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PayTV Animax: Japanische Zeichentrick-Kultur für jedermann

Anime ist Kult, Anime ist Popkultur und Anime wird vor allem immer populärer. Der Pay-TV-Sender Animax hat sich dem Ziel verschrieben, für das deutsche Fernsehpublikum alle Facetten der japanischen Zeichentrick-Kultur abzubilden. DIGITALFERNSEHEN.de widmet dem Sony-Spartenkanal ein ausführliches Portrait.

Wenn man die Leute auf der Straße fragt, können viele Deutsche bis heute nichts mit dem Begriff "Anime" anfangen. Klärt man sie dann darüber auf, dass es sich bei Animes um in Japan produzierte Zeichentrickserien handelt, wird schnell das Klischee des vorm Computer klebenden und sozial inkompetenten Nerd hervorgeholt.

Doch die Zeit, in der Animes lediglich innerhalb einer eingefleischten, oftmals als "Freaks" abgestempelten Fangemeinde präsent waren, ist längst vorbei. Animes haben ihre Nische bereits vor Jahren verlassen und sich weiterentwickelt: "Anime ist ein Lebensgefühl, eine Kunstform und liegt voll im Trend", resümiert auch Bettina Hermann, Networks Territory Director von Sony Television Deutschland, die mit Animax den einzigen in Deutschland empfangbaren, hauptsächlich auf Anime konzentrierten Bezahlsender ins Leben gerufen haben.

Mit seiner klaren Fixierung auf die japanischen Exporte grenzt sich Animax prägnant im deutschen Pay-TV ab und füllt zudem eine regelrechte Marktlücke. Mit "Inhalten, die im Free-TV nur ganz vereinzelt zu finden sind", liefert der Sender "einen echten Mehrwert im PayTV", erklärt die Senderchefin von Animax Deutschland. So habe sich Animax in den letzten Jahren "zur ersten Anlaufstelle für Anime-Fans entwickelt", findet Hermann.

Vielseitigkeit und Qualität
Die angebotene Bandbreite auf Animax ist groß. Abgesehen von reinen Formaten für Kinder, gibt es kein Genre, das vom Sender nicht bedient wird. Man versuche bei der Zusammenstellung "die Balance zu halten, zwischen Produktionen für eingefleischte Genre-Fans und 'mainstreamigeren' Titeln", so Hermann. Durch dieses Konzept stelle der Sender sicher , dass für nahezu jeden Zuschauer etwas dabei ist.

Neben diesem Vielfältigkeits-Prinzip legt der Pay-TV-Sender vor allem großen Wert darauf, dass sich sein Angebot durch eine gute Qualität auszeichnet. Doch den Wünschen von Verantwortlichen und Zuschauern sind dabei auch rein praktische Grenzen gesetzt. Man sei bei der Auswahl auf Produktionen begrenzt, die bereits in deutscher Synchronisation vorlägen und somit für die Auswertung im hiesigen Markt geeignet sind, hieß es gegenüber DIGITALFERNSEHEN.de.

Die richtige Mischung macht's
Der Großteil des Animax-Programms wird von den zahlreichen Serien bestritten. Mit mehr als 1000 Episoden und bis zu neun Erstausstrahlungen im Jahr versucht der Sender, sein Angebot möglichst aktuell zu halten. Für 2012 können sich die Zuschauer auf die Premieren von "Baki", "Blood+" oder auch die Realverfilmung der "Schwermetall"-Comics mit Rutger Hauer und Scott Adkins freuen, verrät Bettina Hermann.

Das Akquirieren von neuen Produktionen sei zwar ein wichtiger Schritt, jedoch wolle der Sender auch den Klassikern unter den Animes ein Zuhause bieten. Die richtige Mischung aus Neu und Alt sei letztlich entscheidend, denn so könne man neben der aktuellen Fangemeinde auch diejenigen erreichen, "die mit 'Captain Future', 'Sailor Moon' oder 'Heidi' aufgewachsen sind". Gerade weil diese Klassiker unter den Animes einen regelrechten Kultstatus erreicht haben, nehmen die Zuschauer die Rückkehr solcher Serien ins TV-Programm mit großer Begeisterung auf.

