Viel Streaming-Leistung für wenig Geld - das liefert der neue Fire TV Stick 4K Max. Es ist ganz klar Amazons bisher bester Streaming-Stick.
Mit dem Fire TV Stick 4K Max erweitert Amazon das eigene Sortiment an Streaming-Lösungen. Bei nun vier Streaming-Sticks wird es für Interessenten langsam etwas schwierig, sich den passenden herauszusuchen. Dieser Test soll bei der Orientierung helfen.
Gleich zu Beginn sei gesagt: Die Max-Version ist der derzeit leistungsfähigste Stick im Amazon-Sortiment. Er ist eine verbesserte Variante des Fire TV Stick 4K - beide unterstützen Auflösungen mit 4K UHD, HDR und HDR10+ sowie Dolby Vision und Dolby Atmos. Der neue Stick hat einen schnelleren Prozessor und mehr Arbeitsspeicher als der normale Fire TV Stick 4K. Zudem wird bereits Wi-Fi 6 unterstützt und das Gerät ist mit der neuen Fire-TV-Fernbedienung zu haben, die nun vier App-Tasten hat.
Wir haben den Fire TV Stick 4K Max mit dem Fire TV Stick 4K sowie dem Fire TV Cube verglichen. Bei den Leistungsdaten überflügelt der Fire TV Cube das Max-Modell bei der Prozessorleistung nochmals minimal - in der Praxis sind die Unterschiede aber kaum zu bemerken. Anders sieht es im Vergleich zum Fire TV Stick 4K aus: Das Max-Modell startet Apps spürbar schneller und reagiert bei der Navigation innerhalb der Apps deutlich flüssiger als das normale 4K-Modell.
Neue Fire-TV-Fernbedienung beim Max-Modell dabei
Sowohl der Fire TV Stick 4K als auch der Fire TV Cube werden seit Oktober 2021 mit der neuen Fire-TV-Fernbedienung verkauft. Bei unserem Test des aktuellen Fire TV Stick haben wir die damals ganz neue Fire-TV-Fernbedienung bereits mit dem Fire TV Stick 4K sowie dem Fire TV Cube getestet.
Beide Modelle profitieren ganz besonders von den neuen App-Tasten. Denn die Fire-TV-Modelle haben genügend Arbeitsspeicher, um die Apps auch etwas länger im Speicher zu halten - wir können also mit einem Knopfdruck in Sekundenschnelle zwischen Netflix und Disney+ wechseln. Das gilt auch für den neuen Fire TV Stick 4K Max, der 2 GByte Arbeitsspeicher hat - also so viel wie der Fire TV Cube.
An der Belegung der vier App-Tasten hat sich nichts geändert. Alle Fire-TV-Modelle von Amazon haben Tasten für die Streaming-Abos Disney+, Netflix, Prime Video und Amazon Music. Die größten Vorteile gibt es für Abonnenten, die Disney+ und Netflix verwenden oder zumindest eines der beiden Abos regelmäßig nutzen. Mit einem Tastendruck ist die App gestartet; das Suchen nach dem App-Icon in der Oberfläche oder der entsprechende Sprachbefehl dauern länger.
App-Tasten lassen sich nur begrenzt umbelegen
Amazon erlaubt ärgerlicherweise keine Umbelegung dieser Tasten. Wer also etwa Youtube, Sky Ticket oder Apple TV+ direkt aufrufen will, erhält keine optimale Lösung dafür. Mit Zusatz-Apps lassen sich zwar immerhin zwei der vier App-Tasten der Fire-TV-Fernbedienung umbelegen, aber das setzt voraus, dass Netflix und/oder Disney+ gar nicht verwendet werden. Sobald eines der Abos auch nur gelegentlich genutzt wird, ist eine Umbelegung ausgeschlossen.
Die Taste für Prime Video öffnet die gleichnamige App, die es seit einiger Zeit parallel zur Fire-TV-Oberfläche gibt. Das bringt uns im Alltag keinen Vorteil, weil wir alle Funktionen auch über die Fire-TV-Oberfläche erreichen, die bei Betätigung der Home-Taste erscheint. Die Taste für Amazon Music wird nur benötigt, wenn das Abo zur Musikwiedergabe vom Fire-TV-Gerät aus genutzt wird. Somit dürften die beiden Tasten für die meisten Nutzer keinen Mehrwert liefern.
