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Sky Deutschland Frisierte Abo-Zahlen? Razzia bei Ex-Premiere-Managern

Frisierte Abo-Zahlen? Razzia bei Ex-Premiere-Managern

2008 schockierte Premiere mit einer drastischen Korrektur seiner Abozahlen. Noch immer ermittelt die Staatsanwaltschaft daher gegen das ehemalige Management um Georg Kofler und ließ nun Büros und Wohnungen durchsuchen. Kofler weist die Vorwürfe zurück.

Die Bombe ließ Premiere Anfang Oktober 2008 platzen: Über Nacht löste sich fast eine Million Abonnenten des Pay-TV-Kanals, der in den Jahren zuvor trotz des Verlusts der Bundesliga-Rechte seine Abonnentenzahl offiziell stabil halten konnte, in Luft auf. Man habe eine "neue Klassifizierung der Abonnenten" eingeführt, hieß es damals lapidar. Die Abonnentenzahl wurde drastisch um 940.000 nach unten korrigiert. Besonders bemerkenswert liest sich die Begründung, woher diese 940.000 "Karteileichen" kamen: 334.000 davon hatten längst gekündigt, leisteten keine Zahlungen mehr und waren lediglich noch im Besitz der Smartcard. 606.000 resultierten aus "Verträgen mit Geschäftspartnern, die bisher nicht zu Abonnement-Aktivierungen geführt haben", so Premiere damals.

Das klingt abenteuerlich, doch falsch seien die alten, höheren Zahlen nicht gewesen, wie das Unternehmen ebenso wie das damals schon abgelöste Management um Georg Kofler unisono betonten. Es habe sich eben lediglich um eine andere Klassifizierung gehandelt. Trotz diverser Klagen etwa von Aktionären kam Premiere bzw. nun Sky bislang auch tatsächlich ohne größeren Schaden durch die Streitigkeiten. Lediglich mit institutionellen Anlegern hat Sky Anfang des Jahres einen außergerichtlichen Vergleich über angeblich rund 14,5 Millionen Euro geschlossen.

Nun könnte den ehemaligen Managern aber doch noch einmal Ungemach drohen. Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen drei ehemalige Manager von Premiere wegen Kapitalanlagebetrugs, Marktmanipulation und unrichtiger Darstellung. Darunter ist auch der ehemalige Premiere-Chef Georg Kofler. Am Mittwoch sind im Zuge der Ermittlungen über 20 Wohnungen und Büros durchsucht worden, darunter unter anderem die Sky-Zentrale.

Georg Kofler wies in einem offiziellen Statement die Vorwürfe der Staatsanwaltschaft mittlerweile als "haltlos" zurück. "Ich stelle unverändert fest: Premiere hat während meiner Amtszeit stets korrekt berichtet. Es gibt keine Bewertung eines deutschen Gerichts, die zu einem anderen Ergebnis kommt. Im Gegenteil: Das Landgericht München hatte in mehreren Verfahren klar festgestellt, dass den Klägern unter keinem rechtlichen Gesichtspunkt ein Schadensersatzanspruch zusteht. Das Gericht hatte dabei auch die Tatbestände geprüft, wegen derer die Staatsanwaltschaft ermittelt – und diese als unzutreffend bewertet." So habe das OLG München in einem Beschluss vom März 2011 explizit darauf hingewiesen, dass es "keinen Anlass gibt, den verwendeten Abonnentenbegriff als fehlerhaft zu bezeichnen".

Quelle: dwdl
 
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