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Hannover TV plant mittelfristig Verbreitung über DVB-T und Kabel

Hannover – Die ungewisse Zukunft der Handy-TV-Nutzung über DVB-H beeinträchtigt die Zukunftsplanungen des Fernsehanbieters "Hannover TV" nicht.

Da das niedersächsische Mediengesetz derzeit nur eine landesweite Verbreitung von Fernsehprogrammen zulässt und kommerzielles Lokal-TV untersagt, will der Sender mit einer Verbreitung über das Handy-Format DVB-H starten. Im Rahmen des DVB-H-Modellprojektes der Landesmedienanstalten plant die Gesellschaft den Betrieb eines regionalen Mobile-TV-Programmes in Niedersachsen.

Daran hält man bei "Hannover TV" trotz aller Verzögerungen beim Plattformbetreiber Mobile 3.0 fest und hofft, recht bald mit örtlichen Nachrichten, interaktiven Angeboten sowie Unterhaltungs- und Wirtschaftsformaten für Handy-Besitzer im Großraum Hannover – unverschlüsselt über den regionalisierten Handy-TV-Kanal Deutschland 24 via Mobile 3.0 - an den Start gehen zu können.

Allerding wurde der Start der DVB-H-Plattform über den Plattformbetreiber Mobile 3.0 mehrfach verschoben und steht derzeit völlig in den Sternen. Dies nimmt man bei "Hannover TV" zwar nicht mit Begeisterung zur Kenntnis, tiefergehende Konsequenzen für den Aufbau des Fernsehsenders "Hannover TV" hat dies nicht. "Wir wollen ‚Hannover TV‘ als ganz normalen regionalen Fernsehsender aufbauen, allerdings mittelfristig", erklärt der Geschäftsführer des Senders, Mathias Fischer, der neben dieser Funktion auch Geschäftsführer von RegioOnline ist.

Zusammen mit dem hannoverschen Medien-Unternehmen Verlagsgesellschaft Madsack GmbH & Co. KG, der EWE TEL GmbH, Oldenburg und die Germany1 Media AG, Hamburg gehört die Betreibergesellschaft RegioOnline mbH zu den Gründungsgesellschaftern von "Hannover TV".

DVB-H sei von vornherein nur ein Verbreitungsweg gewesen, über den das Programm die Ohren und Augen der Zuschauer bzw. Kunden erreichen soll. Zum Sendestart von "Hannover TV" wollte die Gesellschafter mit der Verbreitung über DVB-H eine Lücke im niedersächsischen Mediengesetz umgehen, die nur die landesweite Verbreitung von Fernsehprogrammen zulässt. In der ersten Ausbaustufe sollte "Hannover TV" daher als Handy-TV –Programm on air gehen.

Um mittelfristig als lokaler TV-Anbieter für die Region um die niedersächsische Landeshauptstadt agieren zu können, sieht Fischer die Verbreitung des Fernsehprogrammes auch über DVB-T und die Einspeisung in die Kabelnetze vor Ort. Dafür müssen freilich noch die rechtlichen Voraussetzungen geschaffen werden. Im Klartext: Der Sender wünscht sich eine Änderung des niedersächsischen Mediengesetzes. Die Chancen dafür stehen recht gut. Die Niedersächsische Landesmedienanstalt (NLM) bestätigt gegenüber DIGITAL FERNSEHEN, dass die Koalitionspartner CDU und FDP das Thema auf der Agenda haben.

Reinhold Albert, Direktor der niedersächsischen Medienanstalt ist mit der Staatskanzlei im Gespräch, um mittels einer Gesetzesnovelle den Rahmen für lokales kommerzielles Fernsehen zu gestalten. Im Schwange der derzeit anstehenden Änderung des 12. Rundfunkänderungsstaatsvertrages muss ohnehin neu definiert werden, wie man mit den Internet-Angeboten umgeht, die dem Rundfunkbegriff unterliegen – lokale Dienste wären bislang unzulässig.

"Das Thema brennt uns auf den Nägeln, ich habe die Hoffnung, dass wir im Herbst einen Diskussionsprozess beginnen, der im Frühjahr nächsten Jahres zu einer Entscheidung führt", verdeutlicht Albert seine Bemühungen. Albert ließ offen, ob die angestrebte Änderung im Mediengesetz zu einem Pilotprojekt für lokales Fernsehen führt, oder aber gleich zu einer Ausschreibung für den Regelbetrieb, wie er in den meisten Flächenländern der Republik seit Jahren unspektakulär an der Tagesordnung ist.

Mathias Fischer von "Hannover TV" liebäugelt zwar mit einem Regelbetrieb für seinen neuen Sender, kann aber auch mit einem Pilotprojekt gut leben: "Wenn sich alle Beteiligten leichter tun, um zu einer Entscheidung zu kommen, geht das in Ordnung". Für den Start von "Hannover TV" als lokaler Fernsehsender setzt Fischer "ein bis zwei Jahre" Vorbereitungszeit an.

Sollte allerdings DVB-H - mit welcher Betreiberplattform auch immer – starten, so wird "Hannover TV" vom ersten Tage an mit einem eigenen Kanal und Handy-TV- konformen Fernsehformaten dabei sein. "Vielleicht sogar schon in diesem Winter", hofft Fischer.


@uelle: DF
 
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