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Das Ende einer Ära: Viacom stellt VIVA ein

Es war eigentlich nur eine Frage der Zeit: Bei den Screenforce Days in Köln bestätigte Viacom am Mittwoch das Aus für den einst so prägenden Musiksender VIVA, der zuletzt allerdings nur noch ein Schatten seiner selbst war. Profitieren wird Comedy Central, das künftig rund um die Uhr sendet.

„Do you still remember, how we used to be“ Die besten Zeiten von VIVA liegen schon viele Jahre zurück. Vermutlich wusste so mancher Besucher der Screenforce Days in Köln nicht einmal, dass der einst so stolze Sender für Popkultur zuletzt nur noch zwölf Stunden am Tag sendete und das auch noch in den wenig attraktiven Stunden von 2 Uhr morgens bis 14 Uhr mittags.

Am 1. Januar 2019 ist auch damit Schluss, wie am Nachmittag im Rahmen der Präsentation von Viacom-Vermarkter Visoon angekündigt wurde.

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25 Jahre nach dem Start des Musiksenders

Gut 25 Jahre nach dem Sendestart des deutschen Musiksenders am 1. Dezember 1993 mit dem Musikvideo zum Fanta 4-Song „Zu geil für diese Welt“ nimmt damit eine Marke Abschied, die eine ganze Generation von Jugendlichen und das deutsche Fernsehen nachhaltig geprägt hat. Profiteur ist Comedy Central: Der Spartensender für alles, was aufs Zwerchfell geht, war für Viacom zuletzte eine wichtige Erfolgsgeschichte, die mit der Ausweitung auf ein 24 Stunden-Programm fortgeschrieben werden soll.

Zum Abschied will Viacom im Programm von VIVA noch einmal an die Höhepunkte aus 25 Jahren erinnern. Nähere Details dazu sind noch nicht bekannt. Dabei gibt es viel zu erzählen. Der Sender, gestartet als deutscher Gegenentwurf zu MTV, prägte die Jugend der 90er Jahre und 2000er. VIVA war das YouTube und Spotify einer Generation von Jugendlichen, die Internetzugang noch pro Minute bezahlte. Der Erfolg war enorm und MTV erfolgreich geschlagen. Es folgten VIVAzwei (später VIVAplus) und internationale Ableger. In der Börseneuphorie zur Jahrtausendwende schwang sich die VIVA Media AG zum stolzen Medienkonzern auf.

Höhepunkt der Expansion war im November 2001 die Übernahme der damals ebenso an der Börse gehandelten Brainpool AG. Beide Unternehmen kannten sich gut - und waren ohnehin Nachbarn in Köln-Mülheim, was den rechtsrheinischen Stadtteil zusammen mit der „Harald Schmidt Show“ im Studio 449 zum neuen TV-Hotspot in der Dom-Metropole machte. Doch die Euphorie in Köln-Mülheim hielt nicht lange an. 2004 übernahm MTV-Mutter Viacom die Mehrheit. Massiver Stellenabbau und Umzug nach Berlin war die Folge.

Sendungen wie „Interaktiv“, „VIVA Club Rotation“, „Chartsurfer“, „Was geht ab?“, „Planet VIVA“, die „VIVA Top 100“ und Stefan Raabs legendäres „Vivasion“ waren prägend in den frühen Jahren. Später kamen Sendungen wie „VIVA Live!“ oder „Sarah Kuttner - Die Show“ hinzu. Nach der Übernahme von MTV wurde VIVA mehrfach neu positioniert und der Musikanteil über die Jahre zu Gunsten anderer Genres zurückgefahren. Auch wenn Stefan Raab ohne jeden Zweifel der prominenste VIVA-Sprössling ist, hat VIVA eine komplette Generation von Moderatorinnen und Moderatoren geschult.

„Es müsste nochmal das Viva von früher geben“, sagte kürzlich erst Axel Kühn, Geschäftsführer der Produktionsfirma Tresor TV, beim DWDL.de-Produzentengipfel. Und in der Tat liest sich diese - nicht einmal vollständige - Liste ehemaliger VIVA-Moderatorinnen und Moderatoren beeindruckend: Mola Adebisi, Aleksandra Bechtel, Nils Bokelberg, Daisy Dee, Gülcan Kamps, Johana Klum, Milka Loff Fernandes, Enie van de Meiklokjes, Phil Daub, Klaas Heufer-Umlauf, Sarah Kuttner, Heike Makatsch, Minh-Khai Phan-Thi, Oliver Pocher, Charlotte Roche, Palina Rojinksi, Tobias Schlegl, Jessica Schwarz und Janin Ullmann. Viele von ihnen standen für den Musiksender erstmals vor der Kamera.

