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Hardware & Software Die beste Linux-Software für Windows-Umsteiger.

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Linux ist nicht gleich Windows.
Die Bedienung und Konfiguration des Betriebssystems erfolgt anders als bei Windows und Windows-Programme lassen sich nicht direkt starten.
Mit Hilfe von Virtualisierung oder Wine kann man aber auch unter Linux Windows-Programme nutzen.

Daraus folgt, dass man nicht nur beim Betriebssystem, sondern mindestens zum Teil auch bei der Software umsteigen muss.
Das fällt leicht, wenn unter Windows bisher schon vor allem Open-Source-Software zum Einsatz kommt.
Wichtige Programme wie Libre Office, Firefox, Thunderbird, VLC gibt es für Linux und Windows, die Bedienung ist weitestgehend identisch.

Für weitere Anwendungen gibt es Alternativen.
Funktion und Bedienung unterscheiden sich jedoch teils erheblich von den wahrscheinlich bisher unter Windows genutzten Programmen.
Sie müssen daher mit einer gewissen Zeit der Einarbeitung rechnen.

Software unter Linux installieren.​

Unter Windows 10 oder 11 nutzt man den Microsoft Store für die Installation neuer Software und auch für Updates.
Was hier nicht angeboten wird, richtet man über ein Setuptool ein, das man von der Webseite des Herstellers oder anderen Quellen herunterlädt.
Eine einheitliche Softwareverwaltung gibt es nicht und daher auch keine Updatefunktion für alle Programme.

Linux-Systeme beziehen Software aus den Repositorien der jeweiligen Distribution.
Es gibt eine zentrale Paketdatenbank, Aktualisierungen umfassen das System und jedes installierte Programm.
Das gewährleistet ein hohes Maß an Sicherheit, weil die Programmpakete geprüft und signiert sind.

Bei Linux-Distributionen mit Langzeitunterstützung (LTS) wie Ubuntu 22.04 oder Linux Mint 21.2 ergibt sich jedoch ein Nachteil:
Während des Supportzeitraums von fünf Jahren erhält man kaum neue Software.
Sicherheitskritische Software wie Firefox und Thunderbird werden regelmäßig aktualisiert, ein Programm wie Libre Office bleibt jedoch bei der Hauptversion stehen.
Dadurch wird die Stabilität des Systems gewährleistet.

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Neuere Programme für Linux:
Damit Nutzer von LTS-Distributionen trotzdem neuere Software erhalten, setzen Ubuntu und Linux Mint neben dem Standard-Paketmanagement auf Containerformate – allerdings auf zwei unterschiedliche (Snap und Flatpak).
Die Containerinstallation richtet das Programm und alle erforderlichen Systemdateien in einem abgeschotteten Bereich ein, damit der Rest des Systems nicht durch neuere Dateien beeinträchtigt wird.
Das Verfahren erfordert insgesamt mehr Platz auf der Festplatte als bei herkömmlichen Paketinstallationen.

Für den Nutzer spielt es zunächst keine Rolle, in welchem Format die Pakete genau vorliegen.
Denn die Paketverwaltung erfolgt weiterhin zentral – bei Ubuntu über das Tool „Ubuntu Software“ und bei Linux Mint über die „Anwendungsverwaltung“.
Man kann nach Programmen suchen oder sich auch von den Empfehlungen inspirieren lassen.

Bei der Installation neuer Programme sollte man jedoch auf die Version achten, weil oft mehrere verfügbar sind.
In Ubuntu Software kann man dann hinter „Quelle“ zwischen „Snap Store“ und „ubunt-jammyuniverse (deb)“ (oder ähnlich) wählen.

Die Programme aus dem Snap-Store sind in der Regel aktueller, zudem gibt es hier Vorabversionen mit dem Zusatz „preview/edge“.
Bei Linux Mint ist das ähnlich.
Man hat oft die Wahl zwischen dem meist älteren „Systempaket“ sowie „Flatpak (Flathub)“ und „Flatpak (Flathub Beta)“.

Klassische Systempakete und Snap-/Flatpak-Container lassen sich parallel installieren.
Neuere Versionen können problemlos getestet werden, weil man sie auch rückstandslos wieder entfernen kann.

