräumt wurde, sind nun alle für Mittwoch geplanten Kühlaktionen der Feuerwehr gecancelt.


10.39 Uhr: Im japanischen Parlament wird die Forderung nach weiteren Evakuierungen laut. In einer Petitition plädieren zwölf Abgeordnete dafür, auch außerhalb des bislang gezogenen 20-Kilometer-Radius die Evakuierung „drastisch voranzutreiben“.

10.23 Uhr: Die Lufthansa nimmt wieder Kurs auf Tokio. Ab Donnerstag fliegen wieder Maschinen von Frankfurt und München über Seoul in die japanische Hauptstadt.

9.37 Uhr: Der Rauch legt sich langsam wieder. Kurz nach Entdeckung des Rauchs betrug die radioaktive Belastung nach Angaben der Atombehörde 283,7 Mikrosievert. Zwei Stunden zuvor habe sie bei 435 Mikrosievert gelegen. Die Regierung erklärt, es bestehe keine Notwendigkeit, die Evakuierungszone um das AKW auszuweiten.

8.43 Uhr: Über dem Reaktor 3 des schwer beschädigten Atomkraftwerks Fukushima steigt grauer Rauch auf. Das erklärt der Betreiber der Anlage. Die Arbeiter müssen den Kontrollraum verlassen. Woher der Rauch kommt, ist unklar.

7.35 Uhr: Die Kosten von Erdbeben und Tsunami könnten nach Schätzungen der japanischen Regierung bis zu 218 Milliarden Euro erreichen.

6.20 Uhr: In einer Wasseraufbereitungsanlage in Tokio wird den Behörden zufolge erhöhte Radioaktivität gemessen. Das Wasser solle Säuglingen nicht gegeben werden.

23. März, 1.11 Uhr: Die Gesundheitsgefahr durch verstrahltes Gemüse wächst in Japan. Das Gesundheitsministerium hat eine Liste mit elf Gemüsearten veröffentlicht, bei denen eine teilweise stark erhöhte Radioaktivität festgestellt worden ist: Darunter sind Spinat, Brokkoli, Kohl und das Blattgemüse Komatsuna. Das Ministerium ermahnte die Verbraucher, diese Lebensmittel aus der Region Fukushima nicht mehr zu essen.

23.38 Uhr: Ein heftiger Erdstoß hat den Nordosten Japans erschüttert – betroffen war auch die Region um den Unglücksreaktor Fukushima. Eine Tsunami-Gefahr bestehe nicht, hieß es. Das Beben hatte eine Stärke von 6,0. Angaben über Schäden lagen zunächst nicht vor.

19.43 Uhr: Die Schutzhüllen der Unglücksreaktoren von Fukushima 1 sind nach Einschätzung der IAEO nicht schwer beschädigt. Es lägen ausreichend Informationen vor, um sagen zu können, dass es in den Sicherheitsbehältern der Reaktoren keine großen Löcher gebe, sagte der IAEO-Verantwortliche für Reaktorsicherheit, James Lyons, in Wien. Auch trete aus den Sicherheitsbehältern keine große Menge Radioaktivität aus. Es entweiche aber immer noch Radioaktivität aus der Anlage, sagte Lyons.

19.27 Uhr: In immer mehr Lebensmitteln entdecken japanische Behörden radioaktive Partikel. In der Präfektur Fukushima wurden bei Brokkoli die gesetzlichen Grenzwerte überschritten, in der angrenzenden Region Ibaraki bei Rohmilch. Dies teilte das japanische Gesundheitsministerium am Mittwochmorgen (Ortszeit) mit, wie die Nachrichtenagentur Kyodo meldete. Seit Tagen mehren sich die Berichte über eine radioaktive Belastung von Blattgemüse, Milch und Trinkwasser im Umkreis des Kernkraftwerks Fukushima.

19.17 Uhr: Die Internationale Atomenergiebehörde IAEO ist wegen eines möglichen Lecks im Fukushima-Reaktor 1 besorgt. Außerhalb der Anlage gebe es weiterhin hohe Strahlungswerte, teilte die IAEO mit. Man habe bisher nicht herausfinden können, ob der Sicherheitsbehälter des Reaktors beschädigt sei. Insgesamt verbessere sich die Lage in dem havarierten AKW weiter, auch wenn sie noch immer „sehr ernst“ sei, sagte IAEA-Experte Graham Andrew bei einer Pressekonferenz in Wien.

17.40 Uhr: Ministerpräsident Naoto Kan hat der EU Transparenz in der Atomkrise versprochen. In einem Telefongespräch mit EU-Ratspräsident Herman Van Rompuy habe er zugesagt, die internationale Gemeinschaft über die Entwicklung im beschädigten Kernkraftwerk Fukushima auf dem Laufenden zu halten, meldet die Nachrichtenagentur Kyodo.

16.55 Uhr: Japans Reis- und andere Getreidefelder haben nach Einschätzung der UN-Lebensmittelbehörde FAO keinen schweren Schaden durch das Erdbeben und den Tsunami erlitten.

16.54 Uhr: Die Internationale Atomenergie-Behörde (IAEO) ist besorgt, dass der genaue Status von Reaktors 1 unbekannt ist. IAEO-Vertreter Graham Andrew sagte, es lägen auch keine Informationen über die Temperaturen in den Abklingbecken der Blöcke 1, 3 und 4 vor. Allgemein sei die Situation weiter „sehr ernst“.

15.34 Uhr: Japanischen Technikern ist es gelungen, im Kontrollraum von Block 3 im Katastrophenkraftwerk Fukushima Licht zu machen. Dies berichtet die Nachrichtenagentur Kyodo unter Berufung auf die Betreiberfirma Tepco.

Quelle: Freenet und Focus
 
Radioaktives Wasser stoppt Arbeit an AKW Fukushima


Stark radioaktiv belastetes Wasser hat am Freitag auch die Arbeiten an den Reaktoren 1 und 2 im japanischen Atomkraftwerk Fukushima Eins gestoppt.

Die Arbeiten mussten unterbrochen werden, nachdem im Untergeschoss der beiden Gebäude Wasser mit hoher Radioaktivität gefunden wurde, berichtete die Nachrichtenagentur Kyodo am frühen Freitagnachmittag (Ortszeit).