Wer keine der vier Apps nutzt, hat also nur vier Tasten mehr auf der Fernbedienung. Die Taste für den Aufruf eines EPG für lineares Fernsehen lässt sich nicht anders belegen. Wer den Stick ausschließlich für Streaming nutzt, wird mit der Taste nichts anfangen können. Prime-Abonnenten könnten darüber etwa die Merkliste aufrufen, die Amazon immer besser in der Fire-TV-Oberfläche versteckt .
Fire TV 4K Max unterstützt Wi-Fi 6
Die neue Fire-TV-Fernbedienung liegt gut in der Hand, ist angenehm kompakt und die Tastenbelegung ist intuitiv gestaltet. Obwohl die Mute-Taste jetzt nicht mehr unterhalb der Lautstärkeregler untergebracht ist, ist sie gut zu erfühlen - es ist die einzige Taste, die nach innen gewölbt ist. Es gibt weiterhin keine beleuchteten Tasten, aber die Beschriftungen sind auch bei schwachem Licht gut erkennbar. Aufgrund der geringen Tastenzahl und der logischen Anordnung können wir sie nach einiger Zeit bedienen, ohne draufschauen zu müssen.
Das Max-Modell ist das einzige Fire-TV-Modell, das bereits Wi-Fi 6 unterstützt. Die Anschaffung ist also derzeit wohl für die meisten eher eine Investition in die Zukunft, weil nach Möglichkeit alle genutzten WLAN-Geräte den neuen Standard unterstützen sollten, um diese Fähigkeit ausreizen zu können.
Beim Einsatz von Netflix gibt es zwischen dem normalen Fire TV Stick 4K und dem Max-Modell einen Unterschied: Obwohl der normale 4K-Stick Dolby Atmos unterstützt, werden damit keine Netflix-Inhalte in Dolby Atmos abgespielt. Mit dem Max-Modell klappt es hingegen.
Die neue Fire-TV-Oberfläche bringt kaum Verbesserungen
Auf dem Fire TV Stick 4K Max läuft die neue Fire-TV-Oberfläche mit einer Anpassung, die im August 2021 eingeführt wurde: Der Bereich mit angefangenen Filmen und Serien bei Prime Video ist im Startbildschirm wieder ganz nach oben gewandert und damit auf einen Blick erkennbar.
Unverändert ist die Merkliste von Prime Video noch schwerer zu finden. Die neue Funktion App Peek hat einen guten Ansatz, aber die Umsetzung ist so widersinnig implementiert, dass sie für uns keinen Mehrwert bringt. Wenn wir auf dem Hauptbildschirm etwa die Apps von Apple TV+, Disney+ oder Netflix selektiert haben, werden darunter Inhalte aus den jeweiligen Abos eingeblendet. Inhalte von Youtube und Sky Ticket werden nicht unterstützt.
Bei den Einblendungen werden aber nur Empfehlungen der Anbieter gezeigt. Für uns wäre es viel praktischer, wenn App Peek den Zugriff auf die Merkliste oder die zuletzt gesehenen Titel etwa von Disney+ oder Netflix erlauben würde. Dann könnten wir auf diese Bereiche von der Fire-TV-Oberfläche aus zugreifen und müssten nicht erst in die jeweilige App wechseln.
Prime-Banderolen fehlen in der Fire-TV-Oberfläche
Besonders ärgerlich ist, dass Amazon auf Fire-TV-Geräten weiterhin keine Prime-Banderolen auf der Fire-TV-Oberfläche anzeigt - auch nicht mehr in der Prime-Video-App. Auf anderen Streaminggeräten mit Prime-Video-App gibt es die Banderolen weiterhin und wir können auf einen Blick erkennen, welcher Film oder welche Serie im Abo enthalten ist. Anders als etwa Netflix mischt Amazon munter Abo-Inhalte mit Kauf- und Leihtiteln.
Die Prime-Video-Merkliste hat auf den Fire-TV-Geräten weiterhin die wenigsten Funktionen; auf Smartphones und Tablets gibt es mehr Optionen. Wir können auf einem Fire TV weder nach Filmen noch nach Serien filtern. Auch lässt sich die Merkliste nicht so einstellen, dass nur Prime-Inhalte erscheinen. Bei einer entsprechend umfangreichen Merkliste kann es schnell unübersichtlich werden. Der einzige Lichtblick der neuen Fire-TV-Oberfläche ist für uns die längst überfällige Profilverwaltung.