Es ist übrigens das zweite Mal, dass ein VIVA-Sender durch Comedy Central ersetzt wird. 2007 musste VIVAplus weichen, um Platz zu machen für die Comedy-Marke von Viacom. Überraschend kommt das Aus der Marke VIVA eigentlich nicht. In anderen europäischen Ländern, in denen noch lokale VIVA-Ableger aus Zeiten der einstigen Expansion auf Sendung waren, ersetzte Viacom sie bereits durch MTV-Sender. In Großbritannien geschah dies im Januar, in Polen und Ungarn schon im Oktober letzten Jahres. Mit der Rückkehr von MTV ins freiempfangbare Fernsehen in Deutschland, war das Aus der Videoverwertungsanstalt (VIVA) absehbar.

„Do you still remember, how we used to be“ Es sind die ersten Worte eines erfolgreichen Songs der Spice Girls. Sein Titel: „Viva forever“.
Mehr zur Strategie von Viacom im deutschen Markt mit den drei Marken MTV, Comedy Central und Nickelodeon lesen Sie morgen früh im DWDL.de-Interview mit Mark Specht, SVP und General Manager Viacom Deutschland.

Quelle; dwdl
 
Die hätten nur wieder etwas vom alten Format nehmen müssen und "Eurodance" spielen müssen. Dann wäre es ein Riesenhit geworden, denn sowas gibt es ja nicht im heutigen TV. Damals wurde es sogar in ARD, ZDF, MDR, Einslive etc.. Überall wurde Eurodance gespielt. Die guten alten Zeiten...
 
Das ist aber auch Alles stark romantisiert. Das VIVA Programm war eigentlich nur die ersten Jahre wirklich gut, zumindest tagsüber, denn da lief ein bunter Mix aus aktueller und älter Musik, schon Ende der 90er wurden die Klassiker erst auf eine Sendung mit Nilz Bökelberg reduziert, die täglich eine Stunde lief, dann nur noch eine halbe und dann kamen gar keine älteren Clips mehr, außer es liefen besondere Specials.

Danach lief eigentlich nur noch der Einheitsbrei, der auf MTV auch lief und die einzige war bei uns im Kabel zu Anfang VH-1, später gabs dann leider gar nix mehr in die Richtung und dann konnte man ausschließlich zwischen VIVA und MTV hin und herschalten und es lief überall die gleiche Scheisse.

VIVA profitierte nur davon, dass MTV über Satellit verschlüsselt war und man als Sat Zuschauer quasi gezwungen war, VIVA zu schauen, aber besser war das Programm schon lange vor dem Verkauf an Viacom nicht mehr, das waren die ersten 3-4 Jahre wo sich in den Charts auch noch was tat, weil Eurodance, Rave und Techno im Aufmarsch waren und sich auch Hip Hop und Grunge/Crossover etablierten.

1997 war diese aufregende Phase der Musikentwicklung aber vorbei und mit der gesamten Popmusik ging es bergab. Das spürte man auch im Radio und Fernsehen. Das war nämlich genau die Zeit wo das mit der Gleichschaltung los ging... also, dass Alle Formatradios optimiert wurden, die Rotation kleiner wurde, die 70er aus den Top 40 Hot AC Formaten gestrichen wurden und es plötzlich egal war welchen Sender man hört, weil fortan Alle das Gleiche spielten. Seitdem ist in der Richtung wenig Progress.

Außerdem startete Ende der 90er der deutsche MTV Ableger MTV Central, der dann auch wieder unverschlüsselt über Astra empfangbar war, VIVA sendete zu dem Zeitpunkt ausschließlich auf Eutelsat, wodurch weniger Zuschauer erreicht werden konnten, weil die Meisten nur Astra 19,2 Grad Ost empfangen konnten.

Das coole, originale MTV UK von 1987, was anfangs in ganz Europa empfangbar war und ursprünglich einfach MTV Europe hieß, blieb für immer verschlüsselt.

Das sollte man nicht vergessen, bevor man alten Zeiten nachweint.
 
Das ist echt Bedauerlich, mit dem Sender verbinde ich viele Erinnerungen. Und der Sender hat euch meine Jungend geprägt.

Ich weiß noch wie ich Unsere Satellitenantenne damals neu ausrichten mussten, und ich auf einmal auf Hotbird 13°E den das Analoge VIVA Bekommen habe wir hatten damals Tatsächlich die Antenne für einige zeit auf diesen Satelliten gelassen, auch wenn es dort kaum Deutsche Sender gab. Aber wir hatten ja noch Analoges Antennen Fernsehen.

Sehr Schade mit VIVA geht ein stück TV Geschichte.
 
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