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Am Donnerstag waren bereits zwei Arbeiter ins Krankenhaus gekommen, nachdem sie bei Arbeiten an Reaktor 3 in stark radioaktiv belastetes Wasser getreten waren. Im benachbarten Turbinengebäude seien sie einer 10 000-fach erhöhten Radioaktivität ausgesetzt gewesen, sagte Hidehiko Nishiyama von der Reaktorsicherheitsbehörde (NISA) am Freitag.

Der hohe Wert deute entweder auf eine partielle Kernschmelze im Reaktor 3 hin oder auf eine Überhitzung des Abklingbeckens für abgebrannte Kernbrennstäbe. Das Wasser komme wahrscheinlich eher vom Kern des Reaktors 3, fügte Nishiyama hinzu. Einen Beweis für die Beschädigung des Reaktorbehälters gebe es aber noch nicht.

AKW-Betreiber gibt Arbeitern Mitschuld

Der japanische AKW-Betreiber Tepco hat den verstrahlten Arbeitern am Unglücks-AKW Fukushima eine Mitschuld an ihren Verletzungen gegeben. Sie hätten Warnungen ignoriert. Die Entwicklungen im FOCUS-Online-Live-Ticker.
09.28 Uhr: Die Totenzahl ist auf über 10 000 gestiegen. Der Fernsehsender NHK berichtet von 10 035 Opfern. Er beruft sich auf die nationale Polizeibehörde. Andere Medien nennen etwas höhere oder niedrigere Zahlen. Rund 17 500 Menschen gelten noch als vermisst.

08.31 Uhr: Die Regierung gibt keine Entwarnung für die Sicherheitszone in 20 bis 30 Kilometer Entfernung zum AKW. Die Menschen blieben aufgefordert, ihre Wohnungen nicht zu verlassen.

08.19 Uhr: Auch AKW-Betreiber Tepco spricht nun von einer möglichen Beschädigung des Reaktordruckbehälters in Block 3. „Es ist möglich, dass der Behälter in dem Reaktor, der die Brennstäbe enthält, beschädigt ist“, sagt ein Sprecher. Im Reaktor 3 von Fukushima enthalten die Brennstäbe neben Uran auch Plutonium, ein hochradioaktives, extrem giftiges Schwermetall.

07.40 Uhr: Chinesische Behörden haben bei zwei Reisenden aus Japan eine hohe radioaktive Verstrahlung festgestellt. Das Paar sei auf dem Luftweg nach Wuxi in Ostchina eingereist, teilten die chinesischen Gesundheitsbehörden mit. Die gemessene Radioaktivität liege deutlich über dem Grenzwert. Eine Gefahr für ihre Umwelt stellten die beiden jedoch nicht dar. Die japanischen Besucher seien ärztlich versorgt worden. Sie lebten in einem Umkreis von 200 bis 350 Kilometern von der havarierten Atomanlage Fukushima.

07.32 Uhr: Stark radioaktiv belastetes Wasser hat nun auch die Arbeiten an den Reaktoren 1 und 2 im Atomkraftwerk Fukushima 1 gestoppt. Die Arbeiten mussten unterbrochen werden, nachdem dort Wasser mit hoher Radioaktivität gefunden worden war, berichtete die Nachrichtenagentur Kyodo.

07.09 Uhr: Der Kern eines Reaktors des havarierten japanischen Atomkraftwerks Fukushima Daiichi könnte laut der Vermutung eines Mitarbeiters der Atomsicherheitsbehörde beschädigt sein. Dabei handele es sich um Block 3. Sollte dies zutreffen, könnte die Radioaktivität in der Umgebung des Kraftwerks deutlich ansteigen.

05.36 Uhr: Die japanische Regierung plant derzeit keine Ausweitung der Evakuierungszone um das havarierte Atomkraftwerk Fukushima. Regierungssprecher Yukio Edano sagte aber, den Bewohnern des Gebiets in einer Entfernung von 20 bis 30 Kilometern um das Kraftwerk Fukushima 1 werde empfohlen, sich freiwillig in weiter entfernte Regionen zu begeben. Diese Empfehlung erfolge nicht aus Sicherheitsgründen, betonte Edano.

04.55 Uhr: Die japanische Regierung ist besorgt, dass die fortgesetzte Kühlung des AKWs Fukushima mit Meerwasser von außen zu einer Salzverkrustung der Kernbrennstäbe und damit zu neuen Risiken führen könnte. „Salz ist für uns eine große Sorge“, sagte Verteidigungsminister Toshimi Kitazawa dem Fernsehsender NHK. Es sei notwendig, sehr schnell die Umstellung auf eine Kühlung mit Süßwasser zu erreichen. Dazu habe die US-Regierung ihre Hilfe angeboten, sagte Kitazawa.

04.45 Uhr: Der japanische AKW-Betreiber Tepco gibt den drei verstrahlten Arbeitern am Unglückswerk Fukushima eine Mitschuld an deren Verletzungen. Die Arbeiter hätten Strahlenzähler bei sich getragen, den ausgelösten Alarm aber ignoriert, teilte Tepco mit. Die eingesetzten Ingenieure würden nun erneut über die Sicherheitsgefahren informiert.

04.40 Uhr: Japan erwägt in Reaktion auf die Nuklear-Katastrophe in Fukushima neue Sicherheitsstandards für Atomkraftwerke. Das erklärte Wirtschaftsminister Banri Keida am Freitag. Die neuen Richtlinien sollen beim Wiederanfahren von AKWs, die derzeit Routineüberprüfungen unterzogen werden, angewandt werden.

04.18 Uhr: Genau zwei Wochen nach der verheerenden Erdbeben- und Tsunamikatastrophe in Japan ist die Zahl der bestätigten Todesopfer auf mehr als 10 000 gestiegen. Das berichtete die japanische Nachrichtenagentur Kyodo.

00.32 Uhr: Zu den drei im AKW Fukushima verstrahlten Technikern werden neue Erkenntnisse bekannt. Sie sollen bei ihrem Einsatz in Wasser gestanden haben, das nach Angaben der Betreibergesellschaft Tepco eine 10 000-fach erhöhte Radioaktivität aufwies. Die Messwerte deuten auf die Möglichkeit hin, dass Kernbrennstäbe im Reaktor 3 des Atomkraftwerks beschädigt worden sind.