Seit einiger Zeit lässt sich ein Fire-TV-Gerät über den Browser anmelden, wenn ein Amazon-Konto verwendet wird. Dann ist keine lästige Eingabe der Nutzerdaten über die Fernbedienung erforderlich. Dabei gibt es eine Option, bisherige Einstellungen zu übernehmen. Das klappt aber nur eingeschränkt, es werden nicht alle Geräteeinstellungen von einem anderen Fire-TV-Modell übernommen. Unter anderem die Einstellungen für Bildschirmschoner und Tastentöne waren nicht so eingestellt wie auf dem anderen Fire-TV-Modell.
Anders als etwa bei den Roku-Modellen können die Fire-TV-Geräte bei Bedarf auch ganz ohne Amazon-Konto verwendet werden. In unserem Fall erhielten wir bei der Einrichtung den Hinweis zur Buchung des Abos Kids+ - dabei ist die Buchung des Abos vorausgewählt. Wer hier also zu schnell klickt, hat das Abo ungewollt gebucht. Solche kundenunfreundlichen Schikanen sollten besser unterlassen werden.
Fire TV ohne einheitliche Steuerung in Streaming-Apps
Auf den Fire-TV-Geräten gibt es einen Wildwuchs an verschiedenen Konzepten bei der Steuerung. Amazon kümmert sich nicht um eine einheitliche Steuerung: Während wir bei Prime Video, Netflix, ARD Mediathek, ZDF Mediathek und RTL+ problemlos spulen und in 10-Sekunden-Schritten springen können, ist dies etwa bei Disney+ und Sky Ticket unkomfortablerweise ausschließlich über das On-Screen-Menü in der App möglich, aber nicht direkt mit der Fernbedienung.
Hierbei fällt vor allem Sky Ticket durch wenig Komfort auf - beim Spulen gibt es keine Vorschau. In der Youtube-App müssen wir die Spultaste immer zweimal betätigen, um aus einer Wiedergabe heraus 10-Sekunden-Sprünge vollführen zu können. Wer also auf einem Fire TV ständig zwischen Apps wechselt, muss sich immer an andere Bedienkonzepte gewöhnen. Wir wünschen uns eine einheitliche Steuerung über alle Apps hinweg.
Fire TV mit guter Suchfunktion
Die Suchfunktion auf dem Fire TV gefällt uns weiterhin im Prinzip gut. Sie setzt bei der Eingabe mit der Fernbedienung auf eine vorbildlich funktionierende automatische Vervollständigung und zeigt immer eine lange Liste mit Vorschlägen. Wollen wir etwa Inhalte von Star Wars suchen, genügt es, die Buchstaben S und T einzugeben und schon wird das Gesuchte als Vorschlag angezeigt - neben Stirb Langsam, Star Trek und vielen weiteren. Je nach Suchbegriff kann es auch schon ausreichen, nur einen Buchstaben für den richtigen Vorschlag einzugeben.
Leider ist die Suche nicht mehr so schnell zu erreichen wie bei der alten Oberfläche. Vom Startbildschirm aus brauchte es früher nur einen Tastendruck, jetzt sind es drei Tastendrücke. Die Fire-TV-Suche berücksichtigt Inhalte von Prime Video, Disney+, Netflix und Joyn. Inhalte von Sky Ticket, RTL+, ARD oder ZDF werden von der Suche nicht abgedeckt.
Die Darstellung der Suchergebnisse überzeugt oft nicht. Es passiert immer wieder, dass mehrere Treffer eines Filmes oder einer Serie erscheinen. Dann verweist unter Umständen nur einer davon auf einen Abo-Inhalt, der andere Treffer ist ein Kauf- oder Leihtitel bei Amazon.
Die Serie How I Met Your Mother ist derzeit in den Abos von Disney+, Netflix und Prime Video enthalten. Suchen wir danach, wird uns ein Treffer angezeigt, in dem die Verfügbarkeit bei Disney+ und Netflix angegeben wird. Ein weiterer Suchtreffer ist nur für das Abo von Prime Video. Das alles ist unnötig unübersichtlich.
