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Analyse: Warum der BVB den Bayern noch voraus ist

Bachos

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Götzkreutz besser als Robbery

Erst ein Spieltag ist vorüber, aber die Bayern haben schon drei Punkte Rückstand auf Borussia Dortmund. Kein Grund für die Münchner, in Hektik zu verfallen, aber der Meister ist ihnen doch in einigen Punkten voraus. Eine Analyse.

Flanke um Flanke segelte in den Strafraum der Gladbacher. Einmal köpfte Mario Gomez an den Pfosten, einmal köpfte er direkt in die Arme von Torhüter Marc-André ter Stegen. Meistens aber freuten sich die kopfballstarken Innenverteidiger der Borussia, Roel Brouwers und Dante, über eine leichte Beute. Das Angriffspiel der Bayern war simpel gestrickt. Die Dortmunder spielten gegen den HSV viel variabler und erfolgreicher, weil sie (noch) vieles anders und besser machten als der Konkurrent aus dem Süden.

Da wäre ... - der Stürmer

Sowohl die Bayern als auch der BVB spielten im 4-2-3-1-System, also mit nur einem Stürmer. Mit Mario Gomez und Robert Lewandowski waren das aber sehr unterschiedliche Typen. Gomez ist ein Angreifer, der auf Flanken oder Hereingaben von außen wartet und diese in der vergangenen Saison mit einer ganz starken Quote nutzte. Ein schnelles Kombinationsspiel, um im Zentrum einmal einen Mannschaftskollegen freizuspielen, ist mit ihm kaum möglich.

Das wäre aber gegen die sehr massiv verteidigenden Gladbacher nötig gewesen. Die Elf von Trainer Lucien Favre agierte zunächst im 4-4-2-System, wobei die Mittelfeldspieler und die Vierer-Abwehrkette einen optimalen (weil recht geringen) Abstand zueinander hatten. Da Mike Hanke von Favre früh aus dem Sturm in das Mittelfeld zurückgezogen wurde, um die systembedingte Unterzahl zu korrigieren, wurde es noch schwieriger für die Münchner, Lücken zu finden.

Wie es geht, sich schnell durch das Zentrum der gegnerischen Defensive zu kombinieren, zeigten die Dortmunder bei ihrem Tor zum 2:0. Mario Götze schloss nach einer tollen Vorbereitung von Lewandowski ab, der genau wie der momentan verletzte Lucas Barrios technische Vorteile gegenüber Gomez hat, den Ball auch besser abschirmt und den nachrückenden Spielern somit etwas mehr Zeit verschafft.

Da wäre ... - der Mann hinter der Spitze

Nur eine Stunde genoss Toni Kroos das Vertrauen von Heynckes, als Mann im zentralen Mittelfeld das Spiel lenken zu dürfen. Er fiel nur bei Distanzschüssen auf, das Spiel lief weitgehend an ihm vorbei, weil Kroos a) zu wenig lief und b) nur ganz selten in höchstem Tempo. Bei der angesprochenen kompakten Defensive wäre es umso wichtiger gewesen, sich viel und in hohem Tempo zwischen den Gladbacher Reihen zu bewegen, um Gegenspieler aus der gewohnten Ordnung zu locken.

Nachdem Kroos gegen Franck Ribéry ausgewechselt worden war, rückte Thomas Müller auf die Position des "Zehners", machte es auch ein bisschen besser, aber letztlich erfolglos.

Auch bei diesem Vergleich des Offensivspiels geht der Punkt eindeutig an den BVB. Shinji Kagawa spielte gegen den HSV manchmal zwar auch ein bisschen zu schnörkelig und damit wenig effektiv, aber er war sehr viel und dabei fast stets im Sprinttempo in Bewegung.

Da wären ... die Außenspieler

Arjen Robben und Thomas Müller, der bei den Bayern auf der linken Seite im Mittelfeld begann, litten darunter, dass Gomez und Kroos als Anspielstationen kaum zur Verfügung standen. Gerade Robben war aber auch nur selten bereit, das Abspiel zu suchen. Er verließ sich auf seine bewährte Methode, an der rechten Seite entlang zu sprinten, nach innen zu ziehen und dann den Abschluss zu suchen.

Ist der Niederländer in Top-Form und Top-Verfassung, macht ihn das zu einem der besten Flügelspieler der Welt. Nach seiner Verletzung war er aber weder das eine noch das andere. Auch Ribery war angeschlagen, trotzdem wirkte er nach seiner Einwechslung besser als Robben.

Die beiden Dortmunder Außenspieler Kevin Großkreutz (zwei Tore) und der überragende Mario Götze (ein Tor, quasi zwei Vorlagen) stellten das Münchner Duo klar in den Schatten. Ihre körperliche Verfassung war wesentlich besser, aber auch das Verständnis mit den Kollegen. Götze zeigte eine überragende Leistung, das 3:0 bereitete er vor, indem er sich mit zwei blitzschnellen Doppelpässen vor das Tor des HSV spielte. Ein Kantersieg für Götzkreutz gegen Robbery.

Da wäre ... das Umschaltspiel

Ballgewinn, und dann mit Tempo nach vorne. Schon in der vergangenen Saison war der BVB beim Umschalten von Defensive auf Offensive (aber auch umgekehrt) in der Bundesliga führend. Am ersten Spieltag der laufenden Saison wirkten die Angriffe der Dortmunder im Vergleich zu denen der Bayern wie ein ICE zu einem Regionalexpress.

Nicht nur die vier offensiv ausgerichteten Spieler waren dafür verantwortlich, sondern auch schon die Innenverteidiger. Mit seinen scharfen Vertikalpässen ist Mats Hummels seinem Nationalmannschaftskonkurrenten Holger Badstuber einiges voraus. Jerome Boateng muss noch Zeit zur Eingewöhnung zugestanden werden.

Die mangelnde Abstimmung mit den neuen Mitspielern machte sich spürbar beim Missverständnis mit Torwart Manuel Neuer vor dem entscheidenden 0:1 bemerkbar. Dieser Fehler kostete letztlich einen Punkt, die schwache Offensive kostete die Chance auf einen Sieg, den die Dortmunder ihrem Rivalen nun schon voraus haben.

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