24. März, 23.49 Uhr: Die japanische Regierung hat den im Erdbeben und Tsunami entstandenen Schaden an Gebäuden und Straßen auf rund 200 Milliarden Euro geschätzt. Die Naturkastrophe hat nach jüngsten offiziellen Zahlen mindestens 9811 Menschen das Leben gekostet. 17 451 werden noch vermisst. In der Präfektur Miyagi veröffentlichte die Polizei Informationen zu mehr als 2000 Leichen im Internet mit der Bitte, bei der Identifizierung zu helfen. Dazu gehören Angaben zur Kleidung oder zur Körpergröße. In den Präfekturen Miyagi und Iwate begannen die Behörden damit, Leichen ohne die in Japan übliche Einäscherung beizusetzen, weil die Krematorien überlastet sind. In der Ortschaft Higashimatsushima in der Präfektur Miyagi wurden nahezu 100 Tote ohne Einäscherung beerdigt.

21.57 Uhr: Lebensmittel aus Japan dürfen nicht mehr ohne weiteres in die Europäische Union gebracht werden. Deutschland und die 26 anderen EU-Mitgliedstaaten verständigten sich auf neue strenge Regeln. Sie sehen Zwangskontrollen für Lebensmittel aus zwölf Präfekturen vor. Die Tests auf Radioaktivität müssen bereits in Japan selbst erfolgen. Über das Ergebnis wird eine schriftliche Erklärung verlangt. In Europa soll es zudem stichprobenartig weitere Untersuchungen geben. Von Lebensmitteln aus den anderen 35 Präfekturen des Inselstaats wird ebenfalls ein Teil in den EU-Mitgliedstaaten kontrolliert. Nicht betroffen sind nur Produkte, die bereits vor dem 11. März hergestellt wurden.

19.32 Uhr: Die Lufthansa nimmt ihre Flüge nach Tokio wieder auf. „Seit heute fliegen wir wieder sowohl von Frankfurt als auch von München einmal täglich nach Tokio-Narita, sagte ein Firmensprecher Auf dem Hin- und Rückflug machen die Maschinen Zwischenstopps in Südkorea, wo die Besatzungen ausgetauscht werden. Damit wird vermieden, dass die Besatzungsmitglieder einen längeren Aufenthalt in Japan haben.

19. 28 Uhr: Die USA haben mit der Sicherheitsüberprüfung ihrer Kernkraftwerke begonnen. Eine spezielle Einsatzgruppe werde in den kommenden Monaten ermitteln, welche Lehren aus den Geschehnissen in Fukushima gezogen werden müssten, teilte die US-Atomregulierungsbehörde NRC in Rockville (Maryland) mit. Bereits in 30 Tagen sollen erste Ergebnisse vorgelegt werden.

18.34 Uhr: Russland hat strengere und international einheitliche Regeln für Atomkraftwerke gefordert. Kremlchef Dmitri Medwedew rief in Moskau zu weltweiten Beschränkungen für den AKW-Bau in Erdbebengebieten auf. Außerdem verlangte er weitere Vollmachten für die Internationale Atomenergiebehörde IAEA. „Das Niveau der Radioaktivität sollte in automatischen Messungen angezeigt werden und auf Internetseiten ständig abrufbar sein.“ Mit den USA habe Russland gemeinsame „Stresstests“ für Atommeiler vereinbart, sagte der Chef des russischen Staatsunternehmens Rosatom, Sergej Kirijenko. Russland und die USA trügen eine besondere Verantwortung.

18.13 Uhr: Zwei verstrahlte Arbeiter aus dem havarierten Kernkraftwerk Fukushima haben angeblich keine schweren Gesundheitsschäden davongetragen. Die Männer litten nicht an Übelkeit oder Schmerzen, berichtete die Nachrichtenagentur Kyodo in der Nacht zum Freitag (Ortszeit) unter Berufung auf die Betreiberfirma Tepco.

16.20 Uhr: Frankreich wird die ersten Ergebnisse seiner AKW-Sicherheitstests bis Ende 2011 veröffentlichen. Das sagt der Chef der französischen Atomaufsicht ASN, Andre-Claude Lacoste.

15.34 Uhr: Mineralwasser und Babynahrung für das japanische Katastrophengebiet will der Verein Luftfahrt ohne Grenzen mit Partnern auf den Weg bringen. Insgesamt sollten 150 Tonnen Hilfsgüter Anfang April nach Hamburg zur Verschiffung gebracht werden.

15.10 Uhr: Im japanischen Parlament wächst der Druck auf die Regierung, die Evakuierungszone um Fukushima auszuweiten. 23 Abgeordnete aus dem Ober- und Unterhaus des Parlaments sollen eine Petition unterschrieben haben, in der sie fordern, auch außerhalb des bislang gezogenen 20-Kilometer-Radius´ die Evakuierung „drastisch voranzutreiben“.

14.55 Uhr: Die Strahlenbelastung im Meer nahe Fukushima 1 steigt weiter. Wie der Stromkonzern Tepco mitteilt, wurden im Meer in der Nähe der Abflussrohre der Reaktorblöcke 1 bis 4 etwa um das 150-fach erhöhte Werte von radioaktivem Jod-131 gemessen. Dies sei die höchste Belastung, die bis jetzt im Meer gemessen wurde, die Werte bedeuteten aber weiter keine Gefahr für die menschliche Gesundheit.

14.37 Uhr: Die Behörden haben die offizielle Zahl der Todesopfer weiter nach oben korrigiert. Demnach ist die Zahl der Toten auf 9.811 gestiegen, weitere 17.541 Menschen werden weiterhin vermisst.

14.21 Uhr: Das Bundesamt für Strahlenschutz hat 94 Tests auf Radioaktivität registriert, die Heimkehrer in Deutschland machen ließen. Dabei wurden bei einem Drittel der Untersuchten geringfügige Mengen von Jod -131 und Tellur-/Jod-132 festgestellt. Alle seien aber weit entfernt von gesundheitlichen Risiken.

