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Heidfeld ohne Geld - Kein Cockpit für 2011

rooperde

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Für Nick Heidfeld stehen die Chancen auf ein Formel-1-Cockpit für 2011 schlecht, allerdings hofft er, dass die Teams nicht leeren Versprechungen glauben

Vor einem Jahr stand Nick Heidfeld erst in sehr weit fortgeschrittenen Verhandlungen mit McLaren und dann mit Mercedes, doch bei den zwei Silberpfeil-Teams pfuschten ihm die Überraschungstransfers von Jenson Button und Michael Schumacher dazwischen. Nun scheint er im Poker um die Cockpits wieder ein schlechtes Blatt in der Hand zu haben.

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Denn bei Mercedes hat er die Hoffnung aufgegeben, anstelle von Schumacher von der Reservebank aufzurücken, um den Entwicklerjob beim künftigen Reifenhersteller Pirelli anzunehmen. Das war wahrscheinlich eine geniale Entscheidung, denn weil die Teams noch kaum Daten von den künftigen Formel-1-Reifen haben, wäre ein Fahrer, der mit den Pneus vertraut ist, Gold wert gewesen. Aber Heidfeld ließ diese Chance sausen.

Stattdessen entschied er sich, Pirelli an den Nagel zu hängen und im Zuge eines Platztauschs mit Pedro de la Rosa zum dritten Mal beim Sauber-Team anzuheuern. Dort stand Kamui Kobayashi zu jenem Zeitpunkt bereits unter Vertrag - und jeder im Fahrerlager wusste, dass der Deal mit Telmex und Sergio Pérez bereits beschlossene Sache war. Damit fiel Heidfeld bei Sauber durch den Rost, was eine Weiterverpflichtung nach Saisonende angeht.

Zuversicht basiert auf vagen Aussagen

Trotzdem sieht er noch Chancen auf ein Grand-Prix-Cockpit: "Ja, es gibt Fortschritte, aber mehr kann ich nicht sagen", gibt er Durchhalteparolen von sich. "Es könnte schnell gehen, es könnte aber auch noch eine Weile dauern. Ich weiß es nicht." Fest steht: Die vier Topteams sind zu, Renault hat sich Insiderinformationen zufolge bereits für Kubica/Petrov entschieden, Williams angeblich für Barrichello/Maldonado und Toro Rosso für Buemi/Alguersuari.

Bleibt noch ein Platz bei Force India, wo Adrian Sutil als gesetzt gilt und DTM-Ass Paul di Resta von Mercedes in Position gebracht wird - oder ein Wechsel zu einem der drei Nachzüglerteams. Selbst die sechs "neuen" Cockpits sind aber mit Fixbesetzern wie Timo Glock und Heikki Kovalainen, sportlich attraktiven Bewerbern wie Nico Hülkenberg, Christian Klien und Vitantonio Liuzzi und finanzstarken Piloten wie Giedo van der Garde oder Jérôme D'Ambrosio hart umkämpft.

Daher weiß auch Heidfeld, dass er ein Jahr nach seinem zu hohen Poker um ein Topcockpit wieder als Arbeitsloser enden könnte: "Ich glaube, es wird passieren, aber du kannst dir nicht hundertprozentig sicher sein", sagt der 33-Jährige über seine Chance, einen Formel-1-Vertrag zu ergattern. "Leider geht es in der Formel 1 nicht ausschließlich um das Fahrkönnen und das technische Verständnis, sondern es sind auch andere Faktoren involviert."

"Einen davon kann ich nicht liefern", seufzt Heidfeld, der von Andre Theuerzeit gemanagt wird. "Im Gegensatz zu anderen habe ich kein Geld. Nach der Unterschrift sagen zu können, dass ich einen Sponsor habe, der etwas machen möchte, würde vieles einfacher gestalten. Natürlich sprechen wir mit Sponsoren, die interessiert sind, aber die wollen erst sehen, wo du überhaupt Rennen fahren wirst, bevor sie an Bord kommen."

Zweifel an Versprechungen anderer Fahrer

Und noch etwas stört ihn: "Ich habe in der Vergangenheit miterlebt, dass Fahrer behaupten, sie bringen fünf, zehn, 20 Millionen mit. Ich verstehe nicht, wie die Teams immer wieder darauf hereinfallen! Am Jahresende haben sie genau nichts von dem Geld gesehen außer leeren Bankgarantien. Von außen betrachtet frage ich mich, wie diese Taktik immer wieder funktionieren kann. Daher hoffe ich, dass sie sich nicht auf Geld einlassen, das noch nicht da ist."

Zunächst einmal konzentriert sich "Quick Nick" jedoch auf den bevorstehenden Grand Prix von Südkorea, von dem er sich nicht allzu viel erwartet: "Die langen Geraden helfen uns nicht, denn der Topspeed zählt nicht zu unseren Stärken", weiß Heidfeld, der von seinem Vorgänger de la Rosa einen Rucksack voll mit Ballast aufgebrummt bekommen hat: "Ich habe leider ziemlich alte Motoren, weil Pedro da ein bisschen Pech hatte."

Platz acht in Suzuka habe ihn nicht einmal groß überrascht, denn: "Wir haben damit gerechnet, dass es eine unserer stärksten Strecken sein würde. Wir hätten uns sogar ein bisschen mehr erwartet - nicht unbedingt vom Rennergebnis, denn das war ordentlich, aber von den Rundenzeiten und vom Qualifying her. Eigentlich wollen wir beide Autos ins dritte Qualifying bringen, was uns nicht gelungen ist", erinnert sich der Deutsche an den Japan-Grand-Prix.

Insgesamt sieht er Sauber auf dem richtigen Weg: "Das Team weiß genau, wo es sich verbessern muss - James Key arbeitet seit Monaten daran. Am Saisonbeginn konnte man mit freiem Auge sehen, dass sie das Auto sehr steif abstimmen mussten, um auf Speed zu kommen. Jetzt wurde die Aerodynamik verbessert und wir gewinnen auch Grip dadurch, dass das Auto eben nicht mehr so hart abgestimmt ist. Das ist auch für nächstes Jahr eine Überlegung", so Heidfeld.

Quelle: Formel1
 
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