Der Fire TV Stick 4K Max ist neben dem Fire TV Cube das einzige Fire-TV-Modell, das einen Bild-im-Bild-Modus für Überwachungskameras bietet. Parallel kann bei einer Wiedergabe eines Films oder einer Serie das Live-Bild einer Sicherheitskamera oder Videotürklingel auf dem Fernsehbildschirm eingeblendet werden. Das setzt aber voraus, dass die Kamera oder Videotürklingel mit dem Alexa-Ökosystem verwendet wird.
Fire TV Stick kann den Fernseher oder die Soundbar steuern
Wie bei meisten anderen Fire-TV-Geräte kann mit der Fernbedienung ein Fernseher, eine Soundbar oder ein AV-Receiver direkt gesteuert werden. Dazu hat die Fernbedienung einen entsprechenden Infrarotsender eingebaut, der passende Infrarotcode der anderen Geräte muss dafür angelernt werden. Das hat bei uns mit einem Samsung-Fernseher und einer Sonos-Soundbar sehr gut funktioniert. Die Einrichtung ist sehr bequem.
Noch mehr Komfort bei der Steuerung anderer Geräte liefert Amazons teurerer Fire TV Cube. Hierbei wird das Infrarotsignal nicht nur von der Fernbedienung gesendet, sondern auch aus dem Gerät selbst. Dadurch muss weniger darauf geachtet werden, wie die Fernbedienung gehalten wird, das Infrarotsignal kommt immer an. Außerdem liefert der Fire TV Cube als einziges Fire-TV-Modell die Möglichkeit, sich mittels Sprachbefehlen durch die Oberfläche zu bewegen. Das Gerät verhält sich also ähnlich wie ein Echo Show.
Fire TV Stick 4k Max - Verfügbarkeit und Fazit
Der Fire TV Stick 4K Max kostet 65 Euro. Derzeit wird der Stick im Rahmen eines Angebots bei Amazon für 37 Euro verkauft. Zum Vergleich: Den Fire TV Stick 4K gibt es regulär für 60 Euro, der derzeit reduzierte Preis liegt bei 25 Euro. Zum Lieferumfang gehören jeweils ein USB-Netzteil, ein Micro-USB-Kabel, die Fernbedienung, eine HDMI-Verlängerung sowie Batterien.
Fazit
Der Fire TV Stick 4K Max ist der mit Abstand beste Streaming-Stick, den Amazon bisher verkauft hat. Er liefert eine besonders hohe Leistung und das schlägt sich in kurzen App-Ladezeiten und einer zügig reagierenden Oberfläche nieder. Er unterstützt alle wichtigen technischen Standards der Streaming-Welt und es gibt dafür alle wichtigen Streaming-Dienste.
Amazon liefert den Fire TV Stick 4K Max mit der überarbeiteten Fernbedienung mit App-Tasten aus. Die App-Tasten sind für alle ein Gewinn, die Netflix oder Disney+ auf einem unterstützten Fire-TV-Gerät schauen. Wer beide Abos nutzt, profitiert noch mehr. Leider erlaubt Amazon keine direkte Umbelegung der App-Tasten. Es gibt zwar einen Kniff, aber dabei gibt es wieder andere Nachteile.
Wer mit dem Streaming-Stick lineares Fernsehen schaut, kann die Programmübersicht darüber schnell erreichen. Wer aber generell kein klassisches Fernsehen konsumiert, kann die Taste nicht gebrauchen. Auch hier wäre eine Umbelegung wünschenswert.
Wer seinen Fernseher mit einem Fire-TV-Gerät aufrüsten will und sich eine schnell reagierende Oberfläche wünscht, sollte zum Fire TV 4K Max greifen, wenn er Inhalte in 4K-Auflösung abspielen will. Der reguläre Preisaufschlag zum Fire TV Stick 4K ist so gering, dass das Max-Modell in jedem Fall die bessere Wahl ist. Wir stellen uns die Frage, warum es den normalen 4K-Stick weiterhin gibt.
Wer hingegen bei der Fire-TV-Nutzung maximalen Streaming-Komfort wünscht, muss zum Fire TV Cube greifen. Dieser bringt mehr Leistungsreserven und ist komfortabler, wenn es um die Infrarotsteuerung von Fernseher oder Surround-Anlage geht. Außerdem ist es das einzige Fire-TV-Modell mit einer Alexa-Sprachsteuerung auch innerhalb der Oberfläche.
