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Handy - Navigation Anordnung: WhatsApp darf keine Daten an Facebook weitergeben

Am 15. Mai möchte WhatsApp, ein Facebook-Unternehmen, seine neuen Nutzungsbedingungen durchgedrückt haben. Da gab es viel Hin und Her, über das wir auch berichteten – das ging sogar so weit, dass WhatsApp ankündigte, dass Nutzer, die nicht zustimmen, nur noch mit Umwegen einige der Messenger-Funktionen nutzen können.

Der Hamburgische Beauftragte für Datenschutz und Informationsfreiheit hat heute dann eine Anordnung erlassen, die es Facebook verbietet, personenbezogene Daten von WhatsApp zu verarbeiten, soweit dies zu eigenen Zwecken erfolgt. Der sofortige Vollzug wurde angeordnet.

Dies erfolge im Rahmen des Dringlichkeitsverfahrens der Datenschutzgrundverordnung (DSGVO), das den Erlass von Maßnahmen mit einer begrenzten Geltungsdauer im jeweiligen Hoheitsgebiet vorsieht, so die Meldung.

Nach Auswertung des gegenwärtigen Sachstands fehle für eine Verarbeitung durch Facebook zu eigenen Zwecken ungeachtet der von WhatsApp derzeit eingeholten Zustimmung zu den Nutzungsbedingungen eine ausreichende rechtliche Grundlage, so die Behörde. Die Bestimmungen zur Datenweitergabe finden sich verstreut auf unterschiedlichen Ebenen der Datenschutzerklärung, sie seien unklar und in ihrer europäischen und internationalen Version schwer auseinanderzuhalten.

Johannes Caspar, Hamburgischer Beauftragter für Datenschutz und Informationsfreiheit:

„Die Anordnung soll die Rechte und Freiheiten der vielen Millionen Nutzerinnen und Nutzer sichern, die deutschlandweit ihre Zustimmung zu den Nutzungsbedingungen geben. Es gilt, Nachteile und Schäden, die mit einem derartigen Black-Box-Verfahren verbunden sind, zu verhindern. Die Datenschutz-Skandale der letzten Jahre von „Cambridge Analytica“ bis hin zu dem kürzlich bekannt geworden Datenleck, von dem mehr als 500 Millionen Facebook-Nutzer betroffen waren, zeigen das Ausmaß und die Gefahren, die von einer massenhaften Profilbildung ausgehen.

Das betrifft nicht allein die Privatsphäre, sondern auch die Möglichkeit, Profile zur Beeinflussung von Wählerentscheidungen einzusetzen, um demokratische Entscheidungen zu manipulieren. Die Gefahr ist angesichts von fast 60 Millionen Nutzerinnen und Nutzern von WhatsApp mit Blick auf die in Deutschland im September 2021 anstehenden Bundestagswahlen umso konkreter, da diese Begehrlichkeiten nach Beeinflussung der Meinungsbildung seitens der Anzeigekunden von Facebook wecken werden. Die nun erlassene Anordnung bezieht sich auf die Weiterverarbeitung von WhatsApp-Nutzerdaten und richtet sich an die Adresse von Facebook. Die weltweite Kritik gegen die neuen Nutzungsbedingungen sollte Anlass geben, den Zustimmungsmechanismus noch einmal grundlegend zu überdenken. Ohne Vertrauen der Nutzerinnen und Nutzer kann auf Dauer kein auf Daten gegründetes Geschäftsmodell erfolgreich sein.“

Der Hamburgische Beauftragte für Datenschutz und Informationsfreiheit wird nun eine Befassung durch den Europäischen Datenschutzausschuss (EDSA) beantragen, um eine Entscheidung auf europäischer Ebene herbeizuführen, da die Anordnung nur maximal drei Monate gültig ist – Facebook kann aber auch Einspruch einlegen.

Update 12:55 Uhr – wir haben eine Stellungnahme eines WhatsApp-Sprechers bekommen:

„Die Anordnung der Hamburger Datenschutzbehörde gegen Facebook basiert auf einem grundlegenden Missverständnis des Zwecks und der Wirkung des WhatsApp-Updates und hat daher keine legitime Grundlage. Unser jüngstes Update erklärt die Optionen, die Menschen haben, um einem Unternehmen auf WhatsApp eine Nachricht zu senden und bietet weitere Transparenz darüber, wie wir Daten sammeln und verwenden. Da die Behauptungen der Hamburger Datenschutzbehörde falsch sind, wird die Anordnung keinen Einfluss auf die weitere Einführung des Updates haben. Wir setzen uns weiterhin dafür ein, sichere und private Kommunikation für alle zu ermöglichen.“

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Quelle; caschy
 
WhatsApp: Diese geänderten Bedingungen gelten ab sofort

Ab heute treten die neuen Nutzungsbedingungen von WhatsApp in Kraft, nachdem die Facebook-Tochter die Frist verlängert hatte. Fehlinformationen seien der Grund hierfür gewesen, so WhatsApp. Diese wollte man erstmal durch entsprechende Aufklärung aus dem Weg räumen. In Europa gebe es nämlich keine Änderungen am Datenaustausch mit Facebook. Auch zu Werbezwecken sollen in der EU keine Daten geteilt werden. Die neuen Nutzungsbedingungen seien hierzulande lediglich für die Kommunikation mit Unternehmen – über WhatsApp Business – vonnöten.

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Threema und Signal konnten dennoch einen großen Benutzeransturm vermelden, der so einige Server in die Knie zwang. Für manche, die ohnehin nur noch ein „Restvertrauen“ in die Facebook-Tochter haben, dürfte es nun dennoch zum Zerwürfnis kommen. Kritik der Hamburger Datenschutzbehörde sollte ohne Einlenken bleiben, sodass die neuen Nutzungs- und Datenschutzbestimmungen zum heutigen Tag in Kraft treten.