13.21 Uhr: Zwei japanische AKW-Betreiber kündigen Konsequenzen aus der Fukushima-Katastrophe an. Chubu Electric Power will einen, Kyushu Electric Power zwei stillgelegte Meiler vorerst nicht wieder ans Netz nehmen. Zunächst soll noch ein Notfalltraining stattfinden.

12.41 Uhr: Der Wind in Japan steht weiter günstig und treibt mögliche Schadstoffe aus dem havarierten Atomkraftwerk Fukushima nach Osten auf das offene Meer. Der Wind weht schwach aus Nordwest, sagt Stefan Külzer vom Deutschen Wetterdienst (DWD).

12.16 Uhr: Knapp zwei Wochen nach der Katastrophe ist die Zahl der Toten und Vermissten auf mehr als 26 000 gestiegen. Bislang seien 9737 Todesopfer bestätigt worden, teilt die Polizei mit. 16 423 Menschen wurden noch vermisst. Verletzt wurden durch das Beben und die Flutwellen 2777 Menschen.

11.59 Uhr: Helfer haben in der Gegend um das Atomkraftwerk in Fukushima bisher kaum nach Vermissten suchen können. Die nukleare Gefahr behindere die Suche nach Erdbeben- und Tsunamiopfern, sagt ein Retter nach Angaben der Nachrichtenagentur Kyodo.

09.43 Uhr: Im Problemreaktor 3 in Fukushima sind einige Arbeiter abgezogen worden. Zuvor hatten dort drei Männer eine sehr hohe Strahlendosis abbekommen. Die Betreiberfirma Tepco habe Arbeiter im Erdgeschoss und Untergeschoss des Reaktors angewiesen, sich in Sicherheit zu bringen. Das meldet die japanische Nachrichtenagentur Kyodo.

09.32 Uhr: Der TV-Sender NHK meldet ein weiteres Nachbeben in Nord-Japan. Die Stärke des Erdstoßes wird vorläufig mit 6,1 angegeben.

09.31 Uhr: Die japanische Regierung erwägt, die Bauern in der Gegend um das havarierte Atomkraftwerk Fukushima zu entschädigen. „Natürlich denken wir jetzt über eine Entschädigung nach“, sagt Regierungssprecher Yukio Edano. Das betreffe Bauern und Erzeuger in den Präfekturen, für die der Lieferstopp für bestimmtes Gemüse gelte.

08.50 Uhr: Die Lage am Reaktor Fukushima stabilisiert sich nach Angaben der Betreiberfirma Tepco.

8.01 Uhr: Mehr Details zu den drei verstrahlten Arbeitern: Sie sind radioaktiven Elementen ausgesetzt gewesen, als sie Stromkabel verlegten.

7.59 Uhr: Gelber Regen hat Menschen im Großraum Tokio in Aufregung versetzt, wie die Nachrichtenagentur Kyodo berichtet. Demnach riefen 200 Menschen am Mittwoch beunruhigt bei der japanischen Wetterbehörde an, nachdem sich ein gelblicher Film in manchen Gegenden auf Dächer und Straßen gelegt hatte. Am Donnerstag gab die Behörde Entwarnung: Die gelbe Farbe komme von Pollen in der Luft.

7.35 Uhr: Drei Arbeiter im AKW Fukushima haben eine außerordentlich hohe Strahlendosis abbekommen. Nach Angaben der Atomsicherheitsbehörde wurden sie 170 bis 180 Millisievert ausgesetzt. Zwei von ihnen seien mit Verbrennungen an den Beinen ins Krankenhaus gebracht worden. Sie hatten an Reaktor 1 gearbeitet. Die Regierung hatte die zulässige Strahlenbelastung auf 250 Millisievert pro Jahr hochgesetzt.

6.28 Uhr: Auch Hongkong verbietet den Import von Gemüse und Milch aus der Gegend um das havarierte Atomkraftwerk in Japan. Ab sofort dürfen keine Milchprodukte, Gemüse, Früchte, Fleisch, Eier und Meeresfrüchte mehr eingeführt werden, die seit dem 11. März in den fünf Präfekturen im weiten Umkreis des AKW Fukushima geerntet, hergestellt oder abgepackt wurden. Davor verschärften bereits die USA, Singapur und Australien die Einfuhrbestimmungen.

5.45 Uhr: China hat an einem Flugzeug aus Japan erhöhte Strahlenwerte festgestellt. Die Frachtmaschine sei vor einer Woche in der Hafenstadt Dalian in der nordöstlichen Provinz Liaoning gelandet und kontrolliert worden, meldete die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua.

5.33 Uhr: In der japanischen Hauptstadt Tokio ist die Belastung des Leitungswassers mit radioaktivem Jod wieder unter den für Säuglinge festgelegten Grenzwert gesunken. Dies meldet die Nachrichtenagentur Kyodo. Am Vortag hatten die Behörden deutlich erhöhte Werte registriert und daraufhin empfohlen, Kinder unter zwölf Monaten kein Leitungswasser trinken zu lassen. In den Geschäften war kaum noch abgefülltes Wasser in Flaschen zu bekommen.

5.08 Uhr: Der Kontrollraum des ersten Reaktors im weitgehend zerstörten Atomkraftwerk Fukushima 1 ist zumindest teilweise wieder an die Stromversorgung angeschlossen worden. Am Donnerstag sei in der dortigen Schaltzentrale die Beleuchtung wieder angegangen, sagt ein Vertreter von Japans Atomaufsicht der Nachrichtenagentur AFP. Es sei aber noch nicht klar, ob damit auch das Kühlsystem des Reaktors 1 wieder in Betrieb gehen könne.

3.14 Uhr: Auch in einer Nachbarregion zu Tokio ist das Trinkwasser verstrahlt. In einer Wasseraufbereitungsanlage in Kawaguchi seien erhöhte Werte festgestellt worden, meldet die Nachrichtenagentur Kyodo. Demnach überschreitet die Strahlung mit 120 Becquerel an radioaktivem Jod leicht die für Säuglinge erlassenen Grenzwerte.

3.09 Uhr: Nach Australien setzt auch Singapur die Einfuhr von Milch und Fleisch aus dem Gebiet der japanischen Unglücksreaktoren aus. Zudem dürfen Obst, Gemüse und Meeresfrüchte aus der Region nicht mehr importiert werden, wie die Lebensmittelaufsicht mitteilt.

