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Tollhaus Gütersloh: Der SCW feiert die Sensation !
Der SC Wiedenbrück schafft durch einen verwandelten Foulelfmeter in letzter Minute den Sieg gegen Fortuna Düsseldorf. Nachdem der Zweitligist vor allem im ersten Durchgang beste Chancen ungenutzt ließ, drehte der Regionalligist nach dem Pausentee richtig auf und siegt nicht unverdient.
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Wiedenbrücks Trainer Theo Schneider tauschte im Vergleich zum Saisonauftakt der Regionalliga West, ein 1:2 bei der Zweitvertretung des 1.FC Köln, zweimal Personal: Zech ersetzte Knetsch auf der Doppel-Sechs, zudem stürmte Dayangan anstelle von Pollok. Auf Seiten der Fortuna entschied sich Trainer Mike Büskens nach dem 1:1-Unentschieden beim rheinischen Derby in Köln für exakt dieselbe Startelf.
Mit der ersten Aktion des Spiels wären die Fortunen schon beinahe in Front gegangen: Die Abstimmung in der Hintermannschaft der Gastgeber stimmte noch nicht, als Bellinghausen den weit aufgerückten Schlussmann Hölscher per Heber überwand, das Leder aber denkbar knapp am leeren Tor vorbeisprang (2.).
In der Folge lieferten sich der couragiert auftretende Regionalligist und der Bundesliga-Absteiger eine Partie auf Augenhöhe. Der Gastgeber kam durch Distanzschüsse vom agilen Studtrucker zu eigenen Torabschlüssen (11., 25.). Auf der Gegenseite vergab Benschop nach schöner Einzelleistung (21.). Nach einer kurzen Trinkpause (23.) zog der Gast das Tempo allmählich an: Nach einer schönen Kombination zog Reisinger aus spitzem Winkel ab, fand mit seinem Flachschuss im Wiedenbrücker Keeper Hölscher allerdings seinen Meister (29.).
Nach einer ereignisarmen Phase hatte Fortuna-Aktivposten Benschop in der Nachspielzeit des ersten Durchgangs die Führung auf dem Fuß, scheiterte diesmal jedoch am reaktionsschnellen Hölscher (45.).
Büskens reagierte zur Pause und brachte mit Kenia für Reisinger einen quirligen Offensivmann in die Begegnung. Der Gast drückte jetzt spürbar auf das Gaspedal, der Torabschluss blieb dennoch weiterhin das große Manko: Benschop prüfte Hölscher, der Abpraller landete genau vor den Füßen von Bellinghausen, der ins Straucheln geriet und dadurch das leere Tor verfehlte (52.).
Fortan forcierte der Underdog seine Angriffsbemühungen und kam zu Torchancen im Minutentakt: Nach einer Ecke prüfte Czyszczon Fortuna-Schlussmann Giefer, der das Leder um den Pfosten lenkte (60.). Am Ende des daraus resultierenden Eckstoßes löffelte der agile Studtrucker das Leder aus bester Schussposition über den Kasten (61.). Kurz darauf verpasste auch Langemann knapp den Führungstreffer für den Außenseiter (63.).
In der Folgezeit ließen beide Mannschaften etwas die Zügel schleifen. Einzig Bellinghausen, der eine Bolly-Flanke volley abnahm und Hölscher zu einer Glanzparade zwang, strahlte noch Torgefahr aus (75.).
Die Schlussminuten hatten es dann noch einmal so richtig in sich: Nach einem langen Ball ermöglichte Levels nach zu kurzer Kopfball-Rückgabe Studtrucker die Chance, sodass dieser frei aufs Düsseldorfer Tor zusteuern konnte. Fortuna-Defensivmann Levels sah keinen anderen Ausweg mehr und zog die Notbremse. Der Unparteiische entschied sofort auf Platzverweis und - nach kurzem Zögern - auf Strafstoß. Der Gefoulte trat selbst an und schickte Giefer in die falsche Ecke (90.+1). Jetzt warf der Gast noch einmal alles nach vorne, kam allerdings nicht mehr zum Gegenschlag. Mit dem Schlusspfiff brachen im Heidewaldstadion alle Dämme.
Der nächste Pokalgegner wird für den Viertligisten am 10. August um 21 Uhr ermittelt. Im Topf warten große Namen.
Nach der Pokalsensation herrscht am kommenden Wochenende wieder Ligaalltag für Wiedenbrück: Am Freitag reisen die Ostwestfalen nach Lotte. Spielbeginn ist um 19 Uhr. Düsseldorf empfängt ebenfalls am Freitag - Spielbeginn ist um 18.30 Uhr - den TSV 1860 München. ...
Quelle: kicker