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PC & Internet CounterFights Anti-Piracy warf Ende Dezember viele Verlage raus

Wie uns Andreas Kaspar, der Geschäftsführer der inhabergeführten Firma CounterFights Anti-Piracy, bestätigte, warf man zum Jahreswechsel einige Vertragspartner hinaus. Kaspar kündigte allen Verlagen, die ihn im Bereich Belletristik und Sachbuch mit der Bekämpfung von Urheberrechtsverletzungen beauftragt hatten. Aus Jena hieß es, man betreue zwar „weiterhin Kunden im Bereich Urheberrecht„, nur eben „bis auf weiteres für die Buchbranche“, keine mehr. Wir haben dann mal unverbindlich telefonisch nachgehakt…

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CounterFights Anti-Piracy ermittelt under cover

Die Jenaer Firma CounterFights Anti-Piracy ist in den vergangenen Jahren mehrfach durch ihre Aktionen aufgefallen. Der Betreiber Andreas Kaspar konnte in mehreren Fällen E-Book-Piraten mithilfe von extrem zeitaufwändigen, weil verdeckten Ermittlungen, enttarnen. Das betraf beispielsweise das Forum ebookspender.me, wo sich damals den Mitgliedern des E-Book Tauschkreises jemand mit dem Pseudonym Rivalon „netterweise“ als neuer technischer Administrator und Webhoster angeboten hatte.

Doch diese Person hatte es in Wahrheit nur darauf abgesehen, die IP-Adressen und alle Aktivitäten der Beteiligten von ebookspender.me mitzuschneiden, damit die Polizei die Beweise sichern und verwerten konnte. In den letzten Wochen hat man mehreren Verdächtigen in der Causa ebookspender.me/TorBoox die Anklage nach über fünf Jahren zugestellt. Gemäß einer Anklageschrift, die Tarnkappe.info vorliegt, wirft die Staatsanwaltschaft den Moderatoren von ebookspender.me vor:

„Im Zeitraum von Dezember 2013 bis 09.12.2014 boten die Angeschuldigten und weitere – teils unbekannte, teils gesondert verfolgte – Personen im bewussten und gewollten arbeitsteiligen Zusammenwirken auf der Internetseite ww.ebookspender.me ohne Einwilligung der jeweiligen Urheberrechtsinhaber und ohne über die jeweiligen Nutzungsrechte zu verfügen einen äußerst großen Fundus an eBooks gegen einen geringfügigen Mitgliedsbeitrag zum im Übrigen kostenlosen Download an.“

Der Leaker, der unzählige E-Books von diesem Forum nahm und illegal verbreitete, war Spiegelbest (SB). Zuvor hatte er sich einen Namen als „Pressesprecher“ des längst geschlossenen Kaufportals TorBoox gemacht.

Causa TorBoox / ebookspender.me nähert sich seinem Ende

Eines steht jedoch fest, nämlich dass Spiegelbest Andreas Kaspar und den Polizeibeamten, die die Foren-Server ausgewertet haben, entwischt ist, weil er nie ohne VPN im Internet unterwegs war. Spiegelbest war für seinen ausgeprägten Verfolgungswahn bekannt. Dieser hat ihm in diesem Fall vor einer Strafverfolgung bewahrt.

„Es wurde zudem verschiedenen weiteren Ermittlungsansätzen, insbesondere zur Ermittlung der hinter „Spiegelbest“ stehenden Person, nachgegangen. Die Echtpersonalien von „Spiegelbest“ konnten im Rahmen der Ermittlungen jedoch nicht ermittelt werden (EA IV BI. 1319/1331).“

Nachdem SB im Dezember 2014 Netzpolitik.org ein letztes Interview gab, verschwand er und alle bis dahin aktiven E-Mail-Accounts im Nirwana. Uns hat der Kontakt zu ihm damals ja auch eine Hausdurchsuchung eingebrockt, das Strafverfahren wurde viele Monate später, vor etwa einem Jahr, mangels Indizien bzw. Beweisen eingestellt. Man warf uns vor, wir wären an der illegalen Verbreitung unzähliger E-Books beteiligt gewesen. Bei der Hausdurchsuchung gab der leitende Kriminalkommissar hingegen zu, ihm ging es nur darum, uns durch die Beschlagnahmung dazu zu zwingen, die Identität des bekannten Buchpiraten preiszugeben. Tarnkappe.info war aber nie an irgendwelchen Urheberrechtsverletzungen beteiligt. Noch kannten wir den echten Namen von Spiegelbest, dessen „Karriere“ als Einscanner und Uploader bei Boerse.bz und anderen Warez-Börsen seinen Anfang nahm. Sein Name rührt daher, weil er anfangs viele Titel der SPIEGEL-Bestseller Liste eingescannt hat.

