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PC & Internet GVU - Fahndung nach kino.to erfolglos


Die Wirtschaftswoche veröffentlichte gestern einen ausführlichen Artikel über die Suche nach den Hintermännern des Streamingportals kino.to. Die GVU versucht diese irgendwo zwischen Deutschland, Weißrussland und der Insel Tonga ausfindig zu machen.

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Der Düsseldorfer Journalist Thomas Stölzel hat die Ermittler der GVU ein Stück weit begleitet. Die digitale Schnitzeljagd verliert sich irgendwo zwischen Holland, Irland, der spanischen Küste und Russland. Deutsche Kontaktpersonen sind nicht auffindbar, Namen und Adressen wurden gefälscht. Auch sonst haben die Macher des Portals alles getan, um gepflegt im Hintergrund zu bleiben. Die Recherchen der Behörden und der GVU haben bis dato nichts Greifbares ergeben.

Dabei hat sich diese Webseite zu einem erfolgreichen illegalen Konkurrenten entwickelt. Es gibt in der Filmwirtschaft kaum eine Institution, die von ihren Vertretern mehr gehasst wird als diese Seite. Schätzungen gehen davon aus, dass jährlich ein Schaden in Höhe von zirka 300 Millionen Euro durch alle Schwarzseher zusammen entstehen soll. Täglich sollen bei kino.to bis zu 400.000 Personen vorstellig werden, um einen der über 12.000 Kinofilme, 10.000 Folgen von TV-Serien und rund 5.000 Dokumentationen umsonst zu verfolgen. Die Server befinden sich außerhalb der EU, nachdem die GVU gegen den niederländischen Hoster vorgegangen war. Und da die Seite für alle russischen Surfer gesperrt ist, sehen die dortigen Behörden keinen Grund, warum sie aktiv werden sollten. Den Fahndern bleibt lediglich die Suche nach den Werbepartnern, sofern sich diese nicht ebenfalls im digitalen Untergrund aufhalten. Google in Irland verweigerte jegliche Auskunft und alle sonstigen Bemühungen laufen bis dato ins Leere. Angeblich will man aktuell mehrere neue heiße Spuren verfolgen, nachdem sich ein angeblicher Informant selbst disqualifiziert hatte. Dem ging es nur darum, für nicht vorhandene Informationen Geld von der GVU zu kassieren.

Was die Filmwirtschaft hinter vorgehaltener Hand längst erkannt hat aber derzeit noch nicht ändern möchte, bietet genau den Raum für die Marktlücke, die kino.to ausfüllt. Gäb es keinen Bedarf, so würden bei kino.to auch keine 400.000 unique visitors pro Tag aufschlagen. Das Problem? Für die deutschen Filmfans gibt es schlichtweg keinen Shop im Web, wo man DRM-frei Kinofilme herunterladen kann. Auch müsste zuvor die Verwertungskette aufgebrochen werden, um zum Kinostart online zeitgleich den Verkauf der Blockbuster zu ermöglichen. Eine recht aufwendige aber lohnende Investition, will man dauerhaft gegen kino.to & Co. bestehen. Dazu kommt, dass bei der illegalen Konkurrenz die Ton- und Bildqualität vieler Mitschnitte zu wünschen übrig lässt. Hier könnten die Studios mit hochwertigen Medien in Form von DVDs oder Blu-Ray Discs punkten. Viele Kinofans wären gerne bereit dafür zu bezahlen, müssen sie keine X Monate auf deren Veröffentlichung warten.

Sollte es eines schönen Tages tatsächlich für einen der Hintermänner eng werden, so ändert sich nichts am bestehenden Bedarf an aktuellen Kinofilmen. Sehr gerne würden andere Personen mit entsprechenden Kontakten ihren Platz einnehmen, um die Werbeeinnahmen von kino.to zu kassieren. Die Verfolgung oder eine Sperre dieser Website stellt nur eine Bekämpfung der Symptome, nicht aber der Ursachen dar. Die Musikwirtschaft hat mittlerweile reagiert und bietet ihre Musik zum Verkaufsstart unverschlüsselt im Internet zum Kauf an. Noch ist fraglich, ob die Filmindustrie jemals nachziehen wird.

Quelle: Gulli
 
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