In diesem Frühjahr zeigt Animax den 80er Jahre Kultanime "Heavy Metal", aber auch Klassiker wie "Sailor Moon" oder "Dragonball" stünden auf der Liste des Senders ganz oben, so Hermann. Mehr wollte die Programmchefin von Animax Deutschland derzeit jedoch nicht verraten. Es scheint, als dürften eingefleischte Fans in näherer Zukunft durchaus auf ein Wiedersehen mit zahlreichen Kindheitshelden hoffen.

Seit September 2010 wird das Anime-Programm zudem durch eigenproduzierte Magazine ergänzt. Dazu zählt neben "Play'd - Das Gaming Magazin" oder "Cineclash - Das Filmmagazin" beispielsweise auch die Musikshow "The Little Record Shop". Im Quentin-Tarantino-Look kommentieren und bewerten Plattenladeninhaber Bob und sein Dauerpraktikant Denis alles, was in der musikalischen Welt vor sich geht. Auch hier setzt der Sender auf Vielseitigkeit, denn kein Musikstil wird hier ausgeklammert. Diese Magazine "sind Titel, mit denen wir neue Zuschauer gewinnen möchten, die sich vielleicht bisher noch nicht mit Animax befasst haben", erklärt Hermann die Programmerweiterung.

Ausstrahlung in HD abhängig von Verfügbarkeit
Das Angebot von Animax richtet sich hauptsächlich an die Zielgruppe zwischen 14 und 29 Jahren. Das schließt jedoch keinesfalls aus, das auch ältere Zuschauer den Sender regelmäßig einschalten. Es gehe auch nicht darum, diese Zielgruppe speziell zu bedienen, so die Sony-Programmverantwortliche, "sondern das Thema 'Anime' in all seinen Facetten zu präsentieren" und dem Zuschauer schmackhaft zu machen. Demzufolge ist die Zufriedenheit der Abonnenten auch ein wichtigeres Kriterium für die Programmplanung als die Quote.

Als Pay-TV-Angebot ist Animax auf allen Plattformen vertreten und somit über Kabel, Satellit und IPTV zu empfangen. Die Platzierung im Bezahlfernsehen hat hauptsächlich finanzielle Gründe, erklärt Hermann. "Am Beispiel MTV hat man sehen können, wie schwer es ist, im Free-TV, also werbefinanziert, kostendeckend zu arbeiten". Ein Umzug ins Free-TV sei daher auch in Zukunft nicht realistisch.

In Bezug auf eine Ausstrahlung in HD trifft der Sender aber bereits erste Vorbereitungen. In wenigen Jahren wird HD in Deutschland Standard sein, diesem Trend will sich natürlich auch Animax nicht verschließen. Wann es einen hochauflösenden Ableger des Spartensenders geben wird, hänge jedoch auch zu einem Großteil davon ab, wie schnell genügend japanische Produktionen in HD verfügbar seien, schränkt Hermann realistisch ein.

Anime ist Popkultur
Animes sind nicht nur etwas für die junge Generation, weiß Bettina Hermann: "Jeder von uns konsumiert im Grunde schon Anime, ohne dass es ihm bewusst ist". Längst hat die japanische Zeichentrickkultur in zahlreiche Entertainmentbereiche Einzug gehalten: sei es bei Musikbands wie den "Gorillaz", bei globalen Modeerscheinungen wie "Hello Kitty", von der nahzu jeder zumindest schon mal gehört hat, oder auch bei Kinofranchises wie beispielsweise "Transformers" oder im Videospielsegment.

Daher sieht die Senderchefin von Animax der Zukunft auf dem deutschen Markt auch zuversichtlich entgegen. Die Fangemeinde von Animes in Deutschland sei größer, als man gemeinhin glaube. Es wären ja nicht nur die Hardcore-Fans, aus denen sich die Zielgruppe rekrutiere, sondern auch die drei Millionen Kinobesucher von "Pokemon - Der Film" oder die 275 000 Besucher der Gamescom. Hermann ist daher davon überzeugt, "dass wir mit dem Thema Anime in Zukunft noch sehr viel mehr Menschen begeistern werden und das Potential von Animax in Deutschland noch lange nicht ausgeschöpft ist"

Quelle: Digitalfernsehen
 
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