Office-Pakete für Linux.​

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Libre Office: Die Suite bietet umfangreiche Funktionen für alle Einsatzgebiete.
Man kann statt des Menüs ein Menüband aktivieren, wodurch die Bedienung der von Microsoft Office ähnelt.

Microsoft Office hat den Vorteil größter Verbreitung und ist daher weltweit der Standard bei Textverarbeitung und Tabellenkalkulation.
Wer für sich ab und zu privat ein paar Briefe erstellt oder eine Fachoder Studienarbeit verfasst, kann dafür aber genauso gut Libre Office verwenden, das bei Ubuntu und Linux Mint bereits vorinstalliert ist.

Für Nutzer, die häufig Dokumente mit anderen Personen austauschen oder auf eine Microsoft-Infrastruktur angewiesen sind, ist Linux jedoch nur eingeschränkt zu empfehlen.
Libre Office kann zwar die Microsoft-Formate importieren, bei komplexen Dokumenten wird aber die Formatierung nicht immer korrekt übernommen.
Makros in Dokumenten oder Tabellen bleiben beim Import ohne Funktion, weil beide Büropakete unterschiedliche Dialekte der Programmiersprache Basic verwenden.

Die meisten Schwierigkeiten sind bei der Tabellenkalkulation zu erwarten.
Libre Office Calc verwendet zwar gleiche oder ähnliche Funktionen wie Excel, erreicht aber insgesamt nicht dessen Funktionsumfang.
Libre Office zeigt standardmäßig eine klassische Menüleiste.
Umsteiger von Microsoft Office bevorzugen möglicherweise ein Menüband, das sich über „Ansicht –› Benutzeroberfläche“ durch Auswahl von „In Registern“ aktivieren lässt.
Nach einem Klick auf „Für alle“ gilt die Einstellung für alle Teilprogramme des Büropakets.

Alternativen zu Libre Office:
Wenn Libre Office nicht ausreicht, kann man auch die kostenlose Online-Office-Suite von Microsoft nutzen an (siehe Kasten „Microsoft Office online“).
Eine weitere Alternative ist Softmaker Office mit der Textverarbeitung Textmaker, dem Präsentationsprogramm Presentations und der Tabellenkalkulation Planmaker.

Softmaker Free Office ist gratis, der Funktionsumfang entspricht in etwa dem einer etwas älteren Version von Softmaker Office Standard.
Eine der Stärken von Textmaker sind die Im- und Exportfilter für Word-Dateien.
Beim ersten Start bieten die Softmaker-Programme die Option an, das von Microsoft Office bekannten Menüband zu aktivieren.
Wer es lieber schlichter mag, kann auch klassische Menüs wählen.

Die Vollversion Softmaker Office NX Home gibt es im Abo ab 29,90 Euro pro Jahr.
Für die einmalige Zahlung von 129,95 Euro bekommt man Softmaker Office Professional 2024, das den Duden Korrektor für die Rechtschreib- und Grammatikprüfung mitbringt.

Wer an der innovativen Integration von KI interessiert ist, greift zu Softmaker Office NX Universal (Abo ab 49,90 Euro pro Jahr).
Dokumentübersetzung kann mit von Deepl erfolgen und Chat-GPT dient zum Generieren von Texten.

Bildbearbeitung und Grafik.​

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Bildbearbeitung: Mit Gimp lassen sich auch Fotos bearbeiten, aber die Stärken des Programms liegen bei komplexen Grafiken mit mehreren Ebenen und Masken.

Einfache Bildbetrachter sind bereits vorinstalliert.
Bei Ubuntu mit Gnome-Desktop handelt es sich um den Gnome-Bildbetrachter, bei Linux Mint um Xviewer.
Beide Programme können Diashows zeigen und Bilder drehen.
Wer einfache Bearbeitungsfunktionen benötigt, greift unter Ubuntu zu Shotwell und unter Linux Mint zu Pix.
Der Funktionsumfang ist ähnlich.
Man kann rote Augen entfernen, Farbe und Helligkeit anpassen oder Bilder zuschneiden.

