Das Münchner Startup LOCUMBI LABS GmbH hat am 22.07.2019 einen Eigen-Insolventantrag gestellt. Nach Abschaltung der Server wären die smarten Türöffner der Marke Nello One nichts weiter als unbrauchbarer Elektroschrott. Bislang hat nello seinen Kunden nach eigenen Angaben fast drei Millionen Mal die Tür geöffnet, damit dürfte es schon bald vorbei sein.
Nello One: Wenn das DRM den Kunden ein Bein stellt
Mittels des smarten Türöffners Nello One kann man die Haustür per App öffnen und den Zugang zur Wohnung mit seinen Freunden teilen. Sogar die erlaubte Besuchszeit kann man einstellen, um beispielsweise nicht im Schlaf gestört zu werden. Wenn bei den Kunden geklingelt wird, erhalten sie auch unterwegs eine Push-Nachricht auf ihr Smartphone. Soweit die Theorie, die Praxis sieht momentan leider ganz anders aus.
Die süddeutsche Betreibergesellschaft ist nämlich auf der dringenden Suche nach Investoren. Da dies bisher nicht gelang, musste die LOCUMBI LABS GmbH in der letzten Juliwoche einen Insolvenzantrag stellen. Anfangs bot man die smarten Türöffner noch für 150 Euro im Handel an, später sank der Preis vom Nello One um ein Drittel. Ein Münchner Fachanwalt für Insolvenzrecht soll jetzt bei der Suche nach Geldgebern behilflich sein. Alternativ wickelt man das Startup früher oder später komplett ab. Auch wenn der Geschäftsbetrieb derzeit noch normal weiterläuft, so wird man in exakt zehn Tagen aus Kostengründen die hauseigenen Server abschalten. Dann funktionieren die schicken Türöffner nicht mehr. Selbst den Support will man einstellen, wahrscheinlich auch um Geld zu sparen…
Wird der Kaufpreis irgendwann erstattet?
Front des smarten Türöffners Nello One.
Ob die Nello-Kunden irgendwann einen Teil oder sogar die komplette Summe des Kaufpreises erstattet bekommen, ist entsprechend unsicher. Da Insolvenzverfahren immer ihre Zeit brauchen, müssen die Kunden so oder so einen langem Atem mitbringen. Bis zur kompletten Abwicklung der GmbH können mehrere Jahre vergehen.
Nach eigenen Angaben arbeitet man an einer Lösung, informiert man die Kunden über die drohende Abschaltung der Server per E-Mail. Wie diese Lösung aussehen soll, verrät die Nachricht leider nicht. Das wissen die Mitarbeiter der Firma offenbar selbst noch nicht. Natürlich müssen die Käufer von Nello One damit rechnen, dass sie ihre neuen Geräte ab dem 18. Oktober nicht mehr benutzen können. Sobald die App mangels Kontakt zum Server nicht mehr funktioniert, geht gar nichts mehr. Dann verwandeln sich die ganzen Smart-Home-Devices dieses Herstellers in teuren Elektroschrott. Vom finanziellen Schaden einmal abgesehen, wäre der neuwertige Elektroschrott auch für die Umwelt ein kleines Desaster.
Demnächst nur noch teurer Elektroschrott?
Käufer von Inhalten oder Produkten waren schon häufiger von den negativen Begleiterscheinungen von DRM-Maßnahmen betroffen. Bisher waren aber nach Abschaltung der Server lediglich E-Books oder Musikdateien nicht mehr zugänglich. Diese konnte man dann woanders ohne Aufpreis beziehen.
Dass DRM auch hochwertige Haushaltsgeräte in Müll verwandeln kann, ist mal ein ganz neuer Nebeneffekt. Die drohende Liquidation der Firma zeigt aber einmal mehr, wie groß die Abhängigkeit ist, sobald das eigene System ein digital rights management (DRM) einsetzt. Bleibt nur zu hoffen, dass man in Sachen Nello One doch noch eine kurzfristige Lösung finden wird, wie auch immer diese aussehen mag.
Quelle; tarnkappe
Nello One: Wenn das DRM den Kunden ein Bein stellt
Mittels des smarten Türöffners Nello One kann man die Haustür per App öffnen und den Zugang zur Wohnung mit seinen Freunden teilen. Sogar die erlaubte Besuchszeit kann man einstellen, um beispielsweise nicht im Schlaf gestört zu werden. Wenn bei den Kunden geklingelt wird, erhalten sie auch unterwegs eine Push-Nachricht auf ihr Smartphone. Soweit die Theorie, die Praxis sieht momentan leider ganz anders aus.
Die süddeutsche Betreibergesellschaft ist nämlich auf der dringenden Suche nach Investoren. Da dies bisher nicht gelang, musste die LOCUMBI LABS GmbH in der letzten Juliwoche einen Insolvenzantrag stellen. Anfangs bot man die smarten Türöffner noch für 150 Euro im Handel an, später sank der Preis vom Nello One um ein Drittel. Ein Münchner Fachanwalt für Insolvenzrecht soll jetzt bei der Suche nach Geldgebern behilflich sein. Alternativ wickelt man das Startup früher oder später komplett ab. Auch wenn der Geschäftsbetrieb derzeit noch normal weiterläuft, so wird man in exakt zehn Tagen aus Kostengründen die hauseigenen Server abschalten. Dann funktionieren die schicken Türöffner nicht mehr. Selbst den Support will man einstellen, wahrscheinlich auch um Geld zu sparen…
Wird der Kaufpreis irgendwann erstattet?
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Front des smarten Türöffners Nello One.
Ob die Nello-Kunden irgendwann einen Teil oder sogar die komplette Summe des Kaufpreises erstattet bekommen, ist entsprechend unsicher. Da Insolvenzverfahren immer ihre Zeit brauchen, müssen die Kunden so oder so einen langem Atem mitbringen. Bis zur kompletten Abwicklung der GmbH können mehrere Jahre vergehen.
Nach eigenen Angaben arbeitet man an einer Lösung, informiert man die Kunden über die drohende Abschaltung der Server per E-Mail. Wie diese Lösung aussehen soll, verrät die Nachricht leider nicht. Das wissen die Mitarbeiter der Firma offenbar selbst noch nicht. Natürlich müssen die Käufer von Nello One damit rechnen, dass sie ihre neuen Geräte ab dem 18. Oktober nicht mehr benutzen können. Sobald die App mangels Kontakt zum Server nicht mehr funktioniert, geht gar nichts mehr. Dann verwandeln sich die ganzen Smart-Home-Devices dieses Herstellers in teuren Elektroschrott. Vom finanziellen Schaden einmal abgesehen, wäre der neuwertige Elektroschrott auch für die Umwelt ein kleines Desaster.
Demnächst nur noch teurer Elektroschrott?
Käufer von Inhalten oder Produkten waren schon häufiger von den negativen Begleiterscheinungen von DRM-Maßnahmen betroffen. Bisher waren aber nach Abschaltung der Server lediglich E-Books oder Musikdateien nicht mehr zugänglich. Diese konnte man dann woanders ohne Aufpreis beziehen.
Dass DRM auch hochwertige Haushaltsgeräte in Müll verwandeln kann, ist mal ein ganz neuer Nebeneffekt. Die drohende Liquidation der Firma zeigt aber einmal mehr, wie groß die Abhängigkeit ist, sobald das eigene System ein digital rights management (DRM) einsetzt. Bleibt nur zu hoffen, dass man in Sachen Nello One doch noch eine kurzfristige Lösung finden wird, wie auch immer diese aussehen mag.
Quelle; tarnkappe