»Wie ein Rohrspatz schimpfen« ist eine gängige Redewendung. Tatsächlich fluchen können Vögel bis auf wenige Ausnahmen nicht. Zu diesen gehört nun eine australische Lappenente.
Enten und Gänse können nach dem Schlüpfen eine sehr enge Bindung an ihre Tierpflegerinnen und -pfleger entwickeln. Das ist spätestens seit Konrad Lorenz und seinen Graugänsen Standardwissen. Bei einer australischen Lappen- oder Moschusruderente (Biziura lobata) hat sich die Nähe zu einem ihrer Betreuer aber auch noch ganz anders ausgewirkt: Das Tier flucht deutlich vernehmbar »You bloody fool!«, wie der »New Scientist« unter Bezug auf eine Studie in den »Philosophical Transactions of the Royal Society B« berichtet.
Die Vögel lernen normalerweise spezifische hohe Pfeiftöne von älteren Artgenossen. Wenn sie allerdings einzeln in Haltung aufgezogen werden, können sie auch andere Geräusche nachahmen, wie eine männliche Lappenente namens »Ripper« zeigt. Das Tier wurde 1983 in einem australischen Naturreservat mit Auffangstation ausgebrütet und von Hand aufgezogen. Erst vier Jahre später wurde es mit weiteren Artgenossen vergesellschaftet und produzierte dann artuntypische Lautäußerungen, die damals vom Biologen Peter Fullagar aufgezeichnet wurden und die er jetzt erst mit dem Wissenschaftler Carel ten Cate von der Universität Leiden auswertete.
Darauf hört man deutlich, wie die Ente sich im Wasser hektisch bewegt und »You bloody fool!« quakt. Wenn »Ripper« dagegen die beiden neuen Weibchen anbalzen möchte, imitiert er das Geräusch einer zufallenden Volierentür, wenn diese ins Schloss fällt. Auch ein zweites Männchen, das 2000 im Reservat von seiner Mutter aufgezogen wurde, imitierte andere Lebewesen: in diesem Fall allerdings weniger spektakulär die Lautäußerungen von Augenbrauenenten (Anas superciliosa).
Ten Cate wertete die Aufzeichnungen mit verschiedenen Hilfsmitteln aus und kam dabei zu dem Schluss, dass diese authentisch sein müssen – nachdem er anfänglich auch gedacht hatte, es handle sich dabei um einen Scherz. Tatsächlich ahmen die Enten jedoch Geräusche aus ihrer Umwelt nach; manche davon müssen sie in den ersten Wochen ihres Lebens vernommen haben. Bestätigt wurde dies durch zwei weitere Lappenenten, die in Großbritannien gehalten werden und ebenfalls Geräusche imitieren, darunter das Schnauben eines Ponys, das Husten eines Menschen und eine quietschende Tür.
Quelle: spektrum
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Enten und Gänse können nach dem Schlüpfen eine sehr enge Bindung an ihre Tierpflegerinnen und -pfleger entwickeln. Das ist spätestens seit Konrad Lorenz und seinen Graugänsen Standardwissen. Bei einer australischen Lappen- oder Moschusruderente (Biziura lobata) hat sich die Nähe zu einem ihrer Betreuer aber auch noch ganz anders ausgewirkt: Das Tier flucht deutlich vernehmbar »You bloody fool!«, wie der »New Scientist« unter Bezug auf eine Studie in den »Philosophical Transactions of the Royal Society B« berichtet.
Die Vögel lernen normalerweise spezifische hohe Pfeiftöne von älteren Artgenossen. Wenn sie allerdings einzeln in Haltung aufgezogen werden, können sie auch andere Geräusche nachahmen, wie eine männliche Lappenente namens »Ripper« zeigt. Das Tier wurde 1983 in einem australischen Naturreservat mit Auffangstation ausgebrütet und von Hand aufgezogen. Erst vier Jahre später wurde es mit weiteren Artgenossen vergesellschaftet und produzierte dann artuntypische Lautäußerungen, die damals vom Biologen Peter Fullagar aufgezeichnet wurden und die er jetzt erst mit dem Wissenschaftler Carel ten Cate von der Universität Leiden auswertete.
Darauf hört man deutlich, wie die Ente sich im Wasser hektisch bewegt und »You bloody fool!« quakt. Wenn »Ripper« dagegen die beiden neuen Weibchen anbalzen möchte, imitiert er das Geräusch einer zufallenden Volierentür, wenn diese ins Schloss fällt. Auch ein zweites Männchen, das 2000 im Reservat von seiner Mutter aufgezogen wurde, imitierte andere Lebewesen: in diesem Fall allerdings weniger spektakulär die Lautäußerungen von Augenbrauenenten (Anas superciliosa).
Ten Cate wertete die Aufzeichnungen mit verschiedenen Hilfsmitteln aus und kam dabei zu dem Schluss, dass diese authentisch sein müssen – nachdem er anfänglich auch gedacht hatte, es handle sich dabei um einen Scherz. Tatsächlich ahmen die Enten jedoch Geräusche aus ihrer Umwelt nach; manche davon müssen sie in den ersten Wochen ihres Lebens vernommen haben. Bestätigt wurde dies durch zwei weitere Lappenenten, die in Großbritannien gehalten werden und ebenfalls Geräusche imitieren, darunter das Schnauben eines Ponys, das Husten eines Menschen und eine quietschende Tür.
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Damit reiht sich diese Entenart zwischen Papageien, Leierschwänze und verschiedene Rabenvögel ein, die menschliche Stimmen oder Geräusche aus der Umgebung imitieren können. Warum das Phänomen bei den Lappenenten nicht früher aufgefallen ist, weiß ten Cate nicht. Womöglich hängt es damit zusammen, dass diese Wasservögel relativ aggressiv sind und daher ungern gehalten werden.Quelle: spektrum