Ebenso eingestellt hat man das Verfahren gegen Spiegelbest, allerdings wegen Verjährung:

„Das Verfahren gegen die hinter dem Pseudonymen Bernd Fleisig bzw. Spiegelbest stehende Person wurde eingestellt EA IV BI. 1404/1405).“

Ende 2015, ein Jahr nach der großen deutschlandweiten E-Book Razzia, beschrieb Spiegel-Redakteur Marcel Rosenbach, wie die Jagd auf die Foren-Mitglieder vonstatten gegangen ist. Doch Kaspar bzw. seine Firma CounterFights kann noch mehr „Erfolge“ vorweisen. So ging ihm unter anderem der Uploader Darkmon und sein Kollege Emerett Hawking ins Netz, der sich im Web als Hanson Material ausgegeben hat.

Keine Berührungsängste vorhanden

Beim gestrigen Telefonat machte Herr Kaspar einen überaus ruhigen, überlegten und sogar sympathischen Eindruck. Auf Nachfrage gab er bekannt, lediglich die Verfolgung von Urheberrechtsverletzungen im Bereich Belletristik und Sachbuch habe CounterFights Anti-Piracy eingestellt. Andere Unternehmensbereiche wie der Schutz von Marken, Design, Patenten etc., werde man weiterführen. Interessant auch seine Aussage, nur die Takedown Verfahren (DMCA Notice & Takedown Claims) hätten die Verlage finanziert, weitere Ermittlungen nicht. Andreas Kaspar ist davon überzeugt, dass die Rechteinhaber alleine mit der Durchführung von Takedown Notices nach seiner „Erfahrung mittelfristig nicht weiterkommen“ werden.

Ein paar wenige Bulletproof-Hoster hätten zudem nicht auf seine Löschanfragen reagiert, die er im Auftrag der Verlage verschickt hatte. Das Konzept von CounterFights sieht deshalb die Kombination, bestehend aus DMCA Notices mit juristischen Maßnahmen, vor. Doch für strafrechtliche Konsequenzen der Schwarzkopierer muss man erstmal an deren Identität gelangen. Daher rühren wohl die under cover Aktivitäten im FBI-Stil.

Mit dieser Aussage liegt Kaspar übrigens voll und ganz auf der Linie von Manuel Bonik und Dr. Andreas Schaale, die ihre Tätigkeit im Auftrag mehrerer wissenschaftlicher Verlage zwischenzeitlich ebenfalls mangels des Zahlungswillens der Verlage einstellen mussten. Weil den Verlagen die Sache nicht so wichtig war, haben Bonik, Schaale & Co. ihre Lisheennageeha Consulting Ltd. liquidiert, die in Irland ansässig war. Wenige Wochen später waren die ganzen Schwarzkopien wieder in Hülle und Fülle bei mGully.com, Boerse.to & Co. verfügbar. Nach Ende des Auftrags hatte sich wohl niemand mehr um neue DMCA-Löschaufforderungen für die gleichen wissenschaftlichen Werke gekümmert. Nach dem Re-Upload blieben die Schwarzkopien dann bei den Sharehostern stehen.

Das Statement

Andreas Kaspar schickte uns schließlich folgendes Statement, das wir, wie vereinbart, ungekürzt veröffentlichen:

Das Ziel der Pirateriebekämpfung, so wie CounterFights es umsetzte, ist, dass die kaufwilligen E-Book Leser nicht ohne erheblichen Aufwand an die illegal bereitgestellten E-Book Werke herankommen. Dieses Ziel kann nach meiner langjährigen Erfahrung nur erreicht werden, wenn neben täglichen Takedown Verfahren zusätzlich die verletzten Rechte auch bei Tätern und Störern durchgesetzt werden. Leider musste ich jedoch feststellen, dass es uns gegenüber keine substantielle finanzielle Unterstützung von unseren Kunden und den Branchenverbänden gibt, um diese notwendigen rechtlichen Durchsetzungen zu ermöglichen.

Der Leistungsanspruch und das Ziel, welches ich an die Tätigkeiten meines Unternehmens stelle, sind nach meiner Auffassung nicht mit den derzeitigen Vorstellungen der Akteure aus der Buchbranche vereinbar. Zudem musste ich feststellen, dass auf Grund der ausbleibenden rechtlichen Durchsetzungen, die Qualität der von CounterFights angebotenen Dienstleistungen erheblich gemindert wurde und sogar Neukunden durch die zuletzt mäßige Erfolgsquote abgeschreckt wurden. Darunter leiden nicht nur die Marke CounterFights, sondern auch andere Bereiche des Unternehmens. Ich bin nicht bereit, die Abwertung der Marke CounterFights und den Reputationsverlust des Unternehmens hinzunehmen und den Qualitätsanspruch der Dienstleistungen zu verringern.

Als Unternehmensinhaber musste ich auf diese Situation reagieren und ineffiziente Teile des Unternehmens einstellen. Aus diesem Grund habe ich die Verträge mit Kunden aus der Buchbranche im Bereich Belletristik und Sachbuch (Verlage und Autoren) zum 31.12.2019 gekündigt.

Quelle; tarnkappe
 

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