Quelle; golem
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Mit dem Fire TV Stick 4K Max erweitert Amazon das eigene Sortiment an Streaming-Lösungen. Bei nun vier Streaming-Sticks wird es für Interessenten langsam etwas schwierig, sich den passenden herauszusuchen. Dieser Test soll bei der Orientierung helfen.
Gleich zu Beginn sei gesagt: Die Max-Version ist der derzeit leistungsfähigste Stick im Amazon-Sortiment. Er ist eine verbesserte Variante des Fire TV Stick 4K - beide unterstützen Auflösungen mit 4K UHD, HDR und HDR10+ sowie Dolby Vision und Dolby Atmos. Der neue Stick hat einen schnelleren Prozessor und mehr Arbeitsspeicher als der normale Fire TV Stick 4K. Zudem wird bereits Wi-Fi 6 unterstützt und das Gerät ist mit der neuen Fire-TV-Fernbedienung zu haben, die nun vier App-Tasten hat.
Wir haben den Fire TV Stick 4K Max mit dem Fire TV Stick 4K sowie dem Fire TV Cube verglichen. Bei den Leistungsdaten überflügelt der Fire TV Cube das Max-Modell bei der Prozessorleistung nochmals minimal - in der Praxis sind die Unterschiede aber kaum zu bemerken. Anders sieht es im Vergleich zum Fire TV Stick 4K aus: Das Max-Modell startet Apps spürbar schneller und reagiert bei der Navigation innerhalb der Apps deutlich flüssiger als das normale 4K-Modell.
Neue Fire-TV-Fernbedienung beim Max-Modell dabei
Sowohl der Fire TV Stick 4K als auch der Fire TV Cube werden seit Oktober 2021 mit der neuen Fire-TV-Fernbedienung verkauft. Bei unserem Test des aktuellen Fire TV Stick haben wir die damals ganz neue Fire-TV-Fernbedienung bereits mit dem Fire TV Stick 4K sowie dem Fire TV Cube getestet.
Beide Modelle profitieren ganz besonders von den neuen App-Tasten. Denn die Fire-TV-Modelle haben genügend Arbeitsspeicher, um die Apps auch etwas länger im Speicher zu halten - wir können also mit einem Knopfdruck in Sekundenschnelle zwischen Netflix und Disney+ wechseln. Das gilt auch für den neuen Fire TV Stick 4K Max, der 2 GByte Arbeitsspeicher hat - also so viel wie der Fire TV Cube.
An der Belegung der vier App-Tasten hat sich nichts geändert. Alle Fire-TV-Modelle von Amazon haben Tasten für die Streaming-Abos Disney+, Netflix, Prime Video und Amazon Music. Die größten Vorteile gibt es für Abonnenten, die Disney+ und Netflix verwenden oder zumindest eines der beiden Abos regelmäßig nutzen. Mit einem Tastendruck ist die App gestartet; das Suchen nach dem App-Icon in der Oberfläche oder der entsprechende Sprachbefehl dauern länger.
App-Tasten lassen sich nur begrenzt umbelegen
Amazon erlaubt ärgerlicherweise keine Umbelegung dieser Tasten. Wer also etwa Youtube, Sky Ticket oder Apple TV+ direkt aufrufen will, erhält keine optimale Lösung dafür. Mit Zusatz-Apps lassen sich zwar immerhin zwei der vier App-Tasten der Fire-TV-Fernbedienung umbelegen, aber das setzt voraus, dass Netflix und/oder Disney+ gar nicht verwendet werden. Sobald eines der Abos auch nur gelegentlich genutzt wird, ist eine Umbelegung ausgeschlossen.
Die Taste für Prime Video öffnet die gleichnamige App, die es seit einiger Zeit parallel zur Fire-TV-Oberfläche gibt. Das bringt uns im Alltag keinen Vorteil, weil wir alle Funktionen auch über die Fire-TV-Oberfläche erreichen, die bei Betätigung der Home-Taste erscheint. Die Taste für Amazon Music wird nur benötigt, wenn das Abo zur Musikwiedergabe vom Fire-TV-Gerät aus genutzt wird. Somit dürften die beiden Tasten für die meisten Nutzer keinen Mehrwert liefern.
