Desktop-PCs vom All-in-One bis zum Overclocking-Boliden sollen nachIntels Willen einen Innovationsschub erleben. Viele Forderungen von Technikfans sollen mit dem Haswell-Refresh noch 2014 erfüllt werden. Mit Broadwell gibt es später Intels schnellste Grafik mit gesockelten Prozessoren - und Jubiläums-Pentiums.
In San Francisco hat Intel unter dem Motto "Der neu erfundene Desktop"zahlreiche Details seiner Roadmap erklärt. Zwar gibt es nach wie vor zur Mitte des Jahres 2014 keine neue Architektur, weil der Haswell-Nachfolger Broadwell um mindestens ein Quartal verschoben ist.
Wie bereits seit längerem bekannt ist, gibt es stattdessen im Sommer den Haswell-Refresh, der aus CPUs mit der Architektur des Vorjahres besteht, die nur etwas höher getaktet sind. Die Overclocking-Versionen mit frei einstellbaren Multiplikatoren mit der Namenserweiterung "K" weisen dabei aber eine bisher nicht bekannte Neuerung auf.
Intel wird erstmals in der Geschichte dieser K-Serie die verwendeten Materialien im Vergleich zu Standard-CPUs ändern. Dazu gehört zum einen eine neue Wärmeleitpaste, die zwischen dem Prozessor-Die und dem Heatspreader in der Chipfabrik angebracht wird. Zum anderen sollen auch andere Teile des Packages, also der Kombination aus dem grünen Trägermaterial (Substrat) und andere Komponenten, verändert werden. Näher hat Intel die neuen Materialien noch nicht beschrieben, verspricht aber, dass sie mehr Stabilität beim Übertakten bringen sollen.
Damit reagiert der Chiphersteller auf Beschwerden von Overclockern, die bei den ersten Haswell-CPUs bei gleichen Kühlmaßnahmen oft nur eine Taktsteigerung erreichen, die prozentual unter den Erfahrungen bei den Architekturen Sandy Bridge und Ivy Bridge lag. Da Intel nun auf Wärmeleitpaste und Package hinweist, lag das Problem wohl an der Wärmeverteilung im Chipgehäuse. Die neuen K-CPUs tragen den Codenamen Devils Canyon. Mit dem Haswell-Refresh werden auch die ersten Chipsätze der Serie 9 mit Steckplätzen für M.2-SSDs erscheinen, für die es auf der Cebit 2014 bereits erste Mainboards zu sehen gab.
Eine längst überfällige Richtungsänderung hat Intel auch für die teuersten Desktop-CPUs der Extreme-Serie angekündigt. Schon seit dem Sandy Bridge-E, der Ende 2011 auf den Markt kam (Core i7-3960X), hängen diese Prozessoren bei sechs Kernen fest, obwohl die technisch fast identischen Xeon-CPUs acht und mehr Cores bieten. Auch bei Ivy Bridge-E (Core i7-4960X) blieb das so. AMD hingegen bietet mit der neuen FX-Serie ebenfalls seit Ende 2011 Achtkern-CPUs für Desktop-PCs an. Diese besitzen jedoch nur acht Integer-Kerne, FPU und SSE-Einheiten müssen sich je zwei der Cores teilen. Daher, und wegen Feinheiten der Architektur, sind die Intel-Prozessoren trotz nominal weniger Integer-Einheiten in der Praxis meist schneller.
Das Werbeargument einer Octa-Core-CPU konnte Intel bisher aber nicht kontern, und so soll mit Haswell-E in der zweiten Jahreshälfte die erste Extreme-CPU mit acht Kernen erscheinen. Dafür sind aber, anders als beim Wechsel von Sandy Bridge-E zu Ivy Bridge-E, neue Mainboards nötig, weil sich der Sockel und der Speicher ändern: Haswell-E wird die erste Desktop-Plattform sein, die DDR4-DIMMs unterstützt. Der passende Chipsatz ist der X99.
[h=1]Jubiläums-Pentium mit offenem Multiplikator[/h]Einen Termin für seine ersten 14-Nanometer-Chips hat Intel bei der Vorstellung der Desktop-Strategie nicht genannt. Nach Golem.de vorliegenden Informationen sollen erste Notebooks und All-in-One-PCs im vierten Quartal 2014 auf den Markt kommen, erst in der ersten Hälfte des Jahres 2015 ist mit weiteren Produkten zu rechnen. Zu diesen dürften aber auch die ersten gesockelten Core-i-5000-CPUs gehören, die mit Intels schnellstem Grafikkern namens "Iris Pro Graphics" versehen sind.
Bisher gibt es diese Lösung bei Haswell-CPUs nur in Form von aufgelöteten Modulen (BGA), sie werden vor allem in All-in-One-PCs und Notebooks eingesetzt. Mit dem Brix Pro von Gigabyte und Zotacs neuer ZBox gibt es aber auch einige Mini-PCs mit der Iris-Grafik. Sie ist nicht nur durch mehr Rechenwerke, sondern auch durch einen Embedded-DRAM-Speicher für die Grafik schneller, dieser ist bisher 128 MByte groß - ob das für Broadwell ausgebaut wird, sagte Intel nicht.
