Quantcast
Aktuelles
Digital Eliteboard - Das Digitale Technik Forum

Registriere dich noch heute kostenlos, um Mitglied zu werden! Sobald du angemeldet bist, kannst du auf unserer Seite aktiv teilnehmen, indem du deine eigenen Themen und Beiträge erstellst und dich über deinen eigenen Posteingang mit anderen Mitgliedern unterhalten kannst! Zudem bekommst du Zutritt zu Bereichen, welche für Gäste verwehrt bleiben

Registriere dich noch heute kostenlos, um Mitglied zu werden! Sobald du angemeldet bist, kannst du auf unserer Seite aktiv teilnehmen, indem du deine eigenen Themen und Beiträge erstellst und dich über deinen eigenen Posteingang mit anderen Mitgliedern unterhalten kannst! Zudem bekommst du Zutritt zu Bereichen, welche für Gäste verwehrt bleiben

PC & Internet Cybercrime Göttingen - Ermittlungserfolg bei Millionenbetrug


Seit ihrer Gründung im Oktober letzten Jahres verfolgt die „Task Force Cybercrime/Digitale Spuren“ Straftaten, bei denen die Täter das Internet als Tatort und die digitalen Kommunikationstechniken als Tatwerkzeug nutzen. Ihr jüngster Fahndungserfolg: Die Internet-Spezialisten der Göttinger Polizei haben eine europaweit operierende Betrügerbande aufgespürt.

Du musst angemeldet sein, um Bilder zu sehen.


Wie der Leiter der „Task-Force Cybercrime“, Oliver Knabe, am Montag (18.09.2017) bekannt gab, habe das Netzwerk Online-Versandhändler in Deutschland und anderen westeuropäischen Ländern um Waren im Wert von mindestens 10 Millionen Euro gebracht. Es handelt sich dabei um einen Fall von straff und hierarchisch organisierter Kriminalität: Ermittlungsverfahren „Ermittlungskomplex Assistent“ umfasst ca. 18.000 Einzelstraftaten, 1.068 identifizierte Täter und rund 10 Millionen Euro Schaden.

Die Ermittlungen zum „Ermittlungskomplex Assistent“ beschäftigen sich mit einem groß angelegten, europaweiten und beständig weiterlaufenden Betrugs- und Geldwäschenetzwerk. Mit einer komplexen, hierarchisch auf mehreren Ebenen, straff geführten organisierten Struktur arbeitete der Organisator darauf hin, eine Vielzahl an Computerbetrügereien zu Lasten von primär deutschen, aber auch anderen westeuropäischen Unternehmen zu begehen.

So haben die Täter, um selbst anonym zu bleiben, mit einem großen Netzwerk von „Warenagenten“ hochwertige Waren bei Versandhändlern in Deutschland und anderen europäischen Ländern bestellt, darunter Smartphones und Drohnen und alles, was sich leicht veräußern ließ. Die als „Warenassistenten“ oder „Verzollungsassistenten“ beschäftigten Helfer wurden über seriös aussehende Webseiten angeheuert, zudem wurden aber auch Arbeitssuchende, die auf online Plattformen ihre Arbeitsgesuche geschaltet hatten, gezielt von den Tätern kontaktiert. Um das Arbeitsangebot vertrauenswürdig wirken zu lassen, haben die Täter Arbeitsverträge an die Betreffenden ausgegeben. Damit gelangen die Täter wiederum an die Personaldaten der Warenagenten, die man dann dazu missbraucht hat, um bei Verkäufern Kundenkonten einzurichten und Bestellungen via abgephishter Kreditkartendaten vorzunehmen. Die auf diese Weise unter Vertrag Genommenen, hauptsächlich Schüler, Studenten oder Rentner, die angeblich 20 Euro pro Stunde verdienen sollten, fiel die Aufgabe zu, die Waren an ihrer Adresse entgegenzunehmen, umzuetikettieren und weiterzuleiten. Die Koordination der Warenagenten und -ströme erfolgte über eine Website auf einem Server in Rumänien, auf den die Ermittler Zugriff erlangen konnten. Auf einer speziell dafür eingerichteten Internetseite wurden dem Warenagent bereits bezahlte und adressierte Paketmarken zur Verfügung gestellt, die eine reibungslose Weiterleitung der Pakete garantieren sollten. Die nicht bezahlten Waren seien vorwiegend nach Osteuropa, aber auch nach Finnland oder Großbritannien geschafft worden.

Die Ermittler konnten aktuell etwa 18.000 solcher Einzeltaten feststellen und es wurden bisher 1.068 Warenagenten ermittelt. Wovon allerdings ganz sicher kein Warenagent gewusst hat, tritt nun ein, denn wer widerrechtlich erlangte Waren weiterleitet, kann sich gem. § 261 StGB als Geldwäscher strafbar machen. Zudem kommen noch zivilrechtliche Forderungen der geschädigten Verkäufer hinzu. Damit werden gutgläubige Opfer zu Tätern gemacht, die sich sowohl straf- als auch zivilrechtlich verantworten müssen.

Task-Force Leiter, Kriminalhauptkommissar Oliver Knabe, äußert sich voll Stolz über diese Leistungen: „Dass die Göttinger Task-Force so erfolgreich ist, ist den ganz individuellen Fähigkeiten aller meiner Mitarbeiter/innen zu verdanken. Ich bin sehr glücklich, dass in unserem Team viele unterschiedliche Experten arbeiten, die alle ein hohes Maß an Engagement, Motivation und Fachkenntnis besitzen. Kreativität, Innovationsfreude, Flexibilität, Offenheit und Qualifizierungsbereitschaft komplettieren die Eigenschaften und sind der entscheidende Schlüssel zum gemeinsamen Erfolg“

Bereits in der einjährigen, kurzen Zeit ihres Bestehens hat die „Task-Force Cybercrime/Digitale Spuren (TF CC/DS)“ mit ihrem Team, das aus insgesamt 16 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern besteht, auch über die Landesgrenze hinaus bei der Verfolgung von Internetkriminalität Erfolge zu verzeichnen: 1.500 Straftaten wurden bislang von den Experten bearbeitet. Der „Ermittlungskomplex (EK) Assistent“ ist allerdings bislang wohl das umfangreichste Ermittlungsverfahren der letzten Jahre im Bereich „Cybercrime“. Innenminister Boris Pistorius (SPD), der die Sonderermittler in Göttingen besuchte, kündigte an, dass die Polizei mehrere Dutzend weitere externe IT-Experten anheuern werde, um den Kampf gegen Internet-Kriminelle weiter zu verstärken.

Quelle: Tarnkappe
 
Zurück
Oben