Wer keine der vier Apps nutzt, hat also nur vier Tasten mehr auf der Fernbedienung. Die Taste für den Aufruf eines EPG für lineares Fernsehen lässt sich nicht anders belegen. Wer den Stick ausschließlich für Streaming nutzt, wird mit der Taste nichts anfangen können. Prime-Abonnenten könnten darüber etwa die Merkliste aufrufen, die Amazon immer besser in der Fire-TV-Oberfläche versteckt .
Fire TV 4K Max unterstützt Wi-Fi 6
Die neue Fire-TV-Fernbedienung liegt gut in der Hand, ist angenehm kompakt und die Tastenbelegung ist intuitiv gestaltet. Obwohl die Mute-Taste jetzt nicht mehr unterhalb der Lautstärkeregler untergebracht ist, ist sie gut zu erfühlen - es ist die einzige Taste, die nach innen gewölbt ist. Es gibt weiterhin keine beleuchteten Tasten, aber die Beschriftungen sind auch bei schwachem Licht gut erkennbar. Aufgrund der geringen Tastenzahl und der logischen Anordnung können wir sie nach einiger Zeit bedienen, ohne draufschauen zu müssen.
Das Max-Modell ist das einzige Fire-TV-Modell, das bereits Wi-Fi 6 unterstützt. Die Anschaffung ist also derzeit wohl für die meisten eher eine Investition in die Zukunft, weil nach Möglichkeit alle genutzten WLAN-Geräte den neuen Standard unterstützen sollten, um diese Fähigkeit ausreizen zu können.
Beim Einsatz von Netflix gibt es zwischen dem normalen Fire TV Stick 4K und dem Max-Modell einen Unterschied: Obwohl der normale 4K-Stick Dolby Atmos unterstützt, werden damit keine Netflix-Inhalte in Dolby Atmos abgespielt. Mit dem Max-Modell klappt es hingegen.
Die neue Fire-TV-Oberfläche bringt kaum Verbesserungen
Auf dem Fire TV Stick 4K Max läuft die neue Fire-TV-Oberfläche mit einer Anpassung, die im August 2021 eingeführt wurde: Der Bereich mit angefangenen Filmen und Serien bei Prime Video ist im Startbildschirm wieder ganz nach oben gewandert und damit auf einen Blick erkennbar.
Unverändert ist die Merkliste von Prime Video noch schwerer zu finden. Die neue Funktion App Peek hat einen guten Ansatz, aber die Umsetzung ist so widersinnig implementiert, dass sie für uns keinen Mehrwert bringt. Wenn wir auf dem Hauptbildschirm etwa die Apps von Apple TV+, Disney+ oder Netflix selektiert haben, werden darunter Inhalte aus den jeweiligen Abos eingeblendet. Inhalte von Youtube und Sky Ticket werden nicht unterstützt.
Bei den Einblendungen werden aber nur Empfehlungen der Anbieter gezeigt. Für uns wäre es viel praktischer, wenn App Peek den Zugriff auf die Merkliste oder die zuletzt gesehenen Titel etwa von Disney+ oder Netflix erlauben würde. Dann könnten wir auf diese Bereiche von der Fire-TV-Oberfläche aus zugreifen und müssten nicht erst in die jeweilige App wechseln.
Prime-Banderolen fehlen in der Fire-TV-Oberfläche
Besonders ärgerlich ist, dass Amazon auf Fire-TV-Geräten weiterhin keine Prime-Banderolen auf der Fire-TV-Oberfläche anzeigt - auch nicht mehr in der Prime-Video-App. Auf anderen Streaminggeräten mit Prime-Video-App gibt es die Banderolen weiterhin und wir können auf einen Blick erkennen, welcher Film oder welche Serie im Abo enthalten ist. Anders als etwa Netflix mischt Amazon munter Abo-Inhalte mit Kauf- und Leihtiteln.
Die Prime-Video-Merkliste hat auf den Fire-TV-Geräten weiterhin die wenigsten Funktionen; auf Smartphones und Tablets gibt es mehr Optionen. Wir können auf einem Fire TV weder nach Filmen noch nach Serien filtern. Auch lässt sich die Merkliste nicht so einstellen, dass nur Prime-Inhalte erscheinen. Bei einer entsprechend umfangreichen Merkliste kann es schnell unübersichtlich werden. Der einzige Lichtblick der neuen Fire-TV-Oberfläche ist für uns die längst überfällige Profilverwaltung.