2.03 Uhr: Nach einer fast eintägigen Pause werden die Arbeiten am Unglücksreaktor Fukushima 3 wieder aufgenommen. Die Ingenieure seien auf das Geländer zurückgekehrt, meldet die Nachrichtenagentur Kyodo am Donnerstag. Die Arbeiten waren ausgesetzt worden, nachdem am Mittwochnachmmittag (Ortszeit) schwarzer Rauch aus dem Reaktor aufgestiegen war.

1.47 Uhr: Die japanische Hauptinsel Honshu ist erneut von einem Erdbeben erschüttert worden. Das Zentrum des Erdstoßes der Stärke 4,9 lag in der Präfektur Ibaraki, südlich der Region Fukushima mit dem havarierten Atomkraftwerk und 58 Kilometer nordöstlich von Tokio, wie der staatliche japanische Wetterdienst und die US-Erdbebenwarte USGS mitteilen. Eine Tsunami-Warnung wurde nicht ausgelöst.


Quelle: Freenet und Focus
 
Drastisch erhöhte Strahlung im Meerwasser


Die radioaktive Belastung des Meerwassers an der Atomruine in Fukushima hat einen neuen Höchstwert erreicht. Der Gehalt des strahlenden Isotops Jod-131 im Meer nahe der Anlage übertraf am Samstag den zulässigen Grenzwert um das 1250fache.

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Das teilte die Reaktorsicherheitsbehörde (NISA) mit. Zuvor wiesen die 330 Meter südlich der Anlage entnommenen Proben lediglich eine 100 Mal so hohe Strahlenbelastung aus. AKW-Betreiber Tepco räumte ein, dass mit großer Wahrscheinlichkeit radioaktives Wasser aus dem Atomkraftwerk ins Meer geflossen sei.

Die Lage im Atomwrack selbst hat sich nach Aussagen eines Regierungssprechers derweil nicht weiter verschlechtert. Es sei derzeit aber nicht möglich, genau zu sagen, wann die Atomkrise vorbei sei, sagte Kabinettssekretär Yukio Edano. Am Samstag gab es wenigstens einen kleinen Fortschritt: Im Kontrollraum von Reaktor 2 brannte wieder Licht. Damit ist nun in drei Kontrollräumen das Licht wiederhergestellt.

Die Helfer versuchten derweil mit Hochdruck, ausgelaufenes radioaktives Wasser an mehreren Reaktorblöcken zu entfernen. Danach sollten die Arbeiten zur Verkabelung der Kühlsysteme fortsetzt werden. Aus vier Meilern, die beim Erdbeben und Tsunami vor rund zwei Wochen teilweise zerstört wurden, war belastetes Wasser ausgelaufen. Vermutet wird, dass mindestens ein Reaktormantel beschädigt ist.

Die Reaktorblöcke 1 bis 3 wurden am Samstag wieder mit Wasser von außen gekühlt, um die drohende Überhitzung zu stoppen. Wegen der hohen Strahlenbelastung geschah dies nach einem Bericht des Fernsehsenders NHK aus größerer Entfernung als bisher. Dabei wurde nun nicht mehr Meerwasser, sondern Süßwasser eingesetzt. Verdampfendes Salzwasser kann Salzkrusten hinterlassen. Vor allem in den USA hatten sich Experten besorgt über eine Verkrustung der Kernbrennstäbe mit Salz geäußert.

In den Reaktorblöcken 1 bis 4 war radioaktives Wasser mit extrem erhöhter Strahlung ausgetreten, das offenbar entweder aus dem Reaktorkern oder aus dem Abklingbecken für die abgebrannten Brennelemente stammt. Das verstrahle Wasser in Block 1 des Atomkraftwerks Fukushima enthält große Mengen von Cäsium-137. Die Reaktorsicherheitsbehörde veröffentlichte am Samstag eine Analyse dieses Wassers, wobei insgesamt acht radioaktive Substanzen festgestellt wurden.

Nach der Aufnahme in den Körper kann Cäsium-137 anstelle des chemisch ähnlichen Elements Kalzium in die Knochen eingebaut werden. Damit würde diese Strahlenquelle die Betroffenen über lange Zeit gefährden, denn erst nach etwa 30 Jahren ist die Hälfte der radioaktiven Atome zerfallen. Im Meer verdünnt sich die Konzentration radioaktiver Substanzen nach Angaben von Experten schnell. Daher droht noch keine unmittelbare Gefahr für Pflanzen und Tiere.

Seit Beginn der Krise im Atomkraftwerk wurden 17 Arbeiter verstrahlt. Dabei wurden nur diejenigen Unfälle berücksichtigt, bei denen eine Radioaktivität von mehr als 100 Millisievert gemessen wurde - dies entspricht der maximalen Belastung für AKW-Arbeiter über ein ganzes Jahr hinweg.

Allerdings hatte das Arbeitsministerium diesen Grenzwert für Arbeiter in Fukushima auf 250 Millisievert heraufgesetzt. Bei einem Unfall im Turbinengebäude von Block 3 bekamen zwei Arbeiter ohne Schutzstiefel unterhalb ihrer Knöchel eine Strahlenbelastung von 2 bis 6 Sievert (2000 bis 6000 Millisievert) ab.

Schneefall und Temperaturen um den Gefrierpunkt behinderten am Samstag die Aufräumarbeiten im Katastrophengebiet im Nordosten der japanischen Hauptinsel Honshu. "Es ist so kalt, dass wir nichts machen können", sagte ein Überlebender dem Fernsehsender NHK, der zusammen mit seiner Frau in sein beschädigtes Haus zurückkehrte.

Die Bereitstellung von Behelfsunterkünften für die Opfer der Erdbeben- und Tsunamikatastrophe lief an. Die mit am schwersten getroffene Stadt Rikuzentakata in der Provinz Iwate begann als erste Gemeinde am Samstag, Anträge für solche Häuser entgegenzunehmen.

