Die Auskunftei Schufa will ihr umstrittenes Nutzer-Scoring besser erklären. Doch die eigentliche Berechnungsformel bleibt weiter geheim.
Mit einer neu gestalteten Internetseite will die Auskunftei Schufa Hintergründe zu Scoring und Bonität "transparent, verständlich und nachvollziehbar erklären". Das neue Design und eine optimierte Webseite mit verbraucherorientierten Inhalten seien "ein Schritt zu mehr Transparenz und Verbraucherfreundlichkeit", sagte Vorstandschefin Tanja Birkholz. Zudem startete die Auskunftei einen Videobot, dem Nutzer Fragen stellen können.
Die eigentliche Score-Berechnung müsse jedoch "in Teilen immer ein Geschäftsgeheimnis bleiben, damit das Ergebnis auch aussagekräftig ist", heißt es auf der Internetseite. Die Begründung: "Läge das Berechnungsmodell völlig offen, könnte der Score manipuliert werden und hätte so keinen Wert mehr."
Folgende Faktoren fließen ein
Jedoch gibt die Auskunftei an, welche Faktoren in die Berechnung einfließen und welche nicht. Negative Auswirkungen auf die Bewertung der Kreditwürdigkeit von Verbrauchern haben demnach: "Saldo nach Gesamtfälligstellung, Saldo nach gerichtlicher Entscheidung/Titulierung, Eidesstattliche Versicherung über ein dem Gericht vorzulegendes Vermögensverzeichnis, Haftbefehl zur Erzwingung einer Eidesstattlichen Versicherung über ein dem Gericht vorzulegendes Vermögensverzeichnis, Insolvenzverfahren eröffnet, Restschuldbefreiung erteilt".
Die folgenden Faktoren hätten jedoch keinen Einfluss: "Familienstand, Religion, Nationalität, Gehalt oder Vermögen". Diese Daten lägen der Schufa zudem nicht vor. Allerdings will die Schufa durchaus detailliert die finanzielle Situation des Betroffenen kennen. Als wichtige Daten für die Score-Berechnung gelten demnach "Girokonto, Kreditkarte, Bürgschaft, Ratenkredit, Mobil-Leasing/Mietkauf, Anfrage zu Girokonto, Anfrage zu Kreditkarte, Anfrage Bürgschaft, Anfrage zum Kredit, Anfrage zum Mobil-Leasing/Mietkauf, Vertrags- und Kreditlaufzeiten".
Kredithistorie wichtig
Die Tatsache, dass Verbraucher Kreditverpflichtungen haben, wirkt sich demnach nicht unbedingt nachteilig für sie aus. Diese Personen könnten über einen höheren Score verfügen "als Menschen, die gar keine Kreditverpflichtungen haben - und über die auch sonst keine Daten vorliegen".
Negativen Einfluss haben jedoch zahlreiche Kreditanfragen. "Je mehr Anfragen nach Krediten von einer Person gestellt werden, desto höher ist in der Regel ihr Finanzbedarf. Damit steigt das Risiko, Zahlungsverpflichtungen nicht mehr komplett zu erfüllen", heißt es. Das bloße Anfragen von Kreditkonditionen werde im Scoring "natürlich nicht berücksichtigt".
Wie kaum anders zu erwarten, spielt auch die Kredithistorie bei der Berechnung eine wichtige Rolle. "Die Aufnahme eines Ratenkredits bedeutet in der Regel eine zusätzliche finanzielle Belastung. Diese Information wird bei der Score-Berechnung berücksichtigt. Besonders ins Gewicht fällt, wenn zeitnah mehrere Kreditverpflichtungen hintereinander eingegangen werden - vielleicht sogar bei unterschiedlichen Anbietern", schreibt die Schufa. Eine längere positive Kredithistorie führe zu einem höheren Scoring..
Die Formel zur Berechnung des Scores ist laut Schufa der zuständigen Datenschutzbehörde bekannt und wird von dieser und unabhängigen Wissenschaftlern kontrolliert. Außerdem unterlägen alle Score-Berechnungen der Datenschutzgrundverordnung. Inwieweit das zutrifft, ist jedoch umstritten. So wollen Auskunfteien wie die Schufa weiterhin die Vertragsdaten von Handynutzern ohne deren Einwilligung speichern, obwohl Datenschutzbehörden dies für unzulässig halten.