Seit einiger Zeit lässt sich ein Fire-TV-Gerät über den Browser anmelden, wenn ein Amazon-Konto verwendet wird. Dann ist keine lästige Eingabe der Nutzerdaten über die Fernbedienung erforderlich. Dabei gibt es eine Option, bisherige Einstellungen zu übernehmen. Das klappt aber nur eingeschränkt, es werden nicht alle Geräteeinstellungen von einem anderen Fire-TV-Modell übernommen. Unter anderem die Einstellungen für Bildschirmschoner und Tastentöne waren nicht so eingestellt wie auf dem anderen Fire-TV-Modell.
Anders als etwa bei den Roku-Modellen können die Fire-TV-Geräte bei Bedarf auch ganz ohne Amazon-Konto verwendet werden. In unserem Fall erhielten wir bei der Einrichtung den Hinweis zur Buchung des Abos Kids+ - dabei ist die Buchung des Abos vorausgewählt. Wer hier also zu schnell klickt, hat das Abo ungewollt gebucht. Solche kundenunfreundlichen Schikanen sollten besser unterlassen werden.
Fire TV ohne einheitliche Steuerung in Streaming-Apps
Auf den Fire-TV-Geräten gibt es einen Wildwuchs an verschiedenen Konzepten bei der Steuerung. Amazon kümmert sich nicht um eine einheitliche Steuerung: Während wir bei Prime Video, Netflix, ARD Mediathek, ZDF Mediathek und RTL+ problemlos spulen und in 10-Sekunden-Schritten springen können, ist dies etwa bei Disney+ und Sky Ticket unkomfortablerweise ausschließlich über das On-Screen-Menü in der App möglich, aber nicht direkt mit der Fernbedienung.
Hierbei fällt vor allem Sky Ticket durch wenig Komfort auf - beim Spulen gibt es keine Vorschau. In der Youtube-App müssen wir die Spultaste immer zweimal betätigen, um aus einer Wiedergabe heraus 10-Sekunden-Sprünge vollführen zu können. Wer also auf einem Fire TV ständig zwischen Apps wechselt, muss sich immer an andere Bedienkonzepte gewöhnen. Wir wünschen uns eine einheitliche Steuerung über alle Apps hinweg.
Fire TV mit guter Suchfunktion
Die Suchfunktion auf dem Fire TV gefällt uns weiterhin im Prinzip gut. Sie setzt bei der Eingabe mit der Fernbedienung auf eine vorbildlich funktionierende automatische Vervollständigung und zeigt immer eine lange Liste mit Vorschlägen. Wollen wir etwa Inhalte von Star Wars suchen, genügt es, die Buchstaben S und T einzugeben und schon wird das Gesuchte als Vorschlag angezeigt - neben Stirb Langsam, Star Trek und vielen weiteren. Je nach Suchbegriff kann es auch schon ausreichen, nur einen Buchstaben für den richtigen Vorschlag einzugeben.
Leider ist die Suche nicht mehr so schnell zu erreichen wie bei der alten Oberfläche. Vom Startbildschirm aus brauchte es früher nur einen Tastendruck, jetzt sind es drei Tastendrücke. Die Fire-TV-Suche berücksichtigt Inhalte von Prime Video, Disney+, Netflix und Joyn. Inhalte von Sky Ticket, RTL+, ARD oder ZDF werden von der Suche nicht abgedeckt.
Die Darstellung der Suchergebnisse überzeugt oft nicht. Es passiert immer wieder, dass mehrere Treffer eines Filmes oder einer Serie erscheinen. Dann verweist unter Umständen nur einer davon auf einen Abo-Inhalt, der andere Treffer ist ein Kauf- oder Leihtitel bei Amazon.
Die Serie How I Met Your Mother ist derzeit in den Abos von Disney+, Netflix und Prime Video enthalten. Suchen wir danach, wird uns ein Treffer angezeigt, in dem die Verfügbarkeit bei Disney+ und Netflix angegeben wird. Ein weiterer Suchtreffer ist nur für das Abo von Prime Video. Das alles ist unnötig unübersichtlich.