Die Menschen in der Katastrophenregion benötigen laut der EU-Kommissarin für Humanitäre Hilfe schnellere Informationen zur radioaktiven Verseuchung. Zwar würden die japanischen Behörden Messungen vornehmen und Informationen bereitstellen, sagte die EU-Kommissarin für Humanitäre Hilfe, Kristalina Georgiewa, am Samstag nach einem Besuch in der Katastrophenregion der Nachrichtenagentur dpa. Doch wüssten viele Menschen nicht, wie es speziell in ihrer jeweiligen Gegend genau aussehe.

Bei dem Erdbeben der Stärke 9,0 und dem dadurch ausgelösten Tsunami kamen nach offiziellen Angaben mindestens 10 102 Menschen ums Leben. Als vermisst gelten noch 17 053 Menschen, so dass die Behörden eine weiter steigende Zahl von Todesopfern erwarten.

Der verheerende Tsunami hatte eine Fläche von rund 470 Quadratkilometern entlang der Küste überflutet, berichtete die japanische Geodaten-Firma Pasco, die dafür Satellitendaten ausgewertet hatte.

Die aktuelle Situation im Überblick

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Die Brisanz der Ereignisse in den Reaktorblöcken ändert sich ständig. Nur eines bleiben sie immer: unglaublich gefährlich. Die Situation in den einzelnen Reaktoren im Überblick.
Die Situation in Fukushima 1 am Freitagabend (Ortszeit) nach den Angaben der japanischen Regierung, der Atomsicherheitsbehörde Nisa und des Betreibers Tepco:

Block 1
Gebäude: Der Reaktor ist nach der Explosion am 12. März stark beschädigt, laut Regierung gibt es aber keine Hinweise auf Schäden am inneren Reaktorbehälter.

Technik: Nach der Kühlung mit Meerwasser von außen stieg die Temperatur zuletzt nicht weiter, sie sank sogar. Dennoch steigt der Druck im Reaktor und Dampf tritt aus. Die Kühlung von außen wird seit Freitag mit Süßwasser fortgesetzt. Die Beleuchtung im Kontrollraum funktioniert wieder.

Besondere Probleme: Radioaktiv belastetes Wasser im Untergeschoss der Turbinen stoppte die Arbeiten am Freitag. Im Wasser war die Radioaktivität 10 000 Mal so stark wie üblich.

Block 2
Gebäude: Der Reaktor ist nach der Explosion am 15. März leicht beschädigt.

Technik: Der Reaktor wird mit Meerwasser von außen gekühlt. Dampf tritt aus. Am Samstag soll die Kühlung mit Süßwasser beginnen.

Besondere Probleme: Auch hier wurde am Freitag im Untergeschoss der Turbinenräume stark radioaktiv belastetes Wasser festgestellt.

Block 3
Gebäude: Block 3 ist nach der Explosion am 14. März stark beschädigt. Vermutlich sind der Reaktorbehälter oder das Abklingbecken für abgebrannte Kernbrennstäbe beschädigt.

Technik: Die Kühlung mit Süßwasser begann am Freitag. Die Beleuchtung im Kontrollraum ist intakt.

Besondere Probleme: Wegen Brennelementen mit Plutonium gilt dieser Reaktor als besonders gefährlich. Nach dem Austritt von schwarzem Rauch am Mittwoch wurden die Arbeiten für einen halben Tag unterbrochen und am Donnerstag fortgesetzt. Hier wurden am Donnerstag drei Arbeiter bei Kabelarbeiten verletzt. Zwei kamen in eine Spezialklinik, sie standen in extrem belastetem Wasser. Womöglich kommt das Wasser vom Kern des Reaktors.

Block 4
Gebäude: Der Reaktor ist nach Explosionen am 15. und 16. März und einem Brand stark beschädigt. Bisher schließt Tepco ein Leck im inneren Reaktorbehälter aus.

Technik: Dampf tritt aus, es gibt Hinweise auf eine Überhitzung des Abklingbeckens für abgebrannte Kernbrennstäbe. Kühlung mit Meerwasser ist für die nächsten Tagen geplant.

Block 5
Gebäude: Der Block ist nicht beschädigt.

Technik: Nach Angaben von Tepco ist das reguläre Kühlsystem inzwischen wieder repariert. Eine defekte Pumpe sei ausgetauscht worden, die Kühlung laufe.
Block 6
Gebäude: Der Reaktor ist nicht beschädigt. Er gilt weiter als stabil.

Quelle: Freenet und Focus
 
Radioaktivität - Strahlende Fische


Die hohe Radioaktivität im Wasser vor Fukushima macht Meerestiere von dort derzeit ungenießbar. Experten bauen jedoch auf die Regenerationsfähigkeit des Pazifiks.

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Strahlenforscher und Meeresbiologen beobachten die stark erhöhte Radioaktivität im Meerwasser vor den havarierten Reaktoren von Fukushima aufmerksam und mit Sorge. Offenbar sind große Mengen des zur Kühlung verwendeten Wassers wieder ins Meer zurückgeflossen, angereichert mit radioaktiven Substanzen aus den angeschlagenen Meilern. Die um bis aufs 2000-fache erhöhten Strahlung im Meer stammt offenbar vor allem von Jod mit seiner relativ kurzen Halbwertszeit. Die davon ausgehende Belastung verflüchtigt sich innerhalb weniger Wochen.

Algen und Muscheln sammeln radioaktive Partikel an

Michael Welling vom Bundesforschungsinstitut für Ländliche Räume, Wald und Fischerei schätzt die Situation nahe Fukushima dennoch so ein, dass „Fischerei, Algen- und Muschelernte auf Jahre hinaus verboten bleiben.“ Dabei sieht er die Fische sogar als das kleinere Problem. Aber: „Gerade die stoffwechselaktiven Algen bauen radioaktive Substanzen leicht in ihren Organismus ein. Auch in Muscheln sammeln sich Schadstoffe an.“ Für sie werden dann auf den Meeresgrund absinkende Elemente relevant, etwa das langlebige Cäsium. Wenn die strahlende Substanz in die Nahrungskette gelangt, können Speisefische zum potenziellen gesundheitlichen Risiko für Menschen werden. Langfristig erhöhen radioaktive Stoffe das Tumorrisiko der Fische und verändern deren Erbgut. Das sind die gleichen Strahlenschäden, die auch Menschen erleiden.