Quelle; golem
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Mit einer neu gestalteten Internetseite will die Auskunftei Schufa Hintergründe zu Scoring und Bonität "transparent, verständlich und nachvollziehbar erklären". Das neue Design und eine optimierte Webseite mit verbraucherorientierten Inhalten seien "ein Schritt zu mehr Transparenz und Verbraucherfreundlichkeit", sagte Vorstandschefin Tanja Birkholz. Zudem startete die Auskunftei einen Videobot, dem Nutzer Fragen stellen können.
Die eigentliche Score-Berechnung müsse jedoch "in Teilen immer ein Geschäftsgeheimnis bleiben, damit das Ergebnis auch aussagekräftig ist", heißt es auf der Internetseite. Die Begründung: "Läge das Berechnungsmodell völlig offen, könnte der Score manipuliert werden und hätte so keinen Wert mehr."
Folgende Faktoren fließen ein
Jedoch gibt die Auskunftei an, welche Faktoren in die Berechnung einfließen und welche nicht. Negative Auswirkungen auf die Bewertung der Kreditwürdigkeit von Verbrauchern haben demnach: "Saldo nach Gesamtfälligstellung, Saldo nach gerichtlicher Entscheidung/Titulierung, Eidesstattliche Versicherung über ein dem Gericht vorzulegendes Vermögensverzeichnis, Haftbefehl zur Erzwingung einer Eidesstattlichen Versicherung über ein dem Gericht vorzulegendes Vermögensverzeichnis, Insolvenzverfahren eröffnet, Restschuldbefreiung erteilt".
Die folgenden Faktoren hätten jedoch keinen Einfluss: "Familienstand, Religion, Nationalität, Gehalt oder Vermögen". Diese Daten lägen der Schufa zudem nicht vor. Allerdings will die Schufa durchaus detailliert die finanzielle Situation des Betroffenen kennen. Als wichtige Daten für die Score-Berechnung gelten demnach "Girokonto, Kreditkarte, Bürgschaft, Ratenkredit, Mobil-Leasing/Mietkauf, Anfrage zu Girokonto, Anfrage zu Kreditkarte, Anfrage Bürgschaft, Anfrage zum Kredit, Anfrage zum Mobil-Leasing/Mietkauf, Vertrags- und Kreditlaufzeiten".
Kredithistorie wichtig
Die Tatsache, dass Verbraucher Kreditverpflichtungen haben, wirkt sich demnach nicht unbedingt nachteilig für sie aus. Diese Personen könnten über einen höheren Score verfügen "als Menschen, die gar keine Kreditverpflichtungen haben - und über die auch sonst keine Daten vorliegen".
Negativen Einfluss haben jedoch zahlreiche Kreditanfragen. "Je mehr Anfragen nach Krediten von einer Person gestellt werden, desto höher ist in der Regel ihr Finanzbedarf. Damit steigt das Risiko, Zahlungsverpflichtungen nicht mehr komplett zu erfüllen", heißt es. Das bloße Anfragen von Kreditkonditionen werde im Scoring "natürlich nicht berücksichtigt".
Wie kaum anders zu erwarten, spielt auch die Kredithistorie bei der Berechnung eine wichtige Rolle. "Die Aufnahme eines Ratenkredits bedeutet in der Regel eine zusätzliche finanzielle Belastung. Diese Information wird bei der Score-Berechnung berücksichtigt. Besonders ins Gewicht fällt, wenn zeitnah mehrere Kreditverpflichtungen hintereinander eingegangen werden - vielleicht sogar bei unterschiedlichen Anbietern", schreibt die Schufa. Eine längere positive Kredithistorie führe zu einem höheren Scoring..
Die Formel zur Berechnung des Scores ist laut Schufa der zuständigen Datenschutzbehörde bekannt und wird von dieser und unabhängigen Wissenschaftlern kontrolliert. Außerdem unterlägen alle Score-Berechnungen der Datenschutzgrundverordnung. Inwieweit das zutrifft, ist jedoch umstritten. So wollen Auskunfteien wie die Schufa weiterhin die Vertragsdaten von Handynutzern ohne deren Einwilligung speichern, obwohl Datenschutzbehörden dies für unzulässig halten.
Quelle; golem