Der Fire TV Stick 4K Max ist neben dem Fire TV Cube das einzige Fire-TV-Modell, das einen Bild-im-Bild-Modus für Überwachungskameras bietet. Parallel kann bei einer Wiedergabe eines Films oder einer Serie das Live-Bild einer Sicherheitskamera oder Videotürklingel auf dem Fernsehbildschirm eingeblendet werden. Das setzt aber voraus, dass die Kamera oder Videotürklingel mit dem Alexa-Ökosystem verwendet wird.
Fire TV Stick kann den Fernseher oder die Soundbar steuern
Wie bei meisten anderen Fire-TV-Geräte kann mit der Fernbedienung ein Fernseher, eine Soundbar oder ein AV-Receiver direkt gesteuert werden. Dazu hat die Fernbedienung einen entsprechenden Infrarotsender eingebaut, der passende Infrarotcode der anderen Geräte muss dafür angelernt werden. Das hat bei uns mit einem Samsung-Fernseher und einer Sonos-Soundbar sehr gut funktioniert. Die Einrichtung ist sehr bequem.
Noch mehr Komfort bei der Steuerung anderer Geräte liefert Amazons teurerer Fire TV Cube. Hierbei wird das Infrarotsignal nicht nur von der Fernbedienung gesendet, sondern auch aus dem Gerät selbst. Dadurch muss weniger darauf geachtet werden, wie die Fernbedienung gehalten wird, das Infrarotsignal kommt immer an. Außerdem liefert der Fire TV Cube als einziges Fire-TV-Modell die Möglichkeit, sich mittels Sprachbefehlen durch die Oberfläche zu bewegen. Das Gerät verhält sich also ähnlich wie ein Echo Show.
Fire TV Stick 4k Max - Verfügbarkeit und Fazit
Der Fire TV Stick 4K Max kostet 65 Euro. Derzeit wird der Stick im Rahmen eines Angebots bei Amazon für 37 Euro verkauft. Zum Vergleich: Den Fire TV Stick 4K gibt es regulär für 60 Euro, der derzeit reduzierte Preis liegt bei 25 Euro. Zum Lieferumfang gehören jeweils ein USB-Netzteil, ein Micro-USB-Kabel, die Fernbedienung, eine HDMI-Verlängerung sowie Batterien.
Fazit
Der Fire TV Stick 4K Max ist der mit Abstand beste Streaming-Stick, den Amazon bisher verkauft hat. Er liefert eine besonders hohe Leistung und das schlägt sich in kurzen App-Ladezeiten und einer zügig reagierenden Oberfläche nieder. Er unterstützt alle wichtigen technischen Standards der Streaming-Welt und es gibt dafür alle wichtigen Streaming-Dienste.
Amazon liefert den Fire TV Stick 4K Max mit der überarbeiteten Fernbedienung mit App-Tasten aus. Die App-Tasten sind für alle ein Gewinn, die Netflix oder Disney+ auf einem unterstützten Fire-TV-Gerät schauen. Wer beide Abos nutzt, profitiert noch mehr. Leider erlaubt Amazon keine direkte Umbelegung der App-Tasten. Es gibt zwar einen Kniff, aber dabei gibt es wieder andere Nachteile.
Wer mit dem Streaming-Stick lineares Fernsehen schaut, kann die Programmübersicht darüber schnell erreichen. Wer aber generell kein klassisches Fernsehen konsumiert, kann die Taste nicht gebrauchen. Auch hier wäre eine Umbelegung wünschenswert.
Wer seinen Fernseher mit einem Fire-TV-Gerät aufrüsten will und sich eine schnell reagierende Oberfläche wünscht, sollte zum Fire TV 4K Max greifen, wenn er Inhalte in 4K-Auflösung abspielen will. Der reguläre Preisaufschlag zum Fire TV Stick 4K ist so gering, dass das Max-Modell in jedem Fall die bessere Wahl ist. Wir stellen uns die Frage, warum es den normalen 4K-Stick weiterhin gibt.
Wer hingegen bei der Fire-TV-Nutzung maximalen Streaming-Komfort wünscht, muss zum Fire TV Cube greifen. Dieser bringt mehr Leistungsreserven und ist komfortabler, wenn es um die Infrarotsteuerung von Fernseher oder Surround-Anlage geht. Außerdem ist es das einzige Fire-TV-Modell mit einer Alexa-Sprachsteuerung auch innerhalb der Oberfläche.
Quelle; golem