Fest steht aber, dass die Broadwell-Module auch mit Iris Pro Graphics als gesockelte Version erscheinen werden. Die Kosten für die Entwicklung und Pflege eines neuen Sockels tut sich Intel höchstwahrscheinlich nicht nur für eine Generation an, so dass sich insbesondere auch die fürs Wohnzimmer beliebten Mini-PCs wohl später aufrüsten lassen werden. Neben den bisher wenigen Iris-CPUs ist dann auch mit mehr Modellen zu rechnen, so dass die Gerätehersteller größere Preisbereiche abdecken können.
Da Desktop-PCs schon runderneuert werden sollen, wertet Intel seine erste Wortmarke für Prozessoren auch noch einmal auf. In den vergangenen Jahren war der in den 1990er Jahren mit großem Werbeaufwand in den Köpfen verankerte Name "Pentium" durch allerlei Billig-CPUs, die zwischen Celeron- und den Core-Prozessoren positioniert waren, regelrecht entwertet worden.
Zum 20. Jahrestag soll mit der "Pentium Anniversary Edition" zum ersten Mal seit vier Jahren wieder ein Dual-Core erscheinen, der offene Multiplikatoren bietet und sich damit leicht übertakten lässt. Auch die sonst nur bei den teureren Core-CPUs zu findende Funktion Quick Sync Video, mit der sich Videoformate schnell konvertieren lassen, unterstützt der Jubiläums-Pentium. Weitere Details, etwa Preise, Basistakte und die Fähigkeiten der GPU, behielt Intel aber noch für sich. Erscheinen sollen die neuen Pentiums in der Mitte des Jahres 2014.
Die Initiative für mehr Funktionalität der Prozessoren von Desktop-CPUs resultiert laut einer Präsentation von Intel daher, dass diese Kategorie noch immer 43 Prozent des PC-Markts ausmacht. Das haben die Marktforscher von IDC erst im März 2014 ermittelt. Damit sind aber nicht nur große Tower-PCs gemeint, auch All-in-One-Rechner und Mini-PCs gehören in dieser Zählweise zu den Desktop-PCs.
Vor allem für diese beiden Formfaktoren erwartet Intel trotz des Trends zu mobilen Geräten in den kommenden Jahren ein starkes Wachstum. Ein Indikator dafür ist auch, dass der Chiphersteller im vergangenen Quartal von seinen vergleichsweise teuren Prozessoren der Serien Core i5 und i7 so viele Exemplare wie noch nie zuvor verkauft hat - die Anwender scheinen also die hohe Leistung und Flexibilität von Desktop-PCs nun wieder vermehrt zu schätzen.
golem.de
In San Francisco hat Intel unter dem Motto "Der neu erfundene Desktop"zahlreiche Details seiner Roadmap erklärt. Zwar gibt es nach wie vor zur Mitte des Jahres 2014 keine neue Architektur, weil der Haswell-Nachfolger Broadwell um mindestens ein Quartal verschoben ist.
Wie bereits seit längerem bekannt ist, gibt es stattdessen im Sommer den Haswell-Refresh, der aus CPUs mit der Architektur des Vorjahres besteht, die nur etwas höher getaktet sind. Die Overclocking-Versionen mit frei einstellbaren Multiplikatoren mit der Namenserweiterung "K" weisen dabei aber eine bisher nicht bekannte Neuerung auf.
Intel wird erstmals in der Geschichte dieser K-Serie die verwendeten Materialien im Vergleich zu Standard-CPUs ändern. Dazu gehört zum einen eine neue Wärmeleitpaste, die zwischen dem Prozessor-Die und dem Heatspreader in der Chipfabrik angebracht wird. Zum anderen sollen auch andere Teile des Packages, also der Kombination aus dem grünen Trägermaterial (Substrat) und andere Komponenten, verändert werden. Näher hat Intel die neuen Materialien noch nicht beschrieben, verspricht aber, dass sie mehr Stabilität beim Übertakten bringen sollen.
Damit reagiert der Chiphersteller auf Beschwerden von Overclockern, die bei den ersten Haswell-CPUs bei gleichen Kühlmaßnahmen oft nur eine Taktsteigerung erreichen, die prozentual unter den Erfahrungen bei den Architekturen Sandy Bridge und Ivy Bridge lag. Da Intel nun auf Wärmeleitpaste und Package hinweist, lag das Problem wohl an der Wärmeverteilung im Chipgehäuse. Die neuen K-CPUs tragen den Codenamen Devils Canyon. Mit dem Haswell-Refresh werden auch die ersten Chipsätze der Serie 9 mit Steckplätzen für M.2-SSDs erscheinen, für die es auf der Cebit 2014 bereits erste Mainboards zu sehen gab.
