Urheberrechtlich geschützte Musik in Videos ist für Facebook ein Problem. Doch anstatt Alternativen anzubieten oder konsequent gegen die Verwendung geschützter Werke in von Nutzern hochgeladenen Videos vorzugehen, bietet Facebook laut Bloomberg der Musikindustrie einen hunderte Millionen US-Dollar schweren Deal an und greift damit wieder einmal YouTube an.
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YouTube ist das Problem mit urheberrechtlich geschützter Musik bereits vor einigen Jahren angegangen. Anstatt sich auf millionenschwere Zahlungen oder automatische Löschungen zu einigen, werden geschützte Werke automatisch erkannt und zugunsten des Rechteinhabers monetarisiert. Eine derartige Lösung kommt für Facebook offenbar nicht in Frage. Vielmehr, so berichtet es zumindest Bloomberg, strebt das soziale Netzwerk einen Deal mit der Musikbranche an. Hunderte Millionen US-Dollar sollen demnach in die Taschen der Plattenfirmen fließen, um Facebook-Nutzern auch weiterhin die Nutzung geschützter Werke möglich zu machen. Sollte der Deal zustande kommen, hätte Facebook einen wichtigen Sieg gegenüber YouTube errungen.
Deal würde Nutzern mehr Freiheiten bieten
Für Facebook werden Videoinhalte mit jedem Jahr wichtiger und die problemlose Nutzung vertrauter und populärer Musik hilft Nutzern dabei, die eigenen Clips aufzupeppen. Zwar werden entsprechende Videos auf YouTube nicht zwangsläufig gelöscht, die Algorithmen vergraben derartige Produktionen jedoch tief in den Suchergebnissen. Stattdessen bietet die Videoplattform den eigenen Nutzern die Möglichkeit an, aus mehreren tausend lizenzfreien Musikstücken zu wählen, um bereits verwendete Musik zu ersetzen. Die positive Wirkung populärer Songs bleibt damit aber mehr oder minder ungenutzt. Sollte der Deal zwischen Musikindustrie und Facebook zustande kommen, hätten Nutzer deutlich mehr Freiheiten, was die Unterlegung ihrer Videos mit Musik anbelangt. Der Deal bietet aber auch Spielraum für allerlei Schindluder, das nicht im Interesse der Künstler ist. Einfache Fotomontagen oder Standbilder, die mit populärer Musik unterlegt sind, könnten, wie zeitweise auch auf YouTube, zur Alternative für kostenpflichtige Musikdienste werden. In diesem Szenario hätten die Künstler das Nachsehen, bekommen sie für aufgerufene Songs doch keinen einzigen Cent von Facebook.
Quelle: Gulli