Viele Sender kündigen ihr Programm kurzfristiger an
Jahrzehntelang war man es gewohnt, dass alle Sender ihr Programm sechs Wochen im Voraus bekannt gaben - ein Zugeständnis vor allem an die gedruckten Programmzeitschriften. Doch immer mehr Sender rücken derzeit davon ab.
Weil gedruckte Programmzeitschriften einen gewissen Vorlauf benötigen, um die von den Sendern zur Verfügung gestellten Programminformationen zu verarbeiten und aufzubereiten, ist es hierzulande der sogenannte "6-Wochen-Vorlauf" gängige Praxis bei allen Sendern. So lässt sich derzeit für Journalisten schon nachlesen, welche Sendungen die Sender bis Freitag, den 3. November im Programm haben.
Doch schon im Frühjahr begann ProSiebenSat.1 an diesem Modell zu rütteln und hinkte mit ProSieben immer eine Woche hinter allen anderen Sendern her. Ende Juni dann staunte die Branche zunächst nicht schlecht: Statt der gewohnten sechs Wochen konnte man bei allen Sendern der ProSiebenSat.1-Gruppe nur noch die aktuelle sowie zwei weitere Programmwochen einsehen - aktuell also nur bis zum 6. Oktober statt bis zum 3. November. Man gewährleiste damit eine "höhere Detailgenauigkeit der Programminformationen", hieß es damals zur Erklärung.
Tatsächlich war es in der Vergangenheit häufig so, dass sechs Wochen im Voraus kommunizierte Starttermine für Serien im weiteren Verlauf nochmal um eine Woche nach vorn oder hinten verschoben wurden - oder Serien sogar ganz wieder aus der Planung fielen.
Gang und gäbe waren Änderungen aber vor allem im Film-Bereich, wo die Planungen bei einzelnen Sendern mehr wie lose Absichtserklärungen als feste Pläne wirkten. Allzu häufig wurde - auch mit Blick auf die Programmpläne der Konkurrenz - nochmal nachgebessert. Angesichts dessen ist es also nicht überraschend, dass man den Schritt von ProSiebenSat.1 bei der Konkurrenz kritisch beäugt hat - schließlich war man in Unterföhring nun in der komfortablen Situation, die Pläne von RTL & Co. im Detail zu kennen, während diese wiederum nicht mehr so einfach an die Informationen kamen.
Ein gewisser Domino-Effekt war also zu erwarten - und setzt nun auch tatsächlich ein. RTL II hat in der vergangenen Woche angekündigt, den Programmvorlauf ebenfalls auf etwa drei Wochen zu verkürzen und verweist auf "aktuelle Marktgegebenheiten". Die Sender der Mediengruppe RTL Deutschland wiederum stellten nun in Aussicht, dass es künftig dort nur noch einen 4-Wochen-Vorlauf geben werde. RTL-Sprecher Christian Körner erläutert gegenüber DWDL.de: "Mit dem Verkürzen der Programmvorläufe folgen wir den Marktentwicklungen. Wir wollen den Zeitraum der Ankündigung und nachfolgenden Berichterstattung hin zur Ausstrahlung unserer Programme verschieben. Gleichzeitig berücksichtigen wir weiterhin die bisherigen Vorläufe der Programmzeitschriften, die wichtige Partner für uns sind und bleiben."
Dass ein Vorlauf von nur zwei bis drei Wochen für Programmzeitschriften zu kurz ist, weiß man natürlich auch bei ProSiebenSat.1 - und hat dort daher augenscheinlich Ausnahmeregelungen mit Verlagen bzw. den zuständigen Dienstleistern getroffen, die Programmdaten ausschließlich für die Print-Aufbereitung weiterhin mit größerem Vorlauf erhalten, ohne sie jedoch online veröffentlichen oder anderweitig nutzen zu dürfen.
Auch die Vermarkter müssen gegenüber Werbekunden und Mediaagenturen natürlich offenherziger sein und mit größerem Vorlauf kommunizieren. Den Sendern selbst wiederum ist bei besonders wichtigen Starts ebenfalls wichtig, diese frühzeitig zu platzieren, weshalb sie außerhalb des verkürzten Programmvorlaufs angekündigt werden.
Doch dass sich alle großen Privatsender nun vom generellen 6-Wochen-Vorlauf verabschiedet haben - ARD und ZDF halten derzeit noch daran fest - macht sich natürlich auch in der Berichterstattung auf DWDL.de bemerkbar. Wenn Sie künftig also kurzfristiger als bislang von einem Serienstart oder ähnlichem bei uns lesen, dann liegt das nicht unbedingt an hektischen Programmänderungen der Sender - sondern an den hier dargestellten Entwicklungen.