Für japanische Konsumenten, die jedes Jahr neun Millionen Tonnen Fisch essen, wird die Strahlenmessung von Fischen aus heimischen Fanggründen von zentraler Wichtigkeit werden. Die Lebensmittelindustrie muss in Zukunft eventuell noch mehr Fisch importieren. Japan bezieht heute bereits mehr als die Hälfte seines Bedarfs aus dem Ausland.

Kaum Fischfang im Katastrophengebiet

Im Moment spielt radioaktiv belasteter Fisch aber schon deshalb keine Rolle, weil Erdbeben und Tsunami die Fischerei im Norden Japans zum Erliegen gebracht haben. Und die großen Fangflotten sind so weit draußen auf dem Meer unterwegs, dass sie bisher nichts von der Radioaktivität im Wasser mitbekommen. Die zuletzt veröffentlichten Messungen des japanischen Forschungsministeriums zeigten bereits 30 Kilometer vor der Küste des Unglücksreaktors keinerlei erhöhte Strahlenwerte für Jod-131 und Cäsium-137.

„Die Wassermassen des Pazifiks werden die radioaktiven Stoffe weiter verdünnen und verteilen“, sagt Michael Welling. „Von daher sind sie für den Fischfang längst nicht so gefährlich wie für die Landwirtschaft.“ So sei schon 1987, ein Jahr nach dem Reaktorunfall von Tschernobyl, in der lebhaften Nordsee keine Radioaktivität mehr messbar gewesen. In der Ostsee, wo zum Beispiel Ebbe und Flut keine Rolle spielen, ist dagegen heute noch eine leichte Cäsium-Belastung vorhanden. „Das könnte auch für das dem Festland zugewandte Japanische Meer der Fall sein“, mutmaßt der Fischerei-Experte.

Kein belasteter Fisch für Deutschland

Wer sich derzeit in Deutschland Sorgen macht, ob er noch unbedenklich Sushi essen kann, hat ein Luxusproblem. Erstens gehört die japanische Spezialität nicht zu den Grundnahrungsmitteln. Außerdem kommen die Zutaten zu den Reisröllchen aus aller Welt, aber fast nie aus Japan. Experten wie Michael Welling werden daher nicht müde zu betonen, dass für Europa keine akute und vermutlich auch keine langfristige Gefahr von radioaktiv belasteten Lebensmitteln aus Japan ausgeht – auch nicht von Fisch, Meeresfrüchten und Algen. „Im vergangenen Jahr hat Deutschland von insgesamt 900 000 Tonnen Fisch und Meeresfrüchten gerade einmal 60 Tonnen aus Japan importiert. Das wird in diesem Jahr sicher noch viel weniger “, sagt Michael Welling vom Bundesforschungsinstitut für Ländliche Räume, Wald und Fischerei. „Diese Lebensmittel brauchen schon in Japan ein Zertifikat für die Ausfuhr. Und sie werden hier beim Zoll derzeit auch noch genau kontrolliert.“

Selbst für den Alaska-Seelachs, dem deutschen Hauptimport aus dem Pazifik, sieht Michael Welling kaum die Gefahr einer riskanten Strahlenbelastung. „Der Fisch wird im Beringmeer gefangen, immerhin 2500 Kilometer nordöstlich von Japan.“
Die Mess-Stationen sind dort allerdings in Bereitschaft, um radioaktive Spuren aufzufangen, sobald das Meerwasser sie herbeiträgt. „Die Strömung bewegt sich aber viel langsamer als Luft. Es wird also noch ein paar Wochen dauern, bis möglicherweise belastetes Wasser von der Küste vor Fukushima dort ankommt“, sagt Michael Welling.

Quelle: Focus
 
Entwicklung im Katastrophen-Reaktor unvorhersehbar


Die Atom-Ruine von Fukushima ist weiter außer Kontrolle. Die Lage bleibe "unvorhersehbar", sagte der japanische Ministerpräsident Naoto Kan am Dienstag.

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Er wies Kritik der Opposition zurück, sein Hubschrauberflug über das Atomkraftwerk kurz nach Beginn der Krise habe möglicherweise den Katastropheneinsatz des Betreibers Tepco behindert. Derweil wurde weiter versucht, radioaktiv verseuchtes Wasser aus den Turbinengebäuden der Reaktoren 1 bis 3 abzupumpen. Erst wenn das Wasser beseitigt ist, können die Männer versuchen, die dringend nötigen Kühlsysteme wieder in Gang zu bringen. Im Boden um das Kraftwerk war zuvor hochgiftiges Plutonium entdeckt worden. Die Dosierung ist jedoch nach Angaben des Kraftwerkbetreibers Tepco für Menschen angeblich nicht gefährlich.

Das bisher nachgewiesene Plutonium stamme von Brennstäben der Anlage, die bei dem Erdbeben am 11. März schwer beschädigt wurde. Aus welchem Block genau, war aber zunächst nicht bekannt. Tepco kündigte an, weitere Bodenproben nehmen zu wollen. Die Nachricht vom Plutoniumleck führte an der Börse in Tokio zu Kursverlusten. In Regierungskreisen wird nun eine Verstaatlichung des Betreibers der Atomruine erwogen. Das sei eine Option, sagte der Minister für die nationale Politik, Koichiro Gemba, laut der Nachrichtenagentur Kyodo. Hintergrund ist, dass auf den Betreiber der Atomruine gewaltige Entschädigungszahlungen an die Opfer zukommen dürften.

Auch mehr als zwei Wochen nach der verheerenden Katastrophe kommen Hilfsgüter aus dem Ausland nur zögerlich bei den Flüchtlingen an. Ein Mitarbeiter einer Botschaft in Tokio kritisierte in der Zeitung "Yomiuri": "Wenn wir mehr konkrete Informationen von der japanischen Regierung bekommen würden, welche Hilfen in bestimmten Gebieten benötigt werden, könnten wir effizienter helfen". Dem Bericht zufolge lagern in einigen Botschaften in Tokio Hilfsgüter aus dem Ausland, die allerdings nicht verteilt werden könnten, da Informationen von der japanischen Regierung ausblieben.

