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PC & Internet BNetzA fordert Kabelnetzbetreiber zu Netzöffnung auf

Vize-Präsidentin Henseler-Unger: "Haben die Peitsche in der Hand"
Die meisten Kabelnetze sind aktuell noch in sich geschlossene Monopole. Der Anbieter, der die Infrastruktur aufgebaut hat, vermarktet sie auch an seine Kunden und lässt dabei keine Mitbewerber aufs Netz. Für die Bundesnetzagentur ist das in Ordnung - allerdings nur im Moment und nur in einem gewissen Rahmen. Das machte die Vize-Präsidentin der Behörde, Dr. Iris Henseler-Unger, heute auf der Euroforum Jahrestagung zum Thema Kabelnetze deutlich. Wörtlich sagte sie: "Wir haben die Peitsche in der Hand, ob wir sie nutzen, weiß ich noch nicht".
Dr. Iris Henseler-Unger, Vize-Präsidentin Bundesnetzagentur. Aktuell sieht Henseler-Unger keinen Bedarf zur Regulierung. Die Kabelnetzbetreiber gehören zwar zum Markt, sind aber nicht marktbeherrschend. "12 Prozent Anteil am Breitbandmarkt sind wahrlich keine Marktbeherrschung", so die Vizepräsidentin. Allerdings schränkte sie ein, dass es regional durchaus Anbieter gebe, die es in bestimmten Regionen auf einen Marktanteil von 50 Prozent bringen. "Bisher grenzen wir regionale Märkte nicht ab - das kann sich aber ändern", schwang die Vize-Präsidentin bildlich die Peitsche.
Freiwillige Kooperation gefordert
Die Bundesnetzagentur fordert die Kabelnetzbetreiber dazu auf, freiwillig miteinander zusammen zu arbeiten. Es mache allen beteiligten Unternehmen immer mehr Spaß, miteiander zu kooperieren, wenn dieses auf freiwilliger Basis passiere. Die Kabelnetzbetreiber seien außerdem schon aus eigenem Interesse gezwungen, ihre Netze zu öffnen. Schließlich bekäme man durch die Vermarktung von Drittanbietern weiteren Traffic ins Netz und generiere so auch zusätzliche Einnahmen, die die eigene Marke nicht generiert.
Das sieht auch Dr. Hans Konle, Chef des Kölner Anbieters NetCologne, so. Zudem hat er durchaus respekt vor der von Henseler-Unger angesprochenen Peitsche. Er bezeichnete die Peitsche als Schwert und er wolle nicht ausprobieren, "wie das schmeckt". Entsprechend stehe NetCologne auch einem Open-Access-Ansatz offen gegenüber und praktiziert diesen auch schon. Erst kürzlich hatte die Deutsche Telekom einen entsprechenden Vertrag NetCologne abgeschlossen. Damit bekommt die Telekom Zugriff auf das Netz von NetCologne, das nicht nur aus Glasfaser, sondern auch aus klassischem Koaxial-Fernsehkabel besteht. Konle betonte, dass NetCologne hier nicht unterscheide.
Ein Stück vom TAL-Kuchen

In eine ähnliche Kerbe schlägt auch Dr. Stephan Zimmermann von Vodafone, dort zuständig für das Wholesale-Geschäft. Er ruft die Kabelnetzbetreiber dazu auf, sich der Bitstream-Vermarktung zu öffnen. Bei dieser wird das Signal an einer mehr oder weniger zentralen Stelle vom eigentlichen Kabel-Netzbetreiber an den für das Kundenverhältnis zuständigen Anbieter übergeben. Er lockte die Kabelnetzbetreiber mit einem Stück des TAL-Kuchens, den die Telekom bekommt. Würden sich die Kabelnetzbetreiber dem öffnen, könnten sie sich ein Stück davon abschneiden. Es sei durchaus denkbar, dass ein Teil der bisherigen Telekom-TAL-Kunden dann auf die Kabelnetze verschoben werden.
Zudem würde aus Sicht von Vodafone die Zusammenarbeit der Kabelanbieter mit Anbietern wie Vodafone auch sinnvoll sein, betrachtet man das Geschäftsfeld der Geschäftskunden. Sieht man von kleinen Mittelständlern ab, so hätten die Kabelanbieter aktuell nicht die Möglichkeit, die Geschäftskunden mit entsprechenden Produkten zu versorgen. Denn nur wenigen Geschäftskunden reicht eine schlichte 100-MBit/s-Leitung aus. Eben jene 100 MBit/s sieht Zimmermann für Privatkunden aber ohnehin als überbewertet. "Für die meisten unserer Triple-Play-Kunden reichen 25 MBit/s aus." Und das werde auch noch die nächsten Jahre so bleiben
Quelle: teltarif.de

Aus meiner sicht wäre die Öffnung der Kabelanbieter für andere ISP ein Schritt in die richtige Richtung. Gerade weil man dadurch sicher auch in den Genuss günstigerer Tarife kommt und auch die entbündelung von Internet/Telefon vom TV zu nimmt. Sprich IPTV-angebote über das Fernseh-Kabel werden möglich oder aber auch für Sat-User günstige Tarife ohne TV-signal.
 
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