Quelle; dwdl
Jahrzehntelang war man es gewohnt, dass alle Sender ihr Programm sechs Wochen im Voraus bekannt gaben - ein Zugeständnis vor allem an die gedruckten Programmzeitschriften. Doch immer mehr Sender rücken derzeit davon ab.
Weil gedruckte Programmzeitschriften einen gewissen Vorlauf benötigen, um die von den Sendern zur Verfügung gestellten Programminformationen zu verarbeiten und aufzubereiten, ist es hierzulande der sogenannte "6-Wochen-Vorlauf" gängige Praxis bei allen Sendern. So lässt sich derzeit für Journalisten schon nachlesen, welche Sendungen die Sender bis Freitag, den 3. November im Programm haben.
Doch schon im Frühjahr begann ProSiebenSat.1 an diesem Modell zu rütteln und hinkte mit ProSieben immer eine Woche hinter allen anderen Sendern her. Ende Juni dann staunte die Branche zunächst nicht schlecht: Statt der gewohnten sechs Wochen konnte man bei allen Sendern der ProSiebenSat.1-Gruppe nur noch die aktuelle sowie zwei weitere Programmwochen einsehen - aktuell also nur bis zum 6. Oktober statt bis zum 3. November. Man gewährleiste damit eine "höhere Detailgenauigkeit der Programminformationen", hieß es damals zur Erklärung.
Tatsächlich war es in der Vergangenheit häufig so, dass sechs Wochen im Voraus kommunizierte Starttermine für Serien im weiteren Verlauf nochmal um eine Woche nach vorn oder hinten verschoben wurden - oder Serien sogar ganz wieder aus der Planung fielen.
Gang und gäbe waren Änderungen aber vor allem im Film-Bereich, wo die Planungen bei einzelnen Sendern mehr wie lose Absichtserklärungen als feste Pläne wirkten. Allzu häufig wurde - auch mit Blick auf die Programmpläne der Konkurrenz - nochmal nachgebessert. Angesichts dessen ist es also nicht überraschend, dass man den Schritt von ProSiebenSat.1 bei der Konkurrenz kritisch beäugt hat - schließlich war man in Unterföhring nun in der komfortablen Situation, die Pläne von RTL & Co. im Detail zu kennen, während diese wiederum nicht mehr so einfach an die Informationen kamen.
Ein gewisser Domino-Effekt war also zu erwarten - und setzt nun auch tatsächlich ein. RTL II hat in der vergangenen Woche angekündigt, den Programmvorlauf ebenfalls auf etwa drei Wochen zu verkürzen und verweist auf "aktuelle Marktgegebenheiten". Die Sender der Mediengruppe RTL Deutschland wiederum stellten nun in Aussicht, dass es künftig dort nur noch einen 4-Wochen-Vorlauf geben werde. RTL-Sprecher Christian Körner erläutert gegenüber DWDL.de: "Mit dem Verkürzen der Programmvorläufe folgen wir den Marktentwicklungen. Wir wollen den Zeitraum der Ankündigung und nachfolgenden Berichterstattung hin zur Ausstrahlung unserer Programme verschieben. Gleichzeitig berücksichtigen wir weiterhin die bisherigen Vorläufe der Programmzeitschriften, die wichtige Partner für uns sind und bleiben."
Dass ein Vorlauf von nur zwei bis drei Wochen für Programmzeitschriften zu kurz ist, weiß man natürlich auch bei ProSiebenSat.1 - und hat dort daher augenscheinlich Ausnahmeregelungen mit Verlagen bzw. den zuständigen Dienstleistern getroffen, die Programmdaten ausschließlich für die Print-Aufbereitung weiterhin mit größerem Vorlauf erhalten, ohne sie jedoch online veröffentlichen oder anderweitig nutzen zu dürfen.
Auch die Vermarkter müssen gegenüber Werbekunden und Mediaagenturen natürlich offenherziger sein und mit größerem Vorlauf kommunizieren. Den Sendern selbst wiederum ist bei besonders wichtigen Starts ebenfalls wichtig, diese frühzeitig zu platzieren, weshalb sie außerhalb des verkürzten Programmvorlaufs angekündigt werden.
Doch dass sich alle großen Privatsender nun vom generellen 6-Wochen-Vorlauf verabschiedet haben - ARD und ZDF halten derzeit noch daran fest - macht sich natürlich auch in der Berichterstattung auf DWDL.de bemerkbar. Wenn Sie künftig also kurzfristiger als bislang von einem Serienstart oder ähnlichem bei uns lesen, dann liegt das nicht unbedingt an hektischen Programmänderungen der Sender - sondern an den hier dargestellten Entwicklungen.
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Quelle; dwdl
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