Digikam bietet eine Fotoverwaltung und kann Bilder nach Alben, Tags oder Stichwörtern sortieren und kategorisieren.
Es stehen zahlreiche Tools für die Fotobearbeitung zur Verfügung, etwa Tonwertkorrektur, Rote-Augen-entfernen oder Rahmen hinzufügen.
Mit Digikam kann man auch RAW-Dateien sichten und auf dem Leuchttisch sind kleinere Korrekturen wie ein Weißabgleich möglich.
Allerdings ist es nicht der Anspruch der Entwickler, in diesem Bereich gegen Raw Therapee oder Darktable anzutreten.
Profis sind mit solchen Spezialisten besser bedient.
Auch diese Programme lassen sich über die Paketverwaltung installieren.

Gimp hat als Zielgruppe vor allem Nutzer, die unter Windows zu Photoshop greifen.
Das Programm bietet Malwerkzeuge, Ebenen, Masken, Automatik-Verbesserung und etliche Filter.
Sie können damit Fotos retuschieren, Bilder freistellen oder verfremden.
Wie bei Photoshop erschließen sich die meisten Funktionen nicht auf Anhieb.
Bestimmte Effekte sind nur durch eine geeignete Kombination von Masken und Ebenen möglich.
Da Gimp jedoch weitverbreitet ist und viel genutzt wird, finden Sie im Internet ausreichend Unterstützung.
Für den Einstieg genügt die ausführliche Dokumentation unter www.gimp.org/docs.

Krita ist eine Alternative zu Gimp und gilt in der Bedienung als einfacher.
Die Software wurde ursprüngliche als Malprogramm konzipiert und lässt sich für diesen Zweck gut mit einem Zeichentablett nutzen.

Es gibt jedoch auch eine Reihe von automatischen Korrektur- und Optimierungswerkzeugen für Fotos, wie das Scharfzeichnen oder die Reduktion von Rauschen.
Außerdem bietet Krita eine Reihe von Effekten zur (künstlerischen) Verfremdung der Bilder an.
Skalieren, Drehung und Beschnitt gehen mit den Kommandos aus dem Menü „Bild“ schnell vor der Hand.

Inkscape ist mit Adobe Illustrator vergleichbar.
Das Vektorgrafikprogramm eignet sich für künstlerische und technische Illustrationen, beispielsweise Comics, Cliparts, Logos, Flyer, Broschüren und Diagramme.
Die Vektorgrafiken ermöglichen eine scharfe und verlustfreie Skalierung der Elemente für den Bildschirm und Druck unabhängig von der Auflösung.
Als Dateiformat kommt bei Inkscape SVG zum Einsatz (Scalable Vector Graphics).

Software für Audio und Video.​

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VLC Media Player:
Das Programm sieht fast aus wie unter Windows und funktioniert identisch.
Der Player spielt alle verbreiteten Medienformate zuverlässig ab.

Bei der Multimedia-Ausstattung muss sich Linux nicht verstecken.
Die vorinstallierten Programme spielen die meisten Formate anstandslos ab oder fordern bei Bedarf die Installation zusätzlicher Codecs an.

VLC ist ein unter Windows häufig eingesetzter Mediaplayer und steht für Linux ebenfalls zur Verfügung.
Das Programm enthält alle verbreiteten Codecs und spielt deshalb praktisch jedes Format ab.
Für die Wiedergabe kopiergeschützter DVDs benötigen VLC und auch alle anderen Mediaplayer eine zusätzliche Programmbibliothek.

Smplayer (SMPlayer - Free media player for your PC) ist eine VLC-Alternative, die teilweise etwas schneller arbeitet und die Oberfläche über mitgelieferte Themes anpassen kann.
Alle wichtigen Audio- und Videocodecs hat auch der Smplayer bereits an Bord.

Mit Openshot lassen sich Videos bearbeiten, mit Effekten versehen und in mehreren Formaten speichern.
Das Programm bietet eine auch für Einsteiger verständliche Oberfläche.

Konfiguration von Windows übernehmen.​

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Konfiguration übernehmen:
Die Struktur im Konfigurationsordner von Libre Office unter Windows und Linux ist identisch.
Man kann die Dateien daher einfach auf das Linux-System kopieren.

Bei Programmen mit komplexer Konfiguration wie Libre Office kann es Zeit sparen, die Daten von Windows zu kopieren.
Das betrifft vor allem Nutzer, die nicht nur ein paar Oberflächen-Anpassungen vorgenommen haben, sondern auch Autotext-Bausteine, eigene Wörterbücher oder Makros nutzen.
Für eine direkte Übernahme müssen die Programmversionen übereinstimmen.

Schritt 1:
Unter Windows beenden Sie Libre Office und tippen in die Adresszeile des Windows-Explorers %appdata% ein und bestätigen mit Eingabetaste.
Wechseln Sie dann in den Unterordner „LibreOffice\4“ und packen Sie den Ordner „user“ in eine ZIP-Datei.
Kopieren Sie die Datei in Ihr Linux-Home-Verzeichnis.

Schritt 2:
Wenn Sie das Büropaket unter Linux bisher noch nicht verwendet haben, starten Sie Libre Office und beenden das Programm wieder.
Im Dateimanager gehen Sie dann in Ihr Home-Verzeichnis, entpacken die ZIP-Datei und kopieren den Ordner „user“ mit Strg-C.

Schritt 3:
Blenden Sie dann im Dateimanager die versteckten Dateien mit Strg-H ein und wechseln Sie in den Ordner „.config/libreoffice/4“.
Benennen Sie das Verzeichnis „user“ um und fügen Sie den von Windows kopierten Ordner mit Strg-V ein.
Wenn Sie jetzt Libre Office starten, erhalten Sie die Konfiguration von Windows.

Firefox:
Damit der Datenumzug funktioniert, muss die Linux-Programmversion identisch oder jünger sein als die Windows-Version.
Die Versionsnummer erfahren Sie nach einem Klick auf das Hamburgermenü unter „Hilfe –› Über Firefox“.
Klicken Sie unter Windows in Firefox auf das Hamburger-Menü (drei Striche) und wählen Sie „Hilfe –› Weitere Informationen zur Fehlerbehebung“.
Unter „Allgemeine Informationen“ klicken Sie hinter „Profilordner“ auf „Ordner öffnen“.
Beenden Sie Firefox.
Packen Sie den angezeigten Ordner in eine ZIP-Datei, die Sie dann in Ihr Linux-Home-Verzeichnis kopieren und entpacken.

Starten Sie Firefox unter Linux, ermitteln Sie den Profilordner wie für Windows beschrieben.
Beenden Sie Firefox.
Kopieren Sie alle Dateien aus dem Profilordner des Windows-Backups in den Ordner des Linux-Profils und überschreiben Sie alle vorhandenen Dateien.

Sollte Firefox in englischer Sprache starten, rufen Sie die Adresse about:addons auf.
Gehen Sie auf „Languages“ und entfernen Sie „Language: Deutsch (German)“.
Gehen Sie dann zur Seite https://addons.mozilla.org/de/firefox/language-tools und installieren Sie „Deutsch (DE) Language Pack“.
In den Einstellungen lässt sich jetzt unter „Language“ als Sprache „Deutsch“ einstellen.

Thunderbird:
Auch hier müssen die beiden Programmversionen identisch oder die Linux-Version jünger sein.
Ermitteln Sie den Profilordner wie für Firefox beschrieben, beenden Sie Thunderbird und packen Sie den Ordner in einen ZIP-Datei.
Entpacken Sie diese unter Linux und ermitteln Sie den Thunderbird-Profilordner.
Danach beenden Sie Thunderbird und kopieren die Dateien aus dem Windows-Profil hinein.

Microsoft Office online nutzen.​

Microsoft bietet Word, Excel und Powerpoint kostenlos zur Nutzung im Webbrowser an.
Um diese Programme verwenden zu können, ist lediglich die Anmeldung mit einem Microsoft-Konto bei www.office.com erforderlich, was auch unter Linux funktioniert.

Office für das Web bietet jedoch nicht den gleichen Funktionsumfang wie ein installiertes Microsoft 365.
Eine Liste mit Unterschieden lässt sich hier abrufen. Trotzdem kann das Online-Office nützlich sein, wenn man unterwegs Microsoft-Office-Dateien bearbeiten oder mit anderen Personen austauschen möchte.
Dateien werden in der Cloud auf One Drive gespeichert.
Wer offline an einem Dokument arbeiten will, lädt die Datei herunter.
Office für das Web kann auch Dateien der Libre-Office-Formate in- und exportieren.


Quelle: pcwelt.de
 
Als Alternative für Libre Office gibt's noch OnlyOffice, welches kostenfrei verfügbar und quasi 100% kompatibel mit MS Office ist.
 
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