Habt ihr den neuen Bedingungen bereits zugestimmt, dann ändert sich für euch – außerhalb der neuen Grundlage an Nutzungsbedingungen – nichts. Ihr könnt wie gewohnt mit Kontakten kommunizieren. Solltet ihr das bislang versäumt haben, dann wird WhatsApp euch sicherlich noch öfters dazu auffordern und ihr könnt die Zustimmung nachholen. Ich tippe mal darauf, dass die meisten unbedarften Nutzer ohnehin blind eine Zustimmung erteilt haben. Ganz getreu dem Motto „AGB-Änderungen oder Nutzungsbedingungen gebe ich mir nicht“ und zugestimmt.

Wie sieht es mit all jenen aus, die keine Zustimmung erteilen wollen? Nun da sei zuallererst gesagt, dass der Markt durchaus Alternativen mit Signal, Threema & Co hergibt. Die Krux wird wohl eher sein, die eigenen Kontakte davon zu überzeugen. Solltet ihr WhatsApp aber bislang noch nicht den Rücken zugekehrt haben, so räumt euch die Facebook-Tochter eine gelockerte Schonfrist ein.

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Für „Zustimmungsverweigerer“ ist WhatsApp fortan eingeschränkt nutzbar, allerdings gelockert im Vergleich zum ursprünglichen Plan. Eine Lockerung der neuen Einschränkungen findet erst dann statt sobald ihr euch den neuen Nutzungsbedingungen hingebt.

Ihr könnt ab sofort nicht mehr auf die Chatliste zugreifen.
Ihr könnt eingehende Sprach- und Videoanrufe annehmen. Bei verpassten Gesprächen habt ihr die Möglichkeit über die Benachrichtigung zurückzurufen.
Ihr könnt auf Nachrichten, welche ihr erhaltet, über die Benachrichtigung antworten. Ergo habt ihr nicht die Möglichkeit proaktiv Kontakte anzuschreiben.

Für den Zeitraum von – nicht näher definierten – „einigen Wochen“ könnt ihr WhatsApp also noch eingeschränkt benutzen. Beispielsweise, um eure Kontakte zu informieren, dass ihr künftig nicht mehr über WhatsApp erreichbar seid. Danach stellt WhatsApp auch das Empfangen von Anrufen und Nachrichten ein. Ihr habt weiterhin die Möglichkeit den Bedingungen zuzustimmen und könnt auch ein Backup von euren Nachrichten anfertigen, Chats exportieren oder eine Löschung des Accounts beantragen.

Euer Account gilt fortan zudem als „inaktiv“, sodass WhatsApp nach etwa 120 Tagen auch den Account selbstständig löscht, sofern ihr da nicht vorgreift. Eine Löschung des Accounts kann nicht rückgängig gemacht werden. Dabei werden zudem der komplette Chatverlauf sowie Backups gelöscht. Auch aus seinen WhatsApp-Gruppen wird man entfernt.

Wie sieht es in unserer Leserschaft aus: Kehrt ihr WhatsApp nun den Rücken oder habt ihr dies längst getan? Falls ja, zu welchen Alternativen seid ihr abgewandert und sind Kontakte nachgefolgt?

Quelle; caschy
 

Anhänge

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Bisher wurden die neuen Bedingungen noch nicht eingeblendet.
Ist man da heimlich zurückgerudert und hat Angst das die User in Scharen zu anderen Messenger wechseln?
 
Von meinem Vater weiß ich, dass ca. die Hälfte seiner Freunde nun von WhatsApp zu Signal gewechselt sind. Nun hat er beide Messenger auf seinem Smartphone laufen, um mit allen noch in Kontakt bleiben zu können.

Ob und zu welchem Messenger die bei WhatsApp gebliebenen dann vielleicht noch wechseln, ist fraglich.

Für mich stellt sich diese Frage derzeit nicht, da mein uraltes SonyEricsson eh nur SMS und MMS kann. (Symbian - old-school-OS)
 
WhatsApp: Keine Einschränkung der Funktionalität beim Ignorieren der neuen Bedingungen

Vermutlich haben es fast alle unserer Leser, die WhatsApp nutzen, mitbekommen. Zum 15. Mai wollte WhatsApp neue Nutzungsbedingungen von seinen Nutzern akzeptiert haben. Die, die die neuen Regelungen nicht akzeptieren wollten, sollten zwar nicht ihren Account verlieren, aber mit Einschränkungen leben müssen. Dies soll nun doch nicht der Fall sein, wie ein Statement eines WhatsApp-Sprechers gegenüber dem US-Medium The Verge zeigt:

„Angesichts der jüngsten Diskussionen mit verschiedenen Behörden und Datenschutzexperten möchten wir klarstellen, dass wir die Funktionalität von WhatsApp für diejenigen, die das Update noch nicht angenommen haben, nicht einschränken werden.“

Dieses Vorgehen gelte erst einmal auf unbestimmte Zeit. „Wir werden die Nutzer weiterhin von Zeit zu Zeit an die neuen Bedingungen erinnern, z. B. wenn sie sich entscheiden, relevante optionale Funktionen zu nutzen, wie die Kommunikation mit einem Unternehmen, das von Facebook unterstützt wird. Wir hoffen, dass dieser Ansatz die Wahlmöglichkeit aller Nutzer stärkt, ob sie mit einem Unternehmen interagieren wollen oder nicht.“

Quelle; caschy
 
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