Derweil kämpfen die Arbeiter in der Atomruine in Fukushima weiter gegen einen Super-GAU. Das Wasser in den Turbinenhäusern der Reaktoren macht die Arbeit lebensgefährlich. Es stand zeitweise bis zu einem Meter hoch in den Turbinenhäusern aller vier Reaktorblöcke von Fukushima Eins. Es ist jedoch unterschiedlich stark belastet. Die Regierung hatte zuvor eingeräumt, dass im Reaktor 2 in den vergangenen zwei Wochen vermutlich eine Kernschmelze eingesetzt hatte. Man glaube aber, dass der Prozess mittlerweile gestoppt sei. Was genau in dem Problem-Meiler abläuft, ist immer noch unklar.

Wegen einer hohen Strahlenbelastung im Wasser an Block 2 hatten die Helfer die Wassermenge verringert, die zur Kühlung auf den Reaktorblock gesprüht wurde. Deshalb könnte die Temperatur im Innern wieder ansteigen. Derzeit werden die Geräte überprüft, die zur Wiederherstellung der Kühlsysteme in den Reaktoren notwendig seien.

Der Chef der US-Atomregulierungsbehörde (NRC), Gregory Jaczko, sprach nach einem Treffen mit japanischen Regierungskollegen und Atomexperten in Tokio von einer "anhaltend ernsten Herausforderung". Die NRC und das US-Energieministerium haben Dutzende Fachleute nach Japan geschickt, um die Lage einzuschätzen und Experten vor Ort zu beraten.

Bei der Identifizierung der Toten nach dem Erdbeben und Tsunami vom 11. März setzt die Polizei unterdessen auf das Internet. Bei etwa 4000 Leichen, die in den Präfekturen Miyagi, Iwate und Fukushima gefunden wurden, sei noch unklar, um wen es sich handelt, berichtete die Nachrichtenagentur Kyodo. Die Polizei veröffentliche deswegen im Internet Informationen zu Kleidung und Größe der Toten, sowie zu persönlichen Dingen, die bei den Leichen gefunden wurden.

Quelle: Freenet
 
Strahlung mehr als 3000-fach erhöht


Das Meerwasser rund um das havarierte Atomkraftwerk Fukushima ist stark belastet. Die Konzentration von radioaktivem Jod liegt nach neuesten Messungen 3355-fach über dem zulässigen Grenzwert. Greenpeace rät dringend, die Evakuierungszone auszuweiten.

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Die stark gestiegene Jod-Konzentration wurde im Meerwasser rund 300 Meter südlich der Atomanlage Fukushima gemessen, wie die japanische Nachrichtenagentur Jiji am Mittwoch berichtete. Es ist die höchste Konzentration an Jod, die seit dem Beginn der Katastrophe nach dem Erdbeben am 11. März gemessen wurde.

Greenpeace hat eigene Messungen durchgeführt, auf deren Basis die Umweltschutzorganisation eine Evakuierung der gesamten Region empfiehlt. Rund 30 Kilometer vom Meiler entfernt seien Strahlungswerte von 100 Mikrosievert pro Stunde gemessen worden, sagte der belgische Atomexperte Jan van de Putte auf einer Pressekonferenz in Tokio. Menschen in der Region würden demnach die jährliche Höchstdosis von 1000 Mikrosievert innerhalb von zehn Stunden erreichen. Die japanische Regierung hat die Bevölkerung in dem Gebiet lediglich dazu aufgefordert, Türen und Fenster geschlossen zu halten.

Im Stadtgebiet von Fukushima habe Greenpeace Werte von ein bis fünf Mikrosievert gemessen. Die Ergebnisse stünden zwar im Einklang mit den offiziellen Zahlen, sagte van de Putte. Die japanischen Behörden würden angesichts der Strahlenwerte jedoch zu wenig für den Schutz der Bevölkerung tun.

Brennstab-Hersteller schickt Experten

In Fukushima waren in Folge des schweren Erdbebens und des darauffolgenden Tsunamis die Kühlsysteme ausgefallen. Die Versuche, sie wieder in Gang zu bringen, mussten allerdings wegen zu hoher radioaktiver Strahlung immer wieder unterbrochen werden. In Bodenproben auf dem Gelände wurde inzwischen auch hochgiftiges und krebserregendes Plutonium gefunden.
Der französische Atomkonzern Areva wird fünf Nuklear-Experten in das havarierte japanische Kernkraftwerk Fukushima schicken. Areva ist Hersteller der Brennstäbe mit Plutonium-Uran-Mischoxid (MOX), die im beschädigten Reaktorblock 3 eingesetzt sind. Die Spezialisten sollen die japanischen Arbeiter dabei unterstützen, das radioaktiv verseuchte Kühlwasser aus den teilweise zerstörten Reaktorblöcken herauszupumpen. Das verstrahlte Wasser muss aus vier der sechs Reaktorblöcke entfernt werden, damit die Kühlung der Brennelemente wieder in Gang gesetzt werden kann.

Die Arbeiter, die in Fukushima gegen die Atomkatastrophe ankämpfen, sind zunehmend ausgebrannt, und ihre Angst vor dauerhaften Gesundheitsschäden wächst. Das sagte ein Manager einer Vertragsfirma des Betreibers Tepco der Zeitung „Asahi Shinbun“. Zwar gingen die Einsatzkräfte immer wieder in die zerstörten Reaktorblöcke, um die Reaktoren zu kühlen und einen Super-GAU zu verhindern, doch seien die Arbeiter angesichts der endlosen Schwierigkeiten zunehmend nervöser.

Ein Sprecher des Reaktorbauers Hitachi sagte, es sei schwierig, genügend Spezialisten für die Rettungsarbeiten zu finden. Männer mit besonderen Kenntnissen würden öfters ausgetauscht, damit ihre Strahlenbelastung niedrig bleibe. Diese Experten könne man kaum ersetzen.

Tepco-Präsident des Masataka Shimizu wurde unterdessen in ein Krankenhaus eingeliefert. Er habe zuvor über Bluthochdruck und Schwindelgefühl geklagt, sagte ein Sprecher der Betreiberfirma. Shimizu war bereits seit einigen Tagen nicht mehr in der Öffentlichkeit erschienen.

Quelle: Focus
 
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