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PC & Internet Aarhus: 28-Jährige wegen Verkauf illegaler Kopien digitaler Lehrbücher angeklagt

Wegen des Verkaufs illegaler Kopien digitaler Lehrbücher in 110 Fällen musste sich eine ehemalige Studentin vor Gericht in Aarhus verantworten.
Eine 28-Jährige musste sich am Donnerstag, den 2. September, einer Gerichtsverhandlung beim Gericht in Aarhus, Dänemark, stellen. Ihr wurde der gezielte Verkauf illegaler, digitaler Kopien von 38 verschiedenen Lehrbüchern in 110 Fällen zur Last gelegt. Diese soll die ehemalige Studentin des VIA University College in Aarhus im Zeitraum von Januar 2018 bis April 2020 über die Online-Marketplaces Tradono, Guloggratis und DBA veräußert haben, berichtet RettighedsAlliancen.dk.

Aarhus: gezielter Verkauf illegaler Kopien digitaler Lehrbücher​

Es war auch die dänische Anti-Piraterie-Gruppe Rights Alliance, die im Herbst 2019 die inzwischen Angeklagte der Polizei meldete, nachdem sie Beweise für das beabsichtigte Anbieten und Verkaufen illegaler Kopien digitaler Lehrbücher ohne Zustimmung des Lizenznehmers gesammelt hatte. Dabei handelte es sich in erster Linie um Lehrbücher aus dem Lehrplan für Sozialarbeit. Diese hatte die Beschuldigte im Rahmen ihres Studiums erworben. Der Fall wird als Geständnisfall geführt und das Urteil für die kommende Woche erwartet.

Dies ist nicht die erste Klage gegen Privatpersonen, die man wegen des illegalen Verkaufs von Lehrbüchern verurteilte. Im April 2020 verurteilte ein Gericht eine Frau aus Vanløse zu 20 Tagen Haft auf Bewährung, weil sie den Zugang zu einem Dropbox-Ordner mit 115 Lehrbüchern verkauft hatte. Im Oktober 2019 erging es einem 26-jährigen Mann aus Kopenhagen ebenso. Er erhielt 20 Tage Haft auf Bewährung, weil er mehr als 150 Mal illegal kopierte Lehrbücher über DBA verkauft hatte.

Maria Fredenslund, Direktorin der Rights Alliance, weist auf die Häufigkeit der Fälle und die Kosequenzen hin:​

„Wir sehen immer mehr Fälle, in denen systematisch illegale Verkäufe von Lehrbüchern stattfinden, an denen andere die Rechte besitzen. Es ist daher wichtig zu betonen, dass ein Verkauf illegaler Kopien digitaler Lehrbücher schwerwiegende Straftaten darstellen. Die Tat hat sowohl für den Straftäter, als auch für die Autoren und Verleger, die Einnahmeverluste erleiden, Konsequenzen. Es ist jedoch ein trauriger Hinweis auf eine ungesunde Kultur in der Hochschulbildung, wo Daten zeigen, dass jeder zweite Student digitale Lehrbücher illegal erworben hat. Es gibt also einen großen Anteil junger Menschen in Dänemark, die bereit sind, das Gesetz zu brechen.“
Eine Epinion-Umfrage vom Herbst 2020 zeigte auf, dass 53 Prozent der Studenten in der Berufsausbildung mindestens einmal digitale Lehrbücher illegal erworben haben.
Tawa Adetunji, Leiterin des Sekretariats der dänischen Bildungsverlage, sieht daher die Notwendigkeit, dass sich Bildungseinrichtungen aktiver für konkrete Maßnahmen einsetzen. Diese sollen sich auf einen notwendigen Kulturwandel richten, um dem illegalen Kopieren digitaler Schulbücher entgegenzuwirken:

„Der Fall zeigt, dass das Ausmaß des illegalen Verkaufs von Lehrbüchern an Studenten groß und schwerwiegend ist. Die Kampagne „Wir, die das Wissen lieben“ ist zwar zu Beginn des Studiums präsent, um den Studierenden gute Gewohnheiten zu vermitteln. Jedoch kann sie nicht allein stehen. Es ist ein Kulturwandel erforderlich, bei dem die Bildungseinrichtungen Mitverantwortung übernehmen. Das geschieht, indem sie z. B. in Kodizes und Leitlinien klar zum Ausdruck bringen. Diese sollen aufzeigen, dass der illegale Erwerb und Austausch von Lehrbüchern ein inakzeptables Verhalten ist, das Konsequenzen hat. Wenn wir die Grundlagen für die Produktion von dänischen Lehrmitteln und die Verbreitung von Wissen in der Zukunft sichern wollen, ist die Zusammenarbeit mit Bildungseinrichtungen entscheidend, um die Herausforderungen zu bewältigen“.
Tarnkappe.info
 
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