Eine längst überfällige Richtungsänderung hat Intel auch für die teuersten Desktop-CPUs der Extreme-Serie angekündigt. Schon seit dem Sandy Bridge-E, der Ende 2011 auf den Markt kam (Core i7-3960X), hängen diese Prozessoren bei sechs Kernen fest, obwohl die technisch fast identischen Xeon-CPUs acht und mehr Cores bieten. Auch bei Ivy Bridge-E (Core i7-4960X) blieb das so. AMD hingegen bietet mit der neuen FX-Serie ebenfalls seit Ende 2011 Achtkern-CPUs für Desktop-PCs an. Diese besitzen jedoch nur acht Integer-Kerne, FPU und SSE-Einheiten müssen sich je zwei der Cores teilen. Daher, und wegen Feinheiten der Architektur, sind die Intel-Prozessoren trotz nominal weniger Integer-Einheiten in der Praxis meist schneller.
Das Werbeargument einer Octa-Core-CPU konnte Intel bisher aber nicht kontern, und so soll mit Haswell-E in der zweiten Jahreshälfte die erste Extreme-CPU mit acht Kernen erscheinen. Dafür sind aber, anders als beim Wechsel von Sandy Bridge-E zu Ivy Bridge-E, neue Mainboards nötig, weil sich der Sockel und der Speicher ändern: Haswell-E wird die erste Desktop-Plattform sein, die DDR4-DIMMs unterstützt. Der passende Chipsatz ist der X99.
[h=1]Jubiläums-Pentium mit offenem Multiplikator[/h]Einen Termin für seine ersten 14-Nanometer-Chips hat Intel bei der Vorstellung der Desktop-Strategie nicht genannt. Nach Golem.de vorliegenden Informationen sollen erste Notebooks und All-in-One-PCs im vierten Quartal 2014 auf den Markt kommen, erst in der ersten Hälfte des Jahres 2015 ist mit weiteren Produkten zu rechnen. Zu diesen dürften aber auch die ersten gesockelten Core-i-5000-CPUs gehören, die mit Intels schnellstem Grafikkern namens "Iris Pro Graphics" versehen sind.
Bisher gibt es diese Lösung bei Haswell-CPUs nur in Form von aufgelöteten Modulen (BGA), sie werden vor allem in All-in-One-PCs und Notebooks eingesetzt. Mit dem Brix Pro von Gigabyte und Zotacs neuer ZBox gibt es aber auch einige Mini-PCs mit der Iris-Grafik. Sie ist nicht nur durch mehr Rechenwerke, sondern auch durch einen Embedded-DRAM-Speicher für die Grafik schneller, dieser ist bisher 128 MByte groß - ob das für Broadwell ausgebaut wird, sagte Intel nicht.
Fest steht aber, dass die Broadwell-Module auch mit Iris Pro Graphics als gesockelte Version erscheinen werden. Die Kosten für die Entwicklung und Pflege eines neuen Sockels tut sich Intel höchstwahrscheinlich nicht nur für eine Generation an, so dass sich insbesondere auch die fürs Wohnzimmer beliebten Mini-PCs wohl später aufrüsten lassen werden. Neben den bisher wenigen Iris-CPUs ist dann auch mit mehr Modellen zu rechnen, so dass die Gerätehersteller größere Preisbereiche abdecken können.
Da Desktop-PCs schon runderneuert werden sollen, wertet Intel seine erste Wortmarke für Prozessoren auch noch einmal auf. In den vergangenen Jahren war der in den 1990er Jahren mit großem Werbeaufwand in den Köpfen verankerte Name "Pentium" durch allerlei Billig-CPUs, die zwischen Celeron- und den Core-Prozessoren positioniert waren, regelrecht entwertet worden.
Zum 20. Jahrestag soll mit der "Pentium Anniversary Edition" zum ersten Mal seit vier Jahren wieder ein Dual-Core erscheinen, der offene Multiplikatoren bietet und sich damit leicht übertakten lässt. Auch die sonst nur bei den teureren Core-CPUs zu findende Funktion Quick Sync Video, mit der sich Videoformate schnell konvertieren lassen, unterstützt der Jubiläums-Pentium. Weitere Details, etwa Preise, Basistakte und die Fähigkeiten der GPU, behielt Intel aber noch für sich. Erscheinen sollen die neuen Pentiums in der Mitte des Jahres 2014.
Die Initiative für mehr Funktionalität der Prozessoren von Desktop-CPUs resultiert laut einer Präsentation von Intel daher, dass diese Kategorie noch immer 43 Prozent des PC-Markts ausmacht. Das haben die Marktforscher von IDC erst im März 2014 ermittelt. Damit sind aber nicht nur große Tower-PCs gemeint, auch All-in-One-Rechner und Mini-PCs gehören in dieser Zählweise zu den Desktop-PCs.
Vor allem für diese beiden Formfaktoren erwartet Intel trotz des Trends zu mobilen Geräten in den kommenden Jahren ein starkes Wachstum. Ein Indikator dafür ist auch, dass der Chiphersteller im vergangenen Quartal von seinen vergleichsweise teuren Prozessoren der Serien Core i5 und i7 so viele Exemplare wie noch nie zuvor verkauft hat - die Anwender scheinen also die hohe Leistung und Flexibilität von Desktop-PCs nun wieder vermehrt zu schätzen.
golem.de