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3:2! Die Bayern machen das Triple perfekt
Der FC Bayern krönte am Samstagabend in Berlin eine fantastische Spielzeit und sicherte sich als erste deutsche Mannschaft das Triple aus Meisterschaft, Pokal und Champions League. Im DFB-Pokalendspiel besiegten die Bayern den VfB Stuttgart mit 3:2 (1:0). Stuttgart spielte in der Anfangsphase frech mit und hatte gute Tor-Möglichkeiten, doch nach Treffern von Müller und Gomez nahm das Schicksal seinen Lauf. Die schwäbische Aufholjagd kam indes zu spät.
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Jupp Heynckes nahm in seinem letzten Spiel als Bayern-Trainer zwei Veränderungen im Vergleich zum 2:1-Erfolg im CL-Finale gegen Borussia Dortmund vor: Van Buyten verteidigte in der Viererkette für Dante, der zusammen mit Luiz Gustavo vom brasilianischen Verband zum Confed-Cup eingefordert worden war. Zudem stürmte Gomez überraschenderweise anstelle von Mandzukic. Beim VfB veränderte Coach Bruno Labbadia die Startformation nach dem 2:2 gegen Mainz am letzten BL-Spieltag zweimal. Auf den Außenbahnen starteten Rechtsverteidiger Rüdiger und Linksaußen Traoré für Sakai und Okazaki.
Das Spiel im Berliner Olympiastadion war gerade einmal 120 Sekunden alt, da hätte der Rekordpokalsieger schon in Führung liegen können: Robben drang von rechts in den Strafraum und suchte Müller im Zentrum. VfB-Schlussmann Ulreich hatte seine Finger dazwischen und der abgefälschte Ball rauschte nur denkbar knapp am linken Pfosten vorbei. Es war ein erstes Zeichen des großen Favoriten, der in der Anfangsphase deutlich mehr Ballbesitz hatte als die Schwaben, sich wenig später aber fast im Rückstand sah. Maxims Seitfallzieher verpasste sein Ziel nur hauchzart (9.).
Beide Finalisten boten von Beginn an tollen Fußball und ein hohes Tempo an. Die individuell besser bestückten Bayern kontrollierten im Großen und Ganzen das Geschehen auf dem Rasen, zogen ihr schnelles Kurzpassspiel auf und kombinierten sich mit gefährlichen Zuspielen in die Tiefe durch die Stuttgarter Abwehrreihe. Der VfB setzte dagegen aufs Konterspiel und hatte nach einer Standardsituation eine weitere hochkarätige Möglichkeit: Schweinsteiger lenkte Maxims gefährlichen Freistoß aufs eigene Tor und zwang Neuer zu einer blitzschnellen Reflexhandlung. Auch Niedermeiers Nachschuss aus kürzester Distanz konnte der Nationaltorhüter parieren (22.).
Anschließend schalteten die Bayern nochmal einen Gang höher und setzten die Labbadia-Elf immer mehr unter Druck. Als Folge dessen häuften sich die Chancen für den Champions-League-Sieger: Die größte hatte Alaba, der im Eins-gegen-Eins an Ulreich scheiterte (27.). Kurz darauf stand Schiedsrichter Manuel Gräfe im Fokus. Die Pfeife des Berliner Referees blieb bei Tascis Vergehen im Strafraum an Robben zunächst stumm (31.), ehe es fünf Minuten später nach einem ungeschickt geführten Zweikampf von Traoré an Lahm Elfmeter für die Münchner gab. Müller verwandelte sicher (37.). Nachdem Gomez (45. +1) Sekunden vor dem Pausenpfiff über das Tor schoss, ging es mit 1:0 in die Halbzeit.
Für die Schwaben, die ebenso wie die Bayern ohne personelle Wechsel aus der Kabine kamen, war trotz Rückstand noch alles möglich. Nach 48 Minuten wurde die Aufgabe für den dreimaligen Pokalsieger allerdings kolossal schwerer. Der Ex-Stuttgarter Gomez vollendete einen Bayern-Angriff über den rechten Flügel und stockte auf 2:0 auf.
Der zweite Treffer sorgte nicht nur auf der Anzeigetafel für klare Verhältnisse. Denn eine Gegenreaktion des Bundesliga-Zwölften blieb aus. Vielmehr hatten die Bayern nun leichtes Spiel. Gomez nutzte dies und stellte nur wenig später auf 3:0. Müller hatte seinen sträflich freien Stürmerkollegen im Zentrum präzise angespielt, sodass dieser nur noch einschieben musste (61.).
Bei den Stuttgartern hingen die Köpfe nun nach unten. Kaum etwas funktionierte mehr bei der Labbadia-Elf, bis zur 71. Minute. Über Sakai auf der linken Angriffsseite traute sich der VfB mal wieder in die Hälfte der Münchner und kam nach der Flanke des Japaners zum Ehrentreffer durch Harnik, der gegen die Laufrichtung von Neuer ins lange Eck einköpfte (71.). Drei Minuten später hatte Stuttgarts zweiter Japaner Okazaki sogar noch die Möglichkeit auf 2:3 zu verkürzen, hatte er aber nicht mehr die nötige Kraft im Abschluss.
Trotzdem: Stuttgart hatte plötzlich Blut geleckt und belohnte sich in der Schlussviertelstunde, in der Cacau nach monatelanger Verletzungspause sein Comeback feierte, mit dem Anschlusstor. Nach Okazakis Pfostentreffer schaffte es Harnik im zweiten Anlauf und machte es mit seinem zweiten Treffer noch einmal spannend (80.). Für mehr sollte es aber nicht mehr reichen. Zwar bot sich den Stuttgartern noch der ein oder andere lange Ball in den Sechzehner, doch außer Tascis Kopfballchance brannte aus Münchner Sicht nichts mehr an (90. +5). Denn kurz darauf war Feierabend und der FC Bayern sicherte sich durch einen 3:2-Erfolg erstmals das